München (dapd). Die EU-Kommission will nach einem Zeitungsbericht die Einführung der sogenannten Unisex-Tarife beobachten. Die Versicherungsindustrie sollte in der Lage sein, allen Kunden gleichwertige Tarife anzubieten, „ohne dass es zu ungerechtfertigten Wirkungen auf das allgemeine Preisniveau kommt“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ aus einem Arbeitspapier von EU-Justizkommissarin Viviane Reding. Versicherer dürfen ab dem morgigen Freitag keinen Unterschied mehr zwischen den Geschlechtern machen. Neuverträge für Auto-, Lebens- oder andere Versicherungen müssen künftig für alle Kunden gleich viel kosten. Die neuen Unisex-Tarife gehen auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zurück, der damit Diskriminierung verhindern will. Zugleich wies die EU-Kommission nach Angaben des Blattes Meldungen zurück, wonach die neuen Regeln automatisch zum Beispiel zu Preiserhöhungen für Frauen führen würden. Zwar müssten sie womöglich mehr für Autoversicherungen zahlen, aber weniger für Gesundheits- oder Lebensversicherungen, bei denen sie bisher beispielsweise wegen Brustkrebsrisiken höhere Beiträge gezahlt hätten, hieß es. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Anleger weiter in Kauflaune – Aktienmarkt legt weiter zu
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt setzt seinen Aufwärtstrend fort. Der DAX stieg am Mittwoch um 0,2 Prozent auf 7.669 Punkte. Der MDAX legte 0,6 Prozent auf 12.086 Zähler zu, und der TecDAX gewann 0,7 Prozent auf 839 Zähler. Aus der Sicht der Anleger nährt der erneute Anstieg des Ifo-Index die Hoffnung auf einen konjunkturellen Aufschwung im kommenden Jahr. Dazu komme die Aussicht auf eine schnelle Einigung im US-Haushaltsstreit. An der New Yorker Wall Street tendierten die Kurse gegen 17.40 Uhr MEZ kaum verändert. Der Dow-Jones-Index gab 5 Punkte auf 13.346 Zähler nach, der Nasdaq Composite stieg um zwei Punkte auf 3.056 Zähler. Vom Ifo-Index und der damit verbundenen Aussicht auf eine Erholung der größten Volkswirtschaft der Eurozone profitiert auch der Euro. Gegen 17.45 Uhr kostete die Gemeinschaftswährung 1,3257 Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank hatte am Nachmittag einen Referenzkurs von 1,3302 Dollar festgelegt. Im DAX stiegen HeidelbergCement nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 4,9 Prozent auf 46,24 Euro und waren damit Tagessieger. Infineon und ThyssenKrupp legten 3,5 beziehungsweise 2,4 Prozent zu. Gegen den Trend verloren Merck 2,1 Prozent auf 99,43 Euro. Das Unternehmen hatte bei einer Studie für einen Krebswirkstoff einen Rückschlag erlitten. Unter Druck standen auch Bayer und Daimler, die jeweils gut ein Prozent nachgaben. Im MDAX gewannen Stada 5,4 Prozent auf 23,98 Euro. Gesucht waren auch Wacker Chemie und Kuka. Am Schluss des Index rangierten Gildemeister mit Abschlägen von 2,1 Prozent auf 15,77 Euro. Leicht unter Druck standen Dürr und Leoni. Im TecDAX setzten sich Qiagen mit einem Kursplus von 3,0 Prozent auf 14,07 an die Spitze der Gewinner. Schlusslicht waren SMA Solar mit Einbußen von 3,0 Prozent auf 18,03 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kodak verkauft Patentportfolio
