Studie: Ältere Generation mit dem Leben zufrieden

Studie: Ältere Generation mit dem Leben zufrieden Berlin (dapd). Die ältere Generation in Deutschland ist mit ihrem Leben offenbar ausgesprochen zufrieden. Das geht aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Allensbach-Studie im Auftrag des Versicherers Generali hervor. Die 65- bis 85-Jährigen stufen ihre Lebenszufriedenheit demnach auf einer Skala von null (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) mit einem durchschnittlichen Wert von 7,4 ein. Ein höheres Einkommen und Bildung beeinflussen dabei die Zufriedenheit positiv. 63 Prozent bewerten die eigene wirtschaftliche Lage als gut bis sehr gut. Im Schnitt verfügen die 65- bis 85-Jährigen über ein monatliches Nettoeinkommen von rund 2.200 Euro. Mehr als jeder Zweite wohnt der Studie zufolge in einer eigenen Immobilie. Die ältere Generation fühlt sich außerdem im Durchschnitt zehn Jahre jünger, als es dem eigenen Lebensalter entspricht. Für die Altersstudie befragte Allensbach 4.197 Frauen und Männer im Alter von 65 bis 85 Jahren. dapd (Politik/Politik)

Arbeitskräftenachfrage tritt im November auf der Stelle

Arbeitskräftenachfrage tritt im November auf der Stelle Nürnberg (dapd). Der Bedarf an Arbeitskräften hat im November weiter nachgelassen. Zwar blieb der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Vergleich zum nach unten revidierten Oktoberwert mit 159 Punkten unverändert, er büßte jedoch auf Jahressicht 20 Zähler ein, wie die BA am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Unternehmen zeigten sich angesichts eingetrübter Konjunkturerwartungen mit Neueinstellungen vorsichtiger, erklärte die Behörde. Sie betonte zugleich, dass der Bedarf an Arbeitskräften im langjährigen Vergleich immer noch auf einem hohen Niveau liege und das Nachfragemaximum des letzten Konjunkturzyklus von 2007 nur um sieben Punkte unterschreite. Hohen Arbeitskräftebedarf signalisiert laut Bundesagentur weiter die Zeitarbeit: Aus dieser Branche stamme jede dritte gemeldete Arbeitsstelle. Mitarbeiter würden ferner nach wie vor im Groß- und Einzelhandel, der Bauinstallation und in der Gastronomie gesucht, wenngleich hier die Nachfrage bereits unter dem Vorjahresniveau liege. Einen höheren Personalbedarf als vor einem Jahr melde das Gesundheits- und Sozialwesen. Der BA-X basiert auf konkreten Stellengesuchen der Unternehmen und signalisiert deren Einstellungsbereitschaft. In den Index fließen die bei der Behörde gemeldeten ungeförderten Stellen für den ersten Arbeitsmarkt ein, Angebote für Freiberufler und Selbstständige sowie gemeldete Stellen aus der privaten Arbeitsvermittlung. Die Zahl der offenen Stellen im November gibt die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag (29. November) bekannt, wenn sie auch die November-Daten zur Arbeitslosigkeit verkündet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Baumarktkette Hornbach kassiert Umsatz- und Gewinnprognose

Baumarktkette Hornbach kassiert Umsatz- und Gewinnprognose Bornheim (dapd). Schwächeres Geschäft mit Heimwerkern: Die Baumarktkette Hornbach hat ihre Prognose für Ertrag und Erlös gesenkt. Im noch bis Ende Februar laufenden Geschäftsjahr 2012/13 werde der Umsatz nun auf dem Vorjahresniveau von 3,0 Milliarden Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Dienstag im pfälzischen Bornheim mit. Zuvor war ein Plus im unteren einstelligen Prozentbereich als Ziel ausgegeben worden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde unter dem Vorjahreswert von 128 Millionen Euro liegen, hieß es weiter. Als Grund für die Absenkung der Prognose nannte Hornbach den schwächeren Konsum in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres. Weitere Details sollten mit der Vorlage der Quartalszahlen am 21. Dezember veröffentlicht werden. Die im SDAX notierte Hornbach-Aktie gab nach der Bekanntgabe der Zahlen nach und notierte gegen 16 Uhr mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 24,90 Euro. Die Hornbach-Baumarkt-AG betreibt nach eigenen Angaben rund 130 Baumärkte in neun Ländern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen zum Tod Demjanjuks ein

