Zahl der Industriearbeiter steigt um knapp drei Prozent

Zahl der Industriearbeiter steigt um knapp drei Prozent Wiesbaden (dapd). Beschäftigungsmotor verarbeitendes Gewerbe: Deutschlandweit waren Ende April in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Mitarbeitern knapp 5,2 Millionen Menschen tätig. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, sind das rund 148.400 Personen oder 2,9 Prozent mehr als im April 2011. Die Zahl der im April geleisteten Arbeitsstunden habe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent auf 645 Millionen zugenommen, hieß es. Parallel dazu seien die Entgelte um 5,2 Prozent auf rund 20,2 Milliarden Euro gestiegen. Größte Wachstumsbranchen waren demnach der Metall- und Maschinenbau mit jeweils 4,6 Prozent mehr Beschäftigten. Auch die Kfz-Industrie meldete mit einem Plus von 3,6 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungszuwachs. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Ostdeutsche Küstenfischer mit deutlichen Erlösverlusten

Ostdeutsche Küstenfischer mit deutlichen Erlösverlusten Negast (dapd). Die ostdeutschen Küstenfischer haben 2011 nach Absenkung der EU-Heringsfangquote um 38 Prozent und drastisch gestiegenen Treibstoffkosten Erlöseinbußen in Höhe von 600.000 Euro erlitten. Zusammen mit den Hochseefischern wurden 10,07 Millionen Euro Einnahmen erzielt, rund 4,5 Millionen Euro weniger als vor zehn Jahren. Das habe dazu geführt, dass mehrere Fischereibetriebe aufgeben mussten, sagte der Chef des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischerei, Norbert Kahlfuss, am Freitag auf dem Fischereitag in Negast. Die Zahl der im Verband organisierten Fischer im Haupterwerb ging binnen eines Jahres um elf Prozent auf 195 zurück. Mit der für 2013 zu erwartenden Erhöhung der Heringsfangquote rechne man mit einer Stabilisierung der krisengeschüttelten Branche. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Nokia schließt Entwicklungsstandort Ulm

Nokia schließt Entwicklungsstandort Ulm Helsinki (dapd). Nokia macht seinen Entwicklungsstandort in Ulm mit 730 Beschäftigten dicht. Der Schritt ist Teil eines Sparprogramms des angeschlagenen finnischen Handy-Riesen, durch das weltweit bis zu 10.000 Stellen gestrichen werden sollen, teilte Nokia am Donnerstag in Helsinki mit. Nokia-Chef Stephen Elop sagte, die Einschnitte seien notwendig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns sicherzustellen. Nokia wies allein im ersten Quartal dieses Jahres einen Verlust von fast einer Milliarde Euro aus. Der Standort Deutschland wird von den Schließungsplänen hart getroffen. Vier Jahre nach der Schließung des Handy-Werkes in Bochum halbiert das finnische Unternehmen damit die Zahl seiner Beschäftigten in Deutschland. Ulm war bisher ein wichtiges Entwicklungszentrum für preisgünstige Einstiegshandys des Konzerns. Die Nokia-Angestellten sind entsprechend schockiert: „Für uns alle ist das ein Schlag ins Gesicht“, sagte der Betriebsratsvorsitzende von Nokia Ulm, Heiner Mosbacher. Nokia Ulm gelte seit langem „als höchst innovativer und effizienter Standort, mit einer sehr erfahrenen Belegschaft“. Die Belegschaft wurde am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung informiert. Bei einigen flossen Tränen. Die IG Metall erfuhr erst aus den Medien von dem Vorhaben. „Dieses Vorgehen steht für einen weiteren rücksichtlosen Umgang mit Beschäftigten in der Geschichte des Hauses Nokia“, sagte die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ulm, Petra Wassermann. Gewerkschaft und Betriebsrat wollen jetzt Alternativen für die Beschäftigten und den Standort prüfen, bevor Verhandlungen mit Nokia aufgenommen werden. Nicht von den Schließungsplänen betroffen ist das zweite Forschungszentrum des Konzerns in Deutschland in Berlin, wo Nokia an ortsbasierten Diensten arbeitet. Dieser Bereich gilt neben der Smartphone-Linie Lumia für den Konzern weiter als wichtiges Wachstumsfeld. „Deutschland bleibt damit ein bedeutender Forschungs- und Entwicklungsstandort für Nokia“, sagte Unternehmenssprecher Benjamin Lampe. Neben dem Standort Ulm schließt der Konzern auch sein Entwicklungszentrum im kanadischen Burnaby und die Handy-Fertigung im finnischen Salo. Es ist bereits die zweite große Kündigungswelle bei Nokia innerhalb kurzer Zeit. Im ersten Anlauf hatte der Konzern bereits weltweit 14.000 Stellen abgebaut. Außerdem will sich der Konzern von seiner Luxus-Handy-Marke Vertu trennen. Die Finnen kämpfen vor allem im Segment der gefragten und profitablen Smartphones seit längerem mit wenig Erfolg gegen die Konkurrenz von Apples iPhone und Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android. Nokia setzt hier auf Microsofts Windows-Phone-Plattform. Nach 14 Jahren an der Spitze löste Samsung nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Gartner die Finnen kürzlich als weltgrößter Handy-Hersteller ab. Demnach verkaufte Samsung im ersten Quartal dieses Jahres 86,6 Millionen Mobiltelefone, während Nokia gerade einmal knapp über 83 Millionen Geräte absetzen konnte. Und im für Nokia wichtigen Billigsegment für die Schwellenländer sehen sich die Finnen mit wachsender Konkurrenz preiswerter einheimischer Hersteller konfrontiert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kretschmann widerspricht Gauck

