Bahn baut in Köln neues Instandhaltungs-Werk

Bahn baut in Köln neues Instandhaltungs-Werk Köln (dapd). Die Deutsche Bahn (DB) investiert kräftig in Nordrhein-Westfalen: Für rund 200 Millionen Euro soll in Köln ein neues Werk für die Instandhaltung der ICE-Züge entstehen. Der Betriebsbeginn mit dann bis zu 400 Arbeitsplätzen sei für das Jahr 2017 geplant, teilte das Verkehrsunternehmen am Wochenende in Düsseldorf mit. Mit der Entscheidung bekenne sich die Bahn „ganz klar zu dem Eisenbahnknoten Köln“, sagte der Vorstandsvorsitzende der DB Fernverkehr, Berthold Huber. Bundesweit würden keine anderen Standorte mehr geprüft. Neben der Wartung der bestehenden ICE-Züge mache vor allem die neue ICx-Zuggeneration ein neues Instandhaltungswerkes nötig. Noch in diesem Jahr sollen 20 Millionen Euro in die Planung des Vorhabens auf dem Gelände des früheren Ausbesserungswerks im Kölner Stadtteil Nippes fließen. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei die gute Lage der Stadt im Fernverkehrsnetz der Bahn gewesen, teilte das Unternehmen mit. Im kommenden Frühjahr solle das Baufeld freigeräumt, ein Jahr später mit dem Bau begonnen werden. Das bereits bestehende Wartungswerk am Gladbacher Wall in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs bleibt erhalten. Bereits im August hatte die Bahn in Nippes mit dem Bau eines Wartungswerks für S-Bahnen begonnen. Diese neue Werkstatt kostet rund 24 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

ZdK will Verbesserungen für wiederverheiratete Gläubige

ZdK will Verbesserungen für wiederverheiratete Gläubige Bonn (dapd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) geht auf wiederverheiratete Gläubige zu. Das ZdK verabschiedete auf seiner Vollversammlung am Wochenende in Bonn eine entsprechende Resolution. Darin heißt es, für die „seit vielen Jahren bedauerte Situation“ müsse eine Lösung „im Sinne des Heils der Menschen und damit einer „barmherzigen Kirche“ gefunden werden. Zivilrechtlich geschiedene und wiederverheiratete gläubige Katholiken sind unter anderem vom Empfang der heiligen Kommunion ausgeschlossen. Das ZdK unterstütze „ausdrücklich“ Aufforderungen zu „konkreten Fortschritten“, wie sie unter anderem aus den Diözesanräten und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands gekommen seien, heißt es in der Resolution. dapd (Politik/Politik)

Hohe Quote für Gläubiger von Lehman Brothers Deutschland

Hohe Quote für Gläubiger von Lehman Brothers Deutschland Berlin (dapd). Im finanziell bislang größten deutschen Insolvenzverfahren können Gläubiger der Lehman Brothers Bankhaus AG auf eine ungewöhnlich hohe Quote hoffen. Durch die erhebliche Insolvenzmasse sei eine Erfüllung der Gläubigerforderungen „zu 80 Prozent im Bereich des Denkbaren“, sagte Hubertus Kolster, Managing Partner der Kanzlei CMS Hasche Sigle, bei der das Verfahren der deutschen Tochter von Lehman Brothers angesiedelt ist, im dapd-Interview. Ansprüche könnten sicher „zu einem Prozentsatz von 60 Plus X erfüllt werden“. Der Insolvenzverwalter sei erst von geringen Werten ausgegangen. Nach Recherchen, Wiederherstellung von Vermögenswerten und deren Verwertung „sind wir zu einem Betrag in der Größenordnung von 15 Milliarden Euro gelangt“, sagte Kolster weiter. Wenn man auf die Insolvenzmasse schaue, sei „es das größte Verfahren, das es bisher in Deutschland gegeben hat“. Deutsche Käufer von Lehman-Zertifikaten können allerdings in dem Verfahren nicht auf Geld hoffen. „Die Zertifikate wurden in der Regel von anderen Lehman-Gesellschaften oder Banken ausgegeben“, sagte Kolster. Für den kommenden Donnerstag (29.11.) hat das Amtsgericht Frankfurt zu einer Gläubigerversammlung geladen, bei dem der Konkursverwalter einen Insolvenzplan vorlegen will. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

