München (dapd). Trotz Branchenkrise hat der Autohersteller BMW seine Verkäufe in Europa erhöhen können. Im November lieferte der DAX-Konzern auf seinem Heimatkontinent 76.084 Fahrzeuge aus und damit 9,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie BMW am Montag in München mitteilte. In Deutschland nahmen die Verkäufe zwar um 1,6 Prozent ab, und auch in Italien und Portugal gab es Rückgänge. Aber dank deutlicher Steigerungen in Großbritannien sowie in der Schweiz und Belgien machte BMW die Einbußen mehr als wett. Weltweit steigerte der Autohersteller seine Verkäufe im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf 170.932 Fahrzeuge. In Asien schnellte der Absatz der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce um 49 Prozent auf 45.990 Stück nach oben. Auf dem amerikanischen Kontinent legte der Konzern um 29 Prozent auf 43.356 Fahrzeuge zu. BMW steht kurz vor einem Jahresrekord. Von Januar bis November lieferte der Konzern 1,664 Millionen Fahrzeuge aus. Im gesamten Rekordjahr 2011 waren es 1,668 Millionen Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Seehofer und Samaras nun auf gleicher Wellenlänge
München (dapd). Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will Griechenland trotz früherer Attacken aus seiner Partei auf den Krisenstaat verstärkt unterstützen. Seehofer und der griechische Regierungschef Antonis Samaras vereinbarten am Sonntagabend bei einem Treffen in München einen Ausbau der Zusammenarbeit. Damit soll im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise insbesondere für ein stärkeres Wirtschaftswachstum in Griechenland gesorgt werden. Samaras verzichtete nach dem Gespräch auf Kritik an den CSU-Äußerungen der vergangenen Wochen zu einem möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Er dankte statt dessen Seehofer mehrfach für dessen „Verständnis“ und das Hilfsangebot. Er hoffe, dass auf diese Weise auch etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit getan werden könne. Seehofer sagte mit Blick auf die Spannungen in der Vergangenheit: „Wir haben beide nur in die Zukunft geblickt.“ Er befinde sich mit Samaras „auf gleicher Wellenlänge“. Seehofer nahm die Einladung seines Gastes an, im Mai oder Juni nächsten Jahres Griechenland zu besuchen. Der CSU-Chef lobte ausdrücklich die von Samaras eingeleiteten Reformschritte. Ziel sei nun eine verstärkte Zusammenarbeit sowohl zwischen Regionen Bayerns und Griechenlands als auch in bestimmten Wirtschaftsbranchen. Telefonat Seehofers mit Merkel Seehofer hatte bereits kurz vor dem Treffen mit Samaras angekündigt: „Solange die griechische Regierung auf diesem Kurs zur Überwindung der Schuldenkrise bleibt, werden wir da mithelfen.“ Aber von dem jetzigen Weg dürfe nicht abgewichen werden. Seehofer berichtete, er habe vor dem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefoniert. Der Besuch des griechischen Regierungschefs in Bayern finde „in voller inhaltlicher Übereinstimmung mit der Kanzlerin statt“. Seehofer versicherte: „Wir bleiben bei dem Weg, dass wir Ja sagen zur Solidarität, wenn auf der anderen Seite Solidität steht.“ Und dies sei bei der griechischen Regierung der Fall. Der CSU-Chef betonte, die Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank habe „den Griechen bestätigt, dass diese Reformen auf einem guten Weg sind“. Jetzt gehe es eigentlich nur darum, „wie man gewissen Modifikationen durchführt in Hinblick auf das schwache Wirtschaftswachstum“. Seehofer sieht keine „roten Linien“ der CSU überschritten Seehofer wandte sich gegen den Vorwurf, dass die „roten Linien“ der CSU bei der Unterstützung Griechenlands bereits missachtet wurden. Er versicherte: „Es ist keine Überschreitung, auch nicht ein Touchieren unserer roten Linien – weder vom Volumen her noch von den Strukturen her.