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen zum Tod Demjanjuks ein Traunstein (dapd). Die behördlichen Ermittlungen zum Tod des verurteilten NS-Kriegsverbrechers John Demjanjuk sind eingestellt worden. Die Vorwürfe der Hinterbliebenen in einer Strafanzeige, wonach Demjanjuk wegen einer Falschbehandlung in einem oberbayerischen Pflegeheim starb, seien haltlos, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, Bernd Magiera, am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. Ein von der Behörde in Auftrag gegebenes Gutachten habe jetzt ergeben, dass „keine Kausalität zwischen dem eingetretenen Tod und der ärztlichen Behandlung besteht“. Demjanjuk war Mitte März im Alter von 91 Jahren in einem Pflegeheim in Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim gestorben. Drei Monate später hatte die Familie Demjanjuks eine Strafanzeige wegen Totschlags gegen die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal gestellt. Ihnen wurde die unsachgemäße Verabreichung des Schmerzmittels Novalgin vorgeworfen. Demjanjuk war im Mai 2011 wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Menschen im Jahr 1943 im NS-Vernichtungslager Sobibór zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht München II ließ den gebürtigen Ukrainer anschließend frei, weil es keine Fluchtgefahr sah und das Urteil durch die Revision von Staatsanwaltschaft und Verteidigung nicht rechtskräftig wurde. Angehörige kürzlich informiert Sprecher Magiera erklärte, da eine falsche Medikation ebenso wie Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden könne, sei Demjanjuk wohl eines natürlichen Todes gestorben. Über das Ergebnis des Gutachtens seien die Angehörigen vor wenigen Tagen informiert worden. Sie hätten noch die Gelegenheit, Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens einzulegen. Demjanjuk litt an einer chronischen Nierenerkrankung und Blutarmut. Der in den USA lebende Sohn John Demjanjuk junior hatte erklärt, sein Vater habe Novalgin regelmäßig erhalten, obwohl der Hersteller bei Nierenleiden von einer Einnahme abrate. Die dauerhafte Verabreichung von Novalgin sei angesichts des Zustands von Demjanjuk absolut falsch gewesen und könne zum Tod geführt haben. Das monatelange Verfahren gegen Demjanjuk vor dem Münchner Landgericht war womöglich nicht der letzte große Prozess gegen einen mutmaßlichen NS-Verbrecher. Die Staatsanwaltschaft Weiden ermittelt zurzeit gegen einen 87-Jährigen, der im Jahr 1944 an der Tötung von mindestens 344.000 ungarischen Juden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau beteiligt gewesen sein soll. dapd (Politik/Politik)

Industrie senkt Lohnstückkosten erneut

Industrie senkt Lohnstückkosten erneut Berlin (dapd). Die deutsche Industrie hat ihre Wettbewerbsfähigkeit im vergangenen Jahr weiter verbessert. Die Lohnstückkosten des verarbeitenden Gewerbes verringerten sich nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Jahresvergleich um 2,4 Prozent, nachdem sie 2010 um 14,0 Prozent gesunken waren. Die Industrie habe den Kostenanstieg während der globalen Wirtschaftskrise aber noch nicht wettgemacht, teilte das arbeitgebernahe IW am Dienstag in Köln mit. 2011 seien die Lohnstückkosten neun Prozent höher als im Vorkrisenjahr 2007 gewesen. Dieses Jahr wird Deutschland laut IW seine Position bei den Lohnstückkosten wegen des schwachen Euro zumindest halten können. Von Januar bis Juni seien die Lohnstückkosten in Euro zwar um drei Prozent gewachsen, und sie würden voraussichtlich auch im gesamten Jahr etwas zulegen, sagte IW-Statistiker Christoph Schröder. Da aber der Euro gegenüber Dollar und Yen im Schnitt neun Prozent schwächer notiert habe als 2011, werde Deutschland im internationalen Vergleich die Kostenposition halten oder leicht verbessern können. Der IW-Studie zufolge stieg Deutschlands Exportkraft 2011 erstmals wieder auf das Niveau der Wiedervereinigungszeit. „Auf seinen wichtigen Exportmärkten hat Deutschland 2011 erstmals wieder die Marktanteile von Anfang der 90er Jahre erreicht“, sagte Schröder. Die Lohnstückkosten ergeben sich aus der Relation von Wertschöpfung pro Arbeitsstunde zu durchschnittlichen Arbeitskosten der Stunde. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutsche Lebkuchen im Ausland sehr beliebt