SPD geht mit Solidarrente auf Stimmenfang

SPD geht mit Solidarrente auf Stimmenfang Berlin (dapd). Die SPD zieht mit der Forderung nach einer solidarischen Altersversorgung in die Bundestagswahl 2013. Ein kleiner Parteitag beschloss das Konzept am Samstag einstimmig bei nur vier Enthaltungen. Danach soll es künftig möglich sein, nach 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Ferner ist eine Solidarrente von 850 Euro geplant, um Altersarmut zu bekämpfen. Die bisherige Rentenformel will die Partei nicht ändern, im Jahr 2020 sollen aber die Beitragssätze und das Rentenniveau überprüft werden. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel bezifferte die Gesamtkosten der Pläne bis 2030 auf 16 Milliarden Euro. Seine Partei habe damit „als einzige“ ein schlüssiges Rentenkonzept vorgelegt, das Wirtschaft und Bildung mit dem Arbeitsmarkt verbinde, sagte Gabriel. Das Papier, mit dem die SPD einen jahrelangen internen Streit beendet, sei „bis in den letzten Ortsverein“ hinein diskutiert worden und „kein Formelkompromiss“, sagte der Parteichef. Die Partei habe „nirgendwo eine Rolle rückwärts zur eigenen Regierungspolitik gemacht“, sich aber das „Alltagswissen“ der Menschen zu eigen gemacht. „Die SPD geht geschlossen in allen zentralen Fragen der Entwicklung Deutschlands und Europas in die Bundestagswahl“, betonte Gabriel. „Wer über Altersarmut reden will, darf über Erwerbsarmut nicht schweigen“, fügte der Parteichef hinzu. Daher fordere seine Partei einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Außerdem will die SPD die betriebliche Altersvorsorge massiv unterstützen, die Ostrenten bis 2020 an das Westniveau angleichen und Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente verhindern. Die Rente mit 67 müsse so lange ausgesetzt werden, bis mindestens 50 Prozent der 60 bis 64-jährigen Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Steinbrück beruft sich auf Erhard und Flach Auch Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagte, die SPD habe ein „sehr überzeugendes“ Papier vorgelegt, die CDU/CSU verfüge dagegen über gar kein Konzept zur Bekämpfung der Altersarmut. Als „Lerneffekt“ aus den Exzessen der Finanzmärkte werde er im Wahlkampf für eine Politik werben, die „stärker auf das Gemeinwohl und den Zusammenhalt“ der Gesellschaft setze, sagte der frühere Bundesfinanzminister. Die SPD werde die „Grundausrichtung der sozialen Marktwirtschaft“ in politische Konzepte gießen, kündigte Steinbrück an und berief sich dabei auch auf den früheren CDU-Kanzler Ludwig Erhard und den Liberalen Karl-Hermann Flach. Der Kanzlerkandidat, der wegen seiner Nebeneinkünfte als Bundestagsabgeordneter unter Druck geraten war, räumte ein, „schwierige Wochen“ hinter sich zu haben. Er werde aber „mit ausgezeichneter Kondition“ und „sehr selbstbewusst“ die Positionen der Sozialdemokraten im Wahlkampf vertreten. „Die SPD will gewinnen“, betonte Steinbrück Auch die SPD-Linke Hilde Mattheis äußerte „große Zufriedenheit“ über das Konzept der Solidarrente: „Wir wollen, dass das Rentenniveau nicht weiter sinkt.“ Steinbrück werde auf dem Sonderparteitag der Sozialdemokraten am 9. Dezember in Hannover einen „Neustart“ hinlegen, zeigte sich Mattheis überzeugt. Steinbrück soll in Hannover offiziell zum Kanzlerkandidaten nominiert werden. dapd (Politik/Politik)

