Berlin (dapd). Der deutsche Automarkt ist nach dem kräftigen Einbruch vom Mai im Juni wieder gewachsen. Die Zahl der Neuzulassungen stieg um drei Prozent auf 296.800 Fahrzeuge, wie der Branchenverband VDA am Dienstag in Berlin mitteilte. In den ersten sechs Monaten kamen damit 1,63 Millionen neue Autos auf die Straßen, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit den Zahlen setzt sich der deutsche Markt von der Abwärtsentwicklung in Europa ab: So liegen die Absätze etwa in Frankreich und Italien mehr als 20 Prozent im Minus. Im Mai war auch der deutsche Automarkt um fast fünf Prozent zurückgegangen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mobilfunkkonzerne weiten LTE-Abdeckung deutlich aus
Berlin/München (dapd). Die Mobilfunkkonzerne geben beim Ausbau des Mobilfunkstandards LTE für Turbo-Internet auf Smartphones und mobilen Computern ordentlich Gas. Am Dienstag nahm O2 erste eigene Netze in Nürnberg und Dresden in Betrieb. „Bis zum Jahresende wollen wir insgesamt 200 Städte und Gemeinden versorgen“, sagte eine Sprecherin der Muttergesellschaft Telefónica in München. Die Deutsche Telekom gab unterdessen bekannt, inzwischen 50 Städte an ihr eigenes LTE-Netz angeschlossen zu haben – darunter jetzt auch: Berlin, Bremen und Stuttgart. Vodafone gibt wiederum an, bereits mehr als 50 Städte mit LTE zu versorgen. Telekom, Vodafone und O2 hatten für die LTE-Frequenzen im Mai 2010 insgesamt 4,4 Milliarden Euro für den Bund auf den Tisch gelegt. LTE löst auf Dauer den Standard UMTS ab und soll schnelles Internet für mobile Geräte wie moderne Handys und handliche Tablet-Computer nicht nur in Städte, sondern vor allem auch auf das flache Land bringen, wo Breitbandanschlüsse etwa über das Telefonnetz oft Mangelware sind. Erste Länder frei von „weißen Flecken“ Alle drei Konzerne haben dabei ehrgeizige Ziele. So erklärte die Telekom am Dienstag in Berlin, die Zahl der versorgten Städte bis zum Jahresende in etwa verdoppeln zu wollen, auf gut einhundert. Die O2-Sprecherin erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd, der bisherige Plan stehe nach wie vor, bis zum Ende dieses Jahres insgesamt 200 Städte und Gemeinden mit LTE von O2 zu versorgen. Ein Sprecher von Vodafone sagte wiederum, allein die von seinem Konzern erreichte LTE-Abdeckung entspreche 45 Prozent des Bundesgebietes. Ein Vorteil für die Verbraucher: Die Anbieter bauen vielfach andere Regionen und Städte aus. So begann die Telekom etwa am Konzernsitz in Bonn, während Konkurrent Vodafone seine Heimatstadt Düsseldorf als eine der ersten Städte in Angriff nahm. In ersten Städten wie Berlin und Hamburg entstand unter den LTE-Anbietern inzwischen auch ein Wettbewerb. Dort rüsten mindestens zwei Mobilfunker ihre Netze mit dem neuen Standard nach, in diesen Fällen Vodafone und Telekom. LTE-Wettbewerb in immer mehr Städten Bei der Ersteigerung der Frequenzen hatten sich die drei Anbieter verpflichtet, zunächst die sogenannten „weißen Flecken“ bei der Breitbandversorgung in Deutschland zu schließen. „Unser Ausbau schreitet deshalb überall vom Land aus in die Städte fort“, hieß es dazu bei Vodafone. In ersten Ländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind diese überwiegend ländlichen Gebiete nach Prüfungen der zuständigen Bundesnetzagentur bereits wie geplant versorgt. Eine Herausforderung für die Mobilfunkanbieter ist, dass zusätzlich zum neuen Standard in den nächsten Jahren auch die vorherigen zweiten (GSM) und dritten Generationen (UMTS) der Mobilfunktechnik betrieben werden müssen. Außerdem dürften Nutzer über die vierte Mobilfunkgeneration (LTE) deutlich mehr Daten abrufen als bisher. Diese Anforderung löste sogar Kooperationen unter den Anbietern aus: O2 lässt sich bei der Infrastruktur von der Telekom unter die Arme greifen. Um LTE-Kunden buhlen die Mobilfunkkonzerne dennoch allein. („Breitbandatlas“ mit LTE-Versorgung: http://url.dapd.de/2hH2ZW ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Großhandelspreis für Strom steigt durch Ausstieg mäßig
Berlin (dapd). Der Atomausstieg wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) den Großhandelspreis für Strom mäßig erhöhen. Eine DIW-Studie im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace beziffert den Effekt des Ausstiegs für den Börsenpreis des Stroms auf ein Plus von 0,2 bis 0,6 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2020. Das entspreche einer Erhöhung des Großhandelspreises für Strom um vier bis elf Prozent, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert am Dienstag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Greenpeace betonte zudem, dass der Großhandelspreis bei stabilem Stromverbrauch dank höherer Energieeffizienz durch den Ausstieg kaum noch steige. Vor allem wenn Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Stromverbrauch in Deutschland nicht stabil halte, würden sich der Studie zufolge die Preise erhöhen, sagte Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
E.on erhöht nach Einigung mit Gazprom Ergebnisprognose
Düsseldorf (dapd). Deutschlands größter Energieversorger E.on hat sich mit dem russischen Gasproduzenten Gazprom nach schwierigen Verhandlungen auf günstigere Lieferkonditionen verständigt. Deswegen hob das Düsseldorfer Unternehmen am Dienstag seine Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich an. Der Energiekonzern rechnet nun für das Geschäftsjahr 2012 mit einem nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro. Bislang hatte das Unternehmen lediglich einen Gewinn zwischen 2,3 und 2,7 Milliarden Euro erwartet. Die Einigung führt laut E.on zu einer rückwirkenden Anpassung der Preiskonditionen für den Zeitraum seit dem vierten Quartal 2010. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rossmann wächst kräftig
Hannover (dapd). Die Drogeriekette Rossmann hat ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2012 um rund 13 Prozent auf 2,73 Milliarden Euro gesteigert. Noch besser liefen die Geschäfte des Unternehmens aus Hannover nach Angaben vom Dienstag im Inland mit einem Zuwachs von fast 14 Prozent auf 2,03 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr erwartet Rossmann einen Gesamtumsatz von 5,8 Milliarden Euro und hob damit die Prognose um 100 Millionen Euro an. Rossmann betreibt zurzeit 2.578 Drogeriemärkte, davon in Deutschland 1.623 und im Ausland 955. Die Kette eröffnet in diesem Jahr 210 neue Märkte, davon 110 in Deutschland. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gutes Ergebnis trotz Minusraten
Frankfurt. Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag im Mai 2012 um real sechs Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank um acht Prozent, das Auslandsgeschäft um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag in Frankfurt mit.
CSU ruft wieder nach Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone
Berlin (dapd). Die anhaltende Griechenland-Krise lässt in der CSU wieder Stimmen nach einem Euro-Ausschluss des Landes laut werden. „Griechenland kann und will es wohl nicht schaffen“, sagte der bayerische Finanzminister Markus Söder der „Augsburger Allgemeinen“ vom Dienstag. „Aus meiner Sicht muss man ein Ausstiegsszenario für Griechenland vorbereiten“, erklärte der CSU-Politiker. Die deutsche Industrie warnte hingegen vor einem Ausschluss Athens. Söder sagte, Griechenland sei wirtschaftlich kaputt und könne mit dem Euro keinen Neuanfang bewältigen. Die übrigen Länder der Euro-Zone nähmen durch einen Ausstieg der Griechen aus der Gemeinschaftswährung mittlerweile keinen Schaden mehr. „Würde Griechenland heute insolvent gehen, wäre das schlimm für das Land, aber für den Rest Europas wäre das Risiko beherrschbar“, sagte Söder. Nach Auffassung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie wären die Konsequenzen eines Ausschlusses sowohl für Griechenland als auch für Deutschland fatal. „Wir sollten uns darüber klar werden, welche großen deutschen Vermögenspositionen, Früchte der Leistungsbilanzüberschüsse der vergangenen Jahre, zur Disposition stehen“, sagte Hauptgeschäftsführer Markus Kerber dem „Handelsblatt“. Die wechselseitige Verwundbarkeit der Eurokrisen- und Euro-Überschussstaaten sei vielen gar nicht bewusst, sagte Kerber weiter. Er warnte vor einem Austritt Griechenlands, zu dem es durch fahrlässiges Verhalten oder „aufgrund kompromissloser Nachverhandlungen der griechischen Seite“ kommen könne. Wissing kritisiert Studie zur Finanztransaktionssteuer Der finanzpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Volker Wissing, kritisierte derweil eine von der SPD in Auftrag gegebene Studie zur Finanztransaktionssteuer. Diese komme „wenig überraschend“ zu dem Ergebnis, dass die Steuer ein Aufkommen von mehr