Kretschmann widerspricht Gauck Berlin (dapd). Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann widerspricht den Bedenken von Bundespräsident Joachim Gauck gegen Subventionen bei der Energiewende. „Bei den enormen Fortschritten, die wir im gesamten Sektor der Energietechnik haben, werden wir die derzeit noch nötigen Subventionen rasch wieder abbauen können“, sagte der Grünen-Politiker der Zeitung „Die Welt“. „Insofern geht die Politik in eine andere Richtung als die, die der Bundespräsident befürchtet.“ Auch Warnungen vor Planwirtschaft ließ Kretschmann nicht gelten. „Gerade die regenerativen Energien mit ihrer dezentralen Struktur bieten die Chance, wegzukommen vom alten planwirtschaftlichen System weniger Gebietsmonopolisten“, sagte er. Kretschmann kritisierte hingegen Vergünstigungen für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch. Solche Entlastungen dürften nicht ins Uferlose gehen. „Es kann nicht sein, dass ein Bäcker, der ja auch einiges an Strom verbraucht, über seine Stromrechnung Großkonzerne subventioniert“, sagte er. Langfristig rechnet der Ministerpräsident mit sinkenden Strompreisen. dapd (Politik/Politik)

Ein Ja zum Fiskalpakt kostet

Ein Ja zum Fiskalpakt kostet Berlin/Halle (dapd). Die Zustimmung des Bundesrates zum Fiskalpakt könnte für die Bundesregierung teuer werden. Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt, Winfried Kretschmann (Grüne) und Reiner Haseloff (CDU) verlangten am Donnerstag vor dem Gespräch der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) finanzielle Zugeständnisse. Für den europäischen Fiskalpakt benötigt die Regierung eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat. Die Regierungschefs der 16 Bundesländer wollten am Vormittag zunächst auf der Ministerpräsidentenkonferenz über die Auswirkungen des Fiskalpaktes reden und danach mit Merkel sprechen. Kretschmann sagte der Zeitung „Die Welt“: „Wir müssen in der Lage sein, die durch den Fiskalpakt verschärften Verschuldungsgrenzen einzuhalten.“ Als Beispiel nannte er Eingliederungshilfen für Behinderte, die aus dem Ruder liefen, was viele Kommunen überfordere. „Deshalb muss sich da der Bund stärker engagieren“, forderte er. Kretschmann erhob zudem verfassungsrechtliche Forderungen. „Wir stellen beim Fiskalpakt die Bedingung, dass die Haushaltsautonomie der Länder nicht ausgehebelt wird, indem irgendwelche Organe ohne Verfassungsrang bestimmen, wie unsere Haushalte auszusehen haben“, sagte er. „Die Haushaltsautonomie der Länder muss gesichert bleiben.“ Haseloff forderte die Übernahme kommunaler Altschulden durch den Bund. „Ohne Entgegenkommen des Bundes ist mit uns keine Entscheidung denkbar“, sagte der CDU-Politiker der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“. „Für Sachsen-Anhalt könnte die Kompromisslinie darin liegen, dass der Bund die Altverbindlichkeiten der Kommunen übernimmt – etwa mit Hilfe eines Fonds, in den er einzahlt – und wir Länder im Gegenzug mit Hilfe unserer Kommunalaufsicht dafür sorgen, dass die Kommunen keine neuen Schulden mehr aufnehmen.“ Alternativ sei es auch möglich, dass der Bund für die Eingliederungshilfen für Behinderte in den Arbeitsmarkt geradestehe, wie Bayern und die SPD-regierten Länder es vorgeschlagen hätten. dapd (Politik/Politik)

