Humboldt- und Freie Universität erhalten Elite-Status

Humboldt- und Freie Universität erhalten Elite-Status Berlin (dapd-bln). Berlin hat nunmehr zwei sogenannte Elite-Universitäten. Aus der neuen Runde des bundesweiten Exzellenz-Wettbewerbs ging auch die Humboldt-Universität (HU) als Sieger hervor. Die Freie Universität (FU) kann ihren 2007 erstmals verliehenen Titel fortführen, bestätigten die Spitzen der Einrichtungen am Freitag. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gratulierte. Die Ergebnisse des neuen Wettbewerbs wurden am Freitag von der gemeinsamen Kommission aus Deutscher Forschungsgemeinschaft und Wissenschaftsrat sowie den Ressortministern des Bundes und der Länder in Bonn mitgeteilt. Die neue Exzellenz-Phase läuft bis 2017. Universitäten konnten sich in drei Linien bewerben: Auf Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, auf Cluster für Forschungsverbünde sowie mit einem Zukunftskonzept. Für den Elite-Status war allein das Zukunftskonzept maßgeblich. Nach der aktuellen Runde gibt es elf Exzellenz-Unis in Deutschland. Den Angaben zufolge erhält die FU Gelder in allen drei Förderlinien: Für ihr Zukunftskonzept „Veritas – lustitia – Libertas. Internationale Netzwerkuniversität“, und für drei Exzellenzcluster und sieben Graduiertenschulen mit Beteiligung der FU. FU-Präsident Peter-André Alt sprach von einem „glücklichen Tag für die Universität und ihre Kooperationspartner“. Der Erfolg bestätige, dass die Reputation und Strahlkraft der Universität größer denn je seien. Alt rechnet mit Fördergeldern aus den Bewilligungen von rund 120 Millionen Euro allein für die FU-eigenen Projekte bis 2017. Auch die HU schloss in allen Linien mit Erfolg ab. Bewilligt wurden die Anträge für das Zukunftskonzept „Bildung durch Wissenschaft“, zwei Exzellenz-Cluster (eines davon gemeinsam mit der FU sowie eine Beteiligung an einem weiteren Cluster der Technischen Universität Berlin, TU) und fünf Graduiertenschulen (zwei davon mit der FU, eine gemeinsam mit FU und TU sowie zwei weitere Beteiligungen mit der FU). Zudem konnte die HU gemeinsam mit der FU ein erfolgreiches Exzellenzcluster und zwei Graduiertenschulen der Charité einwerben. HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz geht momentan von insgesamt 170 bis 180 Millionen Euro an Sonderzuwendungen nur für die Forschungseinrichtungen seiner Uni aus. Das Ganze sei eine Auszeichnung und Anerkennung für die Wissenschaft, aber auch für die Politik des Landes, die gerade in den vergangenen Jahren enorme Anstrengungen unternommen habe. TU-Präsident Jörg Steinbach sagte, er sei auf den Erfolg stolz und freue sich. „Wir gehen davon aus, dass die beiden Exzellenz-Unis genug Sog erzeugen, dass man gut mitschwimmen kann.“ Gerade für die auf Spitzenmathematik spezialisierten Einrichtungen Einstein-Zentrum und Matheon bedeuteten die Zuwendungen eine Langzeitperspektive, ohne die möglicherweise dort arbeitende Kapazitäten bald abgewandert wären. „Nun können wir mit einer gewissen Genugtuung und Freude in die Sommerpause gehen.“ Nach Einschätzung von Charité-Chef Karl Max Einhäupl hat Berlin mit der Fülle an Bewilligungen seine Stellung als Wissenschaftsstadt gefestigt. Die Erfolge der Exzellenz-Kooperationen seines Hauses mit HU und FU spielten „eine ganz große Rolle“ bei einer künftigen engen Zusammenarbeit mit dem vom Bund gestützten Max-Delbrück-Centrum. Diese Kooperation schaffe die „unglaubliche Voraussetzung“, sich in Europa auf dem Gebiet der Medizin an die Spitze zu stellen. Auch die Dekanin der Charité, Annette Grüters-Kieslich, zeigte sich erfreut. „Wir sind super stolz, nun das Kind von zwei Elite-Müttern zu sein.“ Der Erfolg bestätige die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Charité – Neurologie, Onkologie und regenerative Therapien. Die bisherige Arbeit und die Zukunft der Forschung werde sich vor allem für Patienten als hilfreich erweisen. Wissenschaftsstaatssekretär Knut Nevermann sprach nach seiner Rückkehr aus Bonn von einem Tag „wie Weihnachten“. Demonstrativ umarmte er die anwesenden Präsidenten der Universitäten und die Spitzen der Charité. „Das ist ein großer, exzellenter Tag für die Wissenschaft in Berlin“, sagte er. Der Erfolg sei nicht zuletzt der hervorragenden Zusammenarbeit der Einrichtungen geschuldet. dapd (Politik/Politik)

