Airbus meldet Orders für mehr als 50 Jets

Airbus meldet Orders für mehr als 50 Jets Farnborough (dapd). Mit mehr als 50 Bestellungen und Vorbestellungen hat Airbus am Donnerstag auf der Luftfahrtschau im britischen Farnborough sein Auftragspolster vergrößert. Der größte Teil entfiel auf die A320-Familie, neun Orders betrafen Großraumflugzeuge, wie Airbis mitteilte. Bei den Gesamtbestellungen in diesem Jahr liegt der amerikanische Konkurrent Boeing allerdings nach wie vor deutlich vor Airbus. Die russische Fluggesellschaft UTair bestellte als Neukunde 20 Mittelstreckenflugzeuge des Typs A321 mit jeweils 220 Plätzen fest. Die libanesische Middle East Airlines unterschrieb eine Absichtserklärung über je fünf Maschinen des Typs A320neo und A321neo. Sie umfasst auch acht Optionen. Die irische Leasingfirma Avolon, die erst am Mittwoch 25 Maschinen verschiedener Boeing-B737-Typen vorbestellt hatte, sicherte sich am Donnerstag auch 15 A320neo. Synergy Aerospace aus Brasilien, eine Gesellschaft mit Anteilen an Airlines in Lateinamerika und Afrika, orderte neun Großraumjets der A330-Familie, davon drei Frachter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Elektronikmesse IFA 2012 mit Evolution statt Revolution

Elektronikmesse IFA 2012 mit Evolution statt Revolution Berlin (dapd). Schöner, schneller, schlauer – aber keine Knaller: Die Elektronikmesse IFA wird bei ihrer 52. Auflage im September unter dem Berliner Funkturm wohl auf bahnbrechende Neuerungen verzichten müssen. Bei einer Vorabpräsentation kündigten erste große Aussteller am Donnerstag stattdessen die Weiterentwicklung hochauflösender Fernseher, Kameras, Computer und Haushaltsgeräte und nicht zuletzt eine deutlich einfachere Verbindung der verschiedenen Geräte an. „Die eine große Innovation, die alle anderen in den Hintergrund stellt, werden wir nicht sehen – aber viele kleinere Innovationen“, sagte IFA-Direktor Jens Heithecker. Dabei wachse die Messe auch 2012 weiter: Die vermietete Ausstellungsfläche der Branchenschau sei in diesem Jahr so groß wie nie zuvor. Konkrete Zahlen hielt Heithecker aber noch zurück. 2011 hatten sich 1.441 Aussteller auf 140.200 Quadratmetern präsentiert. Schon das war ein Rekordjahr. Bei der Unterhaltungselektronik setzt sich unter anderem der Trend fort, den Fernseher besser mit dem Internet zu verknüpfen. Ein Vertreter von Philips betonte beispielsweise, dass die Hersteller im Hintergrund nicht gegen-, sondern miteinander arbeiteten, um etwa die Mediatheken der Sender abzurufen: „Diese Smart-TV-Allianz hilft uns dabei, über Herstellergrenzen hinweg Standards zu schaffen.“ Darüber hinaus treiben die Hersteller die Verbindung ihrer TV-Geräte mit Smartphones und Tablet-Computern voran. Nutzer werden damit zunehmend die Möglichkeit haben, über das handliche Zweitgerät im Internet zu stöbern, die Videos dann aber auf dem großen Gerät zu sehen. Auch die Steuerung der Fernseher durch Gesten und Sprache wird zunehmend Standard – Kameras in den Geräten machen es möglich. Haushaltsgerätehersteller wie Bosch wollen die IFA vor allem nutzen, um ihre Grundlagenforschung bei stromsparenden Geräten zu zeigen. Unter dem Schlagwort „Energieeffizienz“ kündigte dieser Hersteller etwa die Weiterentwicklung seiner Wärmepumpentrockner an. Diese Technik kommt mit deutlich weniger Hitze aus als klassische Geräte, weil die einmal erwärmte Luft nicht sofort nach außen geleitet wird. Auch die TV-Gerätehersteller legen zunehmend Wert aufs Stromsparen. IFA-Direktor Heithecker erklärte, seine Messe wachse nach wie vor in allen Bereichen deutlich. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) als Veranstalter der IFA teilte dazu zeitgleich mit, dass sie für 2012 mit einem Branchenwachstum von bis zu fünf Prozent rechnet. Heithecker sagte: „Das Wachstum ist angesichts der weltwirtschaftlichen Lage nicht selbstverständlich.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BVVG hat 1,3 Millionen Hektar Äcker und Wald privatisiert