Jäkel bezeichnet Einstellung der FTD als unvermeidbar

Jäkel bezeichnet Einstellung der FTD als unvermeidbar Hamburg (dapd-nrd). Vorstandsmitglied Julia Jäkel hat den Beschluss ihres Verlags zur Einstellung der „Financial Times Deutschland“ verteidigt. „Wir haben immerhin zwölf Jahre lang an einem hoch ambitionierten Objekt festgehalten und darum mit großem Durchhaltevermögen gekämpft“, sagte das Vorstandsmitglied des Verlags Gruner + Jahr dem „Hamburger Abendblatt“. „Ich habe dort fünf Jahre gearbeitet. Deshalb berührt mich das Schicksal der ‚FTD‘ ganz besonders.“ Die Anfang 2000 gegründete Zeitung sei „schneller, humorvoller und investigativer als andere. Deshalb haben wir so lange an ihr festgehalten“, betonte Jäkel. Im Verlagsvorstand sei abgewogen worden, „ob wir echte Chancen für die nächsten Jahre sehen. Und diese Frage haben wir am Ende mit Nein beantwortet“, sagte Jäkel, die seit Anfang September zum obersten Führungsteam des Hamburger Verlagshauses gehört und im Vorstand für das Zeitschriften- und Digitalgeschäft in Deutschland zuständig ist. Die „FTD“ habe den Verlag mehr als 250 Millionen Euro gekostet. „Wir werden alleine dieses Jahr mit unseren Wirtschaftsmedien 15 Millionen Euro Verlust machen“, fügte Jäkel hinzu. Für das Anlegermagazin „Börse Online“ sowie das Monatsmagazin „Impulse“ prüft G+J nach eigenen Angaben die Möglichkeit eines Verkaufs. Das Magazin „Capital“ sowie die Neugründung „Business Punk“ sollen dagegen erhalten und nach Berlin verlegt werden. Dem Verlag zufolge sind in der Gemeinschaftsredaktion der G+J Wirtschaftsmedien 364 Mitarbeiter betroffen. Es werde versucht, ihnen andere Arbeitsplätze im Verlag anzubieten: „Aber im großen Stil ist das nicht möglich. Ich will da keine falschen Hoffnungen wecken.“ Jäkel zeigte sich unglücklich über die Krisenkommunikation der vergangenen Tage. Es tue ihr leid, dass die Mitarbeiter von der Einstellung der „FTD“ aus der Presse erfahren hätten. Eine frühere Information sei aber nicht möglich gewesen. Fortführung als Online-Zeitung verworfen Der Verlag hatte nach Angaben Jäkels Alternativen zu einer Einstellung der „FTD“ intensiv geprüft. Sowohl das Modell einer verschlankten und um eine digitale Bezahlversion ergänzte Tageszeitung, als auch das Konzept einer ausschließlich digitalen Ausgabe seien aber wieder verworfen worden. „Unabhängig von der Vergangenheit würden diese Modelle noch einmal immense Investitionen bedeuten, die mit ungeheuren Risiken verbunden wären“, stellte Jäkel klar. Daneben habe es bis zum Schluss einen seriösen Interessenten für das Blatt gegeben. Auch Gründungschefredakteur Andrew Gowers bedauerte das Aus der „FTD“. „Es war eine sehr gute Zeitung mit exzellenten Journalisten“, sagte er der Zetiung „Die Welt“. Der Verlag G + J habe es versäumt, ein Konzept für eine Online-Zeitung zu entwickeln: „Man kann das nicht von einem auf den anderen Tag machen.“ Die „FTD“ erscheint am 7. Dezember zum letzten Mal. Der Verlag hatte am Freitag nach langem Hin und Her das Aus der defizitären Wirtschaftszeitung offiziell verkündet. Die Zeitung schreib seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste. Merkel bricht eine Lanze für die Printmedien Die Krise hat den deutschen Medienmarkt im Herbst mit voller Wucht erwischt. Die „Financial Times Deutschland“ wird Anfang Dezember eingestellt, für die „Frankfurter Rundschau“ wurde ein Insolvenzantrag gestellt. Die Nürnberger „Abendzeitung“ erschien am 29. September zum letzten Mal. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hob in ihrem wöchentlichen Video-Podcast die Bedeutung der gedruckten Zeitungen und Magazine hervor. „Ich halte die Printmedien für sehr wichtig“, sagte sie. „Und deshalb wünsche ich mir, dass neben der guten Entwicklung aller neuen Medien auch die uns allen bekannte Zeitung, die Printmedien, die Zeitschriften, eine gute Zukunft haben.“ Die neuen technischen Möglichkeiten sollten als Chance gesehen werden. Dennoch sei Zeitunglesen „etwas anderes, als im Internet zu sein“, betonte Merkel. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zeitung: Neuer Stasi-Bericht entlastet Bundestag

