Kurt Beck und Malu Dreyer müssen im Nürburgring-Prozess aussagen

Kurt Beck und Malu Dreyer müssen im Nürburgring-Prozess aussagen Koblenz (dapd). Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und seine designierte Nachfolgerin Sozialministerin Malu Dreyer (beide SPD) sollen im Nürburgring-Prozess als Zeugen gehört werden. Das Landgericht Koblenz gab am Dienstag einem entsprechenden Antrag eines Verteidigers statt, nachdem Beck sowie der Ministerrat der früheren SPD-Alleinregierung befragt werden sollen. Ein genauer Termin dafür steht noch nicht fest. Unter den benannten Zeugen sind neben Beck und Dreyer auch Bildungsministerin Doris Ahnen. Zudem sind aus dem Kabinett von 2009 der damalige Wirtschafts- und Verkehrsminister und heutiger SPD-Fraktionschef Hendrik Hering und die damalige Umwelt- und jetzige Europaministerin Margit Conrad auf der Liste der Zeugen. Die Vernehmung soll durch das Amtsgericht Mainz vorgenommen werden und wird somit nicht in Koblenz stattfinden. Ausnahmen sind Ex-Innenminister Karl Peter Bruch und der ehemalige Justizminister Heinz Georg Bamberger, da sie derzeit weder der Landesregierung angehören noch Abgeordnete des Mainzer Landtages sind. Im Nürburgring-Prozess wird die gescheiterte Privatfinanzierung der Bauten an der Eifelrennstrecke aufgearbeitet. Ex-Finanzminister Ingolf Deubel (SPD), der frühere Geschäftsführer des Nürburgrings, Walter Kafitz und vier weitere Angeklagte müssen sich in dem Verfahren wegen Untreue oder Beihilfe dazu verantworten. dapd (Politik/Politik)

Verband fordert Zwangsausbildung für Immobilienmakler

Verband fordert Zwangsausbildung für Immobilienmakler Berlin (dapd). Nach dem Vorschlag einiger Bundesländer, wonach künftig die Vermieter und nicht mehr die Mieter die Maklerkosten zahlen sollen, fordert der Immobilienverband Deutschland (IVD) jetzt eine Ausbildungspflicht für Immobilienvermittler. Der „Bild“-Zeitung sagte der IVD-Vize Jürgen Michael Schick: „Unser Problem sind die Hobbymakler, die ahnungslose Wohnungssuchende abzocken.“ Man brauche gesetzliche Berufsregeln für alle Immobilienmakler. „Dann hätte wir weniger schwarze Schafe.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zwangsurlaub für Stadtbedienstete in Köln

Zwangsurlaub für Stadtbedienstete in Köln Köln (dapd). Angesichts der Haushaltskrise hat der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) erstmals zwei Tage Betriebsferien für die Stadtverwaltung angeordnet. Am 27. und 28. Dezember 2012 soll die überwiegende Zahl der Dienststellen leer bleiben, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“berichtet. Nach Angaben einer Stadtsprecherin sind Einsparungen in Höhe von mehr als einer halben Million Euro zu erwarten, weil sich die Kosten für Heizung und Strom erheblich verringern. Ausgenommen von dem Zwangsurlaub sind die Feuerwehr, Anlaufstellen der Jugendhilfe und die Verkehrsüberwachung. Museen und andere Kultureinrichtungen bleiben geöffnet, auch in der Telefonzentrale wird gearbeitet. Im Rathaus geht man dem Bericht zufolge davon aus, dass etwa 14.000 der 17.000 Beschäftigten an den Betriebsferien teilnehmen werden. dapd (Politik/Politik)