BVVG hat 1,3 Millionen Hektar Äcker und Wald privatisiert Berlin (dapd). Die einst zur Privatisierung der Land- und -Forstwirtschaft der DDR gegründete Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) hat nach zwei Jahrzehnten ihre Aufgabe zu 80 Prozent bewältigt. Von dem Gründungsbestand des Jahres 1992 von über drei Millionen Hektar forst- und landwirtschaftlicher Fläche habe die Gesellschaft 1,3 Millionen Hektar verkauft, sagte BVVG-Geschäftsführer Wilhelm Müller am Donnerstag in Berlin. Über 1,5 Millionen Hektar habe sie an Kommunen und frühere Privateigentümer zurückgegeben. Nach Angaben von Müller hat die BVVG derzeit noch 350.000 Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen im Bestand. Nach ihrer Planung sollen die Wälder bis 2014, die Äcker bis 2025 verkauft werden. Die bundeseigene Gesellschaft, die zu Spitzenzeiten 1.200 Beschäftigte zählte, hat aktuell 670 Mitarbeiter und will diese Zahl bis 2016 um gut ein weiteres Drittel reduzieren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Staatsanwaltschaft stellt Verfahren wegen Feldpost-Manipulation ein

Staatsanwaltschaft stellt Verfahren wegen Feldpost-Manipulation ein Darmstadt/Berlin (dapd). Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat die Ermittlungen wegen möglicher Feldpost-Manipulation eingestellt. Insgesamt ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen 39 Postsendungen von 34 Soldaten, bei denen im Zeitraum Oktober bis Dezember 2010 Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren. Briefe und Päckchen nach Afghanistan waren beschädigt, Speichermedien wie SD-Karten oder USB-Sticks verschwunden. Am Donnerstag teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass das „gegen Unbekannt“ gerichtete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Diebstahls und der Verletzung des Briefgeheimnisses eingestellt wurde, „da die Ermittlungen keine strafrechtlich relevanten Sachverhalte ergeben haben“. Möglicherweise sei eine „Sortiermaschine im Briefzentrum in Darmstadt für die Beschädigungen der Sendungen“ ursächlich, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Und weiter: „Eine von unbekannten Personen erfolgte Öffnung der Postsendungen ist zwar nach wie vor nicht auszuschließen, konnte aber in keiner Weise nachgewiesen werden.“ Das Verfahren sei trotzdem einzustellen, weil die Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft seien. Hochgekocht war die Feldpost-Affäre nach Medienberichten im Januar 2011. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), hatte zuvor das Verteidigungsministerium darüber unterrichtet, dass sich Soldaten in Afghanistan bei ihm über die beschädigten Postsendungen beschwert hatten. Daraufhin wurden die Fachpolitiker des Bundestages über den Sachverhalt informiert und erste Prüfungen durch die Truppe vorgenommen. Schnell berichtete das Verteidigungsministerium, damals noch unter Leitung von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), dass weder beim Transport in Afghanistan noch bei der Feldpost-Bearbeitung in Deutschland irgendwelche Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Die Staatsanwaltschaft kommt nun in ihrer detaillierten Einstellungsverfügung zu einem anderen Schluss. In ihrem Auftrag hatte eine besondere „Ermittlungsgruppe (EG) Feldpost“ den Weg der Briefe und Päckchen geprüft und zahlreiche Zeugen befragt. Das Ergebnis: An mehreren Stellen des Weges, den Briefe und Päckchen von und aus Afghanistan nehmen, habe es die Möglichkeit eines Zugriffs auf die Postsendungen gegeben. Zudem hätte dieser entgegen der Darstellung der Bundeswehr auch unentdeckt bleiben können. Deshalb kritisierte der Wehrbeauftragte Königshaus am Donnerstag die Berichte des Verteidigungsministeriums als „unzutreffend“. Er lobte die umfassenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die auch ergeben hätten, dass „allein auf dem Postweg der für Afghanistan bestimmten Feldpost aus Deutschland mindestens drei potenzielle Tatorte für unberechtigte Zugriffe auf die Postsendungen identifiziert“ worden seien. Zudem hätte es auch im Einsatzland Belege dafür gegeben, dass ein Zugriff auf die Soldatenpost möglich war. Bei dem Verweis auf die Sortiermaschine als Ursache der Beschädigungen und Verluste von Speichermedien handele es sich zudem nach Darstellung der Staatsanwaltschaft nur um eine „begründete Vermutung“. In ihrer Einstellungsverfügung stellt die Staatsanwaltschaft Darmstadt deshalb fest: „Folglich kann in keinem der von Soldaten aus Afghanistan gemeldeten Fälle des Verlusts von Speichermedien definitiv nachgewiesen werden, dass der Verlust auf die Sortiermaschine der Deutschen Post AG beim Postzentrum 64 in Darmstadt und nicht auf eine Straftat zurückzuführen ist.“ Königshaus hat deswegen das Verteidigungsministerium gebeten, die von der Staatsanwaltschaft aufgezeigten Defizite bei der Beförderung der Feldpost abzustellen und für eine umfassende Überwachung des Feldpost-Transports zu sorgen. „Schließlich handelt es sich beim Post- und Briefgeheimnis um ein Grundrecht, welches jedem Staatsbürger – auch solchen in Uniform – durch unsere Verfassung garantiert wird“, betonte der Wehrbeauftragte. dapd (Politik/Politik)