Zeitung: Neuer Stasi-Bericht entlastet Bundestag Berlin (dapd). Ein Bericht der Stasi-Unterlagen-Behörde an den Deutschen Bundestag entlastet das Parlament von dem Verdacht, Abgeordnete des Bundestages seien in größerem Umfang für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) tätig gewesen als bisher bekannt. Das berichtet die „Berliner Zeitung“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf führende Behördenmitarbeiter. Über das bekannte Maß hinaus gebe es weder quantitativ noch qualitativ viel Neues, heißt es. Es gebe keine Flut neuer Inoffizieller Mitarbeiter. Und es tauchten auch keine spektakulären Namen auf. Der Bericht, der den Zeitraum von 1949 bis heute umfasst, war von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) in Abstimmung mit dem Ältestenrat angefordert worden. Der Bericht, der Lammert demnächst überreicht werde, soll nach Auskunft einer Sprecherin des Parlamentspräsidenten auch im Plenum behandelt werden. 2006 gab es eine heftige Debatte, als publik wurde, dass das MfS zu 43 Abgeordneten des 6. Bundestages (1969-1972) Kontakt gehalten haben soll. Ihm gehörten drei Inoffizielle Mitarbeiter an, zwei weitere Abgeordnete ließen sich später von der Stasi anwerben: William Born (FDP), Gerhard Flämig (SPD) und Julius Steiner (CDU) sowie Leo Wagner (CSU) und Karl Wienand (SPD). dapd (Politik/Politik)

