Düsseldorf (dapd). Die Nachfrage nach deutschen Weinen im Ausland hat im vergangenen Jahr deutlich nachgelassen. Insgesamt exportierten die deutschen Winzer 2012 nur noch 1,3 Millionen Hektoliter Wein. Das sind rund 15,2 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) am Dienstagabend im Vorfeld der Messe ProWein in Düsseldorf mitteilte. Kleines Trostpflaster für die Winzer: Der Durchschnittspreis des exportierten Rebensaftes stieg um 8,4 Prozent auf 2,46 Euro je Liter. Das machte einen Teil der Absatzeinbußen wett. So sank der Wert der ausgeführten Weine lediglich um 7,8 Prozent auf 321 Millionen Euro. Vor allem in volumenstarken Absatzmärkten wie den USA, Großbritannien und Russland hätten die deutschen Winzer zuletzt an Boden verloren, berichtete Monika Reule vom Deutschen Weininstitut. Besonders stark seien dabei die Einbußen im Billigsegment. Allein in Russland gingen die Verkäufe im Preisbereich von rund einem Euro um 150.000 Hektoliter zurück. Der Entwicklung ist für die Branchenkennerin nicht überraschend. „Die deutschen Weine haben langfristig im Massensegment keine Chance. Sie gehören in den mittleren und oberen Preisbereich“, sagte Reule. Der Trend gehe auch in diese Richtung, doch könnten die Zuwächse beim Verkauf höherwertiger Tropfen bislang die Einbußen im Bereich der einfachen Weine noch nicht kompensieren. Discounter verkaufen den meisten Wein Doch gibt es auch gute Nachrichten: So stiegen die Exporte deutscher Winzer nach Norwegen, Kanada, Japan und Schweden. Rund jede dritte Flasche Weißwein, die in Norwegen getrunken wird, stamme inzwischen aus deutschen Weinbergen, berichtete Reule. In der Bundesrepublik stagnierte 2012 der Konsum von deutschem Wein. Dank höherer Preise stiegen die Umsätze der Winzer aber um 2,1 Prozent. Wichtigster Verkaufskanal für Wein war auch 2012 der Lebensmittelhandel, wo drei von vier Flaschen verkauft wurden. Ganz vorn dabei waren erneut die Discounter, die alleine auf einen Marktanteil von 48 Prozent kamen. Doch erlebte auch der Wein-Fachhandel nach einer langen Phase des Niedergangs ein Comeback und steigerte seinen Marktanteil. Auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf zeigen ab dem kommenden Sonntag drei Tage lang 4.783 Aussteller aus rund 50 Nationen ihr Angebot an Weinen und Spirituosen. Mehr als 40.000 Fachbesucher werden erwartet. Die meisten Aussteller kommen aus Italien, Frankreich und Deutschland. Doch sind auch eher exotische Weinnationen wie China, Tunesien oder England vertreten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Renten steigen zum 1. Juli vor allem im Osten
Berlin (dapd). Gute Nachricht für die Rentner im Osten, Enttäuschung bei den Senioren im Westen. Zum 1. Juli sollen die Renten im Osten um 3,29 Prozent steigen, im Westen aber nur um 0,25 Prozent, wie Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch mitteilte. Sozialverbände zeigten sich enttäuscht über das minimale Plus im Westen und forderten die Abschaffung mehrerer Faktoren, die sich dämpfend auf den Rentenanstieg auswirken. Ein Grund für die stärkere Anhebung im Osten sind die im Jahr 2011 im Vergleich zum Westen deutlicher gestiegenen Löhne und Gehälter, wie die Ministerin betonte. Auch machen sich im Westen noch Abschläge infolge der 2009 beschlossenen Rentengarantie bemerkbar. Diese 2009 von der großen Koalition beschlossene Schutzklausel sieht vor, dass Rentenkürzungen in konjunkturell schwachen Zeiten ausgeschlossen sind. Mit der Anpassung zum 1. Juli steigen