Berlin (dapd-nrw). Die ehemalige Führung der Privatbank Sal. Oppenheim muss sich angeblich ab dem ersten Quartal kommenden Jahres vor Gericht verantworten. Die Zeitung „Die Welt“ berichtete vorab, das Landgericht Köln habe die Anklage gegen die vier früheren persönlich haftenden Gesellschafter wegen schwerer Untreue zugelassen. Angeklagt sei außerdem der Immobilienunternehmer Josef Esch. Unter Führung der persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Friedrich Carl Janssen, Christopher Freiherr von Oppenheim und Dieter Pfundt war das Bankhaus in Schieflage geraten und 2009 von der Deutschen Bank übernommen worden. Vor dem Landgericht soll es dem Blatt zufolge unter anderem darum gehen, ob eine Immobiliengesellschaft, an der Esch und mehrere Oppenheim-Gesellschafter beteiligt waren, der Privatbank ein Gebäude zu einem überhöhten Preis vermietet hat. Andererseits soll ein Familienmitglied eine Villa der Bank unangemessen günstig gemietet haben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Koalition streitet vor Friedensgipfel
Berlin (dapd). Union und FDP zanken auch unmittelbar vor ihrem Spitzentreffen im Kanzleramt am Sonntag. Eine Einigung etwa beim Betreuungsgeld oder bei der Praxisgebühr zeichnete sich am Samstag noch nicht ab. Im Gegenteil: FDP-Generalsekretär Patrick Döring stichelte im „Hamburger Abendblatt“ sogar gegen den Koalitionspartner und pries zugleich seine eigene Partei: „Bei den Irrungen und Wirrungen in Teilen der Union muss es eine vernünftige Partei geben.“ CSU-Chef Horst Seehofer verlangte von dem Gipfel „Ergebnisse“. „Das Treffen am Sonntag ist ein ausnehmend wichtiger Termin. Es geht um die Regierungsfähigkeit der Koalition“, sagte Seehofer der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabbericht. Die Koalition müsse Handlungsfähigkeit demonstrieren; nur so könne man im Wahlkampf 2013 glaubhaft vertreten, dass man Schwarz-Gelb fortsetzen wolle. Die Union, allen voran die CSU, will das umstrittene Betreuungsgeld auf dem Gipfel beschließen, welches Eltern zukommen soll, die für die Erziehung ihrer Kinder keine Tagesstätten nutzen. Die FDP macht ihre Zustimmung jedoch von Bedingungen abhängig. Die Liberalen fordern zudem ein Ende der Praxisgebühr und einen ausgeglichenen Haushalt bereits 2014 statt erst 2016. Ungewiss ist, ob es der Koalition gelingt, Pläne gegen die Bekämpfung von Altersarmut zu schmieden. Ein erster Vorstoß von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) war von der FDP, aber auch von großen Teilen der Union verworfen worden. Rösler erneuert Forderungen der FDP FDP-Chef Philipp Rösler erneuerte am Rande seiner Asien-Reise die Forderungen der FDP. Zur Praxisgebühr sagte er: „Sie hat ihre Lenkungswirkung verfehlt, die Zahl der Arztbesuche ist noch genauso hoch wie vor der Einführung.“ Mit Blick auf den Bundeshaushalt plädierte der Liberale für eine schnellere Konsolidierung. Dem Betreuungsgeld könne seine Partei nur dann zustimmen, wenn es neben der Möglichkeit, das Geld in die Altersvorsorge zu investieren, auch eine Bildungskomponente gebe, sagte Rösler. Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt bestand auf dem Betreuungsgeld. „Das Betreuungsgeld schafft Wahlfreiheit, damit Eltern frei entscheiden können, ob sie ihr Kind in eine Kita geben oder die Erziehung lieber in die eigene Hände nehmen“, sagte sie der Regensburger „Mittelbayerischen Zeitung“. Darüber hinaus habe sich die Praxisgebühr als eine Form der Eigenbeteiligung der Patienten bewährt. Wenn sie abgeschafft werden solle, müsse überlegt werden, „was wir an die Stelle der Praxisgebühr setzen“. Sie brachte eine Reduzierung der Zuzahlungen für Medikamente sowie bei Heil- und Hilfsmitteln ins Gespräch. Mehrere junge Politiker mahnten derweil einen ausgeglichenen Haushalt an. Die Bundestagsabgeordneten Philipp Mißfelder, Marco Wanderwitz, Jens Spahn (alle CDU), Reinhard Brandl (CSU) und Johannes Vogel (FDP) sowie der Vorsitzenden der Jungen Liberalen, Lasse Becker, forderten der „Bild am Sonntag“ zufolge, ein Haushalt ohne neue Schulden müsse das oberste Ziel des politischen Handelns sein. „Diesem haben sich in Zukunft alle anderen politischen Belange unterzuordnen“, zitierte das Blatt aus dem Appell. Geschäftsführer keilt gegen die Opposition Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer (CDU), versprach in der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagausgabe): „Wir werden viel Gutes für die Menschen in Deutschland auf den Weg bringen.