Rund 50 Betrieb stellten sich bei „Talent trifft Ausbildung“ in Georgsmarienhütte vor
Georgsmarienhütte – Vorsichtig kurvt Malte durch die Straßen der Innenstadt, über Kreuzungen hinweg, durch enge und vielbefahrene Straßen. Jede Verkehrssituation meistert der Schüler mit Bravour. Dabei saß der 15-Jährige das erste Mal am Steuer eines Omnibusses. Nach der ereignisreichen Fahrt im virtuellen Fahrsimulator stellte der Schüler fest: „Der Beruf als Busfahrer könnte mir schon Spaß machen.“ So wie Malte nutzten 800 Jugendliche bei der Berufsorientierungsveranstaltung „Talent trifft Ausbildung“ in der Realschule Georgsmarienhütte die Chance, die ganze Bandbreite der Ausbildungsmöglichkeiten zu erleben. Erfolgreich waren auch die Speed-Meetings: Im Anschluss an die Mini-Vorstellungsgespräche konnte sogar schon ein erster Ausbildungsvertrag geschlossen werden.
Organisiert wurde die Veranstaltung „Talent trifft Ausbildung“ von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit, der Realschule Georgsmarienhütte und der Stadt Georgsmarienhütte. Die Ausbildungsmesse richtete sich an Schülerinnen und Schüler aus Georgsmarienhütte, Hagen und Hasbergen ab Jahrgang 8 bis 10. „Wir freuen uns, dass wir diese Veranstaltung ausrichten dürfen. Das Interesse und die hohe Interaktion der Jugendlichen sind beeindruckend“, betonte Barbara Stahl, Schulleiterin der Realschule.
Rund 50 Unternehmen hatten für die Schülerinnen und Schüler spannende Arbeitsproben dabei, um den neugierigen Jugendlichen einen praktischen Einblick in den Arbeitsalltag zu geben. Ob Bagger fahren, Blumenbeete anlegen, Blutdruck messen, als Erzieherin Baby-Puppen wickeln oder mit der VR-Brille das Stahlwerk erkunden: Die Bandbreite der Arbeitsproben war riesig. Überall an den Ständen in der Realschule wurde gehämmert, gewerkelt und erprobt, ob das Berufsbild zu den eigenen Vorstellungen passt.
Mit dem Laufbuch in der Hand, das die Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit vorbereitet hatte, sind Sören und Tim auf Erkundungstour durch die Berufswelt. Das Laufbuch dient als Kompass und enthält alle wichtigen Infos zu den dargestellten Ausbildungsberufen. Sören und Tim interessieren sich in erster Linie für Stellen im Bereich IT und Verwaltung „im Büro“, während Julian nach kreativen Berufen Ausschau hält: „Mediendesign finde ich gut.“
Auch die Bürgermeisterin der Stadt Georgsmarienhütte war begeistert von dem lebhaften Geschehen rund um die Berufsorientierung: „Ein tolles Format“, lobte Dagmar Bahlo. „Die tollen Arbeitsproben, die sich die Unternehmen ausgedacht haben, üben einen besonderen Reiz aus. Sie motivieren die Jugendlichen, aktiv mitzumachen.“ Die Bürgermeisterin bedankte sich bei allen Beteiligten für das „gute Miteinander und die Organisation des Erfolgsmodells“. „Die Jugendlichen bleiben in der Region, Wir können sie später in unseren Betrieben wiederfinden.“
Am Vorabend konnten sich die Jugendlichen und Unternehmen bereits im Rahmen der „Speed-Meetings“ kennen lernen. Wie Schulleiterin Barbara Stahl berichtete, waren die 45 stattgefundenen Mini-Vorstellungsgespräche sehr erfolgreich. „In einem Fall wurde direkt danach der Ausbildungsvertrag abgeschlossen.“ Auch MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers ist zuversichtlich, dass Berufsorientierungsformate wie „Talent trifft Ausbildung“ den Anstoß zu Praktika, Ausbildungen oder zur Aufnahme eines Dualen Studiums geben: „Unternehmen in der Region können den Jugendlichen gute Perspektiven bieten. Sie wissen es zu schätzen, wenn die Schülerinnen und Schüler motiviert und interessiert sind und durch die Laufbücher gut vorbereitet an die Stände kommen. Auch die Eltern, die wir ebenfalls zu der Messe am Vorabend eingeladen haben, sind wichtige Ratgeber. Deshalb binden wir sie von Anfang an stark in den Berufsorientierungsprozess ein.“ Der MaßArbeit-Vorstand verwies zudem auf die Plattform der Ausbildungsregion,
www.ausbildungsregion-osnabrueck.de, hin, auf der sich Unternehmen mit ihrem Ausbildungsangebot darstellen können. Rund 950 Betriebe seien bereits auf dem Portal registriert.
Aus den 90 in der Realschule Georgsmarienhütte vorgestellten Berufen hatten die Jugendlichen die Qual der Wahl. Sina ist noch unschlüssig, wohin ihr beruflicher Weg nach der Realschule gehen wird. „Ich bin sehr künstlerisch begeistert“, erzählt sie, während sie an einem Stand mit Pinsel und Lederfarbe Sneaker bemalt und farbenfroh aufpeppt. „Wenn es kein kreativer Beruf wird, gehe ich zur Bundeswehr“, so die 15-Jährige. Eine ihrer Mitschülerinnen hat hingegen ihre Leidenschaft für einen handwerklichen Beruf entdeckt. Am Stand eines Gartenbaubetriebs nahm Luisa die Herausforderung an, ein Beet mit Gräsern und blühenden Pflanzen zu bestücken. „Es ist richtig schön, wenn etwas wächst“, ist die 15-Jährige stolz auf ihr Werk.