Greenpeace dringt auf schnellere AKW-Abschaltung

Greenpeace dringt auf schnellere AKW-Abschaltung Osnabrück (dapd). Nach den schlechten Ergebnissen des EU-weiten Stresstests an den Atomkraftwerken dringt die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf eine schnellere Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe) sagte Atomexperte Tobias Münchmeyer: „Bestätigt sich, dass Warnsysteme unzureichend sind und die Umsetzung von Leitlinien für schwere Unfälle mangelhaft ist, müssen die betreffenden Reaktoren sofort heruntergefahren werden.“ Der Stresstest der EU-Kommission sei ein „Fanal für einen ganz-europäischen Atomausstieg“. Greenpeace rechnet zudem damit, dass der Restbetrieb deutscher Atomkraftwerke „nicht mehr wirtschaftlich“ sein könnte. „Nachrüstungen, die mehr sind als Kosmetik, sind sehr teuer“, sagte Münchmeyer. „Der oberflächliche EU-Stresstest kann nur der Auftakt sein für eine tiefer gehende Analyse unter Hinzuziehung externer Experten.“ Dem EU-Stresstest zufolge weisen fast alle europäischen Atommeiler Sicherheitsmängel auf und müssen nachgerüstet werden. Schlechte Noten werden auch vielen deutschen Kernkraftwerken ausgestellt. Besonders kritisiert werden von den aus Brüssel geschickten Kontrolleuren die Erdbebenwarnsysteme. dapd (Politik/Politik)

Kurze Wege und viel Luxus

Kurze Wege und viel Luxus Frankfurt/Main (dapd). Die Bildschirme am Gate Z-52 sind von Plastikhauben verhüllt, die Gucci-Filiale hat noch geschlossen, und vor der Senator Lounge stehen Absperrgitter. Es riecht nach Klebstoff und frischem Zement, besonders da, wo zwei Männer in Arbeitskitteln Fliesen verlegen. Es sind die letzten Arbeiten im neuen Teil des Frankfurter Flughafens, bis zur Eröffnung am 10. Oktober bleibt nicht viel Zeit. Von da an werden im neuen Flugsteig A-Plus jedes Jahr bis zu sechs Millionen Passagiere ein-, aus- und umsteigen. Der neue Flugsteig ist eine Entlastung für die bestehenden zwei Terminals. 56 Millionen Passagiere zählt der Frankfurter Flughafen jährlich, die Hälfte davon steigt lediglich um. Besonders für deren Bedürfnisse ist der Flugsteig A-Plus ausgelegt. Kurze Wege und moderne Technik ermöglichen der Lufthansa hier eine 15 Minuten engere Taktung der Anschlussflüge. Den Probebetrieb mit 2.000 Testpassagieren hat der neue Abschnitt bestanden. Nach einigen letzten Anpassungen kann es in anderthalb Wochen losgehen, wie Ulrike Flake-Bauer erklärt, die für die Lufthansa die Inbetriebnahme des Flugsteigs leitet. Wie ein neuer Arm aus Stahl und Beton ragt der Flugsteig A-Plus aus dem Terminal 1. Der gelbe Lufthansa-Kranich prangt darauf. Die Airline wird den neuen Bereich exklusiv nutzen. An sieben hervorstehenden Bauten, Brücken genannt, können demnächst Flugzeuge andocken, auch die ganz großen Modelle wie der Airbus A380 oder die Boeing 747. „Das sind die größten, die es überhaupt an einem Flughafen gibt“, sagt Flake-Bauer. 700 Millionen Euro Baukosten Fast 24 Meter sind diese Vorbauten hoch. Der Ein- und Ausstieg geht über bis zu drei rüsselartige Brücken, Business- und First-Class-Kunden betreten über einen exklusiven Zugang das Oberdeck des Riesenfliegers A380. Überhaupt ist der 700 Millionen Euro teure Flugsteig stark auf die Wünsche der Premiumkunden zugeschnitten. Fünf gesonderte Wartehallen gibt es für sie: zwei Business Lounges, zwei Senator Lounges und eine First-Class-Lounge. Die Passagiere sollen dort die unangenehmen Seiten langer Flüge möglichst vergessen. Exklusives Essen, Massagesessel und großzügige Duschräume gehören zur Ausstattung. In der Senator Lounge blicken die Passagiere von lederbezogenen Liegen auf eine Wand, die ihnen auf voller Fläche einen Wald vorgaukelt. Saftig ist das Grün der Blätter, durch die Licht zu fallen scheint. Das nüchterne Ambiente des übrigen Flughafens ist schnell vergessen. Premiumkunden sind wichtig für den Gewinn Die Lufthansa hat allen Grund, sich um ihre Premiumkunden zu kümmern. Mit den Reisenden in der Economy-Klasse verdient eine Fluggesellschaft kaum Geld. Wer allerdings einen der acht First-Class-Plätze der Lufthansa im A380 oder dem neuen Jumbo 747-8 bucht, der legt zwischen 8.000 und 10.000 Euro auf den Tisch. Eine der erfahrenen Airline-Mitarbeiterinnen, die sich um die Erste-Klasse-Kunden in der Lounge kümmert, heißt Jessica Weber. Sie lächelt professionell und berichtet von ihrer Arbeit. „Man ist dann eine Art Sekretärin“, sagt sie über die Betreuung der ausgewählten Kunden. Meist sind es Geschäftsleute, die allerlei Wünsche haben und sie gut beschäftigen. „Normale“ Passagiere dürfen nicht in die Lounges, können sich aber die Zeit in den kleinen Geschäften vertreiben oder einfach durch die Glasfassade auf die vorbeifahrenden Flugzeuge, Gepäckwagen und Busse schauen. Die Laufbänder sind schon in Betrieb, über den Köpfen werben Bildschirme für Luxusmarken. Ein Putzwagen surrt vorbei. Nur noch anderthalb Wochen bleiben bis zur Eröffnung. Dann werden die Plastiküberzüge von den Sitzbänken verschwunden sein, und der hektische Flughafenbetrieb kann losgehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