Massenentlassungen bei Peugeot

Massenentlassungen bei Peugeot Paris (dapd). Die immer schlimmere Absatzkrise in Südeuropa zwingt den französischen Autokonzern PSA Peugeot-Citroën zu Massenentlassungen im Heimatland. Der Hersteller von Klassikern wie dem Peugeot 205 oder dem Citroën 2 CV „Ente“ streicht 8.000 Stellen und schließt eine Fabrik bei Paris. Der größte Autohersteller Frankreichs reagiert damit auf den dramatischen Absatzeinbruch infolge der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa, wo die Kleinwagen des Herstellers ihre Hauptmärkte haben. „Die Tiefe und Hartnäckigkeit der Krise, die unser Europageschäft belastet, haben diese Reorganisation unerlässlich gemacht, um unsere Produktionskapazität an die absehbaren Markttrends anzupassen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Philippe Varin am Donnerstag in Paris. Im Einzelnen sollen das Werk in Aulnay nördlich von Paris mit 3.000 Mitarbeitern geschlossen werden, 1.400 Stellen werden im nordfranzösischen Rennes gestrichen und 3.600 in der Verwaltung. Die Gewerkschaften hatten bereits zu Streiks und Protesten aufgerufen. Die Auslastung der PSA-Fabriken liegt nach Firmenangaben nur noch bei 76 Prozent. Nach Ansicht von Branchenkennern beginnt aber frühesten bei 80 Prozent Auslastung die Gewinnzone. Peugeot-Citroën will nun die Produktion im Traditionswerk Aulnay-sous-Bois stilllegen und den dort hergestellten Kleinwagen C3 in die nahe Fabrik Poissy verlagern, wo bereits der Peugeot 208 vom Band läuft. Zurzeit sind beide Werke nicht ausgelastet. In Rennes verkleinert PSA die Produktion der Limousinen Peugeot 508 und Citroën C5 und C6. Beide Modelle stehen unter dem Druck starker Konkurrenten wie dem VW Passat oder Audi A4. Außerdem sollen quer durch den Konzern Stellen gestrichen werden. PSA werde im ersten Halbjahr 2012 in die Verlustzone fahren, kündigte der Konzern an. Das Unternehmen verbrennt seit Mitte 2011 rund 200 Millionen Euro Liquidität pro Monat, wie PSA erklärte. Hintergrund der PSA-Probleme ist die tiefe Absatzkrise in Europa, unter der auch die Konkurrenten Renault, Fiat, Ford und Opel leiden. 2012 fällt die Nachfrage in der EU nach PSA-Einschätzung um 8 Prozent, von 2007 bis 2012 um 23 Prozent. PSA verliert 2012 sogar 10 Prozent, wegen der bisherigen Stärke in den Problemländern Spanien, Frankreich und Italien. Im ersten Halbjahr setzte der Hersteller noch 1,6 Millionen Autos ab. Peugeot-Citroën rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Krise: Erst Ende 2014 werde es wieder einen positiven Cashflow geben. PSA hatte zu Jahresbeginn eine Allianz mit General Motors (GM) geschlossen. Die Konzerne wollen Fahrzeugplattformen zusammen entwickeln und beim Einkauf zusammenarbeiten und so ihre Kosten deutlich senken. GM hatte sich mit sieben Prozent bei PSA eingekauft. GM will nach Informationen des „Spiegel“ die Konstruktion der nächsten Generation des Opel Zafira PSA übertragen. PSA hat wegen der Krise bereits die Autovermietung Citer sowie die Pariser Konzernzentrale verkauft, für insgesamt rund 700 Millionen Euro. Auch die profitable Logistiktochter Gefco steht zum Verkauf. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Jeder zweite Jugendliche hat kaum Ahnung von Wirtschaft

