Berlin (dapd). Der vor einem Jahr eingeführte Bundesfreiwilligendienst hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt. Kommunen und Verbände lobten am Mittwoch die Entwicklung des Nachfolgers des Zivildienstes und forderten einen Ausbau. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sprach von einer „großartigen Bilanz“. „Im ersten Jahr haben sich 50.000 Menschen daran beteiligt“, sagte die CDU-Politikerin der Zeitung „Die Welt“. Was bisher über eine Dienstpflicht gelaufen sei, funktioniere jetzt fast nahtlos über Freiwilligkeit. Dies sei eine „politische Sensation“. Schröder sagte, 20 Prozent der Dienstleistenden seien älter als 50 Jahre. Der „Schreinermeister im Ruhestand, der in die Kita geht und mit den Kindern Vogelhäuser baut“, zähle ebenso dazu wie die „pensionierte Lehrerin, die Kindern mit Migrationshintergrund bei den Hausaufgaben hilft“. Mehr Stellen könne sie aber nicht schaffen, weil sie dafür kein Geld bekomme. Genau dies fordern aber die Kommunen. Der neue Dienst sei inzwischen so erfolgreich, dass die vorhandenen Stellen bei weitem nicht mehr ausreichten, erklärten Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund sowie der Deutsche Landkreistag in Berlin. Das Jahreskontingent von 35.000 Plätzen sei bereits vor Monaten ausgeschöpft gewesen. Es herrsche quasi ein Einstellungsstopp bis zum Jahresende. Bereits jetzt seien 25 Prozent der Plätze für das Jahr 2013 vergeben und der Ansturm dauere an. „Diese große Nachfrage sollte man nicht ausbremsen“, mahnten die Hauptgeschäftsführer der drei Verbände. Zudem führe die Kontingentierung dazu, dass die Einsatzstellen kaum Planungssicherheit hätten und die Freiwilligen ihren Dienst frühzeitig planen müssten. Der Bundesfreiwilligendienst sei ein erfolgreiches Instrument, um das freiwillige zivilgesellschaftliche Engagement zu stärken, deshalb lohne sich der Ausbau. Aus Sicht der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist der Bundesfreiwilligendienst quantitativ wie qualitativ noch ausbaufähig. Der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler zeigte sich zwar insgesamt zufrieden mit der Entwicklung und bescheinigte den Freiwilligen eine hohe Motivation. Es gebe aber nach wie vor keine Qualitätskriterien für die pädagogische Betreuung. Auch müssten die Verwaltungsabläufe noch vereinfacht werden. Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) war am 1. Juli 2011 gestartet. Er ersetzte nach dem Ende der Wehrpflicht die Zivildienst. Männer und Frauen aller Altersgruppen können ihn ableisten – vor allem in sozialen Einrichtungen, Sportvereinen oder Kulturinstitutionen. Der Bund fördert nach Angaben des Bundesfamilienministeriums die Freiwilligendienste mit 350 Millionen Euro pro Jahr, den BFD mit 250 Millionen Euro sowie das Freiwillige Soziale und Ökologische Jahr mit 100 Millionen Euro. (Weitere Infos zum Bundesfreiwilligendienst: http://url.dapd.de/BsP8Pv ) dapd (Politik/Politik)
Schlagwort: und
Frühe Hilfen sollen kleine Kinder besser schützen
Berlin (dapd). Besserer Schutz von Kleinkindern: Das Kabinett beschloss am Mittwoch die „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“. Damit soll Frauen, die sich in einer schwierigen sozialen oder psychischen Situation befinden, künftig gleich im Wochenbett unbürokratische Hilfe angeboten werden. Auch das Netz von Familienhebammen, die junge Familien in den ersten Wochen nach der Niederkunft intensiv betreuen, will der Bund ausbauen. „Frühe Hilfen sind ein effektives Mittel, um Vernachlässigung und Misshandlung wirksam vorzubeugen“, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) in Berlin. Familienhebammen seien ideale Lotsinnen zwischen den Systemen der Kinder- und Jugendhilfe sowie des Gesundheitswesens. Der Bund stellt für die Bundesinitiative in diesem Jahr 30 Millionen Euro zur Verfügung. 2013 sind es 45 Millionen Euro, in den Jahren 2014 und 2015 dann jährlich 51 Millionen Euro. dapd (Politik/Politik)
Polen wird Cebit-Partnerland 2013
Hannover (dapd). Die Computermesse Cebit und der IT-Branchenverband Bitkom machen Polen zu ihrem offiziellen Partnerland 2013. Deutschlands östlicher Nachbar sei ein „attraktiver und hochkompetenter Wirtschaftsstandort“, der über ein „enormes Potenzial an gut ausgebildeten Spezialisten der digitalen Industrie“ verfüge, sagte Frank Pörschmann, Cebit-Vorstand der Deutschen Messe AG, am Mittwoch in Hannover. Zum Eröffnungstag der Computermesse am 6. März 2013 werden hochrangige Regierungsmitglieder beider Länder erwartet. Grundlage für das Partnerjahr sollen zwei neue Kooperationsabkommen zwischen den Branchenverbänden beider Staaten sowie zwischen der Deutschen Messe und dem polnischen Wirtschaftsministerium sein. 2012 war Brasilien das Partnerland der Computermesse. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Das Design der iPhones ist avantgardistisch und visionär