“ Wer Probleme lösen wolle, müsse die Fähigkeit zum Kompromiss mitbringen. Von Begriffen wie Kuhhandel oder Basar wollte er nichts hören. Auf jeden Fall habe die Regierung besser Antworten als die Opposition. Letztere hat derweil nur Kritik und Spott für den Dauerstreit der Koalition übrig: Schwarz-Gelb wolle lediglich „Wahlgeschenke für ihre Klientel beschließen. Zwei Milliarden Euro Wahlkampfhilfe für die CSU-Herdprämie – vielleicht noch eine Milliarde für Ramsauer“, sagte Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin in Berlin. „Damit sich die FDP wenigstens noch bis zur Niedersachsenwahl schleppen kann, bekommt sie die Praxisgebühr geschenkt.“ Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Sozialdemokraten, Thomas Oppermann, sprach von Kuhhandel und Wahlgeschenken. Die Koalition habe jede seriöse Haushaltspolitik aufgegeben – „Minister Schäuble zieht es angesichts dieser Perspektive vor, in Mexiko zu sein. Das ist sogar verständlich.“ dapd (Politik/Politik)
Aigner muss ihre Tierschutzpläne stutzen
Saarbrücken (dapd). Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CDU) muss ihre Pläne für einen besseren Tierschutz in Deutschland offenbar deutlich abschwächen. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Samstagausgabe) vorab berichtet, haben sich die Fachpolitiker von Union und FDP auf wesentliche Änderungen der Novelle des Tierschutzgesetzes verständigt. Nach dem Willen der Koalitionspolitiker solle die betäubungslose Ferkelkastration nicht schon Anfang 2017 verboten werden, sondern erst mit Beginn des Jahres 2019, schrieb das Blatt. Außerdem lehnten Union und FDP ein Ausstellungsverbot von Qualzucht-Tieren ab, da diese Zuchtform ohnehin schon verboten sei. Durch Qualzucht werden kuriose Züchtungen wie Zwergwuchs bei Hunden, Haarlosigkeit oder Kurzköpfigkeit erzielt. Anders als von Aigner geplant, solle auch der Schenkelbrand bei Pferden erlaubt bleiben, schrieb die Zeitung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zelte und Schlafsäcke bei Mahnwache vor Brandenburger Tor verboten
Berlin (dapd). Bei der Mahnwache der Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor dürfen keine Zelte und Schlafsäcke verwendet werden. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin am Freitag in einem Eilverfahren entschieden. Allerdings gestattete das Gericht die Nutzung von Sitzkissen, kleineren Pappen oder ähnlichen Sitzunterlagen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Flüchtlinge hatten den Eilantrag gestellt. Der Gerichtsbeschluss bestätige die Auflagen der Polizei, Zelte und Schlafsäcke zu untersagen, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. Die Konkretisierungen des Gerichts, dass Sitzunterlagen wie Pappen und Kissen gestattet seien, werde die Polizei berücksichtigen. Die Demonstration am Brandenburger Tor richtet sich gegen die Abschiebung von Flüchtlingen und die Lebensbedingungen von Asylbewerbern in Deutschland. Die Flüchtlinge waren Anfang Oktober in einem Tross von insgesamt 70 Menschen aus Würzburg eingetroffen. Linke: Gerichtliche Ohrfeige für Henkel Wolfgang Neskovic, Justiziar der Linksfraktion, sieht in der Entscheidung des Verwaltungsgerichts „eine gerichtliche Ohrfeige“ für Innensenator Frank Henkel (CDU). Das Gericht habe entschieden, „dass Gegenstände zum Witterungsschutz und Sitzutensilien von der Versammlungsfreiheit umfasst“ seien. Es sei erschreckend, dass erst ein Gericht der Polizei „diese verfassungsrechtlichen Selbstverständlichkeiten“ deutlich machen müsse. Das rechtswidrige Verhalten der Polizei bedürfe „politischer und juristischer Aufarbeitung“. Der Berliner Polizeipräsident hatte dem Veranstalter der Mahnwache die Nutzung von Zelten, Schlafsäcken, Isomatten sowie Pavillons, Planen und Pappen untersagt. Demonstranten nicht der Witterung aussetzen Das Gericht