Daimler kann Jahresziel nicht halten

Daimler kann Jahresziel nicht halten New York (dapd). Der Autohersteller Daimler hat im dritten Quartal operativ zwar mehr verdient als erwartet. Die Entwicklung war aber nicht gut genug, um die Jahresprognose noch halten zu können. Statt 8,8 Milliarden Euro wie im Vorjahr halte Daimler 2012 nur noch ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 8 Milliarden Euro für möglich, teilte der Stuttgarter DAX-Konzern am Mittwochabend mit. Vorstandschef Dieter Zetsche erklärte, angesichts des schwierigen Marktumfeldes sei Daimler zufrieden mit dem Ergebnis im dritten Quartal. Konjunktureller Gegenwind rücke aber das ursprüngliche Jahresziel außer Reichweite. Ursprünglich wollte Daimler seine Zahlen am Donnerstagmorgen veröffentlichen. Daimler sei noch nicht da, wo der Konzern mittel- bis langfristig hinwolle, erklärte Zetsche weiter. Das Unternehmen habe Maßnahmen in allen Bereichen eingeleitet, um auf das schwierige Marktumfeld zu reagieren. Im dritten Quartal erzielte der Konzern ein operatives Ergebnis (EBIT) von 1,921 Milliarden Euro. Das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten aber nur mit 1,85 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro, etwas weniger als erwartet. Unter dem Strich blieb ein Konzernergebnis von 1,2 Milliarden Euro, ein Rückgang um 11 Prozent. (Der Meldung liegt eine Dow-Jones-Nachricht zugrunde.) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bund macht Druck bei Übernahme von EADS-Anteilen

Bund macht Druck bei Übernahme von EADS-Anteilen Düsseldorf (dapd). Die Bundesregierung macht Ernst mit dem Kauf eines Aktienpaketes der Airbus-Mutter EADS durch die KfW. Das Bundeswirtschaftsministerium hat dem Haushaltsausschuss des Bundestages ein Konzept für die Übernahme von 7,5 Prozent an EADS vorgelegt. Der Ausschuss habe die Freigabe noch gesperrter Mittel für die Übernahme der bislang von Daimler gehaltenen Anteile von einem solchen Konzept abhängig gemacht, bestätigte das Ministerium am Mittwochabend in Berlin einen Bericht des „Handelsblattes“. Die Vorlage des Berichtes sei ein haushaltsrechtlicher Vorgang. „Seine Einleitung zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der die Bundesregierung die Übernahme der Daimler-Anteile durch die KFW verfolgt“, erklärte das Wirtschaftsministerium. Die Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 1,6 Milliarden Euro, die der Ausschuss freigeben solle, diene der Absicherung von Risiken der KfW bei einem Erwerb der Daimler-Anteile an EADS. Der Bericht an den Ausschuss, der dapd vorliegt, spricht sich dafür aus, „die gesamte Transaktion zeitnah“ zu realisieren. „Ansonsten droht die konkrete Gefahr, dass die Daimler AG ihre Anteile über den Markt verkauft“, schreibt das Wirtschaftsministerium. Daimler habe vor dem Hintergrund von Verzögerungen durch die gescheiterten Verhandlungen über eine Fusion von EADS und dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems Schritte eingeleitet, um sich noch dieses Jahr über den Markt von 7,5 Prozent an EADS zu trennen. Der Bericht enthält eine überschlägige Rechnung über die Kosten, die der Bund der KfW für das Halten der Beteiligung zu erstatten habe. Die Refinanzierungskosten werden auf etwa 40 Millionen Euro geschätzt. Dabei wird auf den Kurs der EADS-Aktie zum Zeitpunkt der Aufstellung des letzten Bundeshaushaltes Bezug genommen, der seinerzeit bei „ca. 30 Euro pro Aktie“ lag. Derzeit liegt der Kurs bei 26,64 Euro. dapd (Politik/Politik)

