Rund 50 Unternehmen nahmen am Netzwerktreffen des Services Onboarding@Münsterland teil. Arbeitgebernetzwerktreffen bei der GWS Unternehmensgruppe in Münster (Foto: Münsterland e.V.)
Rund 50 Unternehmen nahmen am Netzwerktreffen des Services Onboarding@Münsterland teil. Arbeitgebernetzwerktreffen bei der GWS Unternehmensgruppe in Münster (Foto: Münsterland e.V.)

Fachkräfte für das Münsterland finden und binden

Arbeitgebernetzwerk Onboarding@Münsterland traf sich in Münster bei der GWS Unternehmensgruppe

Münsterland – Workation oder Vier-Tage-Woche: Was müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels bieten, um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden? Dieser Frage gingen die Mitglieder des Arbeitgeber-Netzwerks Onboarding@Münsterland beim Netzwerktreffen am Mittwoch nach. Der Service Onboarding@Münsterland des Münsterland e.V. hatte dazu zur GWS Unternehmensgruppe nach Münster eingeladen. Rund 50 Unternehmen aus dem Münsterland diskutierten mögliche Faktoren und Modelle, die die Attraktivität eines Unternehmens für Fachkräfte erhöhen. Zudem gab es einen Einblick in die Beratungen des Services Onboarding@Münsterland, der Fachkräfte beim Ankommen in der Region unterstützt.

„Für Personalverantwortliche ist es wichtig, im Recruiting- und Bewerbungsprozess die Brille der Bewerbenden aufzusetzen, um deren Erwartungen und Bedürfnisse erfüllen zu können“, erklärte Monika Leiking, Leiterin des Services Onboarding@Münsterland beim Münsterland e.V. In den letzten beiden Jahren wurden rund 400 Fachkräfte beraten, die das Münsterland als Arbeits-, Wohn- und Lebensort in Betracht ziehen. „Wir beraten viele Fachkräfte, die trotz akademischer Qualifizierung keine Anstellung finden, weil sie zum Beispiel ihr Fachgebiet wechseln möchten, aber die Unternehmenslandschaft in der Region nicht kennen. Mit der Präsentation unserer Netzwerkmitglieder als Top-Arbeitgeber auf unserer Website und der persönlichen Beratung fällt der Einstieg für Neulinge leichter“, erläuterte Birgit Stübing-Beunink, Beraterin beim Münsterland e.V. „Wir teilen unsere Erfahrungen aus den Beratungen mit dem Arbeitgeber-Netzwerk, um die Unternehmen unserer Region bestmöglich bei der Fachkräftesuche zu unterstützen.“

Welches die richtigen Begeisterungsfaktoren sind, mit denen die GWS Gesellschaft für Warenwirtschaftssysteme mbH Fachkräfte dauerhaft halten kann, überlegt sich gerade Frauke Wehmeyer zusammen mit ihrem Team. Hierfür hat sie das Kano-Modell genutzt – ein Modell, welches eigentlich im Produktbereich verwendet wird, um Kundenzufriedenheit anhand von verschiedenen Merkmalen zu reflektieren. „Wir nutzen das Modell, um unsere Leistungen in Basis-, Leistungs- und Begeisterungsfaktoren einordnen zu können und werden dazu unsere Mitarbeitenden involvieren, denn eine Unternehmenskultur muss so verändert werden, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut aufgehoben, eingebunden und motiviert fühlen – und deshalb im Unternehmen bleiben“, so Frauke Wehmeyer.

Ein Begeisterungsfaktor kann hierbei auch „Workation“ sein: Ein Kunstwort, das sich aus Work(=Arbeit) und Vacation(=Urlaub) zusammensetzt. Gerade für jüngere Beschäftige ist das Arbeiten in der Ferne für das Unternehmen in der Heimat eine attraktive Abwechslung im Arbeitsalltag. „Auch wenn Workation durchaus mit Kosten verbunden ist und deshalb nicht für jeden geeignet ist, bin ich meinem Arbeitgeber sehr dankbar für dieses Erlebnis. Ich durfte vier Wochen in Südafrika arbeiten und leben und habe trotzdem meinen Vollzeitjob ausgeübt“, berichtete Johannes Schmittmann, der als PR-Leiter bei newgen AG in Vreden beschäftigt ist.

Eine andere Möglichkeit, um das Thema Arbeitszeit und Freizeit attraktiver zu vereinbaren, kann die Vier-Tage-Woche sein. Überzeugt davon ist Manuel Rosenthal, einer der Geschäftsführer von Naturstein Häder, der in seinem Handwerksbetrieb die Vier-Tage-Woche umsetzt und bei gleicher Stundenzahl die Woche auf vier Tage, von Montag bis Donnerstag, verkürzt. „Das Modell ist natürlich gewachsen, da wir eh mit unseren Baustellen NRW-weit unterwegs sind und hauptsächlich montags bis donnerstags mindestens 40 Stunden gearbeitet wird. Da bietet es sich an, generell eine Vier-Tage-Woche einzurichten, weil damit ein anderes Freizeitgefühl vermittelt wird“, rundete Manuel Rosthal die Beiträge der Talkrunde ab. Danach wurden die Themen in Kleingruppen vertieft.

Mehr über den Service Onboarding@Münsterland

Entstanden ist der Service Onboarding@Münsterland als eine regionale Initiative von Arbeitgebern und Wirtschaftsakteuren des Münsterlandes. 2020 ist er offiziell an den Start gegangen und wird vom Münsterland e.V. mit Unterstützung zahlreicher Institutionen der Region umgesetzt. Der Service richtet sich nicht nur an Arbeitgeber, sondern auch direkt an Fachkräfte. Diese werden in der Region wertschätzend willkommen geheißen, zum Beispiel mit Willkommensevents an spannenden Orten in der Region, einer persönlichen Beratung und Informationen über die Themen Arbeiten, Wohnen und Leben.
Weitere Informationen gibt es bei Monika Leiking, leiking@muensterland.com, 02571 949315, und auf www.muensterland.com/onboarding

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WIR Redaktion

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