Der Arbeitsplatz beim Marktführer denkt mit Fraunhofer in Lemgo und Miele entwickeln SmartAssembly Trainer

Smarte technische Ausbildung: Mit Augmented Reality zeigen Fraunhofer und Miele die Möglichkeiten technischer Assistenten. (Foto: Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation)

Lemgo / Gütersloh. Der Megatrend Industrie 4.0 macht die Produktion nicht immer einfacher: Die Komplexität durch individuellere Kundenanforderungen steigt. Die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen. Unternehmen brauchen neue Lösungen. Miele in Gütersloh und Fraunhofer in Lemgo haben eine solche gemeinsam entwickelt: Den „SmartAssembly Trainer“. Der intelligente Montageplatz nutzt „Augmented Reality“ (AR), um das Anlernen und die Weiterbildung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Azubis zu unterstützen.

Der SmartAssembly Trainer ist ein Kooperationsprojekt von Miele und dem Fraunhofer-Anwendungszentrum für industrielle Automation in Lemgo. Seit August 2016 beschäftigten sich der Hersteller von Premium-Haushaltsgeräten und der Forschungspartner mit der Frage, wie ungelernte Kräfte einfacher und flexibler mit Montageprozessen vertraut gemacht werden können. Genauer, wie können Einarbeitungszeiten verkürzt, handwerkliche Ausbildungsinhalte präzise und intuitiver vermittelt und gleichzeitig mehr Raum für sich ändernde Produkteigenschaften geschaffen werden?

Die Antwort liefert der SmartAssembly Trainer, den das Kooperationsteam in der SmartFactory OWL, der Entwicklungsfabrik der Hochschule und der Fraunhofer- Gesellschaft in Lemgo, entwickelt hat. Im Zentrum der Entwicklung des Arbeitsplatzes steht in der Tat nicht das Produkt oder die technische Hilfestellung, sondern der Mitarbeiter: Das Assistenzsystem projiziert mittels eines Beamers Bilder und Videos direkt auf die Arbeitsfläche, benötigte Bauteile werden Schritt für Schritt und in Echtzeit in den integrierten Fächern angezeigt. Bedient wird die interaktive Schulung über einen Touchscreen oder mittels Gesten direkt auf dem Tisch – eine Tiefen-Kamera über dem Montageplatz macht es möglich. Dabei kommt das System ohne Kabel, Akkus, AR-Brille oder gar Helm aus – der Mensch kann sich frei bewegen. Das bedeutet mehr Bewegungsfreiheit und Konzentration.

Worin besteht ganz konkret der Nutzen des Systems? Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter kann zu jeder Zeit jeden Montageschritt mitverfolgen und erlernen. Der Montageprozess wird lückenlos und transparent dokumentiert, was einen praktischen, nützlichen Beitrag zur Qualitätssicherung bedeutet: ein zentrales Merkmal der Marke Miele. Darüber hinaus ist das System flexibel, denn die Bauteilpalette kann ohne großen Aufwand umgestellt werden, so dass verschiedene Produkte montiert werden können. Optische Lernhilfen können sukzessive zu- oder abgeschaltet werden, um dem Montageprozess nach der Anlernphase ohne Unterstützung zu ermöglichen.

Christoph Holtkötter, Leiter MWS Koordination und Training in Gütersloh freut sich über das Projektergebnis: „Die Zusammenarbeit mit Fraunhofer in Lemgo war ausgesprochen gut. In kurzer Zeit haben wir eine kreative und nützliche Lösung geschaffen. Das Assistenzsystem werden wir nun in unsere Lerninsel integrieren, um zukünftige Einsatzmöglichkeiten zu erschließen und Erfahrungen für den Serieneinsatz zu sammeln.“

www.fraunhofer-owl.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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