die Renten im Osten nun von 88,8 auf 91,5 Prozent des Westniveaus. Der Sozialverband VdK monierte, die Rentner verlören im Westen an Kaufkraft. „Das ist für die Betroffenen schwer verkraftbar“, sagte Verbandspräsidentin Ulrike Mascher. Sie verlangte, alle Faktoren, die sich dämpfend auf die Rentenerhöhung auswirken, abzuschaffen. Die stärkere Anhebung der Renten im Osten begrüßte der VdK aber. Auch der Sozialverband SoVD sprach von Licht und Schatten. Würde der Riesterfaktor und der Nachholfaktor abgeschafft, hätten die Rentner im Westen in diesem Jahr mehr Geld im Portemonnaie, sagte Verbandspräsident Adolf Bauer. Für die Rentner im Osten sei die Ankündigung des Ministeriums aber ein gutes Signal. Hier mahnte Bauer aber eine weitere stufenweise Anhebung in einem verbindlichen Zeitfenster an. Tarifparteien fordern gleiches Rentenrecht in Ost und West Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) forderte ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West. Es sei schwer nachvollziehbar, weshalb die Renten im Osten um mehr als drei Prozentpunkte stärker steigen als im Westen, obwohl die Löhne im vergangenen Jahr im Westen mit 2,6 Prozent um 0,4 Prozentpunkte stärker gewachsen sind als im Osten mit 2,2 Prozent, erklärte die BDA. Auch die Gewerkschaften forderten eine Angleichung des Rentenrechts und monierten, dass die Koalition hier tatenlos gewesen sei. DGB-Vorstandsmitglied wertete es als positiv, dass die Einkommensentwicklung im Osten etwas Schwung bekommen und damit eine spürbare Rentenanpassung ermöglicht habe. Durch die Dämpfungsfaktoren würden aber die Renten „auf kaltem Wege entwertet“. Der Riesterfaktor, der in diesem Jahr zum letzten Mal wirke, habe das Rentenniveau in den vergangenen Jahren um über fünf Prozentpunkte geschmälert und sei damit „das größte Rentenkürzungsprogramm aller Zeiten“, gewesen. Nun müsse auch der Nachhaltigkeitsfaktor endlich aus der Rentenformel verschwinden, forderte Buntenbach. Grundsätzlich folgt die Rentenanpassung der Entwicklung von Löhnen und Gehältern. Zwei Faktoren wirken zusätzlich auf die Rentenentwicklung ein, der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor und der Riester-Faktor. Der Nachhaltigkeitsfaktor berücksichtigt die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentenbeziehern und Erwerbstätigen bei der Rentenanpassung. Steigen die Löhne und Gehälter in ausreichendem Maße und damit auch die Zahl der Beitragszahler, erhöhen sich im Folgejahr die Renten. Mit anderen Worten: Gibt es mehr Rentner und weniger Beitragszahler, fallen die Renten geringer aus. Der Nachhaltigkeitsfaktor wurde erstmals 2005 bei der Rentenanpassung angewandt. Der Riester-Faktor wiederum spiegelt die Belastungen der Beschäftigten beim Aufbau ihrer privaten Altersvorsorge wider und wirkt immer dämpfend auf die Rente. dapd (Politik/Politik)
Künftig sechs Euro pro Versicherten für die Vorsorge
Berlin (dapd). Für die Vorsorge sollen die Krankenkassen künftig doppelt so viel Geld wie bisher ausgeben. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch dazu ein Präventionsgesetz auf den Weg. Danach soll die gesetzliche Krankenversicherung ab 2014 rund 150 bis 180 Millionen Euro jährlich mehr für die Vorsorge bereitstellen. Das seien sechs Euro für jeden Versicherten, sagte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Die Krankenkassen kritisierten, dass die Verdoppelung der Ausgaben für die Prävention aus dem Geldbeutel der Beitragszahler kommen soll. „Mit dem Präventionsgesetz stärken wir die Eigenverantwortung im Gesundheitswesen“, sagte Bahr. Den Volkskrankheiten werde der Kampf angesagt. So würden Kosten in einer ständig alternden Gesellschaft vermieden. „Wir nehmen eine dreistellige Millionensumme jetzt in die Hand“, sagte der Minister. Er hält es für möglich, damit Milliarden Euro an Krankheitskosten zu verhindern. Unter anderem soll mit dem Präventionsgesetz erreicht werden, die Sterblichkeit bei Brustkrebs zu vermindern, depressive Erkrankungen zu verhindern oder früh zu erkennen sowie den Tabakkonsum zu reduzieren. Den Erfolg soll eine Ständige Präventionskonferenz beim Bundesgesundheitsministerium überwachen. Verbessert werden soll auch die Vorsorge bei Kindern und Jugendlichen, konkret mit einer zusätzlichen Pflicht-„U“-Untersuchung im Grundschulalter. „Es bleibt die Entscheidung eines jeden Einzelnen, etwas für seine Gesundheit zu tun“, betonte Bahr. Die Regierung wolle „nicht obrigkeitsstaatlich mit einem Zeigefinger den Leuten vorschreiben, wie sie zu leben haben“. Die Vorhaben zielten auf diejenigen ab, die sich noch nicht mit ihrer Gesundheit beschäftigten. Opposition soll Verbesserungen mittragen Es sei noch genügend Zeit in dieser Wahlperiode, um das Gesetz in Kraft zu setzen, sagte Bahr. „Ich rate auch allen dazu, den Wahlkampf im September zu starten – das reicht.“ Zehn Jahre sei über ein Vorsorgegesetz diskutiert worden. Jetzt liege der Entwurf vor. Ihn müssen noch Bundestag und Bundesrat billigen. „Ich glaube, Verbesserungen sollte sich auch die Opposition nicht verweigern“, meinte Bahr. Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung, sagte, die Prävention müsse als Gemeinschaftsaufgabe des Bundes, der Länder und Kommunen und aller Sozialversicherungsträger gestärkt werden. „Aber tatsächlich hat das Gesetz die gesetzliche Krankenversicherung im Blick, und die anderen wichtigen Akteure kommen zu kurz.“ Der Spitzenverband will sich in dem jetzt beginnenden parlamentarischen Verfahren dafür einsetzen, dass die Zusatzausgaben gemeinschaftlich finanziert werden. dapd (Politik/Politik)
FDP will auch über Senkung der Stromsteuer diskutieren
Berlin (dapd). Die FDP steht zur Idee einer Strompreisbremse, über die am Donnerstag ein Energiegipfel in Berlin entscheiden soll. Es gehe darum, dass Energie langfristig bezahlbar bleibt, sagte FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle am Mittwoch in Berlin. Offen zeigte sich Brüderle zudem für die Idee, auch über die Senkung der Stromsteuer zu reden. Auch dieser „Windfallprofit des Staates“ sollte in die Entlastung der Bürger einbezogen werden. Brüderle wies darauf hin, dass niedrige Energiepreise nicht zuletzt wichtig für die künftige Wettbewerbsfähigkeit seien. Denn mit der absehbaren Energie-Selbstversorgung der USA werde das Preisniveau in den Vereinigten Staaten erheblich unter das Niveau Europas und Deutschlands sinken. Das werde Auswirkungen für Standorte energieintensiver Industrien und damit auf Arbeitsplätze haben. dapd (Politik/Politik)
Flughäfen beklagen schwachen Jahresstart
