Die Zukunft braucht dich! Die Projektbeteiligten von Apokalypse Münsterland rufen Museumsbesucher zum Mitmachen auf (v.l.): Konrad Schneidenbach (FabLab Münster), Prof. Ulrich Blum (MSA), Christian Vogler (BOK + Gärtner GmbH), Antje Kerkmann (MSA), Kathrin Strotmann (Münsterland e.V). Projektbeteiligte (Foto: Münsterland e.V.)
Die Zukunft braucht dich! Die Projektbeteiligten von Apokalypse Münsterland rufen Museumsbesucher zum Mitmachen auf (v.l.): Konrad Schneidenbach (FabLab Münster), Prof. Ulrich Blum (MSA), Christian Vogler (BOK + Gärtner GmbH), Antje Kerkmann (MSA), Kathrin Strotmann (Münsterland e.V). Projektbeteiligte (Foto: Münsterland e.V.)

Apokalypse Münsterland: Die Zukunft braucht dich!

Münsterland. Apokalypse Münsterland  – Ein SOS aus der Zukunft: Bitte schickt uns Kultur! 25 Museen und Ausstellungshäuser fragen Ihre Besucher, was sie bewahren und in die Zukunft schicken wollen. Die Auswahl wird zu einer neuen digitalisierten Ausstellung und tourt im nächsten Jahr durch die Region.

Was wäre, wenn morgen die Welt unterginge – genauer: das Münsterland? Was würdest du retten und warum? Diese Fragen stellen 25 Museen und Ausstellungshäuser der Region ab Mitte Oktober ihren Besuchern. Apokalypse Münsterland heißt das neue Kooperationsprojekt, das die Beteiligten heute unter der Projektleitung des Münsterland e.V. an der Fachhochschule in Münster vorgestellt haben. Ziel ist es, durch Digitalisierung neue Formen der Interaktion für Besucher in und mit Museen und deren Ausstellungsstücken zu erproben und das Interesse für die heimische Kultur zu fördern.

Die fiktive Ausgangslage des Projekts Apokalypse Münsterland : Ein Hilferuf aus der Zukunft hat das Münsterland erreicht. Nach der digitalen Apokalypse ist alles genormt, digital, leer. Es fehlt Kultur. Die Zukunft funkt SOS an die Gegenwart: „Schickt uns Kulturgut! Wir wollen erfahren, was euch wichtig ist. Was wollt ihr bewahren und warum?“ Jedes Museum und Ausstellungshaus darf genau ein Kulturgut benennen, das an die Zukunft übermittelt wird. Die Auswahl treffen die Museumsbesucher selbst.

„Mit dem Projekt können die Museen und Ausstellungshäuser einen großen Schritt auf ihre Besucher zugehen“, erklärte Kathrin Strotmann, Projektleiterin beim Münsterland e.V., während des Pressegesprächs. „Dabei fordern sie in unterschiedlicher Form zum Mitmachen auf, das kann eine Wahlkabine, ein Workshop, Online-Voting oder etwas ganz anderes sein. Sie verkürzen dadurch die Distanz zum Besucher und treten in einen Dialog.“

Studierende der FH Münster helfen bei Apokalypse Münsterland

Die Auswahl der Museumsbesucher wird zu einer neuen digitalen Ausstellung, die in einem mobilen Container, der als „Kultur-Arche“ und Sendestation fungiert, durch die Region auf Tour geht. Die Digitalisierung und virtuelle Inszenierung der Kulturgüter übernehmen Studierende der FH Münster, Fachbereich Architektur (MSA | Münster School of Architecture). Sie scannen die Exponate unter anderem mithilfe des 3D-Objektscanners „EVA“ ein. 

„Wir wollen ein ‚Museum der Zukunft‘ entwickeln“, sagt Ulrich Blum, Professor für digitales Entwerfen an der Fachhochschule Münster. „Denn Besucher nehmen Kultur durch die Digitalisierung inzwischen anders wahr, als noch vor einigen Jahren. Museen müssen auf die veränderten Erwartungen reagieren und sich an digitale Arbeitsweisen herantasten. Dabei unterstützen wir.“

Weitere Kooperationspartner bei Apokalypse Münsterland sind die BOK + Gärtner GmbH (Agentur für Kommunikationsdesign und Szenografie) sowie das FabLab Münster des münsterLAND.digital e.V., die den Museen ebenfalls helfen, digitale Vermittlungsmethoden auszuprobieren. Das Projekt wird gefördert und unterstützt durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (Landesförderprogramm Regionale Kulturpolitik) und die Commerzbank-Stiftung.

„Das Projekt ist in dieser Form einzigartig, weil es auf vielen verschiedenen Ebenen durch Kooperation Neues ermöglicht“, erklärt Kathrin Strotmann. „Wir freuen uns außerdem darüber, dass zum ersten Mal so viele Museen und Ausstellungshäuser der Region zusammenarbeiten und die Kooperation mit der Wissenschaft und Wirtschaft suchen.

“Gerade darin sehen auch die kulturellen Einrichtungen ihren Vorteil: Apokalypse Münsterland verhilft den beteiligten Museen und Ausstellungshäusern zu mehr Sichtbarkeit in der Region, sowohl durch den Aufruf zur Teilnahme als auch durch die Container-Tour“, betont Corinna Endlich, Leiterin des „kult“ in Vreden. „Es zielt außerdem auf die Ansprache von neuen Besuchergruppen ab.“

Der Auswahl-Prozess in den Museen und Ausstellungshäusern läuft von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Nach der Digitalisierung und Inszenierung der Kulturgüter tourt der Container im Sommer 2019 zu 16 Stationen im Münsterland und ist Schaufenster der westfälischen Kulturlandschaft.

www.apokalypse-muensterland.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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