Jeder zweite Jugendliche hat kaum Ahnung von Wirtschaft Berlin (dapd). Das Wirtschafts- und Finanzwissen junger Menschen weist einer Studie zufolge bedenkliche Lücken auf. Knapp jeder zweite Befragte (47 Prozent) zwischen 14 und 24 Jahren verfügt über schlechte oder sehr schlechte Kenntnisse in diesen Feldern, wie aus einer GfK-Studie im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) hervorgeht, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Zudem schwindet demnach im Zuge der Finanzkrise das Wirtschaftsinteresse der jungen Generation, die sich von den schwierigen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Sachverhalten überfordert fühle. Während 2009 noch ein Drittel der Befragten ein mindestens starkes Interesse an Wirtschaft angegeben habe, sei es aktuell nur noch rund ein Fünftel. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Peugeot streicht Tausende Jobs

Peugeot streicht Tausende Jobs Paris (dapd). Der französische Autokonzern PSA Peugeot-Citroën streicht im Kampf gegen die roten Zahlen mehrere Tausend Arbeitsplätze und schließt eine Fabrik nahe Paris. PSA reagiert damit auf den dramatischen Absatzeinbruch infolge der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa, wo die Kleinwagen des Herstellers ihre Hauptmärkte haben. PSA kündigte die Pläne am Donnerstag in einer Pressemitteilung an. Der Konzern verliert seit Mitte 2011 rund 200 Millionen Euro pro Monat, wie PSA erklärte. Im Einzelnen sollen das Werk in Aulnay nahe Paris mit 3.000 Mitarbeitern geschlossen werden, 1.800 Stellen werden im nordfranzösischen Rennes gestrichen und 3.600 in der Verwaltung. Die Gewerkschaften hatten bereits für Donnerstag zu Streiks und Protesten aufgerufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Brüssel gibt grünes Licht für Staatsbeihilfen für P+S-Werften