Rochester (dapd). Der insolvente US-Kamerahersteller Eastman Kodak hat ein Patentportfolio verkauft und damit die Voraussetzung für ein Ende des Gläubigerschutzverfahrens im kommenden Jahr geschaffen. Die Patente gehen nun auf die Unternehmen Intellectual Ventures und RPX über, die sich auf die Verwertung von Patentrechten spezialisiert haben, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Verkaufspreis betrage 525 Millionen US-Dollar (395 Millionen Euro). Im November hatte sich Kodak mit Gläubigern auf einen Kredit von 830 Millionen Dollar geeinigt. Dieser war aber an die Bedingung geknüpft, dass die Patente für mindestens 500 Millionen Dollar verkauft werden. Kodak war einst eine Ikone der Filmindustrie. Der Konzern beherrschte viele Märkte, angefangen von Kleinbildfilmen für Urlaubsfotos bis hin zu Filmmaterial für die große Leinwand. Doch dem Trend zur Digitalisierung hatte der US-Konzern nichts entgegenzusetzen. Der Erfolg eigener Kameras und anderer Produkte blieb aus. Nach dem nun erfolgten will sich Kodak auf Geschäftskunden spezialisieren und hier einige bildgebende Produkte anbieten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Elektroindustrie blickt vorsichtig optimistisch ins neue Jahr
Frankfurt/Main (dapd). Dank besserer Geschäfte in China und den USA hofft die deutsche Elektroindustrie im nächsten Jahr auf ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent. Schnell abhaken will die Branche dagegen das laufende Jahr, in dem die Erlöse voraussichtlich um zwei Prozent auf 175 Milliarden Euro zurückgehen werden, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Anfang des Jahres hatte der Verband noch mit einem deutlichen Plus gerechnet, doch die tiefe Krise in Südeuropa und die relative Wachstumsschwäche in China hätten die anfängliche Prognose über den Haufen geworfen, erklärte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Angesichts der schwierigen Lage im Euroraum lautete die Bilanz des Verbandsvorsitzenden Klaus Mittelbach: „Das Jahr war nicht ganz leicht, aber insgesamt noch erfolgreich.“ Er erinnerte daran, dass die Elektroindustrie im Krisenjahr 2009 einen Einbruch der Produktion um ein Fünftel habe hinnehmen müssen. In den beiden Folgejahren habe die Branche den Rückgang in Rekordzeit wettgemacht. So viele Beschäftigte wie seit zehn Jahren nicht mehr Mittelbach wies auf die Erfolge der Elektroindustrie hin. Seit 2010 habe sich die Zahl der Beschäftigten im Inland um 48.000 auf 848.000 erhöht – den höchsten Wert seit zehn Jahren. Die Investitionen seien um neun Prozent auf 6,4 Milliarden gestiegen und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um vier Prozent auf den Rekordwert von 13,5 Milliarden Euro. Die Branche stehe dank einer hohen Eigenkapitalquote und ungebrochener Innovationskraft auf einem „sehr soliden Fundament“, sagte Mittelbach. Einen immer größeren Anteil am Geschäft der deutschen Elektroindustrie machen die Exporte aus. Hierbei verschieben sich die Gewichte wegen der Krise in Europa schnell, wie der ZVEI erklärte. Europa ist zwar noch immer der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Elektroprodukte, seit dem Jahr 2000 sank der Anteil aber von drei Vierteln auf zwei Drittel. Während damals noch mehr als 80 Prozent der Exporte in Industrieländer gingen, sind es heute den Angaben zufolge nur noch zwei Drittel. Die deutsche Elektroindustrie mache mittlerweile mehr Umsatz in den wichtigsten Schwellenländern als in den kriselnden Eurostaaten im Süden des Kontinents. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ellenbogenschoner und viel, viel Ruhe
Berlin (dapd). Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) singt Weihnachtslieder, Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) wünscht sich Ellenbogenschoner und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schlägt die Bibel auf. An Weihnachten schalten Bundesminister und Ministerpräsidenten in den Familienmodus und wollen sich vom Politzirkus erholen. Vielen schwebt – alle Jahre wieder – ein ruhiges Fest und viel Zeit mit der Familie vor, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dapd bei Spitzenpolitikern ergibt. MP3-Player und kulinarische Überraschung Auf dem Wunschzettel von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) stehen