Gruner + Jahr besiegelt Ende der Financial Times Deutschland

Gruner + Jahr besiegelt Ende der Financial Times Deutschland Hamburg (dapd). Die „Financial Times Deutschland“ (FTD) erscheint am 7. Dezember zum letzten Mal. Der Verlag Gruner + Jahr bestätigte am Freitag nach langem Hin und Her das Aus der defizitären Wirtschaftszeitung. „Die ‚Financial Times Deutschland‘ schreibt seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste“, erklärte Vorstandsmitglied Julia Jäkel. Deshalb habe der Verlag keinen Weg gesehen, die „FTD“ weiter zu betreiben. Chefredakteur Steffen Klusmann erklärte, es sei dem Blatt nicht gelungen, „ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das unseren Anspruch an Journalismus zu finanzieren vermag“. Gleichzeitig betonte er: „Wir haben in den vergangenen fast 13 Jahren vieles angestoßen und verändert im deutschen Wirtschaftsjournalismus. Darauf sind wir stolz.“ Zum Abschied kündigte er eine „sehr besondere Print-Ausgabe“ an. „Capital“ und „Business Punk“ sollen weitergeführt werden Für das Anlegermagazin „Börse Online“ sowie das Monatsmagazin „Impulse“ prüft der Verlag nach eigenen Angaben die Möglichkeit eines Verkaufs. Sollten die Verhandlungen nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, sei auch für diese Titel die Einstellung geplant. Das Magazin „Capital“ sowie die Neugründung „Business Punk“ sollen dagegen erhalten und nach Berlin verlegt werden. Dem Verlag zufolge sind in der Gemeinschaftsredaktion der G+J Wirtschaftsmedien 364 Jobs betroffen: 258 Arbeitsplätze in Hamburg, 42 in Frankfurt am Main und 14 in weiteren Außenbüros. Dazu kämen 50 Mitarbeiter in nicht-redaktionellen Verlagsbereichen. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di Frank Werneke erklärte, verantwortungsvolles Unternehmertum „sieht anders aus“. Die Belegschaft habe „jahrelang finanzielle Opfer gebracht“. Der G+J-Mehrheitseigentümer Bertelsmann stellte sich dagegen demonstrativ hinter die Entscheidung: Es habe keine wirtschaftliche Alternative zur Schließung gegeben. Nach Angaben aus Mitarbeiterkreisen soll betroffenen Mitarbeitern voraussichtlich im Januar gekündigt werden. Der Verlag plane Abfindungsangebote in Höhe von einem Monatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Die Belegschaft wurde am Freitagvormittag in einer Mitarbeiterversammlung informiert. „FTD“-Mitarbeiter trugen lachsfarbene Trauerschleifen am Revers. In der Freitagausgabe der Zeitung war die zweite Seite mit Solidaritäts-Zuschriften von Lesern gefüllt. Zeitungsbranche steht unter Druck Mit der Einstellung der „FTD“ ist in diesem Monat die zweite große Zeitung Opfer sinkender Einnahmen geworden. Am 13. November hatte das Druck- und Verlagshaus, in dem die „Frankfurter Rundschau“ erscheint, Insolvenzantrag gestellt. Auch die „FR“ hatte über Jahre Verluste angehäuft. Schon im September wurde die traditionsreiche Nürnberger „Abendzeitung“ eingestellt. Die gesamte Zeitungsbranche steht unter Druck durch das Internet: Im Netz sind die meisten Informationen kostenlos und früher als in gedruckten Medien zu lesen. Die Verleger hatten es versäumt, ihre Internet-Angebote rechtzeitig kostenpflichtig zu machen. Inzwischen wird von Nutzern an immer mehr Stellen Geld gefordert. Am weitesten hat sich in dieser Hinsicht der Axel-Springer-Verlag entwickelt. Allerdings waren in früheren Jahren Verlage offenbar bereit, ihre publizistischen Flaggschiffe auch in schlechten Zeiten zu halten: Springer glich nach Angaben aus Verlagskreisen jahrelang Verluste der „Welt“ aus, „Stern“-Mitbesitzer Gerd Bucerius zahlte für die lange defizitäre „Zeit“, und der „Spiegel“ trug über Jahre die Verluste des „Manager Magazins“. Bundestag will sich mit Krise auf den Medienmarkt befassen Nach dem Ende von drei Zeitungen innerhalb weniger Wochen soll sich der Bundestag mit der Schließungswelle befassen. „CDU/CSU und FDP werden das derzeit grassierende Zeitungssterben im Deutschen Bundestag zum Thema machen“, erklärte der medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hingegen wehrt sich gegen die Krisenstimmung: „Von einem Zeitungssterben zu sprechen ist, so bedauerlich die Einzelfälle sind, geradezu absurd“, sagte eine Verbandssprecherin auf dapd-Anfrage. Nach dem Fernsehen seien die Zeitungen der wichtigste Werbeträger. Zwei Drittel der Bundesbürger über 14 Jahren lesen nach BDZV-Angaben regelmäßig eine Tageszeitung. Zehn Jahre zuvor waren es allerdings noch mehr als drei Viertel. Und auch die täglich verkaufte Auflage der Tageszeitungen sinkt seit Jahren, von 23 Millionen Exemplaren im Jahr 2001 auf inzwischen 18 Millionen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Fachblatt: Aldi Süd stellt Backwarenangebot auf den Prüfstand

