Logistiker investieren in die Sicherheit von Radfahrern

Die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer ist der Wirtschaft ein wichtiges Anliegen. In Osnabrück liegt dabei ein besonderer Fokus auf der Vermeidung von Unfällen zwischen Radfahrern und abbiegenden Lkws. Zwei Osnabrücker Logistikdienstleister gehören jetzt zu den bundesweit ersten Unternehmen, die ein neuartiges, werksseitig bestellbares Fahrassistenzsystem auf die Straße bringen. Das „Blind Spot-System“ warnt die Lkw-Fahrer radargestützt vor Radfahrern und Fußgängern, die sich rechts vom Fahrzeug aufhalten oder bewegen. Dadurch wird den Fahrern ein sicheres Abbiegen erleichtert und die Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer erhöht.

„Wir sehen in dieser Investition ein wertvolles Ergebnis des gemeinsamen Engagements von Unternehmen, Kammern und Wirtschaftsverbänden in der Region für mehr Radverkehrssicherheit“, erklärt der für den Bereich Standortentwicklung zuständige IHK-Geschäftsführer Eckhard Lammers. „Wir wünschen uns viele Nachahmer. Aber alle Technik kann die Risiken des Straßenverkehrs nicht vollständig beseitigen“, so Lammers. Auch Radfahrer müssten im Verkehr aufmerksam sein und selbst zu Ihrer Sicherheit beitragen.

„Unsere Fahrer haben zwar viele Spiegel, gerade an der rechten Seite. Aber Abbiegevorgänge im Stadtverkehr sind und bleiben die stressigsten Verkehrssituationen. Darum testen wir bereits seit einiger Zeit verschiedene Nachrüstlösungen. Mit dem neuen werksseitig ausgestatteten System erhoffen wir uns einen weiteren Sicherheitsgewinn – für die Radfahrer und Fußgänger, aber auch für unsere Fahrer“, erläutert Heinrich Koch, Geschäftsführender Gesellschafter der Heinrich Koch Internationale Spedition GmbH & Co. KG, in Osnabrück. Denn für die an einem Unfall beteiligten Lkw-Fahrer führen die psychischen Folgen häufig zu langen Ausfallzeiten.

„Lkws lassen sich im Stadtverkehr nicht vollständig vermeiden. Aber uns ist es ein wichtiges Anliegen, die damit verbundenen Risiken für andere Verkehrsteilnehmer so weit wie möglich zu minimieren“, erklärt Gerald Honerkamp, Logistikleiter der Overnight Tiefkühl-Service GmbH. „Außerdem ist es mit einem modernen Fuhrpark und gut ausgestatteten Fahrzeugen einfacher, neues Personal zu finden. Denn unsere Branche hat zunehmende Probleme mit dem Fahrermangel“, so Honerkamp weiter.

„Das Blind-Spot-System ist jetzt unsere erste Entwicklungsstufe, für ein Tot-Winkel-Warnsystem, das zur Serienreife entwickelt ist“, freut sich Norbert Bökamp, Leiter Verkauf Nutzfahrzeuge bei der Beresa GmbH & Co. KG. „Das System ist schon auf eine Weiterentwicklung ausgelegt. Langfristig unterstützt es das autonome Fahren und wird schon mittelfristig auch eigenständig Bremsvorgänge in Gefahrensituationen einleiten“, so Bökamp weiter.

www.osnabrueck.ihk24.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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