Kopfhörer für seinen MP3-Player ganz oben, Aigner hofft auf Ellenbogenschoner. „Fürs Inline-Skaten. Die können ja auch in der Politik bisweilen hilfreich sein“, fügt die Ministerin hinzu. Überraschung steht beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) hoch im Kurs – allerdings nicht bei den Geschenken, sondern beim Festessen. Was auf den Tisch kommt, wisse der Politiker noch nicht und werde auch nicht verraten, sagt ein Regierungssprecher. Denn wie in jedem Jahr werde Seehofer kulinarisch von seiner Frau überrascht. Weihnachtsgänse en masse Bei den meisten steht das Weihnachtsessen allerdings schon fest. Weihnachtsgans über Weihnachtsgans – beim Essen setzen viele Politiker auf den Klassiker. Auf der Festtafel des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) landet genau wie bei seinem Amtskollegen Kretschmann oder der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eine Gans. Sie bereitet sie selber zu, wie die Politikerin angibt. „Dazu gibt es Thüringer Klöße und Rotkraut“. Bei Bundeswirtschaftminister Philipp Rösler (FDP) wird es etwas deftiger: „Beim Weihnachtsessen wechseln wir immer zwischen Würstchen mit Kartoffelsalat und Forelle. In diesem Jahr gibt’s wieder Würstchen.“ Einigen Politikern ist wichtig, nicht zu viel Zeit mit den Vorbereitungen zu verbringen – wie etwa Ministerin von der Leyen. „Keiner soll bis kurz vor der Bescherung in der Küche wirbeln. Deshalb gibt es ein kaltes Buffet, das von der gesamten Familie gemeinsam vorbereitet wird. Das geht einfach schneller und lässt uns mehr Zeit, um die Geschenke auszupacken“, sagt sie. Bei vielen werden an Weihnachten Traditionen hochgehalten. Von der Leyen gibt an: „Bei uns gibt es feste Rituale: Heiligabend gehen wir am Nachmittag in die Kirche und singen kräftig Weihnachtslieder. Anschließend gibt es heißen Tee und selbst gebackene Kekse.“ Anders sieht es bei Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) aus: „Bei uns gibt es keine besonderen Weihnachtsrituale.“ Sport ist für viele ein Mittel, um vom politischen Treiben des Jahres etwas runter zu kommen. Bundesgesundheitsminister Bahr zieht es auf die Skier: „Berge und Ausblick, vor allem aber die Abfahrten helfen, auf andere Gedanken zu kommen.“ Krafts Erholungsrezept: „Viel Familie, ein bisschen Sport, gute Gespräche“. „Mach das Beste aus jedem neuen Tag“ Bei den Vorsätzen fürs kommende Jahr sind viele Politiker eher zurückhaltend. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hält es so: „Gute Vorsätze nehme ich mir eigentlich nicht vor. Aber etwas mehr Sport und Bewegung wäre 2013 sicherlich gut.“ Bundesminister Niebel hat dagegen bereits ein klares Ziel vor Augen: „2013 gilt es, die FDP wieder zu stärken und Wahlen zu gewinnen – da kommt es auf persönlichen Einsatz an!“ Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) nimmt sich statt großer Vorsätze lieber zum Motto: „Mach das Beste aus jedem neuen Tag – dann wird auch ein gutes Jahr daraus.“ dapd (Politik/Politik)
Deutscher Aktienmarkt legt weiter zu
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt setzt seinen Aufwärtstrend mit etwas vermindertem Tempo fort. Der Leitindex DAX kletterte am Mittwoch nach Handelsbeginn um gut 0,1 Prozent auf 7.664 Punkte. Beflügelt wurde der Markt von guten Vorgaben der internationalen Märkte und der Hoffnung auf ein baldiges Ende im Haushaltsstreit in den USA. Am Dienstag hatte der DAX um 0,6 Prozent auf 7.654 Zähler angezogen. Die Nebenwerte gewannen am Mittwoch zunächst deutlicher. Der MDAX notierte 0,4 Prozent fester bei 12.059 Punkten. Der TecDAX stieg um 0,6 Prozent auf fast 840 Punkte. An der New Yorker Wall Street waren die Kurse am Dienstag kräftig nach oben gegangen. Der Dow Jones legte