Sieben entscheidende Minuten

Sieben entscheidende Minuten Hamburg (dapd-nrd). Dong. Eine Glocke läutet mit unsanftem Ton die nächsten sieben Minuten ein. Antoine Schultz sitzt am Freitagnachmittag sichtlich nervös im Wartebereich der Hamburger Arbeitsagentur und spielt mit seiner Bewerbungsmappe. Gleich ist er an der Reihe beim Azubi-Speed-Dating der Handwerkskammer. Der 18-Jährige möchte Tischler werden und bislang hat es trotz zahlreicher Bewerbungen noch nicht mit einem Ausbildungsplatz geklappt. „Ich habe zwar ein Praktikum, aber wollte die Chance nicht auslassen.“ Dong. Die Glocke läutet ein zweites Mal – jetzt ist er dran. Im großen, spartanisch eingerichteten Raum der Arbeitsagentur sitzen Vertreter von 20 Betrieben an einzelnen Bürotischen. Sie warten auf etwa 100 angemeldete Jugendliche, um mit ihnen siebenminütige Bewerbungsgespräche zu führen. Was in anderen Branchen schon ausprobiert wurde, ist für die Hamburger Handwerkskammer eine Premiere: „Wir waren immer davon ausgegangen, dass es im Handwerk mit seinen vielen kleinen Betrieben keinen Bedarf für so etwas wie Azubi-Speed-Dating gibt“, sagt Eva Brandis, Leiterin der Lehrstellenagentur Handwerk der Handwerkskammer. Doch die Nachfrage nach Azubis heutzutage auch im Handwerk groß. Selbst die kleinsten Betriebe müssen jede Chance nutzen, um Bewerber zu finden. Allein Anfang Juni gab es im Handwerk 541 freie Ausbildungsplätze. „Die Resonanz auf unsere Veranstaltung ist super“, sagt Brandis. Bäckereien, Friseure oder Gärtner, aber auch ungewöhnlichere Handwerksberufe wie Gebäudereiniger oder Kanalbauer stehen als Speed-Dating-Partner zur Auswahl. Da parallel der Bewerbertag der Agentur für Arbeit läuft, gibt es auch für dessen Teilnehmer spontan die Möglichkeit, beim Speed-Dating vorbeizuschauen. „Einzige Voraussetzung für die Bewerber ist, dass sie zurzeit auf der Suche nach einen Ausbildungsplatz sind“, sagt die Sprecherin der Handwerkskammer, Ute Kretschmann. Darüber hinaus habe keine Vorauswahl stattgefunden. „Diese Aufgabe“, sagt Kretschmann, „liegt allein bei den Betrieben – wir bringen die Menschen nur zusammen.“ Frank Holgersson hat bereits drei Ausbildungsplätze vergeben und sucht noch ein bis zwei weitere Kandidaten. Für den Bäckermeister ist es das erste Speed-Dating. Dennoch ist er bereits nach der Hälfte der Zeit vom Konzept überzeugt: „Es sind deutlich mehr Bewerber gekommen, als ich dachte.“ Gerade im Bäckereihandwerk seien die Zeiten vorbei, in denen Jugendliche von alleine auf die Betriebe zukamen. Da sei diese Möglichkeit der Bewerbersuche zweifelsohne eine Bereicherung. „Ein oder zwei Jugendliche“, meint Holgersson, „sind eindeutig interessiert und mit denen werde ich kommende Woche noch einmal ausführlicher sprechen.“ Dong. Wieder läutet die Glocke. Antoine ist mit seinem Speed-Dating-Termin durch. „Es war eigentlich ganz entspannt“, sagt er und scheint erleichtert. Er habe Tipps erhalten und das Angebot sich zu melden, falls es mit seinem Praktikum nicht klappe – eine weitere Chance für ihn. Auch Eva Brandis ist sehr zufrieden mit dem Ablauf. Bislang habe sie so viel positives Feedback erhalten, dass sie davon ausgehe, dass es im kommenden Jahr wieder ein Azubi-Speed-Dating der Handelskammer gebe – vielleicht werde sogar ein alljährlicher Termin daraus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Neue Reservisteneinheit soll militärische Objekte bewachen