MAN will Marktführer Daimler auch ohne US-Markt herausfordern

MAN will Marktführer Daimler auch ohne US-Markt herausfordern Düsseldorf (dapd-bay). Der schwächelnde Lastwagenhersteller MAN will gemeinsam mit den Schwestermarken Volkswagen Nutzfahrzeuge und Scania bis 2020 zum Marktführer Daimler aufschließen. „Wenn man alle Lkw-Marken von Volkswagen betrachtet, dann sind wir sehr stark“, sagte der neue Vorstandssprecher von MAN Truck & Bus, Anders Nielsen, dem Düsseldorfer „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). „Als Gruppe haben wir das Potenzial, Daimler als Nummer eins herauszufordern. Das ist auch unser Ziel“, erklärte der Schwede. Dabei will der Konzern, der mit Absatzproblemen kämpft und aus dem Aktienindex DAX absteigen wird, weiter dem US-Markt fernbleiben. „In den USA sind die Produkte und Gesetzgebung andere“, sagte Nielsen. „Eine neue Marke dort einzuführen, wäre ein extremer Kraftakt“. Auch Zukäufe schloss er aus. „Übernahmen sind bei uns aktuell kein Thema“, erklärte Nielsen. Zuletzt war spekuliert worden, VW oder MAN könnten etwa beim US-Hersteller Navistar einsteigen. Bei der MAN-Gruppe, die zu mehr als 75 Prozent dem VW-Konzern gehört, war der Gewinn im ersten Halbjahr eingebrochen. Im Markt herrsche viel Unsicherheit über den Ausgang der Eurokrise, sagte Nielsen. „Aber es ist kein dramatischer Einbruch wie 2009 erkennbar, als über Nacht das Geschäft zusammenbrach“, erklärte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Umfrage: Fast drei Viertel der Deutschen mit Rentensystem unzufrieden

Umfrage: Fast drei Viertel der Deutschen mit Rentensystem unzufrieden Hamburg (dapd). Fast drei Viertel der Deutschen sind mit dem deutschen Rentensystem unzufrieden. Nach einer aktuellen Umfrage des Magazins „Stern“ empfinden 72 Prozent der Befragten das derzeitige System als ungerecht, nur rund ein Viertel hält es dagegen für gerecht. Um die Rente für Niedrigverdiener im Alter aufzustocken, befürworten 53 Prozent der Bürger die von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen vorgeschlagene Zuschussrente. 40 Prozent lehnen sie ab. Unzufrieden mit der aktuellen Regelung sind vor allem die Frauen: 75 Prozent von ihnen empfinden das Rentensystem als ungerecht. Bei den Männern sind es 69 Prozent. Unterschiede gibt es auch bei den Berufsgruppen: Mit 86 Prozent Unzufriedenheit zweifeln die Arbeiter am stärksten an der Gerechtigkeit des Rentensystems. Bei den Angestellten und Selbstständigen sind es je 75 Prozent, bei den Beamten nur 44 Prozent. In der Frage, wie angesichts der steigenden Lebenserwartung künftig die Probleme der Altersversorgung gemeistert werden sollen, sind die Deutschen gespalten: 35 Prozent plädieren der Umfrage zufolge dafür, die Beiträge zur Rentenversicherung zu erhöhen. 30 Prozent meinen, die Bürger sollten mehr vorsorgen und notfalls im Alter auch Einbußen in Kauf nehmen. Viel Beifall findet die Idee einer steuerfinanzierten Grundrente, die aus einem Steuertopf finanziert wird, in den nicht nur die Beschäftigten, sondern alle Bürger einzahlen. 75 Prozent halten so ein Konzept für wünschenswert, nur 18 Prozent lehnen es ab. Im Auftrag des „Stern“ befragte das Institut Forsa am 5. und 6. September 1.002 repräsentativ ausgesuchte Bürger. dapd (Politik/Politik)