Fachblatt: Aldi Süd stellt Backwarenangebot auf den Prüfstand Mülheim/Ruhr (dapd). Der Discounter Aldi Süd stellt nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ sein Angebot an frischen Backwaren auf den Prüfstand. Drei Jahre nach der Einführung der ersten Backautomaten in Aldi-Filialen wolle der Marktführer das Sortiment ausweiten und die Qualität verbessern, berichtete das Fachblatt am Freitag auf seiner Internetseite unter Berufung auf Branchenkreise. Der Grund: Konkurrent Lidl sei mit seinem in klassischen Backöfen produzierten Konkurrenzangebot deutlich erfolgreicher. Eine Sprecherin von Aldi Süd bestätigte auf Anfrage von dapd: „Wir versuchen stets unser gesamtes Sortiment, so auch das Angebot aus unseren Backautomaten, zu optimieren.“ Sie widersprach allerdings gleichzeitig der Darstellung des Fachblattes, Aldi erwäge sogar, die seit 2009 mit hohen Kosten angeschafften Backautomaten wieder abzuschaffen und durch klassische Backöfen zu ersetzen. „Eine Abschaffung unserer Backautomaten planen wir definitiv nicht“, betonte sie. Das Problem des Discounters: Laut „Lebensmittel Zeitung“ bieten Konkurrenten wie Lidl inzwischen deutlich größere und attraktivere Backwaren-Sortimente an und gewinnen damit Kunden. „Aldi Süd ist von der Konkurrenz rechts und links überholt worden“, zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Fachmann. Das Unternehmen sei zwar mit seinen Backautomaten als erster am Start gewesen. Doch hätten sich in den vergangenen Jahren Rohwarenqualität und Ofentechnik erheblich verfeinert. Davon hätten die Konkurrenten profitiert. Aldi Süd wolle nun durch eine Ausweitung des bislang auf etwa acht Artikel begrenzten Sortiments und die Verbesserung der Qualität wieder Boden gut machen, heißt es weiter. Der Discounter selbst wollte zu den weiteren Planungen allerdings „aus grundsätzlichen Erwägungen keine Auskunft geben“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Financial Times Deutschland wird am 7. Dezember eingestellt