SAP verzeichnet Rekordquartal und hebt Ausblick für Gesamtjahr an

SAP verzeichnet Rekordquartal und hebt Ausblick für Gesamtjahr an Walldorf (dapd). Operativ läuft alles rund bei Europas größtem Softwarekonzern SAP mit einem Rekordquartal bei den Softwareerlösen. Aber Betriebsergebnis und Ergebnis nach Steuern gingen durch Sondereffekte zurück. Die SAP-Führung ist dennoch zufrieden. „Wir sind das am schnellsten wachsende Unternehmen am Markt“, sagte Co-Vorstandssprecher Bill McDermott am Mittwoch in Walldorf. Die Börse folgte der Einschätzung offenbar. Die Aktie war der größte Gewinner im DAX und legte bis zum Nachmittag mehr als fünf Prozent auf fast 55,70 Euro zu. Von Juli bis September wuchsen die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse des Konzerns das elfte Quartal in Folge zweistellig. Die Softwareerlöse stiegen im dritten Quartal um 17 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro, währungsbereinigt betrug das Wachstum 12 Prozent. Der Gesamtumsatz legte um 16 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro zu. Optimistisch schaut der Softwarekonzern auch auf das Gesamtjahr und hebt den Ausblick leicht an. SAP erwartet nun, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse für das Gesamtjahr 2012 ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten um 10,5 Prozent bis 12,5 Prozent steigen werden. Zuvor hatte die Prognose 10,0 bis 12,0 Prozent gelautet. Nach Erwartung des Konzerns wird sich das Wachstum am oberen Ende der Spanne bewegen. 2011 erlöste das Unternehmen hier 11,35 Milliarden Euro. In den neuen Ausblick ist vor allem der jüngste Neuerwerb des Unternehmens eingeflossen: der US-Informationsdienstleister Ariba. SAP hatte die letzte Genehmigung zur milliardenschweren Übernahme des Anbieters von Online-Handelsnetzwerken Ende September erhalten. Durch den Kauf will SAP zum „führenden Unternehmen im schnell wachsenden Segment cloud-basierter Geschäftsnetzwerke“ werden, wie es Co-Vorstandssprecher Jim Hagemann Snabe einmal ausdrückte. Weniger rosig lesen sich die Zahlen zum Gewinn nach Steuern und zum Betriebsergebnis. Der Nachsteuergewinn brach im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als die Hälfte auf 618 Millionen Euro ein. Als Grund nannte SAP unter anderem die Währungsabsicherung der Ariba-Übernahme. Das Betriebsergebnis gemäß der internationalen Rechnungslegungsvorschrift IFRS fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar ebenfalls deutlich um 23 Prozent. Nach Darstellung von Finanzvorstand Werner Brandt hat dies jedoch nichts mit dem operativen Geschäft zu tun. Vielmehr sei im Vorjahreszeitraum dadurch ein Sondereffekt angefallen, dass SAP eine Rückstellung von 723 Millionen Euro aus einem Rechtsstreit aufgelöst habe. Vorstandssprecher wollen Transformation der Branche anführen Die beiden Vorstandschefs sehen SAP auf gutem Weg. „Wir sind zuversichtlich, was unseren Ausblick für das Gesamtjahr angeht“, sagte McDermott. Das Angebot des Konzerns für das vierte Quartal sei stark. Für Hagemann Snabe stellt sich heraus, dass die Innovationsstrategie des Unternehmens die richtige sei. „Die Branche geht durch eine riesige Transformation, und SAP führt sie an“, sagte er. Die Walldorfer haben neben ihrem klassischen Softwareangebot, das bei Kunden vor Ort installiert wird, drei Wachstumsfelder ausgemacht, in die sie kräftig investieren: Das sind das Cloud-Computing, bei dem Daten oder Rechnerleistung online zur Verfügung gestellt werden, mobile Lösungen für Smartphones oder Tablets sowie schnelle Datenbanken. „Die Innovationen helfen auch dem Wachstum im Kerngeschäft“, sagte Hagemann Snabe. Im Geschäft mit Anwendungen und Analytik weise SAP ein solides einstelliges Wachstum aus. Vor allem das Cloud-Computing wächst rasant. Inklusive des Anfang des Jahres übernommenen Anbieters Successfactors seien die Buchungen aus dem Neugeschäft um 116 Prozent gestiegen. Die Erlöse in dem Bereich sind den Angaben nach um das zwanzigfache auf 80 Millionen Euro gestiegen. Bis 2015 strebt SAP hier einen Umsatz von zwei Milliarden Euro an. Der Gesamtumsatz soll bis dahin auf 20 Milliarden Euro wachsen. Hagemann Snabe sagte, SAP sei mit den Zukäufen von Successfactors und Ariba bereits der zweitgrößte Anbieter von Cloud-Diensten nach Umsätzen. „Bis 2015 wollen wir der erste Cloud-Anbieter sein, der profitabel arbeitet“, kündigte er an. Das schaffe bisher nämlich kein Wettbewerber. Durch die Übernahmen stieg auch die Zahl der Mitarbeiter im Konzern rasant an. Sie wuchs um etwa 6.000 auf 61.344. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Denkmal für Sinti und Roma in Berlin eingeweiht