Deutsche Lebkuchen im Ausland sehr beliebt Wiesbaden (dapd). Deutsche Lebkuchen sind ein Verkaufsschlager im Ausland. Binnen eines Jahres von Oktober 2011 bis Ende September 2012 exportierten deutsche Hersteller 14.200 Tonnen der Weihnachtsleckerei im Wert von fast 45 Millionen Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Mehr als ein Viertel der Lebkuchen ging dabei nach Österreich. Da die Statistik für den Zeitraum erstmalig erhoben wurde, war ein Vergleich zum Vorjahr nicht möglich. Von Januar bis September 2011 hatten deutsche Firmen 9.100 Tonnen Lebkuchen im Wert von 27,5 Millionen Euro ins Ausland verkauft. Die Weihnachtssaison war dabei aber nicht berücksichtigt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutscher Büromarkt so stark wie seit 2002 nicht mehr

Deutscher Büromarkt so stark wie seit 2002 nicht mehr Hamburg (dapd). Die Wirtschaftsschwäche geht am Markt für Büroflächen bisher spurlos vorbei: Mit 8,4 Prozent liegt die Leerstandsrate in Deutschland im laufenden Jahr so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr, wie eine Untersuchung der HSH Nordbank ergab. „Neben der starken Nachfrage tragen dazu die nochmals rückläufigen Bürofertigstellungen bei“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Spitzenmieten für Büroflächen liegen bei 23,90 Euro pro Quadratmeter und damit nur noch knapp unter dem Wert aus dem Boomjahr 2008, als 24,10 Euro gezahlt wurden. Der Mietanstieg betrug 2,1 Prozent. 2013 rechnen die Experten der Bank mit einer Wende im Büro-Leerstand: Viele Neubauten würden dann die konjunkturbedingt weiter abschwächende Nachfrage übertreffen. Das Mietwachstum werde bei nur noch knapp 0,5 Prozent liegen. Die HSH Nordbank hat nach eigenen Angaben Finanzierungen für Gewerbeimmobilien im Wert von 10 Milliarden Euro im Bestand. Allein 2012 wurden Neugeschäfte von 2,6 Milliarden Euro erzielt, wie der zuständige Bereichsleiter Peter Axmann mitteilte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Griechenland-Pleite abgewendet

Griechenland-Pleite abgewendet Berlin/Brüssel (dapd). Nach der Einigung der Eurogruppe auf neue Milliardenhilfen für Griechenland zeichnet sich eine breite Zustimmung auch im Bundestag ab. Koalitionspolitiker gingen am Dienstagmorgen von einer Mehrheit im Parlament aus. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier deutete ein Ja der Sozialdemokraten an. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seine Euro-Kollegen hatten sich in der Nacht zum Dienstag auf die Freigabe von knapp 44 Milliarden Euro an aufgelaufenen Notkrediten geeinigt. Zudem soll die Schuldenlast Athens bis zum Jahr 2020 von knapp 180 Prozent auf 124 Prozent der Wirtschaftsleistung gedrückt werden. Damit hielt die Eurogruppe den Internationalen Währungsfonds (IWF) mit im Boot. Der IWF hatte zunächst darauf bestanden, den Berg auf 120 Prozent abzutragen – was aber zusätzliche Hilfe bis zu einem Schuldenschnitt seitens der Geberländer erforderlich gemacht hätte. Ein Schuldenschnitt ist damit erst einmal vom Tisch. Der IWF macht ein einen erfolgreichen Schuldenrückkauf zur Bedingung, um seinen Teil beizusteuern. Obwohl die drei aufgelaufenen Tranchen von 43,7 Milliarden Euro grundsätzlich bewilligt worden sind – unter dem Vorbehalt der Parlamentszustimmung – wird das Geld nicht auf einen Schlag überwiesen: Im Dezember – nach dem Schuldenrückkauf – erhält Athen zunächst 34,4 Milliarden Euro zur Haushaltsfinanzierung und Bankenrekapitalisierung. Die restlichen zehn Milliarden sollen erst im ersten Quartal 2013 – und auch nur bei der Erfüllung weiterer Reformaufgaben – überwiesen werden. Koalition erwartet Zustimmung des Parlaments Der Bundesfinanzminister zeigte sich in der Nacht zufrieden mit der Einigung. „Sie sehen, wir waren sehr effizient. Wir sind wesentlich früher zu einem Ergebnis gekommen als vor einer Woche. Das ist doch ein beachtlicher Fortschritt“, meinte Schäuble mit Hinweis auf die in der vergangenen Woche verschobenen Gespräche. Schäuble hofft nun auch auf ein Ja des Bundestages noch in dieser Woche. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle erwartet eine breite Zustimmung des Bundestages. Zugleich forderte er im Deutschlandfunk mehr Entschlossenheit der Griechen zu Reformen. „Griechenland muss jetzt mal in die Pötte kommen“, sagte der FDP-Politiker. Griechenland brauche Wachstum, es reiche nicht, Beschlüsse im Parlament zu fassen. Vielmehr müssten diese auch umgesetzt werden. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Barthle (CDU), sagte, die Beschlüsse der Euro-Finanzminister stellten „nur Korrekturen“ innerhalb des Griechenland-Rettungspaketes dar. Dadurch „steigt die Wahrscheinlichkeit der Zustimmung“ des Parlaments, sagte Barthle im SWR. Über die Einigung in der Nacht zeigte er sich erleichtert. „Nach dem letzten Scheitern wäre ein zweites Scheitern ein fatales Signal an die Finanzmärkte gewesen“, sagte der CDU-Politiker. Froh sei er, dass ein Schuldenschnitt abgewendet worden sei. Ein solcher Schritt hätte anderen Krisenländern das Signal gegeben, dass sie sich nicht anstrengen müssten. SPD-Fraktionschef Steinmeier sagte voraus, dass der Schuldenschnitt nur verschoben sei. Zugleich deutete er eine Zustimmung seiner Fraktion zu den neuen Griechenlandhilfen an. „Ich werde meiner Fraktion kein Verhalten empfehlen, das dazu führen wird, dass Griechenland kurzfristig nicht mehr zahlungsfähig ist und gegebenenfalls die Eurozone verlassen muss“, sagte Steinmeier im ZDF-„Morgenmagazin“. Allerdings seien Details noch offen. So stehe die Einigung unter Vorbehalt eines erfolgreichen Rückkaufprogramms für Altschulden. Er wisse noch nicht so recht, worüber der Bundestag noch in dieser Woche entscheiden soll, sagte Steinmeier. dapd (Politik/Politik)

