Vertragsunterzeichnung für den Hochleistungscomputer: (v. l.) Nurcan Rasig (Firma Cray), Prof. Dr. Christian Plessl und Simone Probst. (Foto: Universität Paderborn, Johannes Pauly)
Vertragsunterzeichnung für den Hochleistungscomputer: (v. l.) Nurcan Rasig (Firma Cray), Prof. Dr. Christian Plessl und Simone Probst. (Foto: Universität Paderborn, Johannes Pauly)

Erster Supercomputer für das Paderborner Noctua-Projekt

Paderborn. Die Universität Paderborn und die Firma Cray Computer Deutschland GmbH haben den Kaufvertrag zur Lieferung eines Hochleistungsrechners (High-Performance-Computing-Systems, kurz HPC) Noctua unterzeichnet. Damit kann im „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC²) der Universität das bisherige Flaggschiffsystem durch ein deutlich leistungsfähigeres und stromsparendes HPC-System ersetzt werden.

Am 23. Juni vergangenen Jahres hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) auf Empfehlung des Wissenschaftsrates entschieden, dass die Universität einen neuen Hochleistungsrechner erhalten sollte. Bis 2022 werden dafür von Bund, Land und Universität insgesamt 25,4 Millionen Euro bereitgestellt.

In zwei Phasen werden insgesamt 10 Millionen Euro in den neuen Hochleistungsrechner Noctua investiert, der bei Inbetriebnahme voraussichtlich zu den zehn leistungsstärksten universitären HPC-Systemen in Deutschland gehören wird. Der Betrag von 15,4 Millionen Euro wird in den Bau eines modernen und besonders energieeffizienten Rechenzentrums investiert, dessen Fertigstellung für 2020 vorgesehen ist.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung wies Simone Probst, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung der Universität Paderborn, auf die Bedeutung des Superrechners für die Hochschule hin: „Wichtig ist in erster Linie, für die ansässigen Forscher weiterhin genügend Rechenleistung zur Verfügung zu haben. Aber auch die Universität profitiert im bedeutsamen Wettbewerb um hochqualifizierte Wissenschaftler von dieser eindrucksvollen Infrastruktur“.

Das Noctua-Rechnersystem

Das erste Noctua-Rechnersystem besitzt mit den aktuellsten Xeon Prozessoren und dem Hochleistungskommunikationsnetzwerk der Firma Intel mit 11.000 Prozessorkernen die dreifache Rechenleistung des aktuellen Großrechners an der Universität. Entsprechend steigen wird auch die Leistung des Datenspeichersystems, um die wachsenden Anforderungen im Umgang mit großen Datenmengen zu decken. „Durch das neue HPC-System wird unseren Nutzern wieder aktuellste HPC-Technologie mit höchst leistungsfähigen Rechenknoten zur Verfügung stehen“, berichtet Dr. Jens Simon, verantwortlich für HPC-Systeme und Services des PC².

Hochleistungsrechner unterliegen einer steten Weiterentwicklung. Diesen Fortschritt nutzbar zu machen und Entwicklungen voranzutreiben bedarf enger Zusammenarbeit. „Die Firma Cray steht für Pionier- und Forschungsgeist im Bereich von Supercomputern“, sagt Prof. Dr. Christian Plessl, Leiter und Vorstandsvorsitzender des PC². „Damit ist Cray auch ein sehr guter Partner für unsere Forschungsarbeiten an HPC-Systemen.“ Ein besonderes Merkmal des neuen Rechnersystems werde die Ausstattung mit sogenannten „Field Programmable Gate Arrays“ (FPGAs) sein, die aktuell als besonders energieeffiziente Beschleuniger in kommerziellen Rechenzentren bereits Aufsehen erregen, so Plessl. Mit einer im HPC-Umfeld einzigartigen Installation von 32 FPGAs der neuesten, für wissenschaftliches Rechnen besonders vielversprechenden Generation will das PC² Vorreiter bei der Etablierung dieser Technologie werden.

www.uni-paderborn.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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