Wirtschaftsjunioren – Erfolgreich unter extremen Bedingungen

Beim Jahresempfang der Wirtschaftsjunioren
(v.l.n.r.): Daniel Beermann (Geschäftsführer Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter), Christian Hake (Vorsitzender Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter), André Wiersig (Festredner), Thomas Sprehe (Vorsitzender Wirtschaftsclub Paderborn + Höxter), Helena Lichtenauer (Leiterin Arbeitskreis Kultur und Geselliges der WJ).

Beim diesjährigen Jahresempfang der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftsclubs Paderborn + Höxter konnten die Gäste vom Festredner André Wiersig erfahren, wie jeder – auch wenn er kein Marathonschwimmer ist – erfolgreich unter extremen Bedingungen sein kann. In seiner Ansprache zeigte der neue Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Christian Hake auf, welchen extremen Bedingungen und Situationen sich heute die Gesellschaft und die Wirtschaft stellen müssen.

Zum einen nannte er das Aufkommen von Kryptowährungen und stellte das Extrem, Reichtum für das Nichtstun zu erzielen, in Beziehung zum Leben am Existenzminimum und darunter, trotz häufig unmenschlichen Arbeitspensum. Unbefriedigende Situationen seien auch im Bereich der Digitalisierung für viele Unternehmen täglich zu spüren. Der technische Fortschritt verlange den digitalen Wandel, doch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern läuft Deutschland meilenweit hinter dem Breitbandausbau hinterher.

„Wir leben in einer Zeit, in der wir täglich nicht mehr nur mit Geld, sondern mehr und mehr mit unseren persönlichen Daten bezahlen. Und das meistens ohne es zu bemerken. Welche dann von Stellen und Institutionen ausgewertet und gespeichert werden, die wir noch nicht einmal kennen. Und deren Absichten uns völlig unbekannt sind,“ beschreibt Hake den Umgang mit Big Data. Extremen Wandel zeigt er auf bei der Zinspolitik in der seit Jahren das Sparen durch niedrige Zinsen bestraft wird oder im Technologiewandel in Bezug auf die Elektromobilität, die möglicherweise ganze Industriezweige überflüssig machen könnte.

Ganz besonders liegt dem Unternehmer und Unternehmervertreter die duale Ausbildung am Herzen. „Wir leben in einer Zeit, in der wir so viele promovierte Praktikanten und Studienabbrecher haben wie nie zuvor, während unzählige Handwerksbetriebe und Unternehmen zeitgleich  keine Nachwuchskräfte mehr finden, weil sich die duale Ausbildung in der Gesellschaft mehr und mehr zu einer beruflichen Perspektive zweiter Klasse entwickelt,“ sagt Christian Hake. Die Aufgabe der Unternehmer sei es, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen und die duale Ausbildung in der Gesellschaft wieder salonfähig machen.

Wie diese Herausforderungen – im Großen oder im Kleinen gelingen können, dafür hatte André Wiersig von den Wirtschaftsjunioren für die Gäste einige Tipps im Gepäck. Wie bereitet man sich also darauf vor, 20, 30 oder 40 Kilometer durch Meeresengen zu schwimmen, bei 12 Grad Wassertemperatur und dem Wissen, dass man ständig von Walen, Haien und giftigen Quallen begleitet wird? Oder wie gelingt der erste 10 Kilometer-Lauf oder das Erlernen der italienischen Sprache.

André Wiersig, der als Leiter für Marketing und Vertrieb arbeitet hat sich selbst ein Ziel gesetzt, dass den meisten Menschen den Atem raubt. Er will die Oceans 7 bewältigen. Sieben Meeresengen auf fünf Kontinenten gilt es dabei zu durchschwimmen. Die Zeit spielt keine Rolle. Die einzigen Regeln sind: der Athlet muss von Land zu Land schwimmen, er darf keinen körperlichen Kontakt zum Beiboot oder zum begleitenden Kanu haben, er darf nur in einer Badehose, mit Badekappe, Schwimmbrille und mit einer Uhr ausgestattet sein. Nachts ist es erlaubt, ein Knicklicht an die Brille zu klemmen.

„Es gibt Situationen, die können wir nicht beeinflussen, wie zum Beispiel das Wetter,“ so der zweifache Familienvater. „Wenn ich vor einer Durchquerung den Wetterbericht ansehe und es wird ruhige See vorhergesagt und ich dann im Wasser bin und es ist windig und die Wellen schlagen fünf Meter hoch, dann kann ich daran nichts ändern. So ist es auch im echten Leben. Die Hindernisse, die auf unserem Weg liegen und die wir nicht beeinflussen können müssen wir akzeptieren. Wir müssen raus aus der Opferrolle und aufhören zu jammern.“

Laut Wiersig von den Wirtschaftsjunioren sei es eine Frage der eigenen Einstellung. Sie sei das einzige, die wir bewusst steuern können. „Ich bin hier, weil ich hier sein will, nicht, weil andere Umstände mich dazu gebracht haben.“ Er nimmt die fünf Meter hohen Wellen als weitere Herausforderung und ist gleichzeitig dankbar für das Privileg, allein im Ozean schwimmen zu können.

Um seine Ziele zu erreichen, seien Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Selbstverantwortung die essentiellen Voraussetzungen. Dabei ist es gleichgültig, ob jemand abnehmen will, eine schwierige Umstrukturierung durchführen muss oder ein neues Produkt auf dem Markt einführen will. „Wenn es mir gelingt, meine Versprechen, die ich mir selbst gegeben habe – und die außerhalb meiner Komfortzone liegen – zu halten, dass stärkt das Selbstvertrauen ungemein. Ich kann mir dann selbst vertrauen.“

www.wj-pb-hx.de

 

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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