v.l.n.r: Dr. Ron Brinitzer, Oliver Krischer, Ines Oud und Rainer Schmelzer (Foto: Kunststoffland NRW)
v.l.n.r: Dr. Ron Brinitzer, Oliver Krischer, Ines Oud und Rainer Schmelzer (Foto: Kunststoffland NRW)

Politik trifft Kunststoff: Volles Haus beim ersten Parlamentarischen Abend von kunststoffland NRW

  • „Zukunft mit innovativen und nachhaltigen Kunststoffen“, unter dieser Überschrift fand der von kunststoffland NRW und Landtag NRW ausgerichtete Parlamentarische Abend im Düsseldorfer Landtag statt
  • (Kunststoff-)Wirtschaft und Umweltschutz zusammen (neu) denken
  • kunststoffland NRW: Branche muss sich wandeln, um zweifach Herausforderung zu bewältigen: Wie kaum eine andere Industrie, muss sie die gleichzeitige Transformation zur Klimaneutralität einerseits und zur Kreislaufwirtschaft andererseits schaffen

Düsseldorf – Große Premiere im Landtag: Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren der Einladung zum ersten Parlamentarischen Abend von kunststoffland NRW in den Landtag gefolgt, um mit den Abgeordneten ins Gespräch zu kommen. Hausherr Rainer Schmeltzer, Vizepräsident des Landtags Nordrhein-Westfalen begrüßte die rund 150 Gäste: „Die Kunststoffindustrie in Nordrhein-Westfalen ist mit über 134.000 Beschäftigten ein wichtiger Bestandteil des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen. Deshalb ist der Landtag auch der richtige Ort, um mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik die wichtigen Themen wie Recycling und Nachhaltigkeit zu diskutieren. Die Kunststoffindustrie geht verantwortungsbewusst in die Zukunft, um die Ziele und Herausforderungen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes zu meistern.“

Damit sprach er direkt die Motivation von kunststoffland NRW für die Einladung ins Parlament an. „Kunststoffe sind ein wertvollesMaterial, das zur Lösung der großen Herausforderungen der Zeit von der Energiewende bis zur Coronakrise unerlässlich ist,“ so die Vorsitzende kunststoffland NRW Ines Oud, „aber sowohl in der Gesellschaft als auch bei vielen Entscheidungsträgern müssen wir aufgrund von Vorbehalten für unsere Industrie werben. Kunststoffe sind mitnichten nur der Müllteppich auf den Ozeanen, sondern wichtiger Wertstoff für die Zukunft.“

Umweltminister Oliver Krischer sprach sich für eine verstärkte Anstrengung der Branche hin zum Recycling und Kreislaufführung aus: „Die Kunststoffindustrie ist für Nordrhein-Westfalen von hoher wirtschaftlicher Bedeutung und spielt im Transformationsprozess zu einer Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Mit der gut etablierten und innovativen Entsorgungswirtschaft in unserem Land haben wir die besten Voraussetzungen, um Vorreiterregion für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Kunststoffen zu werden.“

Wie die Kreislaufführung beschleunigt erreicht werden kann, war Thema der anschließenden Diskussion von Ines Oud, Oliver Krischer und Prof. Henning Wilts, Leiter Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, der klar darauf verwies, dass die Politik verstärkte Anreize für das entsprechende Verhalten setzen muss: „Bereits heute müssen die Dualen Systeme ihre Preise so festlegen, dass das Design for Recycling berücksichtigt wird, aber vielleicht muss die Politik hier mehr Vorgaben machen, weil das bisher durch die vielen Brandowner ungenügend geschieht.“

kunststoffland NRW-Geschäftsführer Ron Brinitzer machte in seinem Ausblick klar, dass die Kunststoffindustrie verstanden hat: „Die Branche unternimmt große Anstrengungen, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu schaffen, aber um vor dem Hintergrund immens hoher Energiepreise, langsamer Genehmigungsverfahren und fehlenden Fachkräftenachwuchses die steigenden Anforderungen zu erfüllen, brauchen wir auch Unterstützung durch die Politik.“ Er regte an, das im Koalitionsvertrag verankerte Institut für Kunststoffrecycling zu nutzen, um im Rahmen einer Pilotfabrik die Unternehmen bei der Skalierung neuer Verfahren des mechanischen und chemischen Recyclings zu unterstützen.

Ines Oud zog am Ende des Abends ein positives Fazit. Die gute Resonanz sowohl von Seiten der Mitgliedsunternehmen als auch der Regionalpartner Kunststoffe in OWL und der IGK Interessengemeinschaft Kunststoff sowie der Politik zeige, dass beide Seiten miteinander ins Gespräch kommen wollen. Oud unterstrich, dass die vielen Gespräche beim Get together dafür nur der Anfang sein sollten: „Der erste Parlamentarische Abend von kunststoffland NRW wird nicht der letzte gewesen sein – wenn wir die Möglichkeit erhalten, kommen wir gerne wieder!“

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WIR Redaktion

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