Neue Reservisteneinheit soll militärische Objekte bewachen Bremen (dapd-nrd). In Bremen ist eine neue Reservisteneinheit der Bundeswehr in Dienst gestellt worden. Es ist bundesweit die erste von 27 Regionalen Sicherungs- und Unterstützungseinheiten mit insgesamt 2.700 Reservisten, wie ein Sprecher des Landeskommandos Bremen am Freitag sagte. Zum sogenannten Aufstellungsappell der über 100 Bremer Reservisten in der Scharnhorst-Kaserne reiste Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) an. Rund 20 Bundeswehrgegner demonstrierten vor der Kaserne gegen die NATO und den „Rüstungsstandort Bremen“. Die Männer und Frauen, die sich freiwillig für den Dienst gemeldet haben, sollen die aktive Truppe und zivile Rettungskräfte bei Einsätzen im Natur- und Umweltkatastrophenfall wie Deichbrüchen oder Chemieunfällen unterstützen. Bei einer Erhöhung der Gefährdungsstufe in Deutschland sollen sie zudem militärische Liegenschaften und von der Bundeswehr genutzte Objekte bewachen. Die Reservisten werden dafür fünf Mal pro Jahr trainiert. Sie durchlaufen etwa eine Sanitäter- und eine Kraftfahrerausbildung, sagte der Sprecher. Die Arbeitgeber stellten die Reservisten für die Trainings und für die Einsätze frei. Mit dem Auslaufen der Wehrpflicht Mitte 2011 wird die Bundeswehr zu einer Freiwilligenarmee umgestaltet. Der Umfang der Streitkräfte soll künftig bei 170.000 Zeit- und Berufssoldaten und 2.700 Reservisten liegen. Hinzu kommen durchschnittlich 5.000 freiwillige Wehrdienstleistende. dapd (Politik/Politik)

Medien: Nokia verabschiedet sich endgültig aus Bochum

Medien: Nokia verabschiedet sich endgültig aus Bochum Essen (dapd-nrw). Der Handykonzern Nokia kehrt der Stadt Bochum offenbar endgültig den Rücken. „Zum 30. Juni werden die Büros in Bochum geschlossen. Dann ist das Tor wirklich zu“, sagte Ulrike Kleinebrahm, Chefin der Bochumer IG Metall, den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe. Vor vier Jahren hatte das finnische Unternehmen das Handy-Werk in Bochum geschlossen und damit die Zahl seiner Beschäftigten in Deutschland halbiert. Danach hätten aber nach wie vor Mitarbeiter aus der Finanzabteilung des Konzerns in der Stadt gearbeitet, sagte Kleinebrahm. Der Abbau betreffe nun 54 Beschäftigte. Es habe sowohl Versetzungen als auch Kündigungen gegeben. Auch am Nokia-Standort in Ratingen bei Düsseldorf seien rund 90 Stellen – vor allem im IT-Bereich – gestrichen worden. Bereits am Donnerstag hatte der Konzern die Schließung seines Entwicklungsstandortes in Ulm mit 730 Beschäftigten bekannt gegeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