Neue Reservisteneinheit soll militärische Objekte bewachen

Neue Reservisteneinheit soll militärische Objekte bewachen Bremen (dapd-nrd). In Bremen ist eine neue Reservisteneinheit der Bundeswehr in Dienst gestellt worden. Es ist bundesweit die erste von 27 Regionalen Sicherungs- und Unterstützungseinheiten mit insgesamt 2.700 Reservisten, wie ein Sprecher des Landeskommandos Bremen am Freitag sagte. Zum sogenannten Aufstellungsappell der über 100 Bremer Reservisten in der Scharnhorst-Kaserne reiste Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) an. Rund 20 Bundeswehrgegner demonstrierten vor der Kaserne gegen die NATO und den „Rüstungsstandort Bremen“. Die Männer und Frauen, die sich freiwillig für den Dienst gemeldet haben, sollen die aktive Truppe und zivile Rettungskräfte bei Einsätzen im Natur- und Umweltkatastrophenfall wie Deichbrüchen oder Chemieunfällen unterstützen. Bei einer Erhöhung der Gefährdungsstufe in Deutschland sollen sie zudem militärische Liegenschaften und von der Bundeswehr genutzte Objekte bewachen. Die Reservisten werden dafür fünf Mal pro Jahr trainiert. Sie durchlaufen etwa eine Sanitäter- und eine Kraftfahrerausbildung, sagte der Sprecher. Die Arbeitgeber stellten die Reservisten für die Trainings und für die Einsätze frei. Mit dem Auslaufen der Wehrpflicht Mitte 2011 wird die Bundeswehr zu einer Freiwilligenarmee umgestaltet. Der Umfang der Streitkräfte soll künftig bei 170.000 Zeit- und Berufssoldaten und 2.700 Reservisten liegen. Hinzu kommen durchschnittlich 5.000 freiwillige Wehrdienstleistende. dapd (Politik/Politik)