“ Der CSU-Chef fügte hinzu: „Da bin ich ganz im Reinen.“ An dem Treffen nahmen auch Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP), Arbeitsministerin Christine Haderthauer und Europaministerin Emilia Müller (beide CSU) teil. Dabei war ferner der Chef der CSU-Europagruppe, Markus Ferber. Er sagte zu den früheren Attacken von Parteikollegen gegen Athen: „Es ist ja nicht so, dass die Griechenlandhilfe uns allen leicht gefallen wäre.“ Aber die jetzige Regierung habe gezeigt, „dass sie willens ist, nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln“. dapd (Politik/Politik)
Experten befürchten Verlustgeschäft bei Übernahme von Toll Collect
Berlin (dapd). Verkehrsexperten im Bundestag befürchten im Falle einer Übernahme des Mautbetreibers Toll Collect durch den Bund ein erhebliches Verlustgeschäft. Unionsfraktionsvize Michael Meister (CDU) mahnte im Berliner „Tagesspiegel“ (Montagausgabe): „Das Mautsystem sollte zur Finanzierung der Straßenwege da sein und kein Minusgeschäft werden.“ Der CDU-Politiker forderte eine Einbeziehung des Bundestages. „Das Parlament, insbesondere der Haushalts- und Verkehrsausschuss, sollte über den Stand der Dinge vor Abschluss einer Einigung auf jeden Fall informiert werden.“ FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic schloss sich der Forderung an. „Bevor Entscheidungen getroffen werden, sollte das Parlament eingehend informiert und eingebunden werden“, sagte er der Zeitung. Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), warnte vor Verlusten: „Der Bund darf auf keinen Fall einfach auf so eine Menge Geld verzichten. Denn die Unternehmen konnten ihre Zusagen nicht einhalten, und dafür müssen sie nun endlich haftbar gemacht werden.“ Der Bund ist dem Vernehmen nach bereit, auf rund fünf Milliarden Euro seiner ursprünglich sieben Milliarden Euro hohen Schadenersatzforderungen gegenüber dem Konsortium von Toll Collect (Daimler, Deutsche Telekom und der französische Konzern Cofiroute) zu verzichten. Die Ansprüche resultieren aus der verspäteten Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2005. Außerdem deutet nach Informationen der Zeitung vieles darauf hin, dass der Bund von einer Übernahmeoption Gebrauch macht, wenn der Vertrag mit Toll Collect 2015 ausläuft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
CDU wirft Steinbrück Selbstverleugnung vor
Berlin/Hannover (dapd). Scharfe Angriffe von Schwarzen und Gelben, Glückwünsche von den Grünen: Die Reaktionen auf die Wahl von Peer Steinbrück zum SPD-Kanzlerkandidaten sind höchst unterschiedlich ausgefallen. CDU und FDP kritisierten am Sonntag scharf die Ankündigung von Steuererhöhungen. Die Grünen-Spitzenkandidaten freuen sich hingegen und erklärten: „Auf gute Zusammenarbeit“. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe warf Steinbrück vor, sich die Unterstützung seiner Genossen mit einer „weitgehenden inhaltlichen Selbstverleugnung erkauft“ zu haben. „Aus dem Agenda-2010-Steinbrück wurde der Steuererhöhungsgenosse“, kritisierte Gröhe in der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe) Steinbrücks Ankündigungen, Spitzenverdiener und Vermögende stärker belasten zu wollen. Steinbrück sei weiterhin kein Kandidat der „Sozi-Herzen, sondern der geballten Fäuste in den Hosentaschen der SPD-Linken“, sagte Gröhe. FDP-Generalsekretär Patrick Döring hielt der SPD vor, mit unbezahlbaren Versprechen 2013 auf Wählerfang gehen zu wollen. Nach seiner Parteitagsrede müsse sich Steinbrück fragen lassen „Ja, ist den heut schon Weihnachten?