Prozess gegen Salafist wegen Messerstichen auf Polizisten begonnen

Prozess gegen Salafist wegen Messerstichen auf Polizisten begonnen Bonn (dapd). Wegen der gewalttätigen Ausschreitungen im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf steht seit Mittwoch erstmals ein Salafist vor Gericht. Ein 26-jähriger Islamist aus Hessen muss sich vor dem Bonner Landgericht verantworten, weil er bei einer Kundgebung im Mai in Bonn mit einem Messer auf zwei Polizisten eingestochen und diese schwer verletzt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem deutsch-türkischen Muslim gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruchs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor. Zu der Tat kam es, als die Lage vor einer saudi-arabischen Schule außer Kontrolle geriet, weil Anhänger der rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW umstrittene Mohammed-Karikaturen hochhielten. Daraufhin lieferten sich Salafisten mit Polizisten eine Straßenschlacht. Sie warfen mit Steinen, Flaschen und anderen Wurfgeschossen. Mehr als 100 Personen wurden festgenommen. 29 Polizisten erlitten Verletzungen. Im Verhör hatte der Angeklagte die Messerattacke eingeräumt, eine Tötungsabsicht aber bestritten. dapd (Politik/Politik)

Großhandelspreise ziehen kräftig an

Großhandelspreise ziehen kräftig an Wiesbaden (dapd). Preiserhöhungen im Energiesektor lassen die Großhandelspreise weiter steigen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, legten die Verkaufspreise im deutschen Großhandel im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,2 Prozent zu. Das war den Angaben zufolge die stärkste Erhöhung seit November 2011. Im August hatte der Preisanstieg 3,1 Prozent betragen, im Juli 2,0 Prozent. Einen maßgeblichen Anteil am Anziehen der Preisschraube auf Großhandelsebene hatten demnach die um 11,3 Prozent gestiegenen Preise für feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse. Zudem habe es auch bei Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln eine kräftige Preissteigerung von 15,4 Prozent gegeben. Die stärksten Preisrückgänge gab es mit einem Minus von 21,3 Prozent demnach bei Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bayerische Ärzte planen Proteste trotz Einigung im Honorarstreit

Bayerische Ärzte planen Proteste trotz Einigung im Honorarstreit Neumarkt (dapd). Der Bayerische Facharztverband hat trotz der Einigung im Honorarstreit zu weiteren Protesten an diesem Mittwoch aufgerufen. „Unabhängig vom Ausgang der gestrigen Honorarverhandlungen sehen wir unverändert die wahren Ziele der Proteste in der Durchsetzung fester, angemessener Preise“, sagte Verbandssprecher Wolfgang Bärtl. Ihr Protest werde weiter gehen. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatten sich am Dienstagabend nach einem Verhandlungsmarathon auf einen Anstieg der Honorare um 1,15 bis 1,27 Milliarden Euro im kommenden Jahr für rund 150.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten geeinigt. Ungeachtet dessen planen die freien Ärzteverbände am Mittwoch mit bis zu 80.000 Teilnehmern einen „flächendeckenden Aktionstag“, einschließlich Praxisschließungen. dapd (Politik/Politik)