EU-Automarkt immer düsterer

EU-Automarkt immer düsterer Brüssel/Hamburg (dapd). Die Lage auf dem europäischen Automarkt wird immer schlimmer. Im Mai ging der Absatz den achten Monat in Folge zurück und brach um fast neun Prozent ein auf nur noch gut 1,1 Millionen Neuzulassungen. Der sanierungsbedürftige deutsche Hersteller Opel musste wieder überdurchschnittlich bluten und setzte mit gut 82.000 Neuzulassungen EU-weit zwölf Prozent weniger Fahrzeuge ab. Aber auch Ford und Volkswagen müssen Einbrüche wegstecken. Große Gewinner sind die schnell wachsenden Autobauer aus Korea sowie Toyota. In allen großen Märkten außer England ging es bergab: Frankreich verlor über 16 Prozent, Italien mehr als 14 Prozent, Spanien 8 Prozent und Deutschland fast 5 Prozent. In Griechenland halbierten sich die Zulassungszahlen. Opel war bei den Marken nicht der einzige Verlierer, auch anderen Traditionsmarken steht das Wasser bis zum Hals: Peugeot verlor 18 Prozent, Citroen 21 Prozent, Renault 17 Prozent und Fiat fast 13 Prozent. Besser lief es für die Marke Volkswagen, die rund 8 Prozent verlor. Die spanische VW-Tochter Seat geriet dagegen mit einem Minus von fast 15 Prozent unter die Räder und liegt im Absatz inzwischen hinter Kia und der Schwestermarke Hyundai aus Korea. Kia gewann im Mai fast 30 Prozent und kam auf rund 31. 000 Fahrzeuge, Hyundai legte fast 6 Prozent auf 34.000 Stück zu. „Bei Hyundai und Kia liegt die Fahrzeugqualität auf Niveau von VW, der Preis aber deutlich darunter. Das Design ist modern, die Technik innovativ“, erklärte Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center in Duisburg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd den Erfolg. Um 16 Prozent wuchs die Marke Chevrolet, die wie Opel zum US-Konzern General Motors gehört, aber ihre Modelle für die EU vor allem in Korea produziert. Dudenhöffer vermutet, dass viele frühere Opel-Kunden zu Chevrolet überlaufen: Erfolgsmodelle wie der Chevrolet Cruze sind von Opel-Modellen abgeleitet – in diesem Fall dem Astra -, aber deutlich billiger. Gegen den Trend wuchs im Mai auch Toyota mit fast 13 Prozent, während andere japanische Marken wie Nissan, Mazda oder Mitsubishi verloren. Die VW-Luxustochter Audi legte auch zu, um fast drei Prozent. BMW verlor fast vier Prozent, war damit aber noch besser als der Markt, wie auch Mercedes mit einem Rückgang von fünf Prozent. BMW, Volkswagen, Mercedes und Audi konnten die Absatzverluste in Europa durch Gewinne in anderen Teilen der Welt ausgleichen: In den USA steigerten die deutschen Autobauer den Absatz von Januar bis Mai um 24 Prozent, wie der Branchenverband VDA mitteilte. Auch in China wuchs der Markt samt deutscher Beteiligung kräftig. (Acea-Statistik im Internet: http://url.dapd.de/7BBVXj ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Moody’s stuft Nokia auf Ramsch -Status herab

Moody's stuft Nokia auf Ramsch -Status herab Helsinki (dapd). Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonität des angeschlagenen Handy-Herstellers Nokia auf „Ramsch“-Status gesenkt. Durch die Ankündigungen von Massenentlassungen und Werkschließungen sei der Druck auf Nokia gestiegen, teilte Moody’s am Freitag mit. Die Ratingagentur senkte die Langzeit-Ratings für Nokia von Ba1 auf Baa3 und setzte auch die Prognose für das finnische Unternehmen auf negativ fest. Nokias Umstrukturierungspläne seien zwar notwendig, damit das Unternehmen wieder profitabel werde, sie seien aber weitreichender als angenommen und beinhalteten eine drastische Verringerung der Infrastruktur des Unternehmens, hieß es von Moody’s. Nokia hatte am Donnerstag erklärt, bis Ende 2013 weltweit bis zu 10.000 Stellen streichen und einige seiner Werke schließen zu wollen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Windkraftbranche geht Energiewende zu langsam

