Hauptstadtflughafen geht erst im Oktober 2013 in Betrieb

Hauptstadtflughafen geht erst im Oktober 2013 in Betrieb Schönefeld (dapd-lbg). Alles neu beim künftigen Hauptstadtflughafen: Der neue Chefplaner Horst Amann hat die bisherigen Planungen über den Haufen geworfen und einen neuen Eröffnungstermin festgesetzt. Der Airport werde nun am 27. Oktober 2013 ans Netz gehen, sagte Amann am Freitag in Schönefeld. Zuvor hatte der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) Amann angehört und den Termin bestätigt. Die Eröffnung des Flughafens ist bereits mehrfach verschoben worden, zuletzt war sie von Juni 2012 auf 17. März 2013 verlegt worden – und zwar wegen erheblicher Mängel bei Bau und Planung. Der Chefplaner Manfred Körtgen hatte seinen Hut nehmen müssen. Der neue Technikchef hat nun nach eigenen Worten den „Resetknopf“ gedrückt. Nur so könne der Flughafen zurück auf die Spur zu einer verlässlichen Eröffnung gebracht werden.Es habe praktisch keine valide Planung sowie aufgrund von Zeitdruck erhebliche Qualitätsmangel beim Bau gegeben. Ab Spätherbst wird wieder gebaut Zum Fortgang der Arbeiten sagte Amann, im Oktober werde es noch ruhig auf der Baustelle zugehen. Zunächst müssten noch intensive Gespräche mit den am Bau beteiligten Firmen geführt und fehlende Ausführungspläne erstellt werden. Die Arbeiten würden in diesem Herbst wieder aufgenommen und sollten bis Sommer abgeschlossen werden. Der Probebetrieb solle im Mai beginnen und insgesamt bis zur geplanten Eröffnung fünf Monate dauern, ergänzte der Technik-Chef. Amann betonte, der Terminplan sei realistisch, beinhalte aber auch aus Kostengründen nur wenige Zeitpuffer. Offensichtlich hat es sowohl aufseiten der Bauunternehmen als auch der Flughafengesellschaften unklare Strukturen und Verantwortlichkeiten sowie mangelnde Koordination und Kontrolle der Bautätigkeiten gegeben. Er habe bereits mit entsprechenden Korrekturen bei den Firmen begonnen. Vier gravierende Problemfelder In einem nächsten Schritt will Amann den Flughafen befähigen, die Bauleitung zu übernehmen. Der Technikchef hat bei seiner Analyse des Flughafen-Desasters gleich vier gravierende Problemfelder entdeckt. Die von den im Mai gekündigten Generalplanern stammenden Pläne für die Brandschutzanlage seien lücken- und fehlerhaft. Außerdem seien unsachgemäße Arbeiten durchgeführt worden, die unter anderem zu Überbelegungen von Kabeltrassen geführt haben. Amann führte solche Fehler auch auf die mangelhafte Koordinierung der Bauüberwachung zurück. Der Technikchef will darüber hinaus das Verhältnis zum Bauordnungsamt verbessern. „Wir müssen das Bauordnungsamt durch zuverlässige Zuarbeiten und eindeutige Funktionsnachweise der Brandschutzanlage in die Lage versetzen, den Flughafen zu genehmigen.“ Die erneute Verschiebung der Inbetriebnahme bleibt vorerst ohne Konsequenz für den langjährigen Chef Rainer Schwarz. Es habe bereits personelle Konsequenzen gegeben, sagte Brandenburgs Ministerpräsident und Aufsichtsratsvize Matthias Platzeck (SPD) mit Blick auf die Entlassung von Körtgen. Es gebe derzeit keinen Anlass für weitere Schritte, sagte Platzeck. Gesamtkosten steigen auf 4,3 Milliarden Laut Schwarz bleibt es bei den bislang berechneten Mehrkosten in Höhe von fast 1,2 Milliarden Euro. Der Airport wird dann den jetzigen Berechnungen zufolge 4,3 Milliarden Euro kosten – etwa doppelt so viel wie beim Baustart im Jahr 2006 angenommen. Wie die Mehrkosten im Einzelnen finanziert werden – beispielsweise über eine Kapitalerhöhung oder Gesellschafterdarlehen – ist noch nicht entschieden. Darüber werde in der kommenden Woche die Gesellschafterversammlung beraten, sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Rainer Bomba. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, die Gesellschafter würden entsprechend ihrer Anteile mehr Geld bereitstellen. Brandenburg habe bereits im Doppeletat 2013/2014 mit mehr als 430 Millionen Euro Vorsorge getroffen, Berlin werde in der kommenden Woche einen Nachtragshaushalt auf den Weg bringen und auch der Bund werde seine Hausaufgaben machen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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