Berlin (dapd). Auf den deutschen Flughäfen sind zu Beginn des neuen Jahres deutlich weniger Passagiere abgefertigt als ein Jahr zuvor. Der Flughafenverband ADV beklagt den schlechtesten Jahresstart seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres seien 3,6 Prozent weniger Passagiere gezählt worden, teilte der ADV am Mittwoch in Berlin mit. Auch bei der Luftfracht sei ein Rückgang verzeichnet worden. Die Zahl der Flugbewegungen sei um 8,6 Prozent gesunken. Die aktuelle Verkehrsentwicklung an den Flughäfen sei alarmierend, sagte ADV-Chef Ralph Beisel. Die mit der Konsolidierung der Fluggesellschaften einhergehende Streichung von Flugzielen und Frequenzen schlage mehr und mehr auf die Verkehrsentwicklung der deutschen Flughäfen durch. Externe Einflüsse wie schwierige Witterungsbedingungen und Streiks hätten zusätzliche Flugausfälle bedingt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Dramatischer Gewinneinbruch bei Metro
Düsseldorf (dapd). Deutschlands größter Handelskonzern Metro hat 2012 zwar einen Umsatz von 76 Milliarden Euro gemacht. Doch Geld verdiente er dabei kaum. Der Gewinn brach im vergangenen Jahr um fast 90 Prozent auf 101 Millionen Euro ein. Der Anteil der Metro-Aktionäre am Nettogewinn schrumpfte sogar auf drei Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 631 Millionen Euro. Schuld am Gewinneinbruch waren nach Konzernangaben neben der Konjunkturkrise in weiten Teilen Europas Wertberichtigungen im Zusammenhang mit Firmenverkäufen und Restrukturierungsaufwendungen. Sie belasteten das Konzernergebnis mit rund 585 Millionen Euro. Konzernchef Olaf Koch betonte: „2012 war für die Metro Group das Jahr der Neuausrichtung.“ Der Konzern habe zahlreiche strategische und strukturelle Veränderungen auf den Weg gebracht. „Dies hat Geld gekostet und war auch an vielen Stellen schmerzhaft – aber wir verändern uns deutlich zum Positiven“, sagte Koch. Wichtig für den Konzern seien etwa der Ausbau der Online-Aktivitäten bei den Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn, die Stärkung der Eigenmarken und die aggressivere Preispolitik. Damit seien erste Voraussetzungen für langfristiges Wachstum geschaffen worden. Bei den lange Zeit schwächelnden Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn zeigt die im vergangenen Jahr eingeleitete Niedrigpreisstrategie Koch zufolge inzwischen erste Erfolge. Das vierte Quartal habe den Durchbruch gebracht. Seitdem erziele die Tochter auf dem hart umkämpften deutschen Markt wieder deutliche Umsatzzuwächse. Metro-Aktie verliert deutlich Auch im lange Zeit vernachlässigten Internetgeschäft holt die Sparte auf. Rund vier Prozent der Media-Saturn-Verkäufe entfallen inzwischen auf den Online-Handel. Bis Ende 2015 soll der E-Commerce-Anteil Koch zufolge auf zehn Prozent steigen. Große Pläne hat der Manager auch mit dem 2011 übernommenen reinen Online-Händler Redcoon. „Wir wollen daraus ein Unternehmen mit Milliardenumsatz machen“, sagte Koch. Auch bei der deutschen Supermarktkette Real hat Koch ehrgeizige Pläne. „Wir werden in die Zukunft des SB-Warenhauses investieren“, kündigte er an. Mit aggressivem Marketing und dem Ausbau des Online-Geschäfts wolle der Konzern der Tochter neue Wachstumschancen eröffnen. Real sei „ein Kernbestandteil der Metro-Gruppe“, ging Koch auf Distanz zu Verkaufsüberlegungen in der Vergangenheit. Bei der umsatz- und ertragsstärksten Konzernsparte, dem Großhandelsgeschäft, will der Konzern nachjustieren. Eine größere Kundenorientierung und die Expansion in Boomregionen wie Russland, die Türkei und China sollen hier für Wachstum sorgen. 2012 liefen die Geschäfte allerdings durchwachsen. Hohen Wachstumsraten in Osteuropa und Asien standen deutliche Umsatzeinbußen in Deutschland und Westeuropa gegenüber. Koch sagte, sein Ziel sei nicht eine kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsmodell. Der Ausblick in die nahe Zukunft fiel denn auch zurückhaltend aus. In dem auf neun Monate verkürzten Rumpfgeschäftsjahr 2013 rechnet der Konzern nur mit einem moderaten Wachstum und einem Nettoergebnis „nahe Null“. Dabei macht sich allerdings auch bemerkbar, dass das für den Gewinn im Handel traditionell entscheidende Weihnachtsgeschäft in der Bilanz fehlt. An der Börse verlor die Metro-Aktie bis zum Mittwochmittag mehr als 1,5 Prozent an Wert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rheinmetall will umbauen und ruft Übergangsjahr aus