Windkraftbranche geht Energiewende zu langsam Stuttgart (dapd). Den Betreibern von Hochsee-Windparks geht die Energiewende zu langsam. So fordert die Stiftung Offshore-Windenergie eine Beteiligung der staatlichen Förderbank KfW am Leitungsausbau, um sicherzustellen, dass Strom aus Windparks in der Nordsee in den Süden gelangt. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, der für die Anschlüsse der Nordsee-Windparks verantwortlich ist, schaffe das nicht alleine, sagte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes und ehemalige Hamburger Umweltsenator Jörg Kuhbier der Nachrichtenagentur dapd. „Sie sind mehr oder weniger ein mittelständisches Unternehmen mit 900 Millionen Euro Eigenkapital und müssen hier Investitionen stemmen bis zu 15 Milliarden Euro“, sagte er. Die KfW könne sich temporär beteiligen und später ihre Leitungsanteile verkaufen. Für das Institut sei das ein lohnendes Geschäft. „Sie haben immerhin eine Rendite von 9,05 Prozent, die die Bundesnetzagentur zahlt“, sagte Kuhbier. Eine Entscheidung dazu müsse bald fallen. Ohne eine Sicherung der Netzanschlussverträge drohten Tausende Jobs in der Branche wegzufallen. Die Umsetzung der Energiewende verzögert sich, weil die Anbindung der Windenergieparks in der See an das Festland ebenso fehlt wie Leitungen, um den Strom in die südlichen Bundesländer zu transportieren. Die vier Übertragungsnetzbetreiber hatten Ende Mai ihren Entwurf des Netzentwicklungsplans vorgestellt, wonach bis zum Jahr 2022 insgesamt 3.800 Kilometer neue Stromtrassen gebaut werden sollen. Auf weiteren 4.000 Kilometer sollen bestehende Netze ausgebaut werden. Die Gesamtinvestitionen sollen 20 Milliarden Euro betragen. Der Geschäftsführer der Stiftung, Andreas Wagner, sagte, mittelfristig müsse man sogar überlegen, ob die Struktur mit mehreren Netzbetreibern geeignet ist, um die Energiewende zu stemmen. „In ganz Europa gibt es einen Übertragungsnetzbetreiber pro Land, nur Deutschland leistet sich ein paar mehr.“ Der Geschäftsführer Energie im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Thorsten Herdan, fürchtet sogar das Aus für die gesamte Offshore-Branche. Im Herbst soll die neue Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vorgestellt werden, die vermutlich höher ausfallen wird als bisher. „Die Gefahr ist riesengroß, dass die Bundesregierung sagt: Hier haben wir die angeblich so teure Offshore-Windenergie, und wir machen diesem Unsinn ein Ende“, sagte Herdan. Eine reine Kostenbetrachtung wäre aber ein Fehler, meint Kuhbier. „Die Energiewende hat für die Bundesregierung die Chance eines Riesenkonjunkturprogrammes – und zwar dauerhaft“, sagte er. Die Energiewende berge das größte Investitions- und Innovationspotenzial, das Deutschland je hatte, pflichtete Herdan bei. Allerdings werde sie insgesamt schlecht umgesetzt, kritisierte er. „Wenn ein Unternehmen ein solches Projekt derartig dilettantisch, was das Projektmanagement anbelangt, führen würde, wäre es sofort vom Markt verschwunden.“ Nach Meinung des Geschäftsführers Erneuerbare Energien beim drittgrößten deutschen Energieversorger EnBW, Stefan Thiele, kann die Energiewende nur mit einem Energiemix gelingen. Er machte aber auch deutlich: „Die Energiewende geht nicht ohne Offshore.“ Die Erfahrungen des Konzerns mit der Technik seien sehr gut. Die EnBW nahm im Mai 2011 als erster Betreiber mit „Baltic I“ einen kommerziellen Windpark in der Ostsee in Betrieb. „Wir können eine außerordentlich positive Bilanz ziehen“, sagte er. 2011 habe die Anlage den Plan übertroffen, was erzeugte Kilowattstunden und die Verfügbarkeit angeht. Kuhbier lobte die EnBW mit Sitz in Karlsruhe, aber auch die Münchener Stadtwerke für ihr Engagement in der Hochsee-Windkraft. „Wir versuchen deutlich zu machen, dass Offshore-Energie keine norddeutsche Angelegenheit ist, sondern ein gesamtdeutsches Projekt“, sagte er. Denn ein großer Teil der Wertschöpfung, der Komponentenherstellung und Entwicklung passiere in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