EU-Automarkt immer düsterer

EU-Automarkt immer düsterer Brüssel/Hamburg (dapd). Die Lage auf dem europäischen Automarkt wird immer schlimmer. Im Mai ging der Absatz den achten Monat in Folge zurück und brach um fast neun Prozent ein auf nur noch gut 1,1 Millionen Neuzulassungen. Der sanierungsbedürftige deutsche Hersteller Opel musste wieder überdurchschnittlich bluten und setzte mit gut 82.000 Neuzulassungen EU-weit zwölf Prozent weniger Fahrzeuge ab. Aber auch Ford und Volkswagen müssen Einbrüche wegstecken. Große Gewinner sind die schnell wachsenden Autobauer aus Korea sowie Toyota. In allen großen Märkten außer England ging es bergab: Frankreich verlor über 16 Prozent, Italien mehr als 14 Prozent, Spanien 8 Prozent und Deutschland fast 5 Prozent. In Griechenland halbierten sich die Zulassungszahlen. Opel war bei den Marken nicht der einzige Verlierer, auch anderen Traditionsmarken steht das Wasser bis zum Hals: Peugeot verlor 18 Prozent, Citroen 21 Prozent, Renault 17 Prozent und Fiat fast 13 Prozent. Besser lief es für die Marke Volkswagen, die rund 8 Prozent verlor. Die spanische VW-Tochter Seat geriet dagegen mit einem Minus von fast 15 Prozent unter die Räder und liegt im Absatz inzwischen hinter Kia und der Schwestermarke Hyundai aus Korea. Kia gewann im Mai fast 30 Prozent und kam auf rund 31. 000 Fahrzeuge, Hyundai legte fast 6 Prozent auf 34.000 Stück zu. „Bei Hyundai und Kia liegt die Fahrzeugqualität auf Niveau von VW, der Preis aber deutlich darunter. Das Design ist modern, die Technik innovativ“, erklärte Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center in Duisburg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd den Erfolg. Um 16 Prozent wuchs die Marke Chevrolet, die wie Opel zum US-Konzern General Motors gehört, aber ihre Modelle für die EU vor allem in Korea produziert. Dudenhöffer vermutet, dass viele frühere Opel-Kunden zu Chevrolet überlaufen: Erfolgsmodelle wie der Chevrolet Cruze sind von Opel-Modellen abgeleitet – in diesem Fall dem Astra -, aber deutlich billiger. Gegen den Trend wuchs im Mai auch Toyota mit fast 13 Prozent, während andere japanische Marken wie Nissan, Mazda oder Mitsubishi verloren. Die VW-Luxustochter Audi legte auch zu, um fast drei Prozent. BMW verlor fast vier Prozent, war damit aber noch besser als der Markt, wie auch Mercedes mit einem Rückgang von fünf Prozent. BMW, Volkswagen, Mercedes und Audi konnten die Absatzverluste in Europa durch Gewinne in anderen Teilen der Welt ausgleichen: In den USA steigerten die deutschen Autobauer den Absatz von Januar bis Mai um 24 Prozent, wie der Branchenverband VDA mitteilte. Auch in China wuchs der Markt samt deutscher Beteiligung kräftig. (Acea-Statistik im Internet: http://url.dapd.de/7BBVXj ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Moody’s stuft Nokia auf Ramsch -Status herab

Moody's stuft Nokia auf Ramsch -Status herab Helsinki (dapd). Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonität des angeschlagenen Handy-Herstellers Nokia auf „Ramsch“-Status gesenkt. Durch die Ankündigungen von Massenentlassungen und Werkschließungen sei der Druck auf Nokia gestiegen, teilte Moody’s am Freitag mit. Die Ratingagentur senkte die Langzeit-Ratings für Nokia von Ba1 auf Baa3 und setzte auch die Prognose für das finnische Unternehmen auf negativ fest. Nokias Umstrukturierungspläne seien zwar notwendig, damit das Unternehmen wieder profitabel werde, sie seien aber weitreichender als angenommen und beinhalteten eine drastische Verringerung der Infrastruktur des Unternehmens, hieß es von Moody’s. Nokia hatte am Donnerstag erklärt, bis Ende 2013 weltweit bis zu 10.000 Stellen streichen und einige seiner Werke schließen zu wollen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Windkraftbranche geht Energiewende zu langsam

