Deutsche Autokonzerne wollen CO2 als Kältemittel einsetzen

Deutsche Autokonzerne wollen CO2 als Kältemittel einsetzen Stuttgart (dapd). In der Diskussion um das künftige Kältemittel in Auto-Klimaanlagen schwenken die deutschen Autokonzerne auf das umweltfreundliche CO2 um. Die Technik solle „sukzessive in der gesamten Fahrzeugflotte ausgerollt“ werden, kündigte Volkswagen am Freitag in Wolfsburg an. Ein BMW-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dapd: „Wir haben beschlossen, das Thema serienreif weiterzuentwickeln.“ Bereits beim Autosalon in Genf Anfang der Woche hatte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber gesagt, dass der Stuttgarter Autokonzern künftig ebenfalls auf CO2 als Kältemittel setzen wolle. Ein Sprecher präzisierte gegenüber der dapd: „Es ist derzeit die vielversprechendste Lösung, weil sie sowohl sicher als auch klimafreundlich ist.“ Damit beschrieb er ein Dilemma, dem sich die Autoindustrie derzeit ausgesetzt sieht. Die EU-Kommission schreibt seit dem 1. Januar einen sogenannten Global Warming Faktor (GWP) bei Kältemitteln in Neufahrzeugen von 150 vor. Der Wert beschreibt, wie klimaschädlich eine Substanz ist. Laut VW kommt CO2 gerade einmal auf einen GWP-Faktor von 1. Die weltweite Fahrzeugindustrie hatte sich zuvor auf das Kältemittel R1234yf geeinigt, das die EU-Anforderung ebenfalls erfüllt. Bei einem Test von Daimler war eine B-Klasse mit dem neuen Kältemittel allerdings in Flammen aufgegangen und das neue Mittel hatte hochgiftige Substanzen freigesetzt. Seitdem weigert sich das Unternehmen, R1234yf einzusetzen. Fest steht aber, dass der Übergang zu CO2 nicht schnell gelingen wird. „Wir sprechen hier von drei Jahren aufwärts, die man dafür benötigt“, betonte der BMW-Sprecher. Zudem kostet die Entwicklung. Wie teuer die Umrüstung werden könnte, will allerdings kein Hersteller verraten. BMW-Tests zeigen noch keine Sicherheitsmängel In der Zwischenzeit greifen die Stuttgarter nun auf das alte, als umweltschädlich geltende Kältemittel R134a zurück. Setzt Daimler es aber in neuen Modellen ein – beispielsweise in der in diesem Jahr auf den Markt kommenden S-Klasse – droht der Entzug der Zulassung durch die EU. In Stuttgart hofft man daher noch darauf, dass die EU für eine Übergangszeit den Einsatz doch erlaubt. Die Entscheidung steht allerdings noch aus. Die anderen Hersteller sind durch den Daimler-Test alarmiert, teilen die Sicherheitsbedenken aber noch nicht voll. BMW etwa habe daraufhin eigene Tests veranlasst. „Bei uns hat sich das nicht bestätigt“, sagte der Sprecher, fügte aber hinzu, dass die Tests noch nicht abgeschlossen seien. Mit der Festlegung auf CO2 folgen die Hersteller vor allem dem Wunsch der Ökoverbände, die den Einsatz in Klimaanlagen schon lange fordern. Auch der Automobilclub ADAC sagt, Kohlendioxid als Kältemittel sei „als besonders umweltfreundliche und sichere Alternative weiterzuentwickeln“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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