Denkmal für Sinti und Roma in Berlin eingeweiht Berlin (dapd-bln). Im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in Berlin das Denkmal für die rund 500.000 von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma eingeweiht worden. Merkel und weitere Redner würdigten am Mittwoch die Bedeutung der Erinnerungsstätte als Mahnung für den Schutz der Minderheiten. Der Vorsitzende des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose, äußerte anlässlich der Einweihung aber auch Kritik am Umgang der Politik mit asylsuchenden Roma aus Serbien und Mazedonien. Mit der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit ging ein langwieriger politischer Streit zu Ende: Mehr als 20 Jahre haben die Diskussionen, Planungen und Bau in Anspruch genommen. Nun hat das von dem israelischen Künstler Dani Karavan gestaltete Denkmal auf einer Parkfläche gegenüber des Berliner Reichstages seinen Standort gefunden. Der Bund finanzierte den Bau der Erinnerungsstätte, deren Herzstück ein kreisrundes Brunnenbecken mit einer versenkbaren Stele ist, mit rund 2,8 Millionen Euro. Merkel sieht im Gedenken auch ein „Versprechen“ Die Kanzlerin sagte, die Eröffnung des Denkmals sei in ihrer „Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen“. Das Denkmal erinnere an eine Opfergruppe, die öffentlich „viel zu lange viel zu wenig wahrgenommen wurde“ und an das „unsägliche Unrecht“, das Sinti, Roma und Jenischen im nationalsozialistischen Terrorregime widerfahren sei. Zugleich mahnte Merkel, das ehrende Gedenken an die Opfer beinhalte auch das Versprechen, Minderheiten zu schützen. Ähnlich äußerten sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Bernd Wowereit (SPD) in ihren Reden. Neumann sagte, das Denkmal solle „auch für die Zukunft eine eindringliche Mahnung“ sein, sich für Menschenrechte, Toleranz und den Schutz von Minderheiten einzusetzen. Wowereit betonte, er wünsche sich, dass das Denkmal „auch ein Zeichen setzt, gegen die gegenwärtige Diskriminierung von Sinti und Roma“. Karavan, der federführende Künstler, sagte, er „bete, dass dieses Mahnmal ein Ort der Erinnerung, ein Ort des Schmerzes sein möge, ein Ort der Reflexion und der Hoffnung – und dass sich solch ungeheuerliche Verbrechen nicht wieder wiederholen“. Rose erinnerte daran, dass der Völkermord an den Sinti und Roma erst 1982 offiziell durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) anerkannt worden sei. Zugleich warnte er eindringlich vor einem neu aufkeimenden Rassismus: Dieser finde immer mehr Rückhalt in der Mitte der Gesellschaft. „Gerade der heutige politische und juristische Umgang mit rechtsextremer Gewaltideologie stellt einen Prüfstein dar, ob und welche Lehren wir aus Krieg und Holocaust gezogen haben“, fügte Rose hinzu. „Nichts, fast nichts hat die Gesellschaft daraus gelernt“ Bereits vor dem Festakt hatte Rose scharfe Kritik an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) geäußert. Im Bayerischen Rundfunk sagte er, er empfinde es als „ganz besonders schlimm und diskriminierend, dass man den Begriff Asylmissbrauch in Zusammenhang mit unserer Minderheit erwähnt“. Dies sei „Populismus“, sagte Rose – die Lage der Sinti und Roma in Osteuropa sei „eine sehr bedrohliche“. Friedrich hatte Flüchtlingen aus Serbien und Mazedonien Asylmissbrauch vorgeworfen – aus diesen Ländern kommen auch Sinti und Roma nach Deutschland, die in ihren Herkunftsländern über Diskriminierung klagen. Der Sinto Zoni Weisz, ein Überlebender des Holocaust, sagte in seiner Rede, er erlebe die Einweihung „mit gemischten Gefühlen“. Für die wenigen Überlebenden, die die Eröffnung noch miterleben könnten, stelle das Denkmal eine spürbare Anerkennung für das „von unserem Volk durchlittene unfassbare Leid“ dar, sagte er. Zugleich kritisierte Weisz: „Nichts, fast nichts hat die Gesellschaft daraus gelernt – sonst würde man jetzt auf andere Art und Weise mit uns umgehen.“ An der Einweihung nahmen neben Merkel, Neumann, Wowereit und Rose auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) teil. Auch mehr als 100 Überlebende des Holocaust saßen im Publikum. dapd (Politik/Politik)