“, erklärte FDP-Generalsekretär Patrick Döring in Berlin. Für die Offenheit seiner Ankündigung, welche Belastungen mit Rot-Grün insbesondere auf die Mitte der Gesellschaft zukommen, sei die FDP Steinbrück dankbar. Steinbrück habe sich selbst dazu bekannt, dass es nicht auf das „gut Gemeinte“ sondern auf das „gut Gemachte“ ankomme, sagte Döring weiter. Dies werte er als „ungewolltes Plädoyer für die Fortsetzung von Schwarz-Gelb“. „Peer Steinbrück konnte heute womöglich seinen Redner-Marktwert steigern, nicht aber seine Qualifikation zum Bundeskanzler. Eine rot-grüne Wechselstimmung wird sein Wunschtraum bleiben“, sagte Döring. Für FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sind die Fronten im Wahlkampf 2013 deutlich. „Es wird klar werden, worum es bei den Wahlen im nächsten Jahr geht: Eine Fortsetzung der erfolgreichen christlich-liberalen Stabilitätspolitik oder ein Wechsel zu rot-grüner Schuldenmacherei“, sagte Brüderle der Zeitung „Die Welt“ (Montagausgabe). Die Spitzenkandidaten der Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin, freuten sich dagegen über Steinbrücks klares Bekenntnis zu Rot-Grün. „Wir werden in den nächsten knapp zehn Monaten alles tun, was in unserer Macht steht, um dieses Ziel zu erreichen“, erklärten die beiden Spitzen-Grünen. Deutschland brauche eine Bundesregierung ohne Union und FDP. Die Regierung Merkel regiere kurzsichtig, opportunistisch und zerstritten. Auf dem SPD-Parteitag war Grünen- Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke vertreten. dapd (Politik/Politik)
Fränkische Winzergemeinschaft mit Eisweinlese zufrieden
Retzstadt (dapd-bay). Bei strengen Minusgraden sind die Winzer in Unterfranken noch einmal zur Eisweinlese auf die Weinberge gefahren. Am frühen Sonntagmorgen pflückten gut 30 Winzer und Helfer in Retzstadt mehr als 5.000 Kilogramm gefrorener Trauben, wie Michael Schweinberger von der Winzergemeinschaft Franken (GWF) auf dapd-Anfrage sagte. Die Beeren der Rebsorte Silvaner hätten voraussichtlich ein Mostgewicht von 174 Grad Oechsle. „Das ist ein richtig guter Wert“, sagte der Eisweinexperte. Ursprünglich war die Ernte für Samstagnachmittag geplant, wurde wegen mangelnder Kälte aber auf Sonntagmorgen verschoben, berichtete Schweinberger. Laut Deutschem Weingesetz darf Eiswein nur bei einer Höchsttemperatur von minus sieben Grad Celsius gelesen werden. 2009 und 2010 hatte es praktisch keinen fränkischen Eiswein gegeben. Bei strengem Frost mit elf Grad Celsius unter Null waren die Winzer dann am Sonntag in zwei Gruppen auf den Flurstücken unterwegs. Nach Einschätzung der Winzergemeinschaft ist die Ausbeute ziemlich gut. Allerdings sei noch nicht abzuschätzen, wie viele Flaschen Eiswein letztlich gekeltert würden. Denn die Trauben seien noch gefroren und würden erst bei dem Pressvorgang aufgetaut, erläuterte Schweinberger. Geplant sei, die Flaschen im zweiten Halbjahr 2013 in die Regale zu bringen. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Prominente Bundespolitiker scheitern bei hessischer FDP
Bad Homburg (dapd). Bei der Aufstellung ihrer Kandidatenliste für die nächste Bundestagswahl hat die hessische FDP am Wochenende prominente Politiker durchfallen lassen. Sowohl Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms als auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto, scheiterten auf dem Landesparteitag in Bad Homburg an Gegenkandidaten. Beide werden damit dem neuen Bundestag nicht mehr angehören. Der 71 Jahre alte Solms unterlag bei der Wahl des Spitzenkandidaten am Samstag dem Sozialpolitiker und stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, mit 124 zu 154 Stimmen. Das Votum der Delegierten dürfte das Ende der politischen Karriere des über die Parteigrenzen hinweg anerkannten Finanzpolitikers Solms bedeuten. In einer kämpferischen Rede