als elf Milliarden Euro generieren würde und dabei Riester-Sparer kaum belaste. „Die SPD will mit ihrer Auftragsstudie den Eindruck erwecken, sie habe mit der Finanztransaktionssteuer ein finanzpolitisches Perpetuum mobile erfunden: Elf Milliarden Euro Steueraufkommen und niemand ist betroffen“, erklärte Wissing. Diese Annahme sei offensichtlich grotesk und unglaubwürdig. Ein solches Steueraufkommen müsse der Wirtschaft und den Bürgern das Geld wegnehmen. Für diese Erkenntnis muss man nicht einmal eine Studie in Auftrag geben, erklärte Wissing. Wissing betonte, die FDP habe in den Verhandlungen zum europäischen Fiskalpakt durchgesetzt, dass eine Finanztransaktionssteuer nicht zu Mehrbelastungen der Kleinsparer, der Altersvorsorge sowie der Realwirtschaft führen dürfe. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, soll der Bundestag wegen der Euro-Krise in der Woche ab dem 23. Juli tagen. In der Sondersitzung solle über den Antrag Spaniens auf Hilfen für seine Banken in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro entschieden werden. Nach dapd-Informationen sind Sondersitzungen ab dem 16. Juli eingeplant. dapd (Politik/Politik)
Bad Bank der HRE macht rund zehn Milliarden Euro Verlust
München (dapd). Die „Bad Bank“ der verstaatlichten Hypo Real Estate, die FMS Wertmanagement, hat im vergangenen Jahr ein Minus von 9,97 Milliarden Euro verbucht. Allein die Abschreibungen auf das Griechenland-Portfolio wegen des Schuldenschnitts verursachten einen Verlust von 8,9 Milliarden Euro, wie die Abwicklungsanstalt am Dienstag in München mitteilte. Die FMS Wertmanagement wurde im Juli 2010 gegründet. Sie übernahm die Risikopapiere der Hypo Real Estate (HRE) im Nominalwert von fast 176 Milliarden Euro. Die verstaatlichte HRE schreibt inzwischen wieder schwarze Zahlen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Verhandlung zu Klagen zum Hauptstadtflughafen hat begonnen
Leipzig (dapd). Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt seit Dienstag erneut über Klagen gegen die Baugenehmigung für den Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld. Hintergrund der Klagen ist der Streit um die Flugrouten für den Airport. Das Gericht hatte bereits im Jahr 2006 den Planfeststellungsbeschluss für den Großflughafen unter Auflagen bestätigt. „Wir sind optimistisch“, sagte Matthias Schubert, Vorsitzender der Bürgerinitiative Kleinmachnow gegen Flugrouten, vor Beginn der Verhandlung. Bei dem Flughafen handele es sich um einen Fall von Versagen des Staates, fügte er hinzu. „Das wird sich juristisch aufarbeiten lassen, so dass die Interessen der Bürger gewahrt werden.“ Unter anderem moniert die Gemeinde Kleinmachnow, sie habe erst jetzt erfahren, dass das Land Brandenburg und die Flughafengesellschaft „die Auswirkungen des Flugbetriebs im Planfeststellungsverfahren wider besseres Wissen ausgehend von geradlinigen und nicht von abknickenden Flugrouten dargestellt hätten“. Dadurch sei sie von einer fristgerechten Klage abgehalten worden. Die Klagefrist müsse daher wieder eingesetzt werden. Frühere Kläger hingegen verlangen mit ähnlicher Begründung die Wiederaufnahme ihrer rechtskräftig abgeschlossenen Klageverfahren aus dem Jahr 2004. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Maschinenbauer trotz weniger Aufträgen zufrieden
Frankfurt/Main (dapd). Der Auftragseingang der deutschen Maschinenbauer ist im Mai real um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen. Dabei schrumpfte das Inlandsgeschäft um acht Prozent, aus dem Ausland wurde um vier Prozent weniger geordert, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. „Damit ist der Mai deutlich besser gelaufen als der April“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Im Vormonat hatte das Minus noch bei elf Prozent gelegen. Damit bestätige sich das Bild aus dem April, wonach die Nachfrage aus Nicht-Euroländern die Talsohle durchschritten zu haben scheine, sagte Wiechers weiter. Innerhalb der Währungsgemeinschaft sei das dagegen noch nicht der Fall. Im von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich ergab sich nach VDMA-Angaben für März bis Mai auf Jahressicht ein Rückgang von real sechs Prozent. Die Inlandsaufträge lagen demnach mit neun Prozent im Minus, aus dem Ausland wurde fünf Prozent weniger geordert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)