Trierer Bistum weist Vertuschung bei Missbrauchsverdacht zurück

Trierer Bistum weist Vertuschung bei Missbrauchsverdacht zurück Trier/Köllerