Nahles warnt SPD vor Nabelschau

Nahles warnt SPD vor Nabelschau Berlin (dapd). SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles warnt ihre Partei vor einer „Nabelschau“ in der K-Frage. Die parteiinterne Debatte über einen Kanzlerkandidaten komme nur der Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel zugute, sagte Nahles am Montag in Berlin. Es sei nicht „klug“ für die SPD, „sich jetzt öffentlich mit sich selbst zu beschäftigen“. „Der Zeitplan steht und wird unterstützt von allen drei Kandidaten“, fügte Nahles hinzu. Als mögliche Anwärter für das Spitzenamt im Bundestagswahlkampf 2013 gelten SPD-Parteichef Sigmar Gabriel, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück. Die Entscheidung soll nach bisheriger Planung erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar kommenden Jahres fallen. dapd (Politik/Politik)

E.on lässt Talsohle hinter sich

E.on lässt Talsohle hinter sich Düsseldorf (dapd-nrw). Ein Jahr nach der Energiewende geht es bei Deutschlands größtem Energieversorger E.on wieder aufwärts. „Wir haben die Talsohle des letzten Jahres hinter uns gelassen und bei der Umsetzung unserer Strategie sichtbare Fortschritte erreicht“, erklärte Konzernchef Johannes Teyssen am Montag in einem Brief an die Aktionäre. Tatsächlich konnte der Energieriese im ersten Halbjahr 2012 Umsatz und Gewinn deutlich steigern. Der nachhaltige Konzernüberschuss fiel mit 3,3 Milliarden Euro rund dreieinhalbmal so hoch aus wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Allein der Wegfall des negativen Einmaleffekts aus dem Atomausstieg erhöhte das Ergebnis gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 um 1,5 Milliarden Euro. Außerdem verzeichnete der Konzern durch die erfolgreiche Neuverhandlung der Gaslieferverträge einen positiven Ergebniseffekt von 1,2 Milliarden Euro. Das Gasgeschäft, das dem Konzern in den vergangenen Jahren wegen der Ölpreisbindung in den Lieferverträgen Milliardenverluste beschert hatte, sei nach der Einigung mit Gazprom und den anderen Lieferanten „keine strategische Baustelle mehr“, betonte Teyssen. Erdgas von E.on könne damit im Rahmen der Energiewende in Europa auch in Zukunft eine große Rolle spielen – vor allem bei dezentralen Anwendungen. E.on-Aktie im Aufwind Das Strom-Erzeugungsgeschäft des Konzerns leidet dagegen weiterhin unter der geringen Nachfrage nach Strom in Europa und den niedrigen Preisen an den Strombörsen. Teyssen kündigte an, der Konzern werde deshalb sein Kraftwerks-Portfolio optimieren und „wenn nötig auch die Schließung von Standorten prüfen“. Sollten einzelne unrentable Anlagen für die Stabilität der Stromversorgung wichtig sein, werde der Konzern mit den zuständigen Institutionen – wie der Bundesnetzagentur – und den Netzbetreibern Lösungen suchen, um die Anlagen für einen Übergangszeitraum zu Reservezwecken zu erhalten. Mit seinem Effizienzsteigerungsprogramm „E.on 2.0“, das unter anderem den Abbau von bis zu 11.000 Stellen weltweit vorsieht, kommt der Konzern Teyssen zufolge planmäßig voran. E.on habe seine Prozesse radikal auf den Prüfstand gestellt und seine Verwaltungsfunktionen bereits deutlich vereinfacht. Dies schaffe die Voraussetzungen dafür, auch in den nächsten Jahren zu den erfolgreichsten Unternehmen der internationalen Energiewirtschaft zu gehören, schrieb der Manager. Gleichzeitig bekräftigte Teyssen die im Juli – nach der Einigung mit Gazprom – erhöhte Prognose für das Gesamtjahr. Danach erwartet E.on für 2012 ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zwischen 10,4 und 11 Milliarden Euro und einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro. E.on bekräftigte zudem seine Prognose das Gesamtjahr. An der Börse gewann die E.on-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen in der ersten Handelsstunde gut ein Prozent an Wert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel warnt vor Scheitern eines NPD-Verbotsverfahrens

Merkel warnt vor Scheitern eines NPD-Verbotsverfahrens Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält in der Frage eines möglichen NPD-Verbotsverfahrens die Erfolgsaussichten für das zentrale Entscheidungskriterium. Ein Verbotsverfahren müsse „sehr gut begründet sein“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er fügte hinzu: „Es darf nicht ein zweites Mal vor dem Bundesverfassungsgericht scheitern.“ Seibert sagte, die Bundeskanzlerin habe „immer die Gefahr gesehen, dass ein solches Verbotsverfahren scheitern könnte“. Das wäre für den Staat und die Demokratie „eine Schlappe. Das muss verhindert werden.“ Seit dem Auffliegen der Neonazi-Terrorzelle NSU im November vergangenen Jahres wird über ein erneutes NPD-Verbotsverfahren diskutiert. Am Wochenende sprach sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) dafür aus, im Zweifel auch ohne den Bund einen Verbotsantrag zu stellen. Seibert bekräftigte, die Bundeskanzlerin halte die NPD für eine verfassungsfeindliche, fremdenfeindliche und antisemitische Partei, die „politisch zu bekämpfen ist“. dapd (Politik/Politik)

Stegner rechnet nicht mit Urwahl über SPD-Kanzlerkandidaten

Stegner rechnet nicht mit Urwahl über SPD-Kanzlerkandidaten Kiel (dapd-nrd). Bei der Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der SPD hält Schleswig-Holsteins Landesvorsitzender Ralf Stegner eine Urwahl für wenig wahrscheinlich. „Ein Mitgliederentscheid macht nur bei mehreren Bewerbern Sinn, womit ich nicht rechne“, sagte Stegner am Montag in Kiel. Zudem sei es gut, „dass in Deutschland soviel darüber diskutiert wird, welcher Sozialdemokrat die schwarz-gelbe Kanzlerin Angela Merkel nächstes Jahr ablöst“. Die drei gehandelten Kandidaten der SPD seien alle besser für das Land. Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier wäre Stegner zufolge als seriöser Kanzler eine Top-Besetzung. Parteichef Sigmar Gabriel sei ein klasse Parteichef und könne das Profil der Volkspartei SPD als Alternative zur Union besonders gut darstellen. Und der frühere Finanzminister Peer Steinbrück sei ein zupackender Manager gegen die Finanzkrise. dapd (Politik/Politik)

Miele macht gute Geschäfte

Miele macht gute Geschäfte Gütersloh (dapd). Trotz der weltweiten Wirtschaftsturbulenzen hat der Hausgeräte-Hersteller Miele im Geschäftsjahr 2011/2012 einen neuen Rekordumsatz erzielt. Insgesamt steigerte das Unternehmen seinen Absatz um 3,1 Prozent auf über drei Milliarden Euro, wie es am Montag mitteilte. Auf dem deutschen Heimatmarkt verzeichnete der Gütersloher Familienkonzern ein Umsatzplus von 5,5 Prozent auf 912 Millionen Euro. Im Ausland stieg der Umsatz um 2,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Absatzeinbußen in Südeuropa wurden durch Zuwächse in Nordeuropa und Asien mehr als wettgemacht. Auch für das laufende Geschäftsjahr ist der Premium-Hersteller „verhalten optimistisch“ und rechnet mit „moderatem Wachstum“. Zum Gewinn macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Studie: China ist attraktivster Wachstumsmarkt für E-Commerce

Studie: China ist attraktivster Wachstumsmarkt für E-Commerce Düsseldorf (dapd). China ist nach einer Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney der attraktivste Wachstumsmarkt für den Internethandel. In der am Montag veröffentlichten Studie betonten die Handelsexperten, das Land habe bereits heute 513 Millionen Internetnutzer, davon 164 Millionen Online-Shopper. Diese setzten 23 Milliarden US-Dollar (18,7 Milliarden Euro) online um. Mit der weiteren Entwicklung der chinesischen Infrastruktur und des Online-Einkaufsverhaltens der Chinesen erwarten die Experten in den nächsten fünf Jahren einen explosionsartigen Anstieg mit einer jährlichen Steigerung von 29 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei der vielversprechendsten Wachstumsmärkte für E-Commerce rangieren der Studie zufolge Brasilien und Russland. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Baumarktkette Praktiker sucht immer noch nach Vorstandschef

Baumarktkette Praktiker sucht immer noch nach Vorstandschef Hamburg (dapd). Bei der ums Überleben ringenden Baumarktkette Praktiker drängt die Zeit für die Suche nach einem Chef: Der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Kay Hafner läuft am (heutigen) Montag aus. Ein Firmensprecher kündigte an, der Aufsichtsrat werde im Laufe des Tages eine Entscheidung über die Firmenleitung treffen. Nach dem Willen der Fondsmanagerin Isabella de Krassny, die die österreichische Privatbank Semper Constantia und den zyprischen Fonds Maseltov mit insgesamt 15 Prozent der Stimmrechte vertritt, soll der ehemalige Obi-Manager Andreas Sandmann die Führung von Praktiker übernehmen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Stürmische Zeiten für Solarworld

Stürmische Zeiten für Solarworld Bonn (dapd). Der dramatische Preisverfall bei Solaranlagen sorgt für tiefrote Zahlen bei Deutschlands führendem Photovoltaikunternehmen Solarworld. Im zweiten Quartal 2012 wies der Bonner Konzern unter dem Strich einen Verlust von 161 Millionen Euro aus – nach einem Gewinn von knapp 10 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch für das Gesamtjahr hält der Konzern inzwischen ein positives Betriebsergebnis nicht mehr für erreichbar. „Wir durchleben stürmische Zeiten“, schrieb Konzernchef Frank Asbeck am Montag in einem Brief an die Aktionäre. Chinesische Hersteller führten einen Handelskrieg. Mit illegalem Preisdumping versuchten sie, die Konkurrenz vom Markt zu verdrängen. Doch dürften weder Europa noch die USA eine Schlüsseltechnologie wie die Photovoltaik aus der Hand geben. Der Solarworld-Gründer und Großaktionär bekräftigte, er werde persönlich einen finanziellen Beitrag zur Stabilisierung des Konzerns leisten und solange auf Gehalt und Dividende verzichten, „bis der Konzern wieder Gewinne schreibt“. Zwar lag der Absatz an Solaranlagen im ersten Halbjahr mit 170 Megawatt auf Vorjahresniveau. Der Umsatz schrumpfte jedoch um 43,8 Prozent auf knapp 170 Millionen Euro. Für die Zeit zwischen April und Juni verbuchte das Unternehmen einen Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als 170 Millionen Euro. Wegen der gesunkenen Preise musste der Konzern Wertberichtigungen auf sein Vorratsvermögen in Höhe von 33,5 Millionen Euro vornehmen. Zudem korrigierte er den Wert seiner Anzahlungen auf Silizium um 80,8 Millionen Euro nach unten. Die Anleger reagierten schockiert auf die Hiobsbotschaften: Die im TecDAX notierten Solarworld-Aktien verloren zeitweise mehr als 13 Prozent an Wert. Seit Anfang 2010 hat die Aktie mehr als 90 Prozent ihres Wertes eingebüßt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Jetzt reden die Freunde Steinbrücks

