Opel-Mutter GM streicht 2.600 Jobs in Europa

Opel-Mutter GM streicht 2.600 Jobs in Europa Detroit/Rüsselsheim (dapd). Heimlich, still und leise hat der US-Autokonzern General Motors (GM) im laufenden Jahr mehrere Tausend Arbeitsplätze in Europa abgebaut. GM streiche im laufenden Jahr 2.600 Stellen bei der angeschlagenen Tochter Opel und der Schwestermarke Vauxhall, 2.300 Mitarbeiter hätten das Unternehmen bereits verlassen, teilte der Hersteller am Mittwoch in Rüsselsheim mit. GM hat 38.000 Mitarbeiter in Europa, davon etwa 20.000 in Deutschland. „Dieser Stellenabbau ist durch freiwillige Abfindungs- und Vorruhestandsangebote sowie durch natürliche Fluktuation geschehen“, hieß es in der Erklärung. Opel verbrennt seit Jahren Milliardenbeträge, die US-Mutter GM rechnet mit weiteren Milliardenverlusten mindestens bis „Mitte des Jahrzehnts“. GM bekräftigte auch seine Absicht, das Werk Bochum nach dem Auslaufen des derzeit dort gebauten Familienvans Zafira zu schließen. GM war unter anderem wegen immer höherer Verluste bei Opel der Gewinn eingebrochen. Im dritten Quartal fiel der Nettogewinn um zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro). GM verlor in den drei Monaten allein eine halbe Milliarde Dollar in Europa, wo die Sanierung des Verlustbringers Opel und Vauxhall nicht vorankommt. Lagerbestände werden zurückgefahren Als Teil der Sparpläne fährt Opel nun seine Lagerbestände beim Unternehmen und seinen Händlern kräftig zurück. Seit Februar wurden sie um 100.000 Fahrzeuge gesenkt. Bis Jahresende sind weitere 20.000 Einheiten weniger geplant. In diesem Jahr werden die Fixkosten voraussichtlich um rund 300 Millionen Dollar gesenkt. Eine Reduktion um weitere 500 Millionen Dollar ist für den Zeitraum 2013 bis 2015 angepeilt, wie es hieß. GM stellt sich aber trotz des Sparkurses auf weitere Jahre der Milliardenverluste bei Opel ein. Erst „Mitte des Jahrzehnts“ rechnet GM mit schwarzen Zahlen bei der Europatochter, wie aus dem am selben Tag in Detroit veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht. 2012 wird Opel 1,5 Milliarden Dollar verbrennen, 2013 nur leicht weniger. „Wir haben noch eine Menge Arbeit zu tun, vor allem in Europa“, erklärte GM-Finanzvorstand Dan Ammann. Aber auch im Kernmarkt Nordamerika ging der Profit auf 1,8 Milliarden Dollar vor Steuern zurück. Der weltweite Umsatz stieg um fast eine Milliarde auf 37,6 Milliarden Dollar. GM ringt zurzeit mit der IG Metall um den Sanierungsplan für Opel. Die Manager wollen das Werk in Bochum schließen und mehrere Tausend Arbeitsplätze abbauen. Opel produzierte im dritten Quartal nur noch 196.000 Autos nach 270.000 im Vorjahresquartal. Opel soll zusammen mit dem französischen Konkurrenten PSA Peugeot Citroën vier Fahrzeugmodelle entwickeln, um damit der Absatzkrise in Europa zu trotzen. Die ersten Autos der Allianz sollen bis Ende 2016 auf den Markt kommen. Es gilt als sicher, dass diese Zusammenarbeit Jobs bei Opel kosten wird. Unterdessen laufen die Verhandlungen zwischen IG Metall und Opel in Rüsselsheim weiter. Presseberichten zufolge geht es auch um Abfindungen für den freiwilligen Verzicht auf Jobs. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.