Weisband: Gauck mangelt es Respekt vor jungen Frauen

Weisband: Gauck mangelt es Respekt vor jungen Frauen Berlin (dapd). Bundespräsident Joachim Gauck mangelt es nach Ansicht der früheren Piraten-Geschäftsführerin Marina Weisband an Respekt vor jungen Frauen. Anlass für Weisbands Kritik ist die Gaucks Äußerung zur Sexismusdebatte. Gauck hatte den Ausdruck „Tugendfuror“ benutzt und erklärt, es gebe kein flächendeckendes Fehlverhalten von Männern gegenüber Frauen. „Wie will er das beurteilen“, fragte Weisband in einem Interview der Zeitung „Bild am Sonntag“. „Ich empfand seine Äußerung als sehr von oben herab.“ Wenn viele Frauen sagten, dass es in Deutschland ein Sexismus-Problem gebe, dann habe das der Bundespräsident zu respektieren, meinte Weisband. Da könne er 10.000-mal das Staatsoberhaupt sein. „Doch Gauck mangelt es offenbar an Respekt vor den jungen Frauen, die sich an der ‚Aufschrei“-Aktion beteiligt haben“, kritisierte die 25-Jährige. „Er sollte sein Verhalten als Staatsoberhaupt überdenken.“ Gut ein Jahr nach ihrem Rückzug ging die frühere Piraten-Geschäftsführerin auch mit ihrer Partei hart ins Gericht. Zum Absturz der Piraten in Umfragen sagte Weisband: „Wir haben uns von der etablierten Politik und den Medien hetzen lassen. Wenn irgendjemand von uns wissen wollte, wie unsere Position zum Thema Eierstempel ist, dann sind wir in Panik verfallen: Oh Gott, was sagen wir dazu? Über diesem politischen Kleinklein haben wir unsere eigentliche Botschaft, unser Gesellschaftsideal vergessen.“ Weisband warf den Piraten Mutlosigkeit vor: „Nach meinem Eindruck sind wir generell zu vorsichtig geworden. Das fällt mir besonders auf, wenn ich unsere Pressemitteilungen lese – langweiliger Politsprech. Doch bei eigenen Aktionen sind wir nicht laut genug. Und wir machen sie zu selten.“ Weisband geht nicht davon aus, dass mit dem Rücktritt ihres Nachfolgers als politischem Geschäftsführer, Johannes Ponader, die Probleme der Partei behoben sind: „Statt uns weiter nur um Personalfragen zu drehen, sollten wir uns wieder darauf konzentrieren, wofür wir den ganzen Scheißdreck machen“, sagte sie. „Dann ist die Personaldebatte ganz schnell zu Ende, aber nicht, wenn einer zurücktritt“. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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