Diskutierten gemeinsam über die Frage, Big Data = Big Business? (Foto: Commerzbank)
Diskutierten gemeinsam über die Frage, Big Data = Big Business? (Foto: Commerzbank)

Big Data = Big Business – Passt die Gleichung für Unternehmer aus OWL?

Bielefeld. Mittelständische Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe haben verstanden, dass eine systematische Datennutzung von Bedeutung ist, um erfolgreich zu sein. Drei Viertel von ihnen sind bemüht. „Unsere Unternehmen haben bezüglich Big Data kein Erkenntnisproblem, sondern ein Nutzungsproblem. Sie wissen nicht, WIE sie den größten Nutzen daraus ziehen sollen“, so ein Fazit der Mittelstandsstudie „Big Data, Smart Data – Lost Data?“ der Commerzbank, die sich mit dem Rohstoff des 21. Jahrhunderts befasst.

Derzeit werden nur 8 Prozent der Big Data zu Smart Data analysiert. Gründe dafür sind, dass interne Strukturen noch nicht an die neuen Herausforderungen angepasst wurden, mangelnde Mitarbeiterqualifikation, das Commitment der Führungskräfte und fehlende externe Spezialisten.

Für rund zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen In Ostwestfalen-Lippe haben digitale Daten aktuell eine zentrale Bedeutung. „Damit ist die Region bei der Bewertung von Big Data im bundesweiten Vergleich – da sind es nur knapp die Hälfte – einen Schritt voraus“, betont Hans-Jürgen Stricker, Niederlassungsleiter der Commerzbank in Bielefeld und verantwortlich für das Firmenkundengeschäft in der Region.

Big Data ist in OWL noch zu verbessern

Bei der systematischen Nutzung von Daten sei jedoch noch Luft nach oben: 76 Prozent der Unternehmen versuchen, die verfügbaren Daten systematisch zu nutzen, 70 Prozent werten sie automatisiert aus (bundesweit: 60 Prozent). Die Zusammenführung von Daten nehmen 61 Prozent vor, neue Instrumente zur Datenerhebung setzen 58 Prozent ein. Bei den relevanten Daten hält sich die Erfassung interner und externer Daten die Waage: Mehr als der Hälfte der Unternehmen liegen Daten zur finanziellen Lage und zur Auslastung der Ressourcen vor, ebenso vielen zur Kundenzufriedenheit und Kundenprofilen.

Weniger als die Hälfte der Mittelständler in Deutschland erfasst externe Daten und wertet diese mit Blick auf Kunden und Markt aus. Noch geringer ist die Zahl der Unternehmen, die die Customer Journey konsequent verfolgen und Daten über Kundenzufriedenheit, individuelle Kundenprofile und Produktnutzung gleichermaßen sammeln. In OWL sind es nur 16 Prozent – immerhin die zweitbeste Zahl aller Regionen. „Wir haben hier in OWL viele familiengeführte Unternehmen. Familienunternehmer sind dem Unternehmensrisiko persönlich ausgesetzt und handeln daher tendenziell nachhaltiger und denken langfristig“, erklärt Stricker.

Im Auftrag der Commerzbank hatte das Marktforschungsinstitut Kantar TNS von November bis Januar bundesweit Führungskräfte von 2.000 mittelständischen Unternehmen zur Bedeutung und Nutzung von Big Data und Smart Data befragt, darunter 60 in OWL. Hierbei handelt es sich um die 18. Mittelstandsstudie der Commerzbank.

„Big Data – Big Business?“ war die Frage, die in der anschließenden von Jan Hofer moderierten Talkrunde mit Susanne Sorg, Mitglied des Vorstands EK/servicegroup e. G., Dr. Christian Schulmeyer, Geschäftsführer Empolis Information Management GmbH, Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer, Initiator des Innovationsquartiers garage33 sowie Leiter von TecUP und Dr. Andre Carls, Bereichsvorstand Mittelstandsbank West der Commerzbank AG, diskutiert wurde.

www.commerzbank.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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