Disput in Bundestagsgremien über Betreuungsgeld

Disput in Bundestagsgremien über Betreuungsgeld Berlin (dapd). Die parlamentarische Abstimmung über das Betreuungsgeld sorgt im Bundestag für Streitereien zwischen Koalition und Opposition. SPD, Linke und Grüne zeigten sich am Mittwoch darüber empört, dass die Regierungskoalition im Haushaltsausschuss den Tagesordnungspunkt Kita-Ausbau und Betreuungsgeld absetzte. Von der Opposition hieß es, der Punkt sei mit der Begründung fehlender Beratungsreife von der Agenda genommen worden. Er sei jedoch bereits in der letzten Sitzung des Ausschusses auf Bitte von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) abgesetzt worden. Die Ministerin habe damals Terminschwierigkeiten gehabt. „Diese Absetzung geschah unter der ausdrücklichen Bedingung und Zusage, dass der Punkt in der heutigen Ausschusssitzung behandelt wird“, schrieben die Obleute Carsten Schneider (SPD), Gesine Lötzsch (Linke) und Priska Hinz (Grüne) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Sie wiesen „die Art und Weise des Umgangs durch die Koalitionsfraktionen auf das schärfste zurück“. Die Angelegenheit werde am Donnerstag im Ältestenrat zur Sprache gebracht. Der Unionshaushälter Norbert Barthle entgegnete, es gebe inzwischen einen Gesetzentwurf zum Betreuungsgeld, über den „wir in der nächsten Sitzung gerne mit der Ministerin sprechen werden“. In zwei Sitzungswochen hintereinander zum selben Thema mit der selben Ministerin zu reden, sei nicht sinnvoll, sagte der CDU-Politiker dapd. Auch im Familienausschuss sorgte das Betreuungsgeld für Ärger. Die Oppositionsvertreter in dem Gremium beklagte sich bei Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) über ein zu kurzes Beratungsverfahren, das keine vernünftigen Expertenanhörungen möglich mache. Der Bundestag berät am Freitag in erster Lesung über den Entwurf, der eine Geldleistung für Eltern mit zwei- und dreijährigen Kindern vorsieht, die keine staatliche Betreuung in Anspruch nehmen. Geplant ist eine Verabschiedung in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause, was ein verkürztes parlamentarisches Verfahren von nur zwei Wochen bedeuten würde. Dies war auch auf die Kritik der FDP gestoßen, die sich aber nach langer Debatte in der Fraktion am Dienstag doch mit einer Mehrheit von 44 zu 18 Stimmen entschloss, dem beschleunigten Verfahren zuzustimmen. dapd (Politik/Politik)