um 0,9 Prozent auf 13.350 Punkte zu. Der Technologieindex Nasdaq verbuchte ein Plus von 1,5 Prozent auf 3.055 Zähler. In Tokio durchbrach der Nikkei am Mittwoch die Marke von 10.000 Punkten. Er schloss 2,4 Prozent höher bei 10.160 Zählern. Der Euro zeigte sich weiterhin fester. Die Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,3237 Dollar. Im DAX lagen zunächst HeidelbergCement vorn. Das Papier gewann 3,3 Prozent auf 45,52 Euro. Infineon kletterten 2,2 Prozent auf 6,18 Euro. ThyssenKrupp notierten 1,6 Prozent fester bei 18,43 Euro. Größter Verlierer im frühen DAX-Handel waren Merck, nachdem das Unternehmen bei einer Studie für einen Krebswirkstoff einen Rückschlag erlitten hatte. Die Aktie fiel 3,4 Prozent auf 98,10 Euro. Dahinter büßten Daimler und BMW leicht ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Umfrage: FDP knackt die Fünf-Prozent-Hürde
Hamburg (dapd). Kurz vor Weihnachten kann die FDP Hoffnung schöpfen: Im neuen Wahltrend des Magazins „Stern“ und des TV-Senders RTL, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, steigt die Partei in der Wählergunst im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf fünf Prozent. Vier Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen ist dies der beste Wert für die Liberalen seit Mitte September. Die Werte der übrigen im Bundestag vertretenen Parteien sind in der Umfrage unverändert. Der Union steht bei 38 Prozent, 27 Prozent der Wähler würden der SPD ihre Stimme geben. Damit hat der Nominierungsparteitag des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück den Sozialdemokraten im Wahltrend keinen Rückenwind gebracht. Die Grünen halten sich bei 14 Prozent, auf die Linke entfallen 8 Prozent. Für „sonstige Parteien“ ergeben sich fünf Prozent. Die Piraten sinken weiter in der Wählergunst: Sie fallen um einen Punkt auf drei Prozent, ihren bislang niedrigsten Wert im Wahltrend. Mit zusammen 43 Prozent wären bei einem derartigen Wahlergebnis Union und FDP zwei Punkte stärker als SPD und Grüne. Rot-Grün käme auf 41 Prozent. Eine Mehrheit im Parlament hätten eine große Koalition, Schwarz-Grün oder ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linke. Für den „Stern“/RTL-Wahltrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 2.503 Bürger vom 10. bis 14. Dezember. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Prozentpunkten. dapd (Politik/Politik)
Wirtschaftsministerium weist Kritik an Energiewende zurück
Berlin (dapd). Das Wirtschaftsministerium weist die Kritik einer Expertengruppe an der Energiewende zurück. „Deutschland verbraucht sechs Prozent weniger Energie als noch 2008. Auch die Energieproduktivität ist angestiegen. Damit liegen wir auf einem guten Weg“, hieß es am Dienstag aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Bundesregierung habe zudem ein Förderprogramm zur energetischen Sanierung älterer Gebäude auf den Weg gebracht, nachdem der Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern einen entsprechenden Gesetzesentwurf hatte scheitern lassen. Das Haus von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wandte sich damit gegen eine Kritik einer Expertenkommission, die in einer Stellungnahme vor allem mangelnde Fortschritte beim Energiesparen moniert hatte. Das Thema Energiesparen fällt in die Zuständigkeit Röslers. Der Expertenbericht bezieht sich auf den Zwischenbericht zur Energiewende, den Rösler und Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch in Berlin vorstellen wollten. dapd (Politik/Wirtschaft)
Wirtschaft läuft Sturm gegen Steinbrück