Rentner können auf mehr Geld hoffen

Rentner können auf mehr Geld hoffen Berlin (dapd). Die 20 Millionen Rentner in Deutschland können auf kontinuierlich steigende Altersbezüge hoffen. Das geht laut „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) aus dem Rentenversicherungsbericht hervor, den die Bundesregierung am Mittwoch verabschieden will. Ost-Rentner bekämen demnach im kommenden Jahr mit 3,49 Prozent das höchste Plus seit 1997. Die rund 16 Millionen Ruheständler im Westen müssten sich zwar mit einem Plus von rund einem Prozent zufriedengeben. Bei einer Inflationsrate von rund zwei Prozent bliebe ihnen am Ende netto weniger in den Taschen als zuvor. Für 2015 könnten sie aber mit 2,55 Prozent auf die größte Steigerung seit 1993 hoffen. Ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) bestätigte die Größenordnung der Annahmen für 2013. Er betonte aber auch: „Wir kennen die endgültigen Zahlen noch nicht.“ Auch das Bundesarbeitsministerium erklärte, dass der Bericht lediglich Prognosen enthalte. Die genauen Zahlen würden im März vorgelegt. „Letztlich muss man immer die konkreten wirtschaftlichen Entwicklungen zur Grundlage nehmen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Auch Sozialverbände warnten vor voreiliger Euphorie. Laut „Bild“-Zeitung prognostiziert der Rentenversicherungsbericht, dass die sogenannte Eckrente nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst im kommenden Jahr bei 1.276 Euro liegt und das Rentenniveau bei 48,9 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns. Gegenüber früheren Prognosen wäre das eine Steigerung. So habe die Regierung in ihrem Rentenbericht 2006 für das kommende Jahr nur 1.212 Euro und ein Niveau von 48 Prozent prognostiziert. Sozialverbände sind skeptisch Der Sozialverband Deutschland warnte dennoch vor voreiligen Hoffnungen. In den vergangenen Jahren sei auf den Freudenrausch angekündigter Rentenanstiege stets eine „bittere Ernüchterung“ gefolgt, sagte Verbandspräsident Adolf Bauer den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben). Seit 2004 habe es einen Renten-Kaufkraftverlust von mehr als zehn Prozent gegeben. „Angesichts dieser Abwärtsspirale ist vor verfrühtem Applaus zu warnen“, sagte Bauer. Auch der Sozialverband VdK dämpfte die Erwartungen. Der im Bericht genannte Eckrentner beschreibe zudem lediglich einen fiktiven Arbeitnehmer mit 45 Jahre Beitragsjahren. Die Renten-Realität sehe anders aus. „Aufgrund der anhaltenden Ausweitung des Niedriglohnsektors sowie wegen der durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit immer häufiger unterbrochenen Erwerbsbiografien und dadurch fehlenden Beitragsjahre wächst die Gefahr für eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe, im Alter nur eine niedrige Rente zu beziehen“, sagte Verbandspräsidentin Ulrike Mascher. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bezeichnete Hochrechnungen für mögliche Rentenanpassungen als „nicht seriös“. Die Prognosen könnten zudem nicht über das Problem der Altersarmut hinwegtäuschen, sagte das DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Montag in Berlin. Der DGB fordere deshalb den Aufbau einer Demografie-Reserve, um ein stabiles Rentenniveau von 50 Prozent finanzieren zu können. Skeptisch zu den Zahlen äußerte sich auch die Linke. „Die scheinbar beachtlichen Rentenanpassungen treffen auf eine schrumpfende Basis“, sagte der rentenpolitische Sprecher der Linken, Matthias Birkwald. Zur Wahrheit gehöre, dass das Rentenniveau von Jahr zu Jahr sinke. Auch das stehe im Rentenversicherungsbericht. dapd (Politik/Politik)

