Seit Mitternacht gilt die Lkw-Maut auch auf Bundesstraßen

Seit Mitternacht gilt die Lkw-Maut auch auf Bundesstraßen Berlin (dapd). Lkw-Fahrer haben es in Deutschland ab sofort noch schwerer, mautpflichtige Straßen zu umfahren. Der Grund: Auch auf vierspurig ausgebauten Bundesstraßen gilt ab sofort die Lkw-Maut. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gab in der Nacht zum Mittwoch in der Berliner Zentrale des Betreibers Toll Collect mit einem symbolischen Knopfdruck das Startsignal zur Mauterfassung auf den neuen Strecken. Seit Mitternacht müssen die Betreiber von schweren Lastwagen auf zusätzlichen 1.135 Straßenkilometern Lkw-Maut zahlen. Diese wird für Fahrzeuge mit mehr als zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht fällig. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach Schadstoffklasse und Achsenzahl. Im Schnitt beträgt sie 17 Cent pro Kilometer. Die Erweiterung soll dem Bundeshaushalt jährlich Zusatzeinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe einbringen. Schon jetzt betragen die Einnahmen aus den knapp 12.800 Kilometern des Autobahnnetzes, die bisher bereits mautpflichtig waren, über 4,5 Milliarden Euro pro Jahr. Umweltverbänden geht die Maut-Ausweitung nicht weit genug. Aus Sicht des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) beispielsweise ist dies sei „ein sinnvoller, wenn auch halbherziger Schritt zu mehr Kostengerechtigkeit und weniger Mautflucht“. Bei den mit der Abgabe belegten Strecken handele es sich lediglich um drei Prozent aller deutschen Bundesstraßen. „Lkw belasten unsere Straßen besonders stark. Sie verursachen enorme Mengen an Kohlendioxid, Luftschadstoffen und Lärm und müssen daher mehr an den Kosten für Umwelt und Gesundheit beteiligt werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Dienstag. „Die Lkw-Maut muss deshalb so schnell wie möglich auf das gesamte Straßennetz ausgeweitet werden“, forderte er. Ähnlich sieht das der Lobbyverband Allianz pro Schiene. Zwar begrüßte deren Geschäftsführer der Dirk Flege am Dienstag in Berlin die Maut Ausweitung auf Bundesstraßen als „Schritt in die richtige Richtung“. Zugleich forderte auch er die Regierung auf, die Lkw-Maut auf das gesamte deutsche Straßennetz auszudehnen. „Für einen fairen Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern Straße und Schiene ist das unbedingt notwendig“, erklärte Flege. Auf Ablehnung stößt die Mautausweitung dagegen in Gemeinden, die am Rande der neu erfassten Strecken liegen. Sie befürchteten massive zusätzliche Verkehrsbelastungen durch Lkw, die auf ihre Straßen ausweichen. Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) warnt vor diesem Hintergrund vor steigenden Kosten durch zusätzliche Abnutzung von Straßen, die für schwere Lkw nicht ausgelegt seien. „Es werden enorme Kosten auf die Kommunen zukommen. Denn sie sind es, die örtliche Straßen ausbauen und verbessern müssen, egal wie es um ihre Kassenlage bestellt ist“, sagte VCD-Bundesvorsitzender Michael Ziesak. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) sieht in diesen Bedenken kein Problem. Nach den bisherigen Erfahrungen würde sich das Ausweichen in der Regel betriebswirtschaftlich nicht lohnen, hieß es aus der Behörde auf dapd-Anfrage. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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