De Maizière beklagt Überlastung der Bundeswehr im Kosovo

De Maizière beklagt Überlastung der Bundeswehr im Kosovo Brüssel (dapd). Deutschland fühlt sich von seinen NATO-Partnern innerhalb der Kosovo-Mission KFOR im Stich gelassen und will das militärische Konzept überarbeiten. Die benötigte Truppenstärke werde derzeit nur durch den nahezu permanenten Einsatz von Reservekräften erreicht, kritisierte Bundesverteidigungsminister Thomas De Maizière (CDU) am späten Dienstagabend in Brüssel. Darunter litten vor allem Deutschland, Österreich und Italien, die zuletzt drei Mal infolge die Einsatzreserve gestellt hätten und dadurch überlastet würden. Bei den NATO-Partnerstaaten wolle er diesen Missstand am Mittwoch anprangern und auf Anpassungen dringen, sagte De Maizière. In der jetzigen Stärke sei die formale Truppenobergrenze von rund 5.700 Mann inklusive 800 Reservisten jedenfalls nicht praxistauglich. „Entweder man braucht mehr Soldaten, dann muss man es auch sagen.“ Oder aber nicht, dann dürfe es allerdings auch keinen dauerhaften Einsatz von Reservekräften geben. Eine mögliche Lösung ohne zusätzliche Kapazitäten sei die Umgruppierung vorhandener Truppen. So könnten Verbände im weitgehend befriedeten Süden des Landes ausgedünnt und dafür im unruhigeren Norden aufgestockt werden. Unzufrieden zeigte sich der Minister auch mit der reduzierten EU-Polizei- und Justizmission EULEX im Kosovo: „Wenn die NATO-Reserve aktiviert wird, können nicht gleichzeitig Polizeikräfte abgezogen werden.“ Eigentlich sollten bei Gefahrensituationen primär kosovarische Sicherheitskräfte ausrücken, alternativ EULEX-Polizisten und erst im Notfall NATO-Soldaten. Mittlerweile habe sich diese Reihenfolge aber umgekehrt, kritisierte De Maizière. Auch die seinem Eindruck nach mangelnde Akzeptanz der kosovarischen Sicherheitskräfte und EULEX-Mission in der einheimischen Bevölkerung bereite ihm Sorge. dapd (Politik/Politik)

Anlagenbauer Centrotherm baut Führung um

Anlagenbauer Centrotherm baut Führung um Blaubeuren (dapd). Der insolvente Anlagenbauer Centrotherm wechselt im Zuge seiner Sanierung die Führungsspitze aus. Der amtierende Vorstandssprecher Robert Hartung soll seinen Vater, den Unternehmensgründer Rolf Hartung, als Mitglied des Aufsichtsrats ablösen, wie das Unternehmen am Dienstag in Blaubeuren mitteilte. Jan von Schuckmann, bisher für die Restrukturierung des börsennotierten Unternehmens zuständig, soll Vorstandssprecher werden. Zudem kehrt Hans Autenrieth in den Vorstand zurück und übernimmt die Verantwortung für Vertrieb und Marketing. Er war erst im Juni aus dem Gremium ausgeschieden. Centrotherm ist nach eigenen Angaben einer der größten Hersteller von Maschinen zur Herstellung von Anlagen für die Photovoltaik. Der Konzern beschäftigte zum Stichtag 31. August 2012 rund 1.300 Mitarbeiter und ist weltweit in Europa, Asien und den USA aktiv. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete Centrotherm einen Umsatz von rund 700 Millionen Euro. Das Unternehmen war im Zuge der Branchenkrise in Schwierigkeiten geraten und operierte seit Juli in einem sogenannten Schutzschirmverfahren. Anfang Oktober hatte das Amtsgericht Ulm ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über die zahlungsunfähige Firma eröffnet. Damit kann sich Centrotherm auf Basis eines mit den Gläubigern abgestimmten Sanierungskonzepts und unter der Aufsicht eines Sachwalters eigenständig restrukturieren. (Beschluss des Amtsgerichts Ulm von 1. Oktober 2012, Geschäftsnummer 3 IN 279/12, Beschluss im Internet: http://url.dapd.de/oIZwP7 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Solarzulieferer erwarten einen Umsatzrückgang von knapp 50 Prozent

Solarzulieferer erwarten einen Umsatzrückgang von knapp 50 Prozent Frankfurt/Main (dapd). Deutsche Solarzulieferer müssen sich nach eigener Einschätzung auf wirtschaftlich düstere Zeiten einstellen. Laut der am Dienstag veröffentlichten Geschäftsklimaumfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) geben 85 Prozent der Unternehmen zum Ende des dritten Quartals 2012 eine Verschlechterung der Auftragslage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Laut der Erhebung gehen die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik-Industrie infolge der Investitionszurückhaltung der Modulhersteller von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von knapp 50 Prozent im laufenden Jahr aus. „Aufgrund der sich im Feld befindenden Überkapazitäten erwarten wir einen neuen Investitionszyklus nicht vor Ende 2013“, sagte Peter Fath, Entwicklungsvorstand beim insolventen Anlagenbauer Centrotherm und Vorsitzender des VDMA-Photovoltaik-Bereichs. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Elektroindustrie verzeichnet weniger Aufträge im August