SPD-Mitgliederbegehren scheitert an geringer Beteiligung

SPD-Mitgliederbegehren scheitert an geringer Beteiligung Berlin/Saarbrücken (dapd). Nach dem Scheitern des ersten Mitgliederbegehrens in der SPD nach neuen Regeln will Parteichef Sigmar Gabriel eine Vereinfachung der Einbeziehung der Mitglieder prüfen. Das teilte Gabriel am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite mit. Nach Angaben der Initiatoren vom selben Tag gingen bis zum Ende der Zeichnungsfrist nur 4.805 Unterschriften ein. Notwendig gewesen wären 48.500 Unterstützer, was etwa 10 Prozent der SPD-Mitglieder entspricht. Das erste Mitgliederbegehren seit Einführung der neuen Beteiligungsregeln Ende 2011 richtete sich gegen die Speicherung von Verbindungsdaten, die sogenannte Vorratsdatenspeicherung. Die SPD hatte sich im vergangenen Dezember auf einem Bundesparteitag mit knapper Mehrheit und unter strengen Auflagen für eine Speicherung von Telefon- und Internetverbindungen ausgesprochen. Das wollten die Initiatoren des Mitgliederbegehrens, Yasmina Banaszczuk und Dennis Morhardt, ändern und sammelten dafür seit dem 24. Juli Unterschriften. Sie werteten das Begehren trotz des Scheiterns als Erfolg, da damit die Diskussion über das Thema erneut angestoßen worden sei. SPD-Chef Gabriel dankte ihnen für ihr Engagement, auch wenn er ihr Vorhaben inhaltlich abgelehnt hatte. Gabriel will Befragung von Mitgliedern vereinfachen Banaszczuk und Morhardt forderten, das Quorum für Mitgliederbegehren zu senken. „Es war klar, dass so eine absurd hohe Zahl der Beteiligung nicht zu erreichen ist“, sagte Morhardt der „Saarbrücker Zeitung“. Statt zehn Prozent sollten nur fünf Prozent der Mitglieder unterschreiben müssen. Gabriel versprach, die Vorschläge in Betracht zu ziehen. Er wolle „jeden einzelnen prüfen“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Erst Ende 2011 hatte der SPD-Vorstand mit einer Reform der Parteistruktur die direkte Beteiligung der SPD-Mitglieder an inhaltlichen Entscheidungen erleichtern wollen. Hätten die Gegner der Vorratsdatenspeicherung das nötige Quorum erreicht, hätte der Parteivorstand die Unterschriften zunächst geprüft, um dann zu entscheiden, ob er dem Vorschlag folgt. Bei einer Ablehnung käme es zu einem Mitgliederentscheid. Daran müssten sich ein Fünftel der Parteimitglieder beteiligen. (Webseite des Mitgliederbegehrens: http://sozis-gegen-vds.de/ Gabriels Eintrag auf Facebook: http://url.dapd.de/ZjulX8) dapd (Politik/Politik)