erklärte, dass unter den Schutz der grundgesetzlich gewährleisteten Versammlungsfreiheit nur die Nutzung solcher Gegenstände falle, die „zur Verwirklichung des Versammlungszwecks wesensnotwendig“ seien. Zelte und Pavillons dienten jedoch lediglich der Bequemlichkeit der Teilnehmer. Zwar bestehe kein Anspruch auf möglichst optimale Rahmenbedingungen für eine Versammlung, hieß es weiter. Doch könne von Teilnehmern einer Dauermahnwache auch nicht verlangt werden, sich den Witterungsbedingungen vollkommen ungeschützt auszusetzen. Nach mehr als einer Woche hatten die Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor am Donnerstag ihren Hungerstreik abgebrochen. Der Entscheidung war ein Treffen mit der Flüchtlingsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), und Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) in der Akademie der Künste vorausgegangen. Den Angaben zufolge wollen die 15 Flüchtlinge aber bis Montag (5. November) auf dem Pariser Platz ausharren. Bis zum 15. November soll ein Termin für ein Treffen mit Bundestagsabgeordneten in Begleitung von Böhmer und Kolat gefunden sein. dapd (Politik/Politik)
Hofreiter kritisiert Flughafen-Aufsichtsrat
Berlin (dapd). Der Vorsitzende des Bundestagsverkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), hat das Festhalten der Gesellschafter des künftigen Hauptstadtflughafens an Flughafenchef Rainer Schwarz als „schwer akzeptabel“ kritisiert. „Es ist schon seit Monaten erkennbar, dass Herr Schwarz ungeeignet ist für das, was er da unternimmt“, sagte Hofreiter am Freitag im RBB-Inforadio. Unterdessen stellt Grünen-Bundestagsfraktionschefin Renate Künast den Sitz von Spitzenpolitikern in Aufsichtsräten generell infrage. Der Aufsichtsrat, dem Politiker Berlins, Brandenburgs und des Bundes angehören, hatte bei seiner Tagung am Donnerstag trotz mehrfacher Verschiebung des Eröffnungstermins und Baumängeln keine personellen Konsequenzen gezogen. Ob der Bund seine Zusage zur Übernahme der Mehrkosten von 312 Millionen Euro tatsächlich einhalten kann, wollte Hofreiter nicht garantieren, denn der Haushaltsausschuss des Bundestags habe dies an die Entlassung von Schwarz geknüpft. „Wenn die Haushälter Wort halten, dann können sie diese Summe nur unter Vorbehalt auszahlen“, betonte der Grünen-Politiker. Skepsis bei Haftungsprüfung Auch die vom Aufsichtsratschef, Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), angekündigte juristische Prüfung von Haftungsfragen bewertete Hofreiter skeptisch. „Ich glaube, dabei kommt wieder heraus, dass Herr Schwarz dem Aufsichtsrat Informationen vorenthalten hat, und dann passiert wieder nichts, weil Berlin und Brandenburg Herrn Schwarz als Puffer für Herrn Wowereit und Herrn Platzeck behalten wollen und deshalb bereit sind, gewisse Verantwortungen unter den Tisch zu kehren.“ Die Berliner Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop nannte es einen „einmaligen Vorgang“, dass gegen Schwarz zwar ermittelt werde, er aber weiter bei vollen Bezügen im Amt bleibe. Solange ermittelt werde, müsse er zumindest suspendiert werden, forderte sie. Zweifel meldete Hofreiter zudem an der Aussage Wowereits an, wonach der zuletzt geplante Eröffnungstermin am 27. Oktober 2013 gehalten werden kann. „Genaueres zum Termin kann man erst sagen, wenn man sieht, wie es auf der Baustelle vorangeht“, sagte er. Erst ein bis zwei Monate nach Wiederaufnahme der Bauarbeiten könne man eine Prognose wagen. Untersuchungsausschuss auf Baustelle Der Flughafen-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses wollte sich am Freitag (2. November) in Schönefeld ein Bild von der Baustelle des künftigen Hauptstadt-Airports machen. Im Anschluss sollte das Gremium in einer nicht-öffentlichen Sitzung auf dem Gelände tagen. Für den Nachmittag war eine Information über Ergebnisse vorgesehen. Als Konsequenz aus dem Flughafen-Debakel hält Künast es für sinnvoll, über den Sitz von Politikern in Aufsichtsräten nachzudenken. Wer die Sachkenntnis nicht habe, sei kaum in der Lage, Fehlentwicklungen zu erkennen, sagte sie der Nachrichtenagentur dapd. Die Berliner Bundestagsabgeordnete bekräftigte zudem ihre Forderung nach Ablösung von Wowereit, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) sowie des Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium Rainer Bomba als Aufsichtsratsmitglieder. „Sie haben sich unehrlich verhalten und sind ihren Kontrollpflichten nicht nachgekommen“, sagte sie. „Es kann nur besser werden, wenn da Leute reingeholt werden, die schon mal Flughäfen geplant und gebaut haben.“ dapd (Politik/Politik)