Jetzt reden die Freunde Steinbrücks Berlin (dapd). Ein gutes Jahr vor der Bundestagswahl kommt in der SPD die Debatte über den Kanzlerkandidaten in Fahrt. Nach dem Vorstoß von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Thorsten Albig für Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier melden sich nun die Unterstützer von Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (alle SPD) zu Wort. In der „Bild-Zeitung sprachen sich der Kieler Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels und der Chef der baden-württembergischen SPD, Nils Schmid, für Steinbrück aus. „Wir brauchen den Kandidaten, der eine echte Alternative zu Merkel darstellt – und von den Wählern auch so gesehen wird. Das ist gerade in der Euro-Krise Peer Steinbrück“, sagte Bartels. Schmid erklärte: „Ich denke, dass neben Steinmeier Peer Steinbrück ein sehr guter Kanzlerkandidat ist. Der Ex-Finanzminister genießt in der Bevölkerung hohes Vertrauen und ist sehr beliebt.“ Albig, der für Steinbrück unter anderem als Pressesprecher gearbeitet hat, hatte sich am Wochenende für Steinmeier ausgesprochen. „Tu dir das nicht an“, riet Albig seinem ehemaligen Chef. Neben Steinmeier und Steinbrück gilt auch SPD-Parteichef Sigmar Gabriel als möglicher Anwärter für das Spitzenamt im Bundestagswahlkampf 2013. Offiziell soll die Entscheidung erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar kommenden Jahres fallen. Debatte „nicht hilfreich“ SPD-Bundestagsfraktionsvize Joachim Poß rief seine Partei zur Disziplin auf. „Die Partei muss die Kraft haben, den selbst genannten Zeitpunkt für die Entscheidung über die Frage des Kanzlerkandidaten durchzuhalten“, sagte Poß der „Rheinischen Post“. Den Vorstoß Albigs für Steinmeier als Kanzlerkandidat bezeichnete er als „nicht hilfreich“. Der konservative Seeheimer Kreis in der SPD will sich erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen für einen Kanzlerkandidaten entscheiden. „Sechs, sieben Monate vor einer Bundestagswahl reicht es vollkommen, Kandidaten aufzustellen“, sagte Sprecher Johannes Kahrs am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Sowohl Steinmeier, als auch Steinbrück und Gabriel leisteten gute Arbeit. Auf einen Favoriten wollte er sich aber nicht festlegen. „Wir Seeheimer wollen, dass die SPD den Kanzler stellt“, betonte Kahrs. Auch die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig warnte am Montag davor, sich schon jetzt auf einen Kanzlerkandidaten festzulegen. Jetzt müsse es für die SPD um Inhalte gehen, sagte Schwesig im Deutschlandfunk. Es gebe eine klare Verabredung, sich zur K-Frage erst nach der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar zu positionieren. Daran sollten sich alle halten. „Wir kommen doch als SPD mit Inhalten gar nicht durch, wenn wir ständig Personaldebatten führen“, warnte Schwesig. dapd (Politik/Politik)

Kritik an Siemens-Vorstand Ederer

Kritik an Siemens-Vorstand Ederer München/Hamburg (dapd). Nachdem die französische Staatsanwaltschaft Vorermittlungen gegen den Siemens-Konzern eingeleitet hat, muss sich Vorstandsmitglied Brigitte Ederer Vorwürfe aus dem Konzern anhören. Ein Manager des Unternehmens kritisierte in der „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe), dass Ederer per E-Mail und nicht über ein persönliches Gespräch versucht habe, gegen die Vergabe eines U-Bahn-Auftrags in Lille an den französischen Siemens-Konkurrenten Alstom zu intervenieren. „Sie ist doch lange genug Politikerin gewesen, um zu wissen, dass so etwas nichts bringt“, sagte der namentlich nicht genannte Manager der Zeitung. Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry fühlte sich durch eine E-Mail Ederers erpresst. Ederer, die im Vorstand auch für Europa zuständig ist, soll am Tag, bevor die Stadt Lille einen Auftrag für eine fahrerlose U-Bahn an Alstom und nicht an Siemens vergab, mit Einschnitten bei der Frankreich-Tochter des deutschen Konzerns gedroht haben. Die Staatsanwaltschaft in der nordfranzösischen Stadt leitete Vorermittlungen ein. Siemens kooperiere mit den Justizbehörden, heißt es im Konzern. Konsequenzen gebe es noch keine, da bisher keine Ergebnisse vorlägen. Wie die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf das Siemens-Umfeld berichtete, hat Ederer nur einen fairen Wettbewerb gefordert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)