Financial Times Deutschland wird am 7. Dezember eingestellt Hamburg (dapd). Die „Financial Times Deutschland“ (FTD) wird zum 7. Dezember eingestellt. Der Verlag Gruner + Jahr bestätigte am Freitag nach langem Hin und Her das Aus der defizitären Wirtschaftszeitung. „Die ‚Financial Times Deutschland‘ schreibt seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste“, erklärte Vorstandsmitglied Julia Jäkel. Deshalb habe der Verlag keinen Weg gesehen, die „FTD“ weiter zu betreiben. Chefredakteur Steffen Klusmann erklärte, es sei dem Blatt nicht gelungen, „ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das unseren Anspruch an Journalismus zu finanzieren vermag“. Dem Verlag zufolge sind 364 Jobs betroffen: 258 Arbeitsplätze in Hamburg, 42 in Frankfurt und 14 in weiteren Außenbüros. Dazu kämen 50 Mitarbeiter in nicht redaktionellen Verlagsbereichen. Für das Anlegermagazin „Börse Online“ sowie das Monatsmagazin „Impulse“ prüft der Verlag nach eigenen Angaben die Möglichkeit eines Verkaufs. Sollten die Verhandlungen nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, sei auch für diese Titel die Einstellung geplant. Das Magazin „Capital“ sowie die Neugründung „Business Punk“ sollen dagegen erhalten und nach Berlin verlegt werden. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di Frank Werneke erklärte, verantwortungsvolles Unternehmertum „sieht anders aus“. Die Belegschaft habe „jahrelang finanzielle Opfer gebracht“. Der G + J- Mehrheitseigentümer Bertelsmann stellte sich dagegen demonstrativ hinter die Entscheidung: Es habe keine wirtschaftliche Alternative zur Schließung gegeben. Nach Angaben aus Mitarbeiterkreisen soll betroffenen Mitarbeitern voraussichtlich im Januar gekündigt werden. Der Verlag plane Abfindungsangebote in Höhe von einem Monatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Die Belegschaft wurde am Freitagvormittag in einer Mitarbeiterversammlung informiert. „FTD“-Mitarbeiter trugen lachsfarbene Trauerschleifen am Revers. In der Freitagsausgabe der Zeitung ist die zweite Seite gefüllt mir Solidaritäts-Zuschriften von Lesern. Mit der Einstellung der „FTD“ ist in diesem Monat die zweite große Zeitung Opfer von den sinkenden Einnahmen geworden. Am 13. November hatte das Druck- und Verlagshaus in dem die „Frankfurter Rundschau“ erscheint Insolvenzantrag gestellt. Vorher hatte auch die „FR“ über Jahre Verluste angehäuft. Schon im September wurde die traditionsreiche Nürnberger „Abendzeitung“ eingestellt. Die ganze Zeitungsbranche steht unter Druck durch das Internet: Im Netz sind die meisten Informationen kostenlos und früher als in gedruckten Medien zu lesen. Die Verleger hatten es versäumt, ihre Internet-Angebote kostenpflichtig zu machen. Erst jetzt wacht die Branche auf und fordert an immer mehr Stellen Geld von den Nutzern. Führend in dieser Entwicklung ist der Axel Springer-Verlag. Allerdings waren in früheren Jahren Verlage scheinbar eher bereit, ihre publizistischen Flaggschiffe auch in schlechten Zeiten zu halten: Springer glich nach Angaben aus Verlagskreisen jahrelang Verluste der „Welt“ aus, „Stern“-Mitbesitzer Gerd Bucerius zahlte für die lange defizitäre „Zeit“ und der „Spiegel“ trug über Jahre die Verluste des „Manager Magazins“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesrat segnet vereinfachtes Zulassungsverfahren für Züge ab

Bundesrat segnet vereinfachtes Zulassungsverfahren für Züge ab Berlin (dapd). Extrem zeitaufwendige Zulassungsverfahren für Züge gehören vielleicht bald der Vergangenheit an. Der Bundesrat segnete am Freitag in Berlin das „Handbuch für Eisenbahnfahrzeuge“ ab. Diese Vereinfachung der Zulassungsvorschriften soll Herstellern und Behörden mehr Planungs- und Rechtssicherheit beim „Schienen-TÜV“ geben. Betriebsgenehmigungen für Triebzüge des Personenverkehrs waren in der Vergangenheit oft mit jahrelanger Verzögerung erteilt worden, was nicht nur auf Unzulänglichkeiten bei der Qualität, sondern auch auf komplizierte Zulassungsprozeduren zurückgeführt wurde. Das soll mit dem schon im April 2011 vorgestellten Handbuch anders werden, das mehrere andere ändert, darunter auch europäische Verordnungen. Die jüngste Verzögerung bei der Auslieferung von acht fest für Dezember zugesagten neuen Siemens-ICE-Zügen ist Thema einer Spitzenrunde der Bahnindustrie mit der Deutschen Bahn AG (DB) Mitte Dezember. Das Treffen beschäftige sich auch mit anderen vergleichbaren Fällen, die auch andere Hersteller wie Bombardier und Stadler Pankow betreffen. Siemens hatte am Mittwochabend eingeräumt, nicht wie versprochen bis zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 8 von 16 von der DB bestellte ICE-Züge vom Typ Velaro D betriebsbereit liefern zu können. Softwareprobleme, die sich auch auf die Bremsanlage auswirkten, wurden als Hauptgrund für das Versagen der Zulassung genannt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)