hatte der frühere Bundestagsfraktionschef vor der Abstimmung vergeblich dafür geworben, die Partei mit ihm als bekannten Gesicht der hessischen FDP aus dem Umfragetief zu führen. Es bleibe keine Zeit, ein neues Personaltableau in der Öffentlichkeit zu verankern. Der Parteiführung in Berlin warf Solms vor, nach dem Erfolg bei der letzten Bundestagswahl Vertrauen verspielt zu haben. Sie habe Themen vernachlässigt und die falschen Ressorts im Bundeskabinett besetzt. Innerhalb der FDP hatte es nach der Regierungsbildung 2009 kritische Stimmen gegeben, weil der entschieden für Steuersenkungen eintretende Solms nicht Bundesfinanzminister geworden war. Den Weg zu der Kampfabstimmung um Platz eins der FDP-Landesliste hatte der frühere Bundesvorsitzende Wolfgang Gerhardt mit dem Verzicht auf eine neuerliche Bundestagskandidatur freigemacht. Der 68-Jährige will sich künftig ganz auf sein Amt als Vorstandsvorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung konzentrieren. Der Parteitag wählte Gerhardt einstimmig zum Ehrenvorsitzenden der hessischen Liberalen. Der 56-jährige neue Spitzenkandidat Kolb stellte sich hinter die Führung der Bundespartei und verwies auf Erfolge bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit. Beim Thema Hartz IV habe er erfolgreich „Beglückungsversuche“ anderer Parteien abgewehrt, sagte Kolb, der sich auch als mittelständischer Unternehmer vorstellte. Hahn bringt vorgezogenen Bundesparteitag ins Gespräch Der 60-jährige Otto, der auf seine Erfahrungen als Kultur- und Medienpolitiker sowie im Berliner Wirtschaftsministerium verwies, fiel auf Platz drei ebenfalls glatt durch. Er unterlag dem 37 Jahre alten Finanzpolitiker Björn Sänger aus Nordhessen mit 86 zu 185 Stimmen. Auf die noch als aussichtsreich eingeschätzten Listenplätze Zwei und Vier wurden jeweils ohne Gegenkandidaten der Bundestagsabgeodnete Stefan Ruppert und die Vorsitzende der FDP im Main-Taunus-Kreis, Bettina Stark-Watzinger, gewählt. Der hessische Landesvorsitzende und Justizminister Jörg-Uwe Hahn wandte sich auf dem Parteitag entschieden gegen ein neues NPD-Verbotsverfahren. „Politische Extremisten bekämpft man politisch und nicht mit dem Gericht“, sagte er. Die hessische Landesregierung halte den Verbotsantrag für falsch. Nur um das Vorgehen der übrigen 15 Bundesländer nicht zu blockieren, habe sie sich bei der Entscheidung darüber der Stimme enthalten. Hahn warnte die FDP davor, sich mit ständigen Personaldebatten und „dummen Interviews“ selbst unter fünf Prozent zu reden. Parteichef Philipp Rösler sei mit großer Mehrheit gewählt worden. Nach einem Wiedereinzug in den niedersächsischen Landtag im Januar solle die FDP daher erwägen, ihren Bundesparteitag von Mai auf März vorzuverlegen, um die Personaldebatte endgültig abzuschließen. dapd (Politik/Politik)
Hessische FDP lässt prominente Bundespolitiker durchfallen
Bad Homburg (dapd). Prominenz nicht mehr gefragt: Bei der Aufstellung ihrer Kandidatenliste für Wahl 2013 hat die hessische FDP am Samstag bekannte Bundespolitiker durchfallen lassen. Auf dem Parteitag in Bad Homburg scheiterten sowohl Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms als auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto. Das Votum der Delegierten dürfte das Ende der politischen Karriere des ehemaligen Fraktionschefs Solms bedeuten. Der über Parteigrenzen hinweg anerkannte Finanzpolitiker unterlag bei der Wahl des Spitzenkandidaten in Hessen dem stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion und Sozialpolitiker Heinrich Leonhard Kolb. Der 56-Jährige bezwang mit 154 Stimmen den 71 Jahre alten Solms, auf den trotz einer kämpferischen Rede nur 124 Stimmen entfielen. Vor der Abstimmung hatte Solms