Neue Bilder im Fall des versuchten Anschlags von Bonn

Neue Bilder im Fall des versuchten Anschlags von Bonn Bonn (dapd). Bei den Ermittlungen zum versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof intensivieren die Behörden die Suche nach dem Mann, der auf Überwachungsvideos mit einer blauen Reisetasche zu sehen ist. Wie Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt am Mittwoch mitteilten, wird mit teilweise neuem Bild- und Videomaterial nach dem etwa 20 bis 40 Jahre alten Mann gefahndet, der die Tasche im Dezember mit dem Sprengsatz auf dem Bahnsteig 1 abgestellt haben soll. Zudem lobte die Bahn eine Prämie von bis zu 50.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. Nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft steht der unbekannte Mann derzeit im „Fokus der Ermittlungen“. Neben der Veröffentlichung des Bild- und Videomaterials im Internet werden aber auch Fahndungsplakate ausgehängt und Handzettel im Bereich des Bonner Hauptbahnhofs verteilt. Medienangaben, wonach der Mann die Tasche am Bahnhof von einer anderen Person gestohlen, dann den explosiven Inhalt bemerkt und die Tasche auf dem Gleis abgestellt hatte, wollte die Sprecherin zunächst nicht kommentieren. Einzelheiten zum aktuellen Fahndungsstand machte sie nicht. Gesucht wird weiterhin nach einem dunkelhäutigem Mann, von dem kurz nach der Entdeckung des Sprengsatzes ein Fahndungsbild veröffentlicht wurde. Die Ermittler waren zunächst von einem radikal-islamistischen Hintergrund ausgegangen, laut den Behörden werden aber „auch andere Motivlagen und Phänomenbereiche“ nicht ausgeschlossen. Am 10. Dezember hatten Unbekannte am Gleis 1 des Bonner Hauptbahnhofs in einer Tasche eine Rohrbombe deponiert, die allerdings offenbar keinen funktionstüchtigen Zünder hatte. Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt ermittelten bisher erfolglos, auch ein in der Tasche gefundenes Haar führte zunächst nicht zu den Bombenlegern. dapd (Politik/Politik)

Bislang offenbar kein Terrorhintergrund bei Bonner Bombe

Bislang offenbar kein Terrorhintergrund bei Bonner Bombe Karlsruhe/Bonn (dapd). Bei den Ermittlungen zu den am Bonner Hauptbahnhof abgestellten Sprengsatz gibt es nach Ansicht der Bundesanwaltschaft bislang keine ausreichenden Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund. Deshalb habe man die Ermittlungen in dem Verfahren noch nicht übernommen, sagte Generalbundesanwalt Harald Range am Mittwoch in Karlsruhe. Mit Nachdruck fahndete die Polizei am Mittwoch weiter nach einem 30 bis 35 Jahre alten und dunkelhäutigen Tatverdächtigen. Nach einem „faz.net“-Bericht soll die in der Reisetasche deponierte Bombe so eine große Sprengkraft wie die Sprengsätze von 2004 in Madrid gehabt haben. Damals waren 191 Menschen gestorben. „Wir können offiziell noch nichts bestätigen“, sagte ein Polizeisprecher in Köln. Der Leiter der Abteilung Terrorismusbekämpfung bei der Bundesanwaltschaft, Rainer Griesbaum, sagte, dass „noch kein Staatsschutzbezug mit zureichender Sicherheit festzustellen“ sei. Ein „anfänglicher Ermittlungsansatz in Richtung islamistischer Terrorismus“ habe sich bislang nicht als weiterführend erwiesen. Die Bundesanwaltschaft sei aber weiter im Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Bonn. Hohe Sprengwirkung Wie das Online-Portal der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, „faz.net“, mit Verweis auf „hohe Behördenkreise“ berichtete, hätte die in einer blauen Reisetasche deponierte Bombe im Falle einer Explosion eine verheerende Wirkung gehabt. Den Angaben zufolge hatten sich in der Tasche mehrere Camping-Gaskartuschen, ein explosionsfähiges Pulver, ein Wecker und Batterien befunden. Laut FAZ.NET gehen die Ermittler davon aus, dass der Sprengsatz in einem Zug explodieren sollte. Ein Zündmechanismus wurde bislang nicht gefunden. Möglicherweise wurde er zerstört, als der Sprengsatz am Montag mit einem Wassergewehr unschädlich gemacht wurde. Ein Polizeisprecher sagte dazu: „Die Tasche wurde in 1.000 Einzelteile zerlegt, weswegen wir ein Puzzle zusammenlegen müssen.“ Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, war noch vollkommen unklar. Die Tasche war am Montag auf dem Bahnsteig 1 im Bonner Hauptbahnhof entdeckt worden. Der per Phantombild gesuchte Tatverdächtige soll sie dort abgestellt haben. Derzeit werde im Bereich Bonn nach Zeugen gesucht, die etwa zu dem Mann oder der abgestellten Tasche sagen können, sagte der Bonner Oberstaatsanwalt Robin Faßbender der Nachrichtenagentur dapd. Selbst in den Regionalzügen gab es Zeugenaufrufe. Nach Angaben des Bonner „General-Anzeigers“ gibt es eine neue Spur. So zeigten Aufnahmen einer Kamera in einem Fastfood-Restaurant am Bahnhof, wie „ein Mann weißer Hautfarbe“ die verdächtige Tasche mit sich bringt. Dort soll ihm die Tasche dann von einem dunkelhäutigen Mann „entwendet“ worden sein, hieß es laut Zeitung mit Verweis auf Sicherheitskreise. Möglicherweise handelt es sich bei dem dunkelhäutigen Mann um den Tatverdächtigen, der die Tasche am Gleis 1 abgestellt haben soll. Auch dies wollte die Polizei zunächst nicht kommentieren. In der Nacht zum Mittwoch waren zwei zunächst in Gewahrsam genommene Männer wieder freigelassen worden, weil sich kein Tatverdacht gegen sie ergab. dapd (Politik/Politik)