Brüssel/Stralsund (dapd). Die Arbeitsplätze der rund 1.800 Schiffbauer in der Stralsunder Volkswerft und der Peene-Werft Wolgast sind vorerst gesichert. Die EU-Kommission genehmigte am Mittwoch das von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns geschnürte Rettungspaket für die angeschlagenen P+S-Werften in Höhe von 152,4 Millionen Euro. Die Werften waren im Mai nach Auslieferproblemen bei zwei Ostseefähren und gescheiterten Verhandlungen mit Banken in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Daraufhin signalisierte das Land Unterstützung und legte ein an Bedingungen geknüpftes Rettungspaket auf. Die Beihilfe stehe mit den EU-Vorschriften im Einklang, weil sie in Dauer und Umfang begrenzt sei, teilte die Kommission in Brüssel mit. Die Höhe sei auf einen Betrag beschränkt, der erforderlich sei, damit die Firma ihre Geschäftstätigkeit in den nächsten sechs Monaten fortsetzen könne. Allerdings sei die staatliche Garantie nur vorübergehend genehmigt worden. Deutschland müsse nun innerhalb von sechs Monaten eine Stellungnahme zum Umstrukturierungsplan für den Werftenverbund vorlegen. Mit den bereits vor einer Woche komplett ausgezahlten Beihilfen können die Werften Löhne und Gehälter ausreichen, ihre Gläubiger bezahlen und die Produktion während der Umstrukturierung aufrechterhalten. In den vergangenen Wochen hatten sich bereits die Belegschaften zu einem Lohnverzicht bereit erklärt. Darüber hinaus verpflichteten sich Zulieferer, in den nächsten vier Jahren mindestens 20 Millionen Euro Eigenkapital für den Erhalt der Werften aufzubringen. Die IG Metall begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission. Sie sei ein Bekenntnis zum europäischen Schiffbau, sagte der Sprecher der IG Metall Küste Stralsund, Guido Fröschke, der Nachrichtenagentur dapd. Zugleich sei sie ein wichtiges Signal für rund 5.000 Beschäftigte in der strukturschwachen Region, deren Arbeitsplätze direkt und indirekt mit dem Erhalt der beiden Werften gesichert seien. „Unser Dank geht aber auch an die Landesregierung, die einen guten Job gemacht hat“, sagte der Gewerkschafter. Beide Werften verfügen über einen Auftragsbestand von 21 Neubauschiffen und sind damit bis 2013 komplett ausgelastet. Gesellschafter des vor zwei Jahren entstandenen Verbunds sind die HSW Treuhand- und Beteiligungsgesellschaft mit 93 Prozent und die Hegemann-Gruppe mit 7 Prozent. Presseberichten zufolge sollen inzwischen mehrere Finanz- und strategische Investoren zu einer Übernahme bereit sein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Daimler vernetzt unterschiedliche Verkehrsmittel in neuem Angebot

Daimler vernetzt unterschiedliche Verkehrsmittel in neuem Angebot Stuttgart (dapd). Der Autohersteller Daimler versucht sich bei der Suche nach neuen Geschäftsmodellen als Mobilitätsdienstleister für die Stadt. Der Konzern stellte am Mittwoch in Stuttgart die Anwendung moovel vor, über die verschiedene Angebote wie öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad, Mitfahrgelegenheiten oder das Taxi miteinander vernetzt werden sollen. „Das Grundprinzip ist: Wie komme ich jetzt von hier nach dort?“, sagte Andreas Mink, der Projektleiter von moovel. Das Angebot ist zunächst auf die Pilotregion Stuttgart beschränkt und soll im zweiten Halbjahr auch in Berlin gestartet werden. Die weitere Verbreitung solle von den Reaktionen abhängig gemacht werden, sagte Mink. Die zugehörige Anwendung wird seit Mittwoch für Apples Smartphones und Tablets im Apple-Onlineshop angeboten. Für Smartphonemodelle gibt es eine internetbasierte Anwendung auf der Seite www.moovel.com. Das Angebot ist für den Nutzer kostenlos. Daimler erhebt bei seinen Partnern eine Vermittlungsgebühr, macht aber über die Höhe keine Angaben. Partner zum Beginn sind die Stuttgarter Straßenbahnen AG, der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart sowie das Onlineportal mitfahrgelegenheit.de. Andere Partner seien aber willkommen, sagte Mink. Es gebe auch Gespräche mit der Deutschen Bahn. Die könnte bei einer ablehnenden Haltung zur größten Konkurrenz für moovel werden. Schließlich betreibt sie neben dem Fern- und Nahverkehr auch Stadtbahnen, das Carsharing-System Flinkster oder das Fahrradverleih-System Call a bike. Moovel soll nach Angaben von Mink, die „optimale Lösung sein“, um sich im Stadtverkehr von A nach B zu bewegen. Der Startbildschirm der Anwendung zeigt den Satz an: „Ich möchte jetzt von hier nach ….“ Der Nutzer kann dann Zeit, Abfahrtspunkt und Ziel einstellen. Er entscheidet sich dann für den schnellsten, bequemsten oder auch umweltschonendsten Weg. Über ein Kompassymbol kann er sich eine Karte mit den nächsten Stationen anzeigen lassen. Mit der Handy- oder Tabletkamera wird die Richtung zu den umliegenden Zustiegspunkten vorgegeben. Noch fehlen aber wichtige Funktionen. Zu Beginn werden die verschiedenen Optionen wie Fußweg, Mitfahrgelegenheit oder Straßenbahn, nur nebeneinander gezeigt, aber nicht untereinander verknüpft. Das soll in einer weiteren Ausbaustufe nachgeholt werden, ebenso wie die Möglichkeit, direkt bei moovel beispielsweise das Bahnticket oder die Mitfahrgelegenheit zu bezahlen. Erdacht wurde moovel von Daimlers Think Tank Business Innovations, der auch schon die Carsharing-Plattform car2go entwickelte. Das in Ulm gestartete Projekt wird inzwischen in zahlreichen Städten auf der Welt angeboten und soll im Herbst auch in Stuttgart mit 300 Fahrzeugen starten. Dann soll es ebenfalls bei moovel integriert werden. Business Innovations ist im Grunde genommen die Reaktion des Autoherstellers darauf, dass neben dem Bau und Verkauf von Autos dringend neue Konzepte hermüssen, die auf die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft eine Antwort geben. Der Leiter von Business Innovations, Winfried Steffen, sagte, es gehe darum, aus Megatrends Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Trend zur Urbanisierung beispielsweise lässt die Städte und die Straßen voller werden. Die Vernetzung von mehreren Verkehrssystemen wird von Experten als eine mögliche Lösung für das Problem gesehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