Windkraftbranche geht Energiewende zu langsam Stuttgart (dapd). Den Betreibern von Hochsee-Windparks geht die Energiewende zu langsam. So fordert die Stiftung Offshore-Windenergie eine Beteiligung der staatlichen Förderbank KfW am Leitungsausbau, um sicherzustellen, dass Strom aus Windparks in der Nordsee in den Süden gelangt. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, der für die Anschlüsse der Nordsee-Windparks verantwortlich ist, schaffe das nicht alleine, sagte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes und ehemalige Hamburger Umweltsenator Jörg Kuhbier der Nachrichtenagentur dapd. „Sie sind mehr oder weniger ein mittelständisches Unternehmen mit 900 Millionen Euro Eigenkapital und müssen hier Investitionen stemmen bis zu 15 Milliarden Euro“, sagte er. Die KfW könne sich temporär beteiligen und später ihre Leitungsanteile verkaufen. Für das Institut sei das ein lohnendes Geschäft. „Sie haben immerhin eine Rendite von 9,05 Prozent, die die Bundesnetzagentur zahlt“, sagte Kuhbier. Eine Entscheidung dazu müsse bald fallen. Ohne eine Sicherung der Netzanschlussverträge drohten Tausende Jobs in der Branche wegzufallen. Die Umsetzung der Energiewende verzögert sich, weil die Anbindung der Windenergieparks in der See an das Festland ebenso fehlt wie Leitungen, um den Strom in die südlichen Bundesländer zu transportieren. Die vier Übertragungsnetzbetreiber hatten Ende Mai ihren Entwurf des Netzentwicklungsplans vorgestellt, wonach bis zum Jahr 2022 insgesamt 3.800 Kilometer neue Stromtrassen gebaut werden sollen. Auf weiteren 4.000 Kilometer sollen bestehende Netze ausgebaut werden. Die Gesamtinvestitionen sollen 20 Milliarden Euro betragen. Der Geschäftsführer der Stiftung, Andreas Wagner, sagte, mittelfristig müsse man sogar überlegen, ob die Struktur mit mehreren Netzbetreibern geeignet ist, um die Energiewende zu stemmen. „In ganz Europa gibt es einen Übertragungsnetzbetreiber pro Land, nur Deutschland leistet sich ein paar mehr.“ Der Geschäftsführer Energie im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Thorsten Herdan, fürchtet sogar das Aus für die gesamte Offshore-Branche. Im Herbst soll die neue Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vorgestellt werden, die vermutlich höher ausfallen wird als bisher. „Die Gefahr ist riesengroß, dass die Bundesregierung sagt: Hier haben wir die angeblich so teure Offshore-Windenergie, und wir machen diesem Unsinn ein Ende“, sagte Herdan. Eine reine Kostenbetrachtung wäre aber ein Fehler, meint Kuhbier. „Die Energiewende hat für die Bundesregierung die Chance eines Riesenkonjunkturprogrammes – und zwar dauerhaft“, sagte er. Die Energiewende berge das größte Investitions- und Innovationspotenzial, das Deutschland je hatte, pflichtete Herdan bei. Allerdings werde sie insgesamt schlecht umgesetzt, kritisierte er. „Wenn ein Unternehmen ein solches Projekt derartig dilettantisch, was das Projektmanagement anbelangt, führen würde, wäre es sofort vom Markt verschwunden.“ Nach Meinung des Geschäftsführers Erneuerbare Energien beim drittgrößten deutschen Energieversorger EnBW, Stefan Thiele, kann die Energiewende nur mit einem Energiemix gelingen. Er machte aber auch deutlich: „Die Energiewende geht nicht ohne Offshore.“ Die Erfahrungen des Konzerns mit der Technik seien sehr gut. Die EnBW nahm im Mai 2011 als erster Betreiber mit „Baltic I“ einen kommerziellen Windpark in der Ostsee in Betrieb. „Wir können eine außerordentlich positive Bilanz ziehen“, sagte er. 2011 habe die Anlage den Plan übertroffen, was erzeugte Kilowattstunden und die Verfügbarkeit angeht. Kuhbier lobte die EnBW mit Sitz in Karlsruhe, aber auch die Münchener Stadtwerke für ihr Engagement in der Hochsee-Windkraft. „Wir versuchen deutlich zu machen, dass Offshore-Energie keine norddeutsche Angelegenheit ist, sondern ein gesamtdeutsches Projekt“, sagte er. Denn ein großer Teil der Wertschöpfung, der Komponentenherstellung und Entwicklung passiere in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

IT-Branche sucht händeringend Personal

IT-Branche sucht händeringend Personal Frankfurt/Main (dapd). Unternehmen der Informationstechnologie wachsen in Deutschland offensichtlich auf Kosten der Telekommunikationsunternehmen und suchen händeringend gut ausgebildetes Personal. Nach Analysen, die der Branchenverband Bitkom am Freitag in Frankfurt am Main präsentierte, stellte die hiesige IT-Branche im vergangenen Jahr 18.000 Mitarbeiter mehr und damit insgesamt 866.000 ein. Dabei haben in Soft- und Hardwarefirmen mehr Menschen Arbeit gefunden. Der Telekommunikationssektor verzichtete hingegen auf 3.000 Mitarbeiter. „Vor allem Software-Anbieter und IT-Dienstleister stellen zusätzliche Mitarbeiter ein“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf bei der Präsentation der Zahlen in Frankfurt am Main. Kempf leitet mit der Datev in Nürnberg einen Dienstleister, der Steuerberater mit Computersystemen ausstattet. Den Prognosen seines Verbandes zufolge dürften im laufenden Jahr zusätzliche 10.000 Menschen Arbeitsplätze in der IT-Branche finden. Viele Unternehmen rechnen aber offenbar damit, nicht so viele Fachkräfte zu finden, wie sie sich wünschen. Konkret warnte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, vor diesem Engpass. „Es fehlen in fast allen Bereichen Spezialisten, weshalb jedes vierte Unternehmen Aufträge ablehnen muss“, mahnte Obermann, der stellvertretender Bitkom-Präsident ist. In der Branche seien 38.000 Stellen „nicht oder schwer zu besetzen“. Allein bei der Telekom treffe dies auf 600 bis 800 Stellen zu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bochumer Opel-Betriebsrat fordert Zusagen für Zeit nach 2016

Bochumer Opel-Betriebsrat fordert Zusagen für Zeit nach 2016 Bochum (dapd). Der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel hat eine schnelle Produktionszusage für das von der Schließung bedrohte Werk über das Jahr 2017 hinaus angemahnt. „Wir fordern zeitnah eine Produktionszusage für Opel Bochum für die Zeit nach 2016. Wenn das nicht geschieht, wird es brandgefährlich“, sagte er nach Angaben der zum WAZ-Konzern gehörenden Internetseite „Der Westen“ vom Freitag. Der Opel-Vorstand hatte am Mittwoch erklärt, nach dem Auslaufen des aktuellen Zafira-Modells voraussichtlich 2016 sei keine weitere Produktion in Bochum geplant. Einenkel ist nicht bereit, bis zum geplanten Ende der Verhandlungen zwischen IG Metall, Betriebsrat und Vorstand über die Opel-Sanierung Ende Oktober zu warten. „Soviel Zeit haben wir nicht“, sagte er. Der Opel-Vorstand hatte sich am Mittwoch auch bereit erklärt, im Zuge der Sanierung bis Ende 2016 auf betriebsbedingte Kündigungen in allen deutschen Werken zu verzichten. Im Gegenzug setzte die IG Metall die seit Mai fällige Tariferhöhung für die mehr als 20.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland vorerst aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Uni Jena bekommt zehn Millionen Euro durch Exzellenzinitiative