Düsseldorf (dapd). Der Rüstungskonzern und Autoteilehersteller Rheinmetall will mit einer neuen Strategie seine Kosten senken und hat daher 2013 zu einem Übergangsjahr erklärt. „Um den nächsten Wachstumsschub zu leisten, müssen wir noch einige Hausaufgaben machen“, sagte Vorstandschef Armin Papperger am Mittwoch in Düsseldorf. 2013 markiere den Beginn des Strategieprogramms „Rheinmetall 2015“ und sei „ein Jahr des Übergangs zu einer verbesserten Profitabilität“. Für den Umbau „zu einem internationalen Partner für Sicherheit und Mobilität“ bläst Rheinmetall auch den Börsengang des Bereichs Autoteile ab. Rheinmetall hatte diesen angekündigt, dann aber im September 2012 wegen der widrigen wirtschaftlichen Lage in der Eurozone erst einmal gestoppt. Beide Sparten von Rheinmetall „bergen noch enormes Potenzial für profitables Wachstum“ erklärte Papperger. „Wir halten deshalb an beiden Säulen fest.“ Ziel der neuen Strategie für Rheinmetall sei, von 2015 an den Umsatz um durchschnittlich drei bis fünf Prozent pro Jahr zu steigern und dabei deutlich profitabler zu werden. Der Umbau des Unternehmens soll ebenfalls von 2015 an jährlich 55 bis 70 Millionen Euro an Kosten sparen, erklärte Rheinmetall. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Konzerns auf Jahressicht um sechs Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, wie Rheinmetall bereits mitgeteilt hatte. Das operative Ergebnis (Ebit) fiel auf 301 Millionen Euro, nach einem Rekord von 354 Millionen Euro im Vorjahr. Für 2013 rechnet Rheinmetall mit einem Umsatz zwischen 4,8 und 4,9 Milliarden Euro. Das Ebit soll 240 bis 260 Millionen Euro erreichen, wobei Kosten für den Umbau noch nicht berücksichtigt sind. Für 2014 erwartet Rheinmetall ein weiteres Umsatzwachstum und „eine klare Ergebnisverbesserung“. An der Börse kam der verhaltene Ausblick schlecht an. Die im MDAX notierte Rheinmetall-Aktie fiel bis zum Mittwochmittag um neun Prozent und führte damit die Reihe der Verlierer an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Böhrnsen wirft FDP-Chef Rösler Verharmlosung der NPD vor
Bremen (dapd). Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) wirft in der Debatte um einen NPD-Verbotsantrag FDP-Chef Philipp Rösler unerträgliche Verharmlosung vor. „Die NPD steht für einen Geist, aus dem Fremdenfeindlichkeit, gewaltbereiter Rassismus und Antisemitismus wachsen. Das ist nicht dumm, das ist gefährlich für eine Gesellschaft, die auf der Achtung der Menschenwürde aufbaut“, sagte Böhrnsen am Mittwoch. Rösler hatte zuvor klargemacht, dass die FDP einem Verbotsantrag nicht folgen werde und dies mit dem Argument begründet, dass sich Dummheit nicht verbieten lasse. „Dem rechtsextremistischen Ungeist müssen sich Demokraten mit Wort und Tat auch vor dem Bundesverfassungsgericht entgegen stellen“, mahnte Böhrnsen. Stattdessen steige die Bundesregierung mit einer Ablehnung des Antrags aus der Geschlossenheit der Demokraten gegen die Neonazis aus. Statt im Schulterschluss zusammen zu stehen, halte die Regierung den Steigbügel für diejenigen in FDP und CDU, die auch einen Antrag durch den Bundestag verhindern wollen, kritisierte er. dapd (Politik/Politik)