Bundesrat gibt grünes Licht für Fernbusverkehr
Berlin (dapd). Die Bahn bekommt auch im Fernverkehr Konkurrenz. Der Bundesrat stimmte am Freitag einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Liberalisierung des Fernbusverkehrs zu. Ab 2013 sollen Reiseziele demnach grundsätzlich auch mit dem Fernbus erreichbar sein. Dies war zum Schutz der Bahn bisher nur eingeschränkt möglich. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) begrüßte das Votum der Länderkammer. „Wir befreien den Fernbusmarkt von seinen Fesseln, die er jahrzehntelang getragen hat“, sagte er in Berlin. Künftig könne man mit dem Bus kostengünstig und umweltfreundlich quer durch Deutschland reisen. Dies schone Geldbeutel und Klima. „Wir erwarten von der Liberalisierung attraktive Angebote für die Verbraucher und einen kräftigen Impuls für die Omnibuswirtschaft – sowohl für die etablierten Verkehrsunternehmen wie auch für junge Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen“, fügte Ramsauer hinzu. Künftig soll eine Beförderung von Personen im Fernbuslinienverkehr nur noch dann unzulässig sein, wenn der Abstand zwischen zwei Haltestellen weniger als 50 Kilometer beträgt oder zwischen diesen Haltestellen von der Bahn ein Nahverkehr mit einer Reisezeit bis zu einer Stunde angeboten wird. Die Deutsche Bahn betreibt über ein Tochterunternehmen selbst Fernbuslinien. dapd (Politik/Wirtschaft)
Brüderle dämpft Erwartungen an den Koalitionsgipfel
Berlin (dapd). FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle versucht vor dem Koalitionsgipfel von Union und FDP am Sonntag die Erwartungen an mögliche Ergebnisse herunterzuschrauben. „Ob das schon am Sonntag alles gelingt oder in den nächsten Wochen, wird sich zeigen“, sagte Brüderle dem „Handelsblatt“. Der FDP-Politiker zeigte sich zugleich erneut kompromissbereit bei der Einführung des vor allem von der CSU geforderten Betreuungsgeldes. „Die FDP ist vertragstreu. Wir haben im Koalitionsvertrag ein Betreuungsgeld vereinbart, aber über die Ausgestaltung werden wir jetzt reden“, sagte Brüderle. Der FDP sei etwa eine Bildungskomponente wichtig. Die Spitzen von CDU, CSU und FDP wollen am Sonntag im Kanzleramt nach Auswegen aus ihrem monatelangen Streit über wichtige Vorhaben suchen. Neben dem Betreuungsgeld soll es auch um Maßnahmen gegen Altersarmut und um die von der FDP verlangte Abschaffung der Praxisgebühr gehen. Brüderle sagte, die Verhandlungsführung am Sonntag für die FDP habe selbstverständlich Parteichef Philipp Rösler. „Aber wir stimmen uns ab“, fügte der FDP-Fraktionsvorsitzende hinzu. dapd (Politik/Politik)
Bundesbank-Vorstand: Goldreserven bleiben in New York
New York (dapd). Die Bundesbank wird weiterhin einen Teil ihrer Währungsreserven in Form von Gold bei der US-Notenbank, der Federal Reserve, verwahren. Dies sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret am Donnerstagabend auf einem Empfang in New York laut Redemanuskript. Dombret nannte die derzeitige Debatte über die deutschen Goldreserven im Ausland „bizarr“ und von „irrationalen Ängsten“ getrieben. Diese Diskussion müsse aufhören, bevor sie die „hervorragenden Beziehungen“ zwischen der Bundesbank und der US-Notenbank beschädigt, forderte Dombret. Der Bundesbank-Vorstand beklagte überdies einen Stillstand bei der Haushaltskonsolidierung und den Strukturreformen in Griechenland. Das Krisenland liege hinter den Zielen des Anpassungsprogramms. „Die Ankündigung und Verabschiedung von Gesetzen sind nicht ausreichend, wenn die Verwaltung und die Öffentlichkeit sie unterlaufen“, sagte Dombret. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Flüchtlinge am Brandenburger Tor brechen Hungerstreik ab
