SPD wirft Bundestagspräsidenten Geschichtsvergessenheit vor

Frankfurt/Main (dapd). Die SPD-Bundestagsfraktion wirft Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) einen Mangel an historischer Sensibilität gegenüber Frankreich vor. In dessen Entwurf für eine gemeinsame Resolution des Bundestags und der französischen Nationalversammlung zum 50. Jubiläum des Elysée-Vertrags fehle nach Ansicht von SPD-Politikern jeglicher Hinweis auf die besondere Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs, berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe).

„Der vorliegende Entwurf vermittelt den Eindruck, Deutsche und Franzosen hätten in etwa einen gleich großen Anteil an den schrecklichen Ereignissen der jüngeren Geschichte gehabt“, bemängeln die SPD-Außenpolitiker Gernot Erler und Axel Schäfer in einem Schreiben an Lammert, das der Zeitung vorliegt. „Dies entspricht jedoch nicht der historischen Wahrheit.“ Erler, der früher Staatsminister im Auswärtigen Amt war, vermisst darüber hinaus eine Würdigung der besonderen Versöhnungsbereitschaft Frankreichs unter dem damaligen Präsidenten Charles de Gaulle, ohne die der Elysée-Vertrag von 1963 undenkbar gewesen wäre. Die besondere Leistung dieses Vertrages bestehe darin, dass Frankreich trotz der deutschen Verbrechen der Bundesrepublik die Hand zur Versöhnung ausgestreckt habe, erklären Erler und Schäfer.

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Peer-Michael Preß

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