Berlin (dapd). Für Mediendesignerin Julia Schnitzer ist Apple der unangefochtene Trendsetter im Bereich der Mobiltelefone. „Das Design der iPhones ist avantgardistisch und visionär“, sagte die Studiendekanin der Berliner Mediadesign Hochschule der Nachrichtenagentur dapd. „Die Designer verstehen es, Funktion und Ästhetik perfekt miteinander zu verbinden.“ Apple setze die Standards für Smartphones. „Alle anderen Hersteller ahmen das iPhone nur nach.“ Mit dem iPhone und seinem Touchscreen habe Apple das Handy revolutioniert. „Man kann sich das Leben ohne iPhone gar nicht mehr vorstellen“, fügte Schnitzer hinzu. Das Besondere an den iPhones sei die Haptik. „Es ist ein angenehmes Gefühl, das Telefon in der Hand zu haben, und gleichzeitig sieht es eben noch gut aus.“ Vor Einführung des iPhones seien Mobiltelefone mit guten Funktionen eher unansehnlich gewesen. Mit dem iPhone werde dem Benutzer zudem vermittelt, selbst modische Zeichen zu setzen. „Wenn der Kunde sich ein iPhone kauft, signalisiert er damit auch: ‚Ich weiß, was der nächste Trend ist‘.“ Das Unternehmen habe mittlerweile so viele Smartphones verkauft, dass iPhones geradezu Mainstream seien. „Eigentlich schließen sich Avantgarde und Mainstream aus, aber Apple gelingt es, diese Gegensätze zu vereinen“, sagte die Mediendesignerin. Schnitzer ist überzeugt davon, dass Apple auch in Zukunft Vorreiter auf dem Gebiet der Smartphones bleiben wird. „Sie haben ein sehr gutes Team und sie wissen, dass ihre Stärke die Innovation ist.“ Farblich werde es allerdings Veränderungen geben. „Weiß ist bei Smartphones und Laptops wieder out, Schwarz hingegen ist wieder im Kommen“, ist die Expertin überzeugt. (Videolink: http://url.dapd.de/VxmOYW ) © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)
Künftiger RWE-Chef rechnet mit steigenden Strompreisen
Essen (dapd). Der designierte RWE-Vorstandsvorsitzende Peter Terium rechnet mit einem weiteren Anstieg der Strompreise in Deutschland. „Was wir derzeit am Markt und in der Politik beobachten, lässt uns nicht auf sinkende Preise hoffen, eher im Gegenteil“, sagte Terium den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Mittwochausgabe). Der Manager sagte, die Investitionen in neue Netze kosteten Milliarden, und auch die Umlage für Ökostrom werde voraussichtlich steigen. Außerdem sorgten die Umlage zur Entlastung der energieintensiven Industrien und steigende Netzentgelte für zusätzlichen Preisdruck. Terium, der am 1. Juli die Leitung des größten deutschen Stromproduzenten von Jürgen Großmann übernimmt, stimmte die RWE-Mitarbeiter gleichzeitig auf einen harten Sparkurs und auf einen drohenden Stellenabbau ein. Der Konzern werde auf Dauer „mit weniger Mitarbeitern auskommen müssen“, sagte er. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien grundsätzlich nicht auszuschließen. Auch die Aufstellung von RWE in Deutschland steht nach den Worten des Managers auf dem Prüfstand. „Wenn wir bestimmte Abteilungen bündeln, muss das nicht immer in Deutschland sein“, sagte er. „Andere große Konzerne haben Bereiche wie die Lohnbuchhaltung und Rechnungswesen längst nach Osteuropa verlagert.“ Für den Konzern gebe es keine Alternative zum Sparkurs. „Durch den Kernenergieausstieg kommt weniger Geld in die Kasse, außerdem belasten uns ungünstige Gasverträge und die Brennelementesteuer“, sagte der künftige Konzernchef. Hinzu kämen die Eurokrise, die niedrigen Großhandelspreise für Strom und der notwendige Abbau des Schuldenbergs. „Deshalb müssen wir sparen und effizienter werden“, sagte Terium. Er bekräftigte, der Konzern werde unter seiner Führung „das Kapitel Kernenergie aus wirtschaftlichen Gründen vollständig abschließen“. Diese Entscheidung sei endgültig, weil dem Konzern in absehbarer Zeit das Know-how fehlen werde, das für den Bau und Betrieb von neuen Kernkraftwerken notwendig sei. „Das ist nicht rückholbar“, sagte der Niederländer. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Hahn mahnt zu Verschnaufpause beim Umbau der EU