Brüderle schließt Euro-Austritt Zyperns nicht mehr aus
Berlin (dapd). Der frühere Bundeswirtschaftsminister und heutige FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sieht Zypern am Rande des Staatsbankrotts und schließt auch ein Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone nicht mehr aus. Ein solcher Schritt sei „denkbar“, sagte Brüderle am Mittwoch in Berlin. Das Parlament in Nikosia hatte am Dienstag eine Zwangsabgabe für Spareinlagen zur Rettung der Banken das Landes abgelehnt. Dies ist im Rettungspaket der Euro-Gruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) jedoch als Voraussetzung für milliardenschwere Hilfskredite vorgesehen. Zugleich versicherte Brüderle: „Wir wollen sie (Zypern) nicht rausdrängen.“ Doch könne die Solidarität in der Euro-Zone „keine Einbahnstraße“ sein. Im Übrigen gebe zur umstrittenen Beteiligung des Landes am Rettungspaket in Höhe von rund sechs Milliarden Euro keine Alternative, weil sonst die Schuldentragfähigkeit Zyperns nicht mehr gegeben wäre. Lediglich über die konkrete Ausgestaltung der Beteiligung könne geredet werden, aber das sei Angelegenheit der zyprischen Regierung. dapd (Politik/Politik)
SPD macht Merkel mitverantwortlich für Zypern-Chaos
Berlin (dapd). Die SPD macht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mitverantwortlich für die verfahrene Situation bei den Zypern-Hilfen. Am Freitag seien noch alle stolz darauf gewesen, „dass die Lösung eine deutsche Handschrift trägt, die von Frau Merkel, und jetzt will man mit all dem nichts zu tun gehabt haben. So geht es dann auch nicht“, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch in der ARD. SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte „Spiegel Online“: „Auch wenn Angela Merkel davon nichts mehr wissen will: Das Zypern-Desaster trägt ihre Handschrift.“ Merkel habe zugelassen, dass ein Land mit nur wenig mehr Einwohnern als dem Saarland die ganze Euro-Zone ins Chaos stürze. Merkel habe zugelassen, dass mit der Beteiligung von Kleinsparern an der Bankenrettung erstmals in der Euro-Krise Kontoinhaber „faktisch teilenteignet“ würden: „Sie hat damit das Versprechen, dass sie 2008 gemeinsam mit Peer Steinbrück den deutschen Kleinsparern gegeben hat, für die Kleinsparer in ganz Europa verraten. Dieses Vertrauen in Europa wieder herzustellen wird schwer“, sagte Gabriel. Das Parlament in Nikosia hatte am Dienstag eine Zwangsabgabe für Spareinlagen bei Banken das Landes abgelehnt. Dies ist im Rettungspaket der Euro-Gruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) als Voraussetzung für milliardenschwere Hilfskredite vorgesehen. Ob und wie Zypern nun Geld zur Rettung seiner Banken beschaffen kann, ist nun ungewiss. „Seit gestern Abend ist die europäische Krise zurück“, sagte Steinmeier. Verantwortlich dafür sei auch das europäische Krisenmanagement. SPD-Fraktionsvize Joachim Poß rüffelte seinerseits den Bundesfinanzminister. „Ein so erfahrener Minister wie Wolfgang Schäuble hätte die Auswirkungen des Beschlusses der EU-Finanzminister vorhersehen müssen“, sagte Poß der „Passauer Neuen Presse“. „Die geplante Beteiligung der Kleinsparer bei der Abgabe führte auch zu Verunsicherung weit über Zypern hinaus“, beklagte Poß. Schäuble sei „maßgeblich an diesem strategischen Fehler beteiligt“. dapd (Politik/Politik)