DIW schlägt Zwangsanleihe für Reiche zur Staatensanierung vor

DIW schlägt Zwangsanleihe für Reiche zur Staatensanierung vor Düsseldorf (dapd). Eine Zwangsabgabe oder eine Anleihe für Reiche zur Sanierung von Staatshaushalten hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgeschlagen. Das Institut rechnete am Mittwoch vor, dass etwa in Deutschland bei einer Abgabe von zehn Prozent auf private Vermögen über 250.000 Euro beziehungsweise bei Ehepaaren 500.000 Euro ein Aufkommen von etwa 230 Milliarden Euro zu erwarten wäre. Betroffen wären davon die reichsten acht Prozent der Bevölkerung. Gerade für Krisenländer wie Griechenland, Italien oder Spanien stellte das DIW ein solches Modell als hilfreich heraus. Laut der Studie sollte neben Geldvermögen auch auf Immobilien zurückgegriffen werden können. Für die überschuldeten Länder sei zwar „eine konkrete Schätzung des Aufkommens mangels Daten nur schwer möglich“. Statistiken zeigten aber, dass dort beträchtliche Privatvermögen vorhanden seien, die die Staatsschulden deutlich überstiegen. „Die Belastung der großen Privatvermögen könnte die Staatsfinanzen in Europa stabilisieren“, erklärte DIW-Experte Stefan Bach. Anleihen könnten je nach Konsolidierungsfortschritt beim Staat können diese Anleihen „später zurückgezahlt und auch verzinst werden“, fügte er hinzu. Als Vorteil einer Vermögensabgabe nannte das DIW, dass die Betroffenen im Gegensatz zur laufenden Besteuerung nicht so einfach ausweichen können. Bei einer Kombination mit Zwangsanleihen besteht außerdem die Möglichkeit, einen Teil des Geldes zurückzubekommen, was den Widerstand reduzieren dürfte. Gerade für die europäischen Krisenländer wären Abgaben und Zwangsanleihen eine sinnvolle Option und ein Signal an Geberländer und Hilfsfonds, dass man zunächst einmal zu Hause alle Möglichkeiten für eine geordnete Staatsfinanzierung auszuschöpfen versucht. Und schließlich würde damit auch der deutlich gestiegenen Ungleichheit in der Vermögensverteilung entgegengewirkt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)