vergeblich damit geworben, er könne als bekanntes Gesicht der hessischen FDP versuchen, die Partei aus dem Umfragetief zu führen. Der Bundesparteiführung warf er vor, nach dem Erfolg bei der letzten Bundestagswahl Vertrauen verspielt zu haben. Sie habe Themen vernachlässigt und die falschen Ressorts im Bundeskabinett besetzt. Innerhalb der FDP hatte es nach der Regierungsbildung 2009 kritische Stimmen gegeben, weil der entschieden für Steuersenkungen eintretende Solms nicht Bundesfinanzminister geworden war. Nach dem Verzicht des in Bad Homburg zum Ehrenvorsitzenden der FDP Hessen gewählten ehemaligen Parteichefs Wolfgang Gerhardt auf eine neuerliche Kandidatur für den Bundestag sei er das bekannteste Gesicht der FDP in Hessen, sagte Solms. Und angesichts der schlechten Umfragewerte habe die Partei keine Zeit, erst ein neues Personaltableau in der Öffentlichkeit zu etablieren. Kolb stellte sich dagegen hinter die Parteiführung in Berlin und verwies auf Erfolge bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit. Und beim Thema Hartz IV habe er erfolgreich „Beglückungsversuche“ anderer Parteien abgewehrt, sagte Kolb, der sich auch als mittelständischer Unternehmer vorstellte. Der 60-jährige Otto, der auf seine Erfahrungen als Kultur- und Medienpolitiker sowie im Berliner Wirtschaftsministerium verwies, fiel auf Platz drei ebenfalls glatt durch. Er unterlag dem 37 Jahre alten Finanzpolitiker Björn Sänger mit 86 zu 185 Stimmen und dürfte damit ebenfalls dem neuen Bundestag nicht mehr angehören. Auf die noch als aussichtsreich eingeschätzten Listenplätze zwei und vier wurden jeweils ohne Gegenkandidaten der Bundestagsabgeodnete Stefan Ruppert und die Vorsitzende der FDP im Main-Taunus-Kreis, Bettina Stark-Watzinger, gewählt. Der hessische Landesvorsitzende und Justizminister Jörg-Uwe Hahn wandte sich auf dem FDP-Parteitag entschieden gegen ein NPD-Verbotsverfahren. „Politische Extremisten bekämpft man politisch und nicht mit dem Gericht“, sagte er. Man dürfe sich dabei nicht auf das Glatteis der Juristerei begeben. Die hessische Landesregierung halte den Verbotsantrag für falsch, habe sich aber bei der Entscheidung darüber der Stimme enthalten, weil sie das Vorgehen der übrigen 15 Bundesländer nicht blockieren wollte. Hahn sagte, die FDP dürfe sich nicht mit ständigen Personaldebatten selbst unter fünf Prozent reden. Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler sei mit großer Mehrheit gewählt worden. Nach einem Wiedereinzug in den niedersächsischen Landtag solle die FDP daher erwägen, ihren Bundesparteitag von Mai auf März vorzuverlegen und damit die Personaldebatte endgültig abzuschließen. dapd (Politik/Politik)
Hessischer Justizminister Hahn strikt gegen NPD-Verbotsverfahren
Bad Homburg (dapd-hes). Der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) hat sich offen gegen das von den Innenministern und Regierungschefs der Länder auf den Weg gebrachte NPD-Verbotsverfahren gestellt. Auf einem FDP-Landesparteitag in Bad Homburg sagte Hahn am Samstag: „Politische Extremisten bekämpft man politisch und nicht mit dem Gericht.“ Man dürfe sich dabei nicht auf das Glatteis der Juristerei begeben. Im schlimmsten Fall könnte die NPD in Karlsruhe für verfassungswidrig erklärt und dieses Verbot dann vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg wieder aufgehoben werden. „Lasst es sein“, rief der hessische FDP-Chef seinen Länderkollegen zu. Die hessische Landesregierung halte das NPD-Verbotsverfahren für falsch und habe nur deshalb nicht dagegen gestimmt, um das von 15 anderen Ländern gewollte Vorgehen nicht zu blockieren. Das werde sie auch im Bundesrat deutlich machen, kündigte Hahn an. dapd (Politik/Politik)
