Schulte: „Standort fit machen für gut Ausgebildete“

Köln/ Düsseldorf. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) warnt vor einem dramatischen Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials in Deutschland. Ohne Zuwanderung stünden dem Arbeitsmarkt demnach bis zum Jahre 2035 bis zu 10 Millionen Menschen weniger zur Verfügung.

Für den Mittelstand In Nordrhein-Westfalen ergibt sich aus der Analyse mit Blick auf den drohenden Fachkräfteverlust ein klarer politischer Handlungsauftrag. Der Wirtschaftsstandort müsse sich fit machen für gut Ausgebildete, meint NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW):

„Trifft die Analyse des IW Köln zu, dann schrumpft das Erwerbspersonenpotenzial Nordrhein-Westfalens ohne Zuwanderung bis 2035 um 2 bis 2,5 Millionen Menschen. Damit entwickelt sich der Fachkräftemangel zum größten Wohlstandsvernichter überhaupt. Die Folge dieser gigantischen demografischen Umwälzungsprozesse wären Altersarmut und eine Investitionsschwäche des privaten wie auch öffentlichen Sektors. Dieser ökonomische Giftcocktail würde zu jahrelanger ökonomischer Stagnation in nahezu allen Bereichen unserer Wirtschaft führen. Ein solches Horrorszenario kann nur durch gezielte Zuwanderung abgemildert werden. Dazu bedarf es allerdings einer politischen Agenda, die den Standort Deutschland für gut ausgebildete Zuwanderer und Investoren interessanter macht, bürokratische Hürden bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen beseitigt und Beschäftigung von Zuwanderern grundsätzlich vereinfacht.“

Ein modernes Einwanderungsgesetz, wie es das IW Köln empfiehlt, könne da ein wichtiges Signal sein. Vor allem sei es wichtig, so Schulte, den humanitären und asylrechtlichen Einsatz Deutschlands bei der Linderung der Not in Krisenstaaten ganz klar von der intendierten Erwerbsmigration zu unterscheiden, um auch den Bedarf an Fachkräften in Deutschland klar zu erkennen und auf lange Sicht decken zu können. „Ein Zuwanderungsgesetz muss in erster Linie anachronistische Beschäftigungshürden beseitigen und Transparenz über das Arbeitsplatzangebot und die Akzeptanz von Berufsbildungsabschlüssen klar und eindeutig herstellen. Das Gesetz sollte so konstruiert werden, dass es in seiner Praxis potenziellen Zuwanderern ein klares Signal über die persönliche  Integrationswahrscheinlichkeit senden kann“, so Schulte.

www.nrw.bvmw.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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