IT-Branche sucht händeringend Personal

IT-Branche sucht händeringend Personal Frankfurt/Main (dapd). Unternehmen der Informationstechnologie wachsen in Deutschland offensichtlich auf Kosten der Telekommunikationsunternehmen und suchen händeringend gut ausgebildetes Personal. Nach Analysen, die der Branchenverband Bitkom am Freitag in Frankfurt am Main präsentierte, stellte die hiesige IT-Branche im vergangenen Jahr 18.000 Mitarbeiter mehr und damit insgesamt 866.000 ein. Dabei haben in Soft- und Hardwarefirmen mehr Menschen Arbeit gefunden. Der Telekommunikationssektor verzichtete hingegen auf 3.000 Mitarbeiter. „Vor allem Software-Anbieter und IT-Dienstleister stellen zusätzliche Mitarbeiter ein“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf bei der Präsentation der Zahlen in Frankfurt am Main. Kempf leitet mit der Datev in Nürnberg einen Dienstleister, der Steuerberater mit Computersystemen ausstattet. Den Prognosen seines Verbandes zufolge dürften im laufenden Jahr zusätzliche 10.000 Menschen Arbeitsplätze in der IT-Branche finden. Viele Unternehmen rechnen aber offenbar damit, nicht so viele Fachkräfte zu finden, wie sie sich wünschen. Konkret warnte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, vor diesem Engpass. „Es fehlen in fast allen Bereichen Spezialisten, weshalb jedes vierte Unternehmen Aufträge ablehnen muss“, mahnte Obermann, der stellvertretender Bitkom-Präsident ist. In der Branche seien 38.000 Stellen „nicht oder schwer zu besetzen“. Allein bei der Telekom treffe dies auf 600 bis 800 Stellen zu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Union verschiebt Parlamentsbeschluss zum Betreuungsgeld

Union verschiebt Parlamentsbeschluss zum Betreuungsgeld Berlin (dapd). Nach dem Fehlstart des Gesetzentwurfs zum Betreuungsgeld am Freitag im Bundestag verschiebt die Unionsfraktion die Abstimmung über das umstrittene Vorhaben auf September. Der Gesetzentwurf werde in der nächsten Sitzungswoche, der letzten Juniwoche, eingebracht, die Verabschiedung sei erst nach der parlamentarischen Sommerpause geplant, sagte ein Fraktionssprecher am Freitag. Die Unionsfraktion wolle das parlamentarische Verfahren „in aller Gelassenheit“ angehen und sei der festen Überzeugung, das Gesetz nach der Sommerpause zu verabschieden. „Wir lasse uns von Tricks nicht beeindrucken“, sagte er. Die Verschiebung wird nötig, weil der Bundestag am Freitag bei einer Abstimmung vor der ersten Lesung des Betreuungsgeld-Gesetzes zu dünn besetzt und damit nicht beschlussfähig war. Auf Anordnung von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau mussten die Parlamentarier zum „Hammelsprung“ antreten. Laut Bundestag nahmen nur 211 Abgeordnete daran teil, 321 – die Hälfte aller Abgeordneten – wären mindestens nötig gewesen. Pau stellte die Beschlussunfähigkeit fest und beendete die Sitzung. Nach Angaben der SPD fehlten 126 Abgeordnete von Union und FDP. Vor allem die CSU beharrt auf dem auch bei CDU und FDP umstrittenen Betreuungsgeld. Die Koalition wollte das Gesetz noch vor der Sommerpause in trockene Tücher bringen. Es sieht vor, dass für ein- und zweijährige Kinder, die nicht in staatlichen Kitas betreut werden, eine Bargeldleistung von zunächst 100 und ab 2014 150 Euro im Monat bezahlt werden. Die Koalitionsfraktionen warfen den Oppositionsparteien vor, mit unzulässigen und unparlamentarischen Tricksereien die erste Lesung verhindert zu haben. Die SPD sprach von einem „stummen“ Protest gegen Kanzlerin Angela Merkel. dapd (Politik/Politik)