Elektroindustrie verzeichnet weniger Aufträge im August Frankfurt/Main (dapd). Aufgrund einer schwachen Nachfrage aus dem Inland und dem Euroraum ist die Zahl der Aufträge für die deutsche Elektroindustrie im August zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten die Unternehmen ein Minus von fünf Prozent, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Aus dem Inland gingen acht und aus dem Ausland 2,5 Prozent weniger Bestellungen ein. Während die Aufträge aus dem Euroraum um 14 Prozent abnahmen, stieg die Zahl der Orders aus dem übrigen Ausland um fünf Prozent. Der Umsatz der Branche verringerte sich im August im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Zwischen Januar und August gingen die Aufträge im Jahresvergleich um neun Prozent zurück. Der Branchenumsatz nahm in dieser Zeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 114,1 Milliarden ab. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW erreicht Absatzrekord in ersten neun Monaten

VW erreicht Absatzrekord in ersten neun Monaten Wolfsburg (dapd). Ein boomendes Asien- und Amerikageschäft hat Volkswagen in den ersten neun Monaten des Jahres einen neuen Verkaufsrekord beschert. Im krisengeschüttelten westeuropäischen Markt ging der Absatz jedoch zurück. Der Hersteller verkaufte mit 4,21 Millionen Pkw der Marke Volkswagen von Januar bis September weltweit 10,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. VW lieferte damit erstmals mehr als vier Millionen Fahrzeuge der Marke in den ersten drei Quartalen aus. Im September stiegen die Verkäufe auf Jahressicht um 4,3 Prozent auf 492.500 Einheiten. „Volkswagen Pkw hat im September vor allem außerhalb von Europa weiter kräftig zugelegt. Im anhaltend schwierigen Umfeld der westeuropäischen Automobilmärkte bleiben wir sehr aufmerksam“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klinger. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BMW erreicht Rekordumsatz im September

BMW erreicht Rekordumsatz im September München (dapd). Die BMW Group hat im September eine neue Bestmarke beim Fahrzeugabsatz erzielt. Vor allem das Asiengeschäft des Auto- und Motorradherstellers boomte. So verkaufte BMW mit 177.716 Fahrzeugen im September 11,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der Münchner Konzern am Dienstag mitteilte. Es waren die besten Verkaufszahlen, die BMW je in einem September erreichte. Allein von der Marke BMW verkaufte das Unternehmen 14,3 Prozent mehr Autos. „Unsere Fahrzeuge sind bei den Kunden in aller Welt sehr gefragt, weshalb wir auch im vierten Quartal mit einer positiven Absatzentwicklung bei volatilem Marktumfeld rechnen“, sagte BMW-Vorstand Ian Robertson. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Tillich: NPD-Verbotsverfahren notfalls mit Bundesratsabstimmung

Tillich: NPD-Verbotsverfahren notfalls mit Bundesratsabstimmung Leipzig (dapd). Im Kampf für ein neuerliches NPD-Verbotsverfahren will Sachsen notfalls auch mit einer Mehrheitsentscheidung aus dem Bundesrat heraus den Weg zum Bundesverfassungsgericht öffnen. „Sollte es unter den Ministerpräsidenten im Dezember keine Einstimmigkeit für ein NPD-Verbotsverfahren geben, werde ich mich dafür einsetzen, dass der Bundesrat mit Mehrheit ein NPD-Verbotsverfahren in Gang bringt“, sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) der „Leipziger Volkszeitung“ (Dienstagausgabe). Voraussetzung dafür sei, dass die Innenminister einen solchen Verbotsantrag als Erfolg versprechend einstuften. Es gehe grundsätzlich darum, der NPD und deren Gedankengut „den ideologischen Boden zu entziehen und gleichzeitig auch die Organisationsstrukturen zu zerschlagen“, sagte Tillich. Er gehe weiterhin von einer positiven Entscheidung der Ministerpräsidenten im Dezember in Richtung Verbotsantrag aus. Die Ministerpräsidenten müssten dabei aber einstimmig votieren. dapd (Politik/Politik)