Länder prüfen weitere Hilfen für die HSH Nordbank
Hamburg (dapd). Die angeschlagene HSH Nordbank sowie ihre Hauptanteilseigner Hamburg und Schleswig-Holstein prüfen Wege zur Stabilisierung des Kreditinstituts. „Der Vorstand hat im dritten Quartal 2012 Maßnahmen identifiziert, um die harte Kernkapitalquote von aktuell 9,4 Prozent zu stärken“, sagte Banksprecher Rune Hoffmann am Samstag auf dapd-Anfrage in Hamburg. Deren Umsetzung habe bereits begonnen. Zudem prüfe die Bank weitere Schritte, um dauerhaft angemessen Kapitalquoten vorweisen zu können. „Eine Aufstockung der Zweitverlustgarantie auf das ursprünglich von der EU genehmigte Niveau wäre dabei eine sehr wirkungsvolle Maßnahme“, sagte Hoffman. Die Bank begrüße die Bereitschaft der Länder, „die Kapitalquote der Bank, wenn nötig, durch eine Garantieerhöhung zu stärken“. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtete vorab unter Berufung auf das Kieler Finanzministerium, vor wenigen Tagen sei die Vorentscheidung zur Erhöhung der staatlichen Garantien von sieben auf zehn Milliarden Euro gefallen. Optionen wie die Hilfe privater Geldgeber seien offenbar vom Tisch. Weil die EU-Kommission aber einer Erhöhung der Garantien zustimmen muss, sollen zwischen der EU und den Ländern möglichst rasch Gespräche auf Arbeitsebene beginnen. Vor allem der starke US-Dollar und der schwache Schifffahrtsmarkt setzen der HSH Nordbank aktuell zu. Für den Zeitraum Januar bis September meldete sie ein Minus von 25 Millionen Euro. Erst vor einem Monat hatte die Bank angekündigt, die beiden Eigentümerländer müssten wegen drohender Verluste bei Schiffskrediten bis zum Jahr 2025 wohl 1,3 Milliarden Euro Garantiezahlungen leisten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
DAX gibt leicht nach
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt hat die Handelswoche überwiegend mit leichten Einbußen beendet. Der Leitindex DAX gab am Freitag 0,2 Prozent auf 7.518 Punkte nach. Dagegen legte der MDAX 0,1 Prozent auf 11.897 Zähler zu. Der TecDAX verlor 0,5 Prozent auf 836 Punkte. Händler sprachen von „Glattstellungen vor dem Wochenende“. Ein stärkerer Kursrückgang sei aber unwahrscheinlich. In den USA stieg der Dow-Jones-Index bis 17.45 Uhr MEZ um 0,3 Prozent auf 13.114 Punkte. Der Nasdaq Composite gab dagegen 0,4 Prozent auf 2.978 Zähler nach. Von der Konjunkturseite gab es unterschiedliche Signale. Einerseits sank die US-Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren, andererseits fiel der Index der Universität Michigan zur Verbraucherstimmung deutlich schlechter als erwartet aus. Der Euro notierte am Abend im Devisenhandel bei 1,2937 Dollar und damit deutlich über dem Tagestief von unter 1,2875 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte am Mittag einen Referenzkurs von 1,2905 Dollar festgestellt. Im DAX standen vor allem die Titel unter Druck, die in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt hatten. Tagesverlierer waren Merck mit Abschlägen von 2,2 Prozent auf 104,20 Euro. Auch Lufthansa und Henkel gaben etwas mehr als zwei Prozent nach. Dagegen stiegen die Papiere der Deutschen Post um 0,9 Prozent auf 16,55 Euro und waren damit Tagessieger. Gesucht waren auch Volkswagen sowie K+S. Im MDAX setzten sich Wincor Nixdorf klar ab und verbuchten einen Kursanstieg von 3,6 Prozent auf 34,60 Euro. Klöckner legten knapp zwei Prozent zu. Schwächster Wert war Gildemeister. Die Aktien verloren 2,5 Prozent auf 14,96 Euro. Salzgitter ermäßigten sich ebenfalls um mehr als zwei Prozent. Im TecDAX sackten Carl Zeiss Meditec um 4,2 Prozent auf 21,20 Euro ab. Am anderen Ende des Technologieindex stiegen Euromicron um 3,8 Prozent auf 18,89 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)