NRW erhält zweite Elite-Uni

NRW erhält zweite Elite-Uni Bonn (dapd-nrw). Nordrhein-Westfalen bekommt eine zweite Elite-Universität. Die Universität Köln erhielt den Status am Freitag in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative, einem milliardenschweren Programm zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen behält ihren Titel. Dagegen scheiterte die Ruhr-Universität Bochum mit ihrem Antrag. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat gaben die Entscheidungen in Bonn bekannt. Den Angaben zufolge wurden der RWTH Aachen, der Universität Bielefeld und der Ruhr-Universität Bochum je eine Graduiertenschule bewilligt, der Universität Köln zwei. Zudem als Exzellenzcluster gefördert werden einzelne Projekte der RWTH Aachen, der Ruhr-Uni Bochum, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Universität Köln sowie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums werden den NRW-Unis bis 2017 etwa eine halbe Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung stehen. „Unsere Universitäten haben in der Exzellenzinitiative insgesamt an Ansehen, Anerkennung und Selbstbewusstsein gewonnen“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD). NRW besitze nicht nur eine große, sondern auch eine leistungsstarke Hochschul- und Forschungslandschaft. Insgesamt gibt es fünf neue Elite-Universitäten. Neben der Kölner Hochschule erhielten auch die Humboldt-Universität Berlin, die Unis in Bremen und Tübingen sowie die Technische Universität Dresden diesen Status. Von den neun bisherigen Elite-Unis verteidigten sechs Hochschulen ihren Titel. Die Universitäten in Göttingen, Freiburg und Karlsruhe verloren den Sonderstatus. Bund und Länder hatten ihr Programm 2005 gestartet, um die Spitzenforschung in Deutschland zu stärken und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen. Gefördert werden drei Bereiche: Graduiertenschulen zur Betreuung von Doktoranden, große Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) – und der Ausbau von Hochschulen zu Elite-Unis. 142 Millionen Euro pro Jahr werden unter den elf Spitzen-Unis verteilt. Für jede dieser Hochschulen bedeutet das im Schnitt fast 13 Millionen Euro jährlich. Die ausgewählten Graduiertenschulen können mit einer bis 2,5 Millionen Euro pro Jahr rechnen, die Forschungsprojekte mit drei bis acht Millionen jährlich. Die Exzellenzinitiative läuft nach bisheriger Planung 2017 aus. Für den Bund ist es bislang nur erlaubt, Hochschulen zeitlich befristet und auf Projektbasis finanziell zu unterstützen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat deshalb eine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht. Der Bund soll damit künftig die Möglichkeit bekommen, auch dauerhaft wissenschaftliche Einrichtungen an Hochschulen zu fördern – und nicht wie bisher nur zeitlich begrenzte Projekte. dapd (Politik/Politik)

Fünf neue Elite-Unis in Deutschland

Fünf neue Elite-Unis in Deutschland Berlin/Bonn (dapd). Deutschland hat fünf neue Elite-Universitäten. Die Unis in Bremen, Köln und Tübingen, die Humboldt-Universität Berlin und die Technische Universität Dresden erhielten den Status am Freitag in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative, einem milliardenschweren Programm zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland. Von den neun bisherigen Elite-Unis verteidigten sechs Hochschulen ihren Titel, darunter die Freie Universität Berlin und die beiden Unis in München. Göttingen, Freiburg und Karlsruhe verloren den Sonderstatus – und damit auch die dazugehörige Finanzspritze aus dem Programm. Insgesamt gibt es nun bundesweit elf Exzellenz-Hochschulen. Auch die Ruhr-Universität Bochum und die Johannes-Gutenberg-Uni Mainz hatten sich um den prestigeträchtigen Titel bemüht. Die beiden Hochschulen gingen aber leer aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat gaben die Entscheidungen in Bonn bekannt. Bund und Länder hatten ihr Programm 2005 gestartet, um die Spitzenforschung in Deutschland zu stärken und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen. Gefördert werden drei Bereiche: Graduiertenschulen zur Betreuung von Doktoranden, große Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) – und der Ausbau von Hochschulen zu Elite-Unis. In der ersten Phase bis 2012 waren 1,9 Milliarden Euro aus dem Programm an die Hochschulen geflossen. In der zweiten Phase bis 2017 bekommen die ausgewählten Unis nun weitere 2,7 Milliarden Euro. 142 Millionen Euro pro Jahr werden unter den elf Spitzen-Unis verteilt. Für jede dieser Hochschulen bedeutet das im Schnitt fast 13 Millionen Euro jährlich. Die ausgewählten Graduiertenschulen können mit einer bis 2,5 Millionen Euro pro Jahr rechnen, die Forschungsprojekte mit drei bis acht Millionen jährlich. Die Exzellenzinitiative läuft nach bisheriger Planung 2017 aus. Für den Bund ist es bislang nur erlaubt, Hochschulen zeitlich befristet und auf Projektbasis finanziell zu unterstützen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat deshalb eine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht. Der Bund soll damit künftig die Möglichkeit bekommen, auch dauerhaft wissenschaftliche Einrichtungen an Hochschulen zu fördern – und nicht wie bisher nur zeitlich begrenzte Projekte. dapd (Politik/Politik)