GM lässt Zukunft von Bochumer Opel-Werk offen

GM lässt Zukunft von Bochumer Opel-Werk offen Detroit/Bochum (dapd). Die Zukunft des von der Schließung bedrohten Opel-Werks in Bochum ist auch bei der Hauptversammlung der US-Muttergesellschaft General Motors (GM) nicht geklärt worden. GM-Vorstandsvorsitzender Dan Akerson kündigte bei dem Aktionärstreffen in Detroit Milliardeninvestitionen bei dem deutschen Autohersteller in neue Modelle an, doch gleichzeitig will er Kapazitätsabbau „wann und wo möglich“. Zudem sollten Synergien aus der Allianz mit Peugeot genutzt und dazu Gespräche mit den Gewerkschaften geführt werden. Die IG Metall in Nordrhein-Westfalen sieht nun Chancen für Bochum. „Wir unterstreichen unser Engagement für Opel, indem wir Milliarden in neue Modelle wie den Mokka investieren“, kündigte Akerson laut Pressemitteilung des Konzerns an. „Wir tätigen diese Investition, obwohl wir Überkapazitäten und hohe Fixkosten in der Region angehen.“ Der neue Opel Astra werde künftig in zwei Werken mit drei Schichten anstelle in drei Fabriken gebaut. Die Produktion des kleinen SUV Mokka hat GM an das kostengünstige Korea vergeben. Vor wenigen Wochen hatte GM beschlossen, die Produktion des wichtigsten Modells Astra aus dem Hauptwerk Rüsselsheim nach England und Polen zu verlagern. Die Beschäftigten in England hatten dafür Lohneinbußen akzeptiert. „Auf der Hauptversammlung hätte genauso das Aus des Standorts Bochum verkündet werden können“, sagte ein Sprecher der IG Metall am Mittwoch auf Anfrage. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Daraus ergeben sich nach seinen Worten weitere Möglichkeiten für Gespräche. Er begrüßte die Ankündigung milliardenschwerer Investitionen für Opel. Das sei stets eine Forderung der Gewerkschaft gewesen. GM hat dem Werk in Bochum eine Bestandsgarantie bis Ende 2014 gegeben. Akerson sagte, dass es bei der von ihm entworfenen globalen Wachstumsvision für GM Risiken gebe. Ein Faktor sei dabei die Rezession in Europa, die Probleme wie Überkapazitäten verschärfe. Gespräche mit Gewerkschaften sollen laut Akerson dabei helfen, den Autohersteller wettbewerbsfähiger zu machen. Zudem verspricht er sich von der neuen Allianz mit Peugeot eine Senkung der Beschaffungskosten. Bereits vor der Hauptversammlung hatte Akerson erklärt, GM komme bei der Sanierung des verlustträchtigen Europageschäfts um die Tochtergesellschaft Opel voran. „Wir machen einige Fortschritte bei unseren Gesprächen über die Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage“, sagte er dem US-Fernsehsender CNBC. Akerson erinnerte dabei an die Einigung mit den Gewerkschaften in England und Polen sowie an Gespräche mit der IG Metall in Deutschland. Einzelheiten nannte er allerdings nicht. GM macht seit mehr als zehn Jahren Milliardenverluste in Europa und muss seine Produktionskapazität reduzieren. Zuletzt hatte der Konzern ein Werk in Antwerpen geschlossen. Seitdem ist die Nachfrage nach Modellen von Opel und der Schwestermarke Vauxhall aber weiter gefallen. Allein im wichtigsten Markt Deutschland wurden im Mai elf Prozent weniger Opel-Fahrzeuge verkauft. Das Werk in Bochum gilt daher als von der Schließung gefährdet. Der Opel-Aufsichtsrat will am 28. Juni über ein Sanierungsmodell beraten. Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hatte auf einer Betriebsversammlung im Mai gesagt, es gebe bislang keine Entscheidung darüber, was mit dem Standort Bochum nach 2014 passiere. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

5.000 Teilnehmerinnen beim deutschen Landfrauentag in Oldenburg

5.000 Teilnehmerinnen beim deutschen Landfrauentag in Oldenburg Oldenburg (dapd-nrw). Für einen verantwortlicheren Umgang mit Nahrungsmitteln spricht sich die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, aus. „Wir gehen alle zu nachlässig mit Lebensmitteln um“, sagte sie am Dienstag vor rund 5.000 Teilnehmerinnen des Landfrauentages in Oldenburg. Mit einem Kurzfilm will der Verband das Thema künftig verstärkt ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken. Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) nannte die Landfrauen „Impulsgeber für den ländlichen Raum“ und lobte vor allem deren breitgefächertes Bildungsprogramm mit Angeboten wie Ernährungsbildung an Schulen. „Die Landfrauen leisten in diesem Land mehr, als sie tun müssten“, sagte er. Für ihre Verdienste wurden drei Teilnehmerinnen mit dem Titel „Landfrau des Jahres 2012“ ausgezeichnet. Zu ihnen gehört Parvin Hemmeke-Otte aus Braunschweig. Sie tat sich als erste Kreisvorsitzende im Landesverband Niedersachsen mit Migrationshintergrund als Mittlerin zwischen verschiedenen Kulturen hervor, wie es in der Begründung der Jury heißt. Geehrt wurde ferner Ulrike Kamp vom Vorstand des Landfrauen-Kreisverbandes Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Die Jury würdigte vor allem ihren Einsatz als aktive Botschafterin für Schulmilch, gesunde Ernährung und das Schulobstprogramm. Angelika Lübcke, Bürgermeisterin aus Siggelkow in Mecklenburg-Vorpommern, erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement in der Gemeinde, in der sie Projekte für arbeitslose Frauen etablierte. Rund 500.000 Frauen sind bundesweit im Landfrauenverband organisiert. Der Verband besteht seit 1948 und setzt sich vor allem für die Interessen der Frauen im ländlichen Raum ein. Der Landfrauentag findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland statt. dapd (Politik/Politik)