Hilfsorganisation warnt vor humanitärer Katastrophe in Westafrika

Hilfsorganisation warnt vor humanitärer Katastrophe in Westafrika Berlin (dapd). Missernten, Cholera, Fluten und Flüchtlingsströme: Die Hilfsorganisation Care warnt davor, die mehr als 18 Millionen Menschen, die in Westafrika von einer akuten Hungerkrise bedroht sind, zu vergessen. „Die humanitäre Situation in Niger, Tschad und Mali verschlechtert sich weiterhin dramatisch“, erklärte am Donnerstag in Bonn das Vorstandsmitglied von Care Deutschland-Luxemburg, Stefan Ewers. Die internationale Hilfe sei weiter massiv unterfinanziert, beklagte Ewers. Die Zahl der Menschen, die in neun Ländern der Sahelzone von der Hungerkrise betroffen sind, habe sich seit Februar fast verdoppelt. Laut Care sind insgesamt 18 Millionen Menschen von Nahrungsmittelunsicherheit bedroht. Alleine in Mali, Tschad und Niger sind es über 14 Millionen. (Informationen von CARE: http://url.dapd.de/25DAK0 ) dapd (Politik/Politik)

Immer mehr Dauerbezieher von Hartz IV

Immer mehr Dauerbezieher von Hartz IV Saarbrücken (dapd). Trotz guter Arbeitsmarktlage haben viele Langzeitarbeitslose offenbar immer schlechtere Karten, einen Job zu finden. Nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstagausgabe) ist der Anteil der Erwerbslosen, die bereits zwei Jahre und länger auf Hartz IV angewiesen sind, seit 2009 bundesweit um 5 Prozent auf 61 Prozent gestiegen. Das Blatt beruft sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. In Ostdeutschland liegt der Anteil der Dauerbezieher von staatlicher Grundsicherung demnach sogar bei knapp 65 Prozent. In den alten Ländern sind es rund 59 Prozent. Die gleiche Tendenz zeigt sich auch bei Erwerbstätigen, die wegen ihrer geringen Löhne schon mindestens zwei Jahre lang zusätzlich auf Hartz IV angewiesen sind. Ihr Anteil hat sich seit 2009 bundesweit ebenfalls um etwa fünf auf knapp 60 Prozent erhöht. Im Vorjahr gab es rund 794.000 sogenannte Aufstocker. Das waren 47.000 mehr als im Jahr 2009. dapd (Politik/Politik)

Mitarbeiter protestieren gegen Madsack-Sparpläne

Mitarbeiter protestieren gegen Madsack-Sparpläne Hannover/Berlin (dapd). Mitarbeiter des Medienkonzerns Madsack haben am Mittwoch in mehreren Städten gegen Umstrukturierungspläne des Unternehmens demonstriert. Mehr als 200 Beschäftigte beteiligten sich nach Angaben des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) an Kundgebungen, Mahnwachen und anderen Veranstaltungen. Gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di hatte der DJV zu den Aktionen aufgerufen, um gegen angebliche Kündigungspläne und die Umgehung von Tarifverträgen zu protestieren. Bei Madsack sind derzeit mehr als 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. Bedeutende Blätter sind die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“, die „Leipziger Volkszeitung“ und die „Lübecker Nachrichten“. Die Geschäftsführung des Verlagshauses war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)