Neue Marken treiben VW-Umsatz hoch

Neue Marken treiben VW-Umsatz hoch Wolfsburg (dapd-nrd). Der Volkswagen-Konzern manövriert unbeirrt durch unruhiges Fahrwasser und hält an seinen Zielen für das Gesamtjahr fest. In den ersten neun Monaten steigerte der Autohersteller die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 144,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Dazu habe auch die Integration neuer Marken wie Porsche, MAN und Ducati in den Konzern beigetragen. Das Ergebnis vor Steuern stieg den Angaben zufolge um 6,3 Milliarden Euro auf 23 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente VW mit 20,16 Milliarden knapp 48 Prozent mehr. Das operative Ergebnis sank dagegen leicht von 9 auf 8,8 Milliarden Euro. VW begründete das unter anderem mit einer „zunehmenden Wettbewerbsintensität in einem herausfordernden Marktumfeld, insbesondere in einigen europäischen Ländern“. Auch habe unter anderem der Anlauf des neuen Golf 7 das Ergebnis nach unten gedrückt. Die Delle will der DAX-Konzern aber im letzten Quartal ausgleichen. Das bessere Finanzergebnis ist maßgeblich auf die vollständige Integration der Porsche AG und die Neubewertung ihrer Anteile zurückzuführen. Zudem wird das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften in Höhe von 2,8 Milliarden Euro bei VW im Finanzergebnis und nicht im operativen Ergebnis verbucht. Winterkorn: Halten trotz Gegenwind an unseren Zielen fest „Die Zeiten sind nicht leicht, aber wir haben es selbst in der Hand, den eingeschlagenen guten Weg konsequent fortzusetzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn. „Deshalb halten wir trotz wachsendem Gegenwind an unseren ehrgeizigen Zielen für 2012 fest.“ VW rechnet auch für das Gesamtjahr mit einem Umsatz über dem Vorjahresniveau und will das operative Ergebnis stabil halten. Der Konzern mit Töchtern wie Audi, MAN und Skoda hatte 2011 mehr verdient und umgesetzt als je ein deutscher Autohersteller zuvor. Mit 15,8 Milliarden Euro lag der Nettogewinn mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Umsatz stieg um ein Viertel auf 159 Milliarden Euro, der operative Gewinn lag bei 11,3 Milliarden Euro. In diesem Jahr kamen noch die Marken Ducati und Porsche hinzu. Insbesondere der Stuttgarter Sportwagenhersteller ist hochprofitabel. Doch die Staatsschuldenkrise in Europa und gebremstes Wachstum in China machen der Autobranche insgesamt zu schaffen. Selbst Premiumhersteller wie Mercedes-Benz und die VW-Tochter Audi drosselten zuletzt die Produktion. Das bekommt auch VW zu spüren, obwohl die Wolfsburger sogar in gewisser Weise davon profitieren und Marktanteile gewinnen. Pötsch spricht von relativer Stärke „Wir sind weltweit breit aufgestellt und finanziell solide wie kaum ein Zweiter“, sagte deshalb Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch und fügte hinzu: „Die relative Stärke im Vergleich zum Wettbewerb zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Das honorierten auch die Anleger und sorgten bis zum Nachmittag für einen Kursanstieg der Aktie um gut drei Prozent auf gut 150,65 Euro. In den ersten neun Monaten stieg der Absatz des Konzerns weltweit um 12,5 Prozent auf rund 7 Millionen Stück. Die Marke Volkswagen Pkw setzte in den ersten drei Quartalen 3,6 Millionen Fahrzeuge ab. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 9,7 Prozent. Allerdings ging der Absatz in Westeuropa zurück. Hohe Steigerungsraten verzeichneten auch die Pkw-Marken Audi, Skoda, Seat und Bentley. Das Nutzfahrzeuggeschäft mit Scania und MAN verlief hingegen schleppend. Volkswagen Nutzfahrzeuge setzte von Januar bis September 330.000 Fahrzeuge ab und damit 2.000 Stück weniger als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis der Sparte sank von 328 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mitgliederbegehren in der SPD gescheitert