Düsseldorf (dapd). Der hessische FDP-Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn tritt nach dem Vorstoß von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für eine baldige Volksabstimmung über mehr EU-Kompetenzen auf die Bremse. Nach Euro-Plus-Pakt, Fiskalpakt und Europäischem Stabilitätsmechanismus sei es an der Zeit, „eine integrationspolitische Verschnaufpause einzulegen“, mahnte Hahn am Mittwoch in einem Gastbeitrag für „Handesblatt-online“. Bereits das bisherige Tempo, in dem die EU umgebaut wird, habe unbewältigte Schwierigkeiten mit sich gebracht. Bundestag und Bundesrat würden schlicht überfordert. Ohne die Chance, auch einmal „Nein“ zu sagen, verkämen Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte zu einem „demokratietheoretischen Placebo“. dapd (Politik/Politik)
Schlecker macht Schluss
Ehingen (dapd). Die rund 2.800 Schlecker-Läden in Deutschland haben am (heutigen) Mittwoch das letzte Mal geöffnet. Bis zum Ladenschluss um 15.00 Uhr wollte die insolvente Drogeriemarktkette alle Produkte ohne Preisbindung für 20 Cent verkaufen. Die mehr als 13.000 verbliebenen Mitarbeiter müssen sich um neue Jobs bemühen. „Die Freistellungsschreiben sollen Freitag per Einschreiben in die Post gehen“, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz der Nachrichtenagentur dapd. Offiziell seien die Beschäftigten zum 1. Juli freigestellt. Für Geiwitz bleibt laut Sprecher jetzt noch die Prüfung von Rückübertragungen von Vermögen innerhalb der Schlecker-Familie als Aufgabe. Zudem werden für die Schlecker-Töchter Ihr Platz und Schlecker XL sowie die Auslandsgesellschaften noch Käufer gesucht. Am Mittwoch und Donnerstag fanden Betriebsratssitzungen zu einem Interessenausgleich und Sozialplan für die Beschäftigten statt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schröder bejubelt den Freiwilligendienst als politische Sensation
Berlin (dapd). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat den Bundesfreiwilligendienst als sensationell bezeichnet. „Wir können eine großartige Bilanz ziehen“, sagte die CDU-Politikerin der Zeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. „Im ersten Jahr haben sich 50.000 Menschen daran beteiligt.“ Was bisher über eine Dienstpflicht gelaufen sei, funktioniere jetzt fast nahtlos über Freiwilligkeit. Dies sei eine „politische Sensation“. Schröder sagte, 20 Prozent der Dienstleistenden seien älter als 50 Jahre. Der „Schreinermeister im Ruhestand, der in die Kita geht und mit den Kindern Vogelhäuser baut“, zähle ebenso dazu wie die „pensionierte Lehrerin, die Kindern mit Migrationshintergrund bei den Hausaufgaben hilft“. Mehr Stellen könne sie aber nicht schaffen, weil sie dafür kein Geld bekomme. Der Bundesfreiwilligendienst ist Nachfolger des Zivildienstes und steht allen Männern und Frauen mit Schulabschluss offen. dapd (Politik/Politik)
Ramsauer zieht Luftverkehrssteuer in Zweifel
Passau/Osnabrück (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat Zweifel am Fortbestand der Luftverkehrssteuer angemeldet. Auf die Frage, ob die Bundesregierung ohne Wenn und Aber an der Steuer festhalte, sagte Ramsauer der „Passauer Neue Presse“ laut Vorabbericht: „Von ohne Wenn und Aber kann keine Rede sein.“ Die Steuer sei für die Fluggesellschaften eine schmerzhafte Belastung. Ramsauer sagte, zwar bringe die Steuer dem Haushalt knapp eine Milliarde Euro. „Dennoch: Das Bundesfinanzministerium rechnet eindimensional. Seit ihrer Einführung hatten wir rund zwei Millionen Passagiere weniger und damit unter anderem geringere Mehrwertsteuereinnahmen“, sagte er. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Mathias Middelberg kritisierte die Abgabe als volkswirtschaftlich schädlich. Sie wirke als Wirtschaftsförderung für Auslandsflughäfen, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. dapd (Politik/Politik)
Union holt in Umfrage NRW-Verluste fast auf
Hamburg (dapd). Rund anderthalb Monate nach der Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen hat die Union im aktuellen Wahltrend von „Stern“ und RTL die Verluste weitgehend ausgeglichen. In der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage verbesserten sich CDU und CSU in der zweiten Woche in Folge um einen Punkt auf nun 34 Prozent. Damit erreichte die Union den Angaben zufolge in etwa das Niveau vor der Landtagswahl. Die FDP fiel um einen Punkt auf 4 Prozent und würde damit nicht in den Bundestag einziehen. Die Werte der übrigen Parteien blieben in der Umfrage stabil. Die SPD erreichte 27 Prozent, die Grünen 13 Prozent, für die Piraten entschieden sich 10 Prozent und 7 Prozent votierten für die Linke. Für die Erhebung wurden laut „Stern“ 2.501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 18. bis 22. Juni befragt. dapd (Politik/Politik)