Arbeitsagentur zahlt Millionen für Schlecker-Entlassene

Arbeitsagentur zahlt Millionen für Schlecker-Entlassene München (dapd). Die Pleite der Drogerie-Kette Schlecker hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) bislang 133 Millionen Euro gekostet. Diese Summe wurde für Insolvenzgeld sowie Sozialabgaben für die Beschäftigten von Schlecker und Ihr Platz ausgegeben, wie eine Sprecherin der die Agentur für Arbeit am Freitag auf Anfrage sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe). Das für bis zu drei Monate von der Bundesagentur gezahlte Insolvenzgeld stammt aus einer arbeitgeberfinanzierten Umlage. Von 11.300 ehemaligen Schlecker-Mitarbeitern, die ihre Jobs bereits verloren hatten, hätten sich bereits rund 3.600 wieder aus der Arbeitslosigkeit abmelden können. Weitere 3.000 absolvierten Weiterbildungen der Arbeitsagenturen. Ein Sonderprogramm zur Finanzierung der Umschulung ehemaliger Schlecker-Mitarbeiter sei nicht nötig. Es gebe genügend Geld, um den Bedarf der Schlecker-Frauen aufzufangen, sagte die Sprecherin. Die Chancen für eine Weitervermittlung stünden je nach Person unterschiedlich gut. Es gebe etwa große Unterschiede je nach Bundesland. Die Beschäftigungschancen für Verkaufsberufe seien in den ersten fünf Monaten des Jahres in Bayern und Baden-Württemberg am größten gewesen. Der Stellenmarkt im Handel wächst bundesweit, wie aus einem Papier der Arbeitsagentur hervorgeht. Vor allem in Berlin, Sachsen und Brandenburg hat der Handel im vergangenen Jahr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Dort wurden Zuwächse zwischen drei und 4,6 Prozent im Jahresvergleich verzeichnet. Den Bericht sollte BA-Vorstand Raimund Becker am Freitag dem Verwaltungsrat der Bundesagentur vorlegen. Becker sagte der „Süddeutschen Zeitung“, die ehemaligen Mitarbeiter der Drogerien würden nicht zu einer Beschäftigung als Erzieher oder Altenpfleger gedrängt, nur weil es dort einen hohen Bedarf gebe. Seine Mitarbeiter würden „jeden Fall individuell untersuchen und niemanden zu etwas drängen“. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte den 25.000 Schlecker-Mitarbeitern geraten, sich für den Einsatz in Kitas und Pflegeheimen umschulen zu lassen. Zuvor habe sie sich bei der BA informiert, in welchen Berufsfeldern ein besonders hoher Bedarf herrscht. Keineswegs habe von der Leyen suggerieren wollen, es gebe ein einfaches Patentrezept für die Zukunft der Schlecker-Beschäftigten, sagte Becker. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)