Mitgliederbegehren in der SPD gescheitert Berlin/Saarbrücken (dapd). Das erste Mitgliederbegehren in der SPD seit der Vereinfachung der Beteiligungsregeln Ende 2011 ist deutlich gescheitert. Es gingen bis zum Ende der Zeichnungsfrist nur 4.805 Unterschriften ein, wie die Initiatoren am Mittwoch mitteilten. Notwendig gewesen wären 48.500 Unterstützer, was etwa 10 Prozent der SPD-Mitglieder entspricht. Das Vorhaben richtete sich gegen die Speicherung von Verbindungsdaten, die sogenannte Vorratsdatenspeicherung. Die SPD hatte sich im vergangenen Dezember auf einem Bundesparteitag mit knapper Mehrheit und unter strengen Auflagen für eine Speicherung von Telefon- und Internetverbindungen ausgesprochen. Das wollten die Initiatoren des Mitgliederbegehrens, Yasmina Banaszczuk und Dennis Morhardt, ändern und sammelten dafür seit dem 24. Juli Unterschriften. Sie werteten das Begehren trotz des Scheiterns dennoch als Erfolg, da damit die Diskussion über das Thema erneut angestoßen worden sei. Sie forderten jetzt, das Quorum für Mitgliederbegehren zu senken. „Es war klar, dass so eine absurd hohe Zahl der Beteiligung nicht zu erreichen ist“, sagte Morhardt der „Saarbrücker Zeitung“. Statt zehn Prozent sollten nur fünf Prozent der Mitglieder unterschreiben müssen. Erst Ende 2011 hatte der SPD-Vorstand mit einer Reform der Parteistruktur die direkte Beteiligung der SPD-Mitglieder an inhaltlichen Entscheidungen erleichtern wollen. Hätten die Gegner der Vorratsdatenspeicherung das nötige Quorum erreicht, hätte der Parteivorstand die Unterschriften zunächst geprüft, um dann zu entscheiden, ob er dem Vorschlag folgt. Bei einer Ablehnung käme es zu einem Mitgliederentscheid. Daran müssten sich ein Fünftel der Parteimitglieder beteiligen. (Webseite des Mitgliederbegehrens: http://sozis-gegen-vds.de/ ) dapd (Politik/Politik)

Ausflaggen wird teurer

Ausflaggen wird teurer Berlin (dapd). Deutsche Reeder müssen für das Ausflaggen ihrer Schiffe künftig einen Ausgleich leisten. Das sieht die Novelle des Flaggenrechtsgesetzes vor, die der Verkehrsausschuss des Bundestages am Mittwoch mit der Mehrheit der Koalitionsparteien billigte. Damit soll der Trend zur Ausflaggung gebremst und eine Ausbildungsabgabe zur Sicherung des maritimen Standorts geschaffen werden. Wer künftig ein Schiff unter einer anderen als der deutschen Flagge betreiben will, muss ab 2015 voraussichtlich entweder das ausgeflaggte Schiff als Ausbildungsplatz für Seeberufe erhalten oder eine Ausgleichszahlung an eine noch zu schaffende Einrichtung zur Ausbildungsförderung maritimer Berufe leisten. Die Einnahmen dieser Einrichtung werden in dem Gesetzentwurf auf 90 Millionen Euro jährlich geschätzt. Die SPD kritisierte, der Gesetzentwurf stecke voller handwerklicher Fehler. Im übrigen habe bislang Konsens geherrscht, Ausflaggungen nur noch bis 2018 zu ermöglichen. Diese Frage solle nun erst 2016 neu entschieden werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Neue Marken lassen den VW-Umsatz anschwellen