Rentner können auf höhere Altersbezüge hoffen

Rentner können auf höhere Altersbezüge hoffen Berlin (dapd). Die Altersbezüge für die 20 Millionen Rentner in Deutschland sollen in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Das geht aus dem Rentenversicherungsbericht hervor, wie die „Bild“-Zeitung am Montag berichtet. Ost-Rentner bekämen demnach im kommenden Jahr mit 3,49 Prozent das höchste Plus seit 1997. Die rund 16 Millionen Ruheständler im Westen müssten sich mit einem Plus von rund einem Prozent zufriedengeben. Bei einer Inflationsrate von rund zwei Prozent bliebe ihnen am Ende netto weniger in den Taschen als zuvor. Sie könnten aber für 2015 mit 2,55 Prozent auf die größte Steigerung seit 1993 hoffen. Ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) bestätigte die Größenordnung der Annahmen für 2013. Er betonte aber auch: „Wir kennen die endgültigen Zahlen noch nicht.“ Auch das Bundesarbeitsministerium betonte, dass der von „Bild“ zitierte Rentenversicherungsbericht lediglich Prognosen enthalte. Die konkreten Zahlen würden im März vorgelegt. „Letztlich muss man immer die konkreten wirtschaftlichen Entwicklungen zur Grundlage nehmen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Die SPD bezeichnete die im Bericht genannten Steigerungen als „Mondzahlen“. Die Linke verwies darauf, dass das Rentenniveau seit Jahren sinke. Mittelfristig sollen die Renten dem Bericht zufolge kontinuierlich steigen. Für 2014 wird demnach eine Rentensteigerung von 2,33 Prozent im Westen und 2,4 Prozent im Osten erwartet. Im Jahr darauf sollen die Renten in Westdeutschland um 2,55 Prozent angehoben werden, in Ostdeutschland um 2,65 Prozent. 2016 soll es in den alten Bundesländern 2,39 Prozent mehr Rente geben, in den neuen 2,47 Prozent mehr. Die sogenannte Eckrente nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst soll im kommenden Jahr bei 1.276 Euro liegen und das Rentenniveau bei 48,9 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns, schrieb die Zeitung weiter. Im Rentenbericht 2006 habe die Bundesregierung für 2013 eine Rente von 1.212 Euro und ein Niveau von 48 Prozent prognostiziert. Der Rentenversicherungsbericht soll am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden. SPD: Merkel-Regierung ohne Konzept Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig bezeichnete die Zahlen des Rentenversicherungsberichts als „Mondzahlen“. Union und FDP würden damit versuchen, vom eigenen Versagen in der Rentenpolitik abzulenken und das Konzept der SPD zu diskreditieren. „Die Merkel-Regierung ist nicht in der Lage, ein eigenes schlüssiges Konzept vorzulegen, sondern hinterlässt ein rentenpolitisches Chaos“, sagte Schwesig. Die SPD hatte am Wochenende nach langem parteiinternen Streit ein eigenes Rentenkonzept beschlossen. Danach soll es künftig möglich sein, nach 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Skeptisch zu den Zahlen äußerte sich auch die Linke. „Die scheinbar beachtlichen Rentenanpassungen treffen auf eine schrumpfende Basis“, sagte der rentenpolitische Sprecher der Linken, Matthias Birkwald. Zur Wahrheit gehöre, dass das Rentenniveau von Jahr zu Jahr sinke. Auch das stehe im Rentenversicherungsbericht. dapd (Politik/Politik)