Uni Jena bekommt zehn Millionen Euro durch Exzellenzinitiative Jena/Berlin (dapd-lth). Die Förderung der Universität Jena durch die Exzellenzinitiative hat sich verdoppelt. Bis 2017 erhält die Universität etwa zehn Millionen Euro für die Graduiertenschule für Mikrobielle Kommunikation, wie Kultusminister Christoph Matschie (SPD) am Freitag mitteilte. An der Schule forschen derzeit etwa 150 Doktoranden verschiedener Disziplinen zur Kommunikation von Mikroorganismen. Der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität, Klaus Dicke, bezeichnete sie als „Flaggschiff der Doktorandenausbildung“. Die Universität Jena ist die einzige Hochschule in Thüringen, die im Zuge der Exzellenzinitiative bis 2017 gefördert wird. „Das ist ein beeindruckender Impuls für den Wissenschaftsstandort Thüringen“, sagte Matschie zu der Entscheidung. Thüringer Wissenschaftler spielten bei der Erforschung von Mikroorganismen ganz vorne mit, sagte er weiter. Die erneute Förderung zeige das exzellente Niveau der Qualifikation von Doktoranden an der Universität, sagte Dicke. Grund zur Freude gab es auch in Dresden. Die dortige Technische Universität (TU) wurde zur Elite-Universität ernannt. Die TU kann in den nächsten fünf Jahren mit rund 140 Millionen Euro rechnen. Nach Chemnitz sollen in dem Zeitraum 38 Millionen Euro in ein sogenanntes Exzellenzcluster fließen. In Berlin wird es zukünftig zwei Elite-Universitäten geben. Neben der Freien Universität bekommt die Humboldt-Universität den Status. In der zweiten Phase der Exzellenzinitiative von 2012 bis 2017 gehen deutschlandweit 2,7 Milliarden Euro an ausgewählte Hochschulen. Das Geld fließt zum einen an erfolgreiche Neubewerber und zum anderen an Projekte aus der ersten Phase, die verlängert werden. Gefördert werden drei Bereiche: Graduiertenschulen zur Betreuung von Doktoranden, ressortübergreifende Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) sowie der Ausbau von Hochschulen zu „Elite-Universitäten“. Finanziert wird die Initiative zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent von den Ländern, in denen die geförderten Hochschulen ihren Standort haben. (Internet: Seite der Schule: http://url.dapd.de/M1EsSg ) dapd (Politik/Politik)

Union verschiebt Parlamentsbeschluss zum Betreuungsgeld

Union verschiebt Parlamentsbeschluss zum Betreuungsgeld Berlin (dapd). Nach dem Fehlstart des Gesetzentwurfs zum Betreuungsgeld am Freitag im Bundestag verschiebt die Unionsfraktion die Abstimmung über das umstrittene Vorhaben auf September. Der Gesetzentwurf werde in der nächsten Sitzungswoche, der letzten Juniwoche, eingebracht, die Verabschiedung sei erst nach der parlamentarischen Sommerpause geplant, sagte ein Fraktionssprecher am Freitag. Die Unionsfraktion wolle das parlamentarische Verfahren „in aller Gelassenheit“ angehen und sei der festen Überzeugung, das Gesetz nach der Sommerpause zu verabschieden. „Wir lasse uns von Tricks nicht beeindrucken“, sagte er. Die Verschiebung wird nötig, weil der Bundestag am Freitag bei einer Abstimmung vor der ersten Lesung des Betreuungsgeld-Gesetzes zu dünn besetzt und damit nicht beschlussfähig war. Auf Anordnung von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau mussten die Parlamentarier zum „Hammelsprung“ antreten. Laut Bundestag nahmen nur 211 Abgeordnete daran teil, 321 – die Hälfte aller Abgeordneten – wären mindestens nötig gewesen. Pau stellte die Beschlussunfähigkeit fest und beendete die Sitzung. Nach Angaben der SPD fehlten 126 Abgeordnete von Union und FDP. Vor allem die CSU beharrt auf dem auch bei CDU und FDP umstrittenen Betreuungsgeld. Die Koalition wollte das Gesetz noch vor der Sommerpause in trockene Tücher bringen. Es sieht vor, dass für ein- und zweijährige Kinder, die nicht in staatlichen Kitas betreut werden, eine Bargeldleistung von zunächst 100 und ab 2014 150 Euro im Monat bezahlt werden. Die Koalitionsfraktionen warfen den Oppositionsparteien vor, mit unzulässigen und unparlamentarischen Tricksereien die erste Lesung verhindert zu haben. Die SPD sprach von einem „stummen“ Protest gegen Kanzlerin Angela Merkel. dapd (Politik/Politik)