Neue Marken lassen den VW-Umsatz anschwellen Wolfsburg (dapd). Der Volkswagen-Konzern erwartet im laufenden Jahr trotz eines schwierigen Marktumfeldes ein gutes Ergebnis. In den ersten neun Monaten steigerte der Autohersteller die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 144,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Dazu habe auch die Integration neuer Marken wie Porsche, MAN und Ducati in den Konzern beigetragen. Das Ergebnis vor Steuern stieg den Angaben zufolge um 6,3 Milliarden Euro auf 23 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente VW mit 20,16 Milliarden knapp 48 Prozent mehr. Das operative Ergebnis dagegen sank leicht von 9 auf 8,8 Milliarden Euro. VW begründete das unter anderem mit einer „zunehmenden Wettbewerbsintensität in einem herausfordernden Marktumfeld, insbesondere in einigen europäischen Ländern“. Die Delle will der Konzern aber im letzten Quartal ausgleichen. Das bessere Finanzergebnis ist maßgeblich auf die vollständige Integration der Porsche AG und die Neubewertung ihrer Anteile zurückzuführen. Zudem wird das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften in Höhe von 2,8 Milliarden Euro bei VW im Finanzergebnis und nicht im operativen Ergebnis verbucht. Winterkorn: Halten trotz Gegenwind an unseren Zielen fest „Die Zeiten sind nicht leicht, aber wir haben es selbst in der Hand, den eingeschlagenen guten Weg konsequent fortzusetzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn. „Deshalb halten wir trotz wachsendem Gegenwind an unseren ehrgeizigen Zielen für 2012 fest“, kündigte er an. VW rechnet auch für das Gesamtjahr mit einem Umsatz über dem Wert des Vorjahres und will das operative Ergebnis erneut erreichen. Der Mehrmarkenkonzern mit Töchtern wie Audi, MAN und Skoda hatte 2011 mehr verdient und umgesetzt als je ein deutscher Autohersteller zuvor. Mit 15,8 Milliarden Euro lag der Nettogewinn mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Umsatz stieg um ein Viertel auf 159 Milliarden Euro, der operative Gewinn lag bei 11,3 Milliarden Euro. In diesem Jahr kamen noch die Marken Ducati und Porsche hinzu, gerade der Stuttgarter Sportwagenhersteller ist hochprofitabel. Doch die Staatsschuldenkrise in Europa und gebremstes Wachstum in China machen der Autobranche insgesamt zu schaffen. Selbst Premiumhersteller wie Mercedes-Benz und die VW-Tochter Audi drosselten zuletzt die Produktion. Das bekommt auch VW zu spüren, obwohl die Wolfsburger sogar in gewisser Weise davon profitieren und Marktanteile gewinnen. Pötsch spricht von relativer Stärke „Wir sind weltweit breit aufgestellt und finanziell solide wie kaum ein Zweiter“, sagte deshalb Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Mittwoch und fügte hinzu: „Die relative Stärke im Vergleich zum Wettbewerb zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ In den ersten neun Monaten stieg der Absatz des Konzerns weltweit um 12,5 Prozent auf rund 7,0 Millionen Fahrzeuge. Die Marke Volkswagen Pkw setzte in den ersten drei Quartalen 3,6 Millionen Fahrzeuge ab. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 9,7 Prozent. Allerdings ging der Absatz in Westeuropa zurück. Hohe Steigerungsraten verzeichneten auch die Pkw-Marken Audi, Skoda, Seat oder Bentley. Das Nutzfahrzeuggeschäft mit Scania und MAN verlief hingegen schleppend. Volkswagen Nutzfahrzeuge setzte von Januar bis September 330.000 Fahrzeuge ab, das waren 2.000 Fahrzeuge weniger als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis sank von 328 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

DAX-Chefaufseher bekommen acht Prozent mehr Geld

DAX-Chefaufseher bekommen acht Prozent mehr Geld Frankfurt/Main (dapd). Die Aufsichtsratsvorsitzenden der DAX-Unternehmen bekommen für das laufende Geschäftsjahr im Schnitt 312.000 Euro. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus einer Studie des Beratungsunternehmens Towers Watson hervorgeht, die am Mittwoch in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. Gründe für den Anstieg seien die gestiegenen Gewinne, die manche Konzerne über eine erfolgsabhängige Vergütung an die Kontrolleure ausschütten, höhere Fixgehälter und der gestiegene Arbeitsaufwand. Aktuell werde die Ausgestaltung der Aufsichtsratsvergütung kontrovers diskutiert. Das eine Lager sei für erfolgsabhängige Zahlungen, das andere strikt dagegen. „Im Kern geht es darum, inwieweit Aufsichtsräte, die für die langfristigen Geschicke des Unternehmens mitverantwortlich sind, den Geschäftserfolg auch an ihrer Vergütung merken sollen“, sagte Towers-Watson-Bereichsleiter Olaf Lang. Bei den vorgestellten Zahlen handele es sich um eine Prognose, erklärten die Berater. In den Vorjahren seien die Schätzungen aber im Schnitt nur um fünf Prozent von den tatsächlichen Vergütungen abgewichen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)