Lindner möchte der Union im Bund treu bleiben

Lindner möchte der Union im Bund treu bleiben Düsseldorf (dapd-nrw). Der nordrhein-westfälische FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende Christian Lindner hat sich gegen ein Bündnis seiner Partei mit SPD und Grünen nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr ausgesprochen. Er favorisiere ein Bündnis mit der Union, sagte Lindner der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Wir haben in Berlin ein Bündnis mit der CDU“, sagte der ehemalige FDP-Generalsekretär. „Unser Ziel muss sein, die Koalition fortzusetzen.“ Lindner kündigte an, sein Bundestagsmandat in Kürze aufzugeben. „Jetzt habe ich in Nordrhein-Westfalen eine Aufgabe, der ich mich voll stelle“, sagte der Landesvorsitzende. dapd (Politik/Politik)

Merkel verabschiedet Roth

Merkel verabschiedet Roth Frankfurt/Main (dapd). Mit einem Plädoyer für starke Städte und ein solidarisches Europa hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag die scheidende Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) verabschiedet. Bei einem Festakt in der Paulskirche würdigte die Kanzlerin ihre Parteifreundin als kämpferische Vertreterin der kommunalen Belange, die zu ihren Überzeugungen stehe. In ihrer zum Teil sehr persönlichen Abschiedsrede dankte Merkel Roth ausdrücklich auch für deren streitbares Engagement, das etwa mit dem frühen Eintreten zugunsten der Integration der CDU gutgetan habe. Die 68-jährige Roth, die auch viele Jahre lang Präsidentin des Deutschen Städtetags war, scheidet Ende des Monats auf eigenen Wunsch ein Jahr vor Ablauf ihrer regulären Amtszeit aus dem Amt. Zu ihrem Nachfolger ist inzwischen der SPD-Politiker Peter Feldmann gewählt worden .Den bei dem Festakt anwesenden Sozialdemokraten, sprach Roth in ihrer Dankesrede persönlich an und ermunterte ihn in einem vielbeachteten Appell: „Werden Sie das Gesicht der Stadt und treffen Sie Ihre Entscheidungen zum Wohl der Bürger.“ Als Bilanz ihrer 17-jährigen Tätigkeit als Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main kam Roth zu dem Schluss, dass ihr Eintreten für eine weltoffene, demokratische und liberale Stadt Früchte getragen habe. Merkel sagte, nur finanziell gesunde Städte könnten ihre Aufgaben erfüllen. Ein stabiles Gemeinwesen sei nur mit leistungsfähigen Kommunen denkbar. Auch Träger der meisten kulturellen Einrichtungen seien immer noch die Städte, und die Kultur werde ebenso wie die Familienfreundlichkeit immer mehr zu einem harten Standortfaktor. Zugleich sprach sich die Kanzlerin für ein starkes Europa aus, wie es gerade in einer so internationalen Stadt wie Frankfurt am Main erkennbar sei. Merkel bekannte sich ausdrücklich zu den Absprachen mit der Opposition zum Fiskalpakt und versprach, sich für die Besteuerung von Finanzprodukten einzusetzen. Europa sei weit mehr als eine Währungsunion, man müsse immer an die Menschen in Ländern wie Portugal und Griechenland denken. Die Kanzlerin erinnerte daran, dass Roth als Städtetagspräsidentin einmal zusammen mit anderen Bürgermeistern in Berlin für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen demonstriert habe. „Das war ein relativ einmaliger Vorgang“, fügte Merkel schmunzelnd hinzu und lobte die scheidende Oberbürgermeisterin vor den rund 900 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in den höchsten Tönen. Roths Leistungen seien herausragend. Sie stehe in einer Reihe mit den erfolgreichsten Stadtoberhäuptern in der Geschichte der Bundesrepublik. „Ich möchte Ihnen heute ein ganz herzliches Dankeschön sagen. Das waren gute 17 Jahre für Frankfurt“, beendete Merkel ihre Rede. Roth selbst betonte, in Frankfurt lebten Menschen aus 170 Nationen miteinander und nicht nebeneinander. Die Energiewende sei unumkehrbar und könne nur mit starken Städten gelingen. Eindringlich warnte die scheidende Frankfurter Oberbürgermeisterin vor „ideologischen Grabenkämpfen“ jedweder Art. Eine Demonstration von rund 500 Fluglärmgegnern und Autonomen in der Nähe der Paulskirche blieb friedlich. Allerdings empfingen die Teilnehmer Merkel und Roth beim Verlassen der Paulskirche mit einem Pfeifkonzert. dapd (Politik/Politik)