Berlin/Hamburg (dapd). SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück muss sich wegen seiner Steuerpläne wachsender Kritik aus der Wirtschaft erwehren. Führende Verbandsvertreter geißelten am Dienstag die Vorhaben als wachstumsfeindlich. Die Eliten aus Wirtschaft und Politik setzen derweil klar auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU), wie das Elite-Panel des Wirtschaftsmagazins „Capital“ ausweist. Steinbrück hatte auf dem SPD-Sonderparteitag in Hannover angekündigt, die SPD wolle „einige Steuern für einige“ erhöhen. So soll der Spitzensteuersatz auf 49 Prozent steigen, Kapitalerträge sollen höher besteuert und die Vermögensteuer reaktiviert werden. Mit den Zusatzeinnahmen will die SPD unter anderem mehr für die Bildung, Sicherheit und Kultur tun. Steinbrück hatte zugleich betont, die Steuererhöhungen sollten so gestaltet sein, dass Mittelständler und Familienbetriebe nicht zusätzlich belastet werden. Steinbrücks Pläne „wirtschaftsschädlich“ Die Wirtschaft steht den Vorhaben dennoch skeptisch gegenüber. Als „hochgradig schädlich für die Wirtschaft“, hatte bereits Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt die Pläne gegeißelt und „deutliche Korrekturen“ verlangt. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, legte nun nach. Er sagte „Spiegel Online“: „In Zeiten von Steuereinnahmen auf Rekordniveau halte ich es für völlig falsch, über Steuererhöhungen nachzudenken.“ Der Staat habe ein Ausgaben-, kein Einnahmeproblem. Eine Vermögensteuer und ein höherer Spitzensteuersatz würden das Eigenkapital gerade mittelständischer Firmen belasten, warnte er. Die neue Chefin des Verbands der „Jungen Unternehmer“, Lencke Wischhusen, warnte ebenfalls vor solchen Überlegungen. „Steinbrück bedient Neidreflexe, indem er die Besteuerung von Vermögen und Personenunternehmen ganz oben auf die Agenda setzt“, sagte sie dem Portal. Diese „wachstumsfeindliche Politik“ nehme aber Unternehmen die Möglichkeit, zu investieren, Eigenkapital aufzubauen und so langfristig Arbeitsplätze zu schaffen. Führungskräfte setzen auf Merkel Bei den Führungskräften aus Wirtschaft und Politik hat Steinbrück generell das Nachsehen. Die im „Capital“-Elite-Panel befragten 500 Führungskräfte setzen zu 79 Prozent auf Angela Merkel als künftige Kanzlerin. Nur 18 Prozent favorisieren Steinbrück. Sowohl Merkel als auch Steinbrück werden hohe Werte bei Kompetenz und Durchsetzungsfähigkeit bescheinigt. Nur beim Charisma liegt Merkel deutlich hinter dem SPD-Herausforderer, dafür hat die CDU-Chefin im Gegensatz zu Steinbrück aus Sicht der Eliten ihre Partei hinter sich. 83 Prozent meinen, Merkel bestimme den Kurs ihrer Partei, nur 7 Prozent glauben dies von Steinbrück. Für die Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher, ist dies ein wesentlicher Punkt bei der Wahlentscheidung. dapd (Politik/Politik)
Plauener Druckmaschinenhersteller Plamag offenbar vor dem Aus
Plauen (dapd). Der insolvente Druckmaschinenhersteller Plamag aus Plauen in Sachsen steht offenbar endgültig vor dem Aus. Der Sprecher des Insolvenzverwalters, Alexander Görbing, sagte am Dienstag auf dapd-Anfrage, ein potenzieller Investor sei „endgültig abgesprungen“. Ein Datum zur Schließung des Werkes wollte Görbing unter Verweis auf eine für Mittwoch anberaumte Mitarbeiterversammlung für die noch verbliebenen 300 Beschäftigten aber nicht nennen. Die IG Metall forderte den Insolvenzverwalter auf, die Suche nach einem Investor nicht aufzugeben. Der Betrieb könne noch mit Kurzarbeit aufrechterhalten werden, sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte Stefan Kademann. Hintergrund ist die Pleite des Druckmaschinenherstellers Manroland, zu dem Plamag gehört. Manroland hatte im November 2011 Insolvenz angemeldet. Für die Manroland-Werke in Augsburg und Offenbach fanden sich Käufer, für den Standort Plauen bislang nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)