Berlin (dapd-bln). Nach mehr als einer Woche haben die Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor in Berlin ihren Hungerstreik abgebrochen. Der Entscheidung war am Donnerstagabend ein vierstündiges Treffen mit der Flüchtlingsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), und Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) in der Akademie der Künste vorausgegangen. Den Angaben zufolge wollen die 15 Flüchtlinge aber bis 5. November auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor in Mitte ausharren. Bis 15. November soll ein Termin für ein Treffen mit Bundestagsabgeordneten in Begleitung von Böhmer und Kolat gefunden sein. Böhmer hatte zuvor die jetzige Vereinbarung als Erfolg bezeichnet. Ebenso äußerte sich Kolat. Sie sagte zugleich, dass sich auch die Integrationsministerkonferenz mit dem Thema befassen werden. Die Demonstration richtet sich gegen die Abschiebung von Flüchtlingen und die Lebensbedingungen von Asylbewerbern in Deutschland. Die Flüchtlinge waren Anfang Oktober in einem Tross von insgesamt 70 Menschen aus Würzburg eingetroffen. Sie sind seither parallel in einem genehmigten Camp am Oranienplatz in Kreuzberg unter gekommen. Kritik von Linken und Piraten Anmelder der Demonstration vor dem Brandenburger Tor ist Dirk Stegemann. Der umstrittene Aktivist mit Positionen im weit linken Spektrum initiiert regelmäßig Kundgebungen und Demonstrationen in der Stadt. Am Donnerstagabend beklagte er, dass die am Vortag von Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) zugesagten Erleichterungen für die Demonstration wieder zurückgezogen worden wären. Laut Ordnungsamt habe Hanke seine Befugnisse überschritten, berichtete Stegemann. Dazu zählten die Position eines Wärmebusses am Rande der Demonstration und die Anordnung von Informationstischen. Der Abgeordnete Hakan Tas (Linke) nannte dieses Vorgehen „peinlich“. Tas wie auch Vertreter der Piraten hatten sich vergeblich um eine Teilnahme an dem Gespräch mit Böhmer bemüht. „Wir wären gern als Beobachter dabei gewesen“, sagte Pirat Fabio Reinhardt. Zu einer möglichen Straffreiheit für die Flüchtlinge, die mit dem Marsch und dem Aufenthalt in Berlin gegen die Residenzpflicht verstoßen, hieß es aus dem Büro von Böhmer, es werde Schreiben an die zuständigen Landkreise oder Bezirke geben, in den sich die jeweiligen Heime der Teilnehmer befinden. Darin solle um Wohlwollen geworben werden. Zugleich könnten die Flüchtlinge eventuell rückwirkend einen Antrag auf Reise stellen. Auch dem würden Erfolgsaussichten eingeräumt. Böhmer dankte den Flüchtlingen für ihren Einsatz: „Denn sie tun das nicht nur für sich, sondern auch für die große Zahl der Asylsuchenden in Deutschland.“ Zu den angesprochenen Problemen sagte sie, dass es Besuche von ihr in Wohnheimen geben werde. Die Wohn-Situation unterscheide sich von Bundesland zu Bundesland stark. Bei der Residenzpflicht wiederum habe sich schon viel getan, auch weil eine Modernisierung im Koalitionsvertrag stehe. Auch über die künftige Bleiberechtsregelung sei gesprochen worden. Da müsse eine stichtagsabhängige Regelung kommen, sagte Böhmer. Für eine schnellere als jetzt mögliche Arbeitsaufnahme von Asylbewerbern liege ein Sechs-Monats-Vorschlag auf Bundesebene vor, auf EU-Ebene ein Neun-Monats-Regelung. „Wir brauchen jede Hand und jeden Kopf“, sagte Böhmer. dapd (Politik/Politik)
VW-Spitzenmanager Neumann soll angeblich das Ruder bei Opel übernehmen
Hamburg (dapd). Der Spitzenmanager bei Volkswagen und Ex-Continental-Chef, Karl-Thomas Neumann, soll einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahr neuer Chef bei Opel werden. „Neumann an der Spitze wäre gut für Opel. Er hat das Format, das wir brauchen“, sagte ein Opel-Aufsichtsratsmitglied der „Financial Times Deutschland“ laut Vorabbericht. Personalspekulationen würden von ihnen nicht kommentiert, sagte ein Opel-Sprecher auf dapd-Anfrage. Der Zeitpunkt des Wechsels, der vom Aufsichtsrat abgesegnet werden muss, ist laut Bericht noch nicht bekannt. In Branchenkreise sei die Rede von einer Wechsel im Sommer 2013. Noch bis Mitte 2012 war der 51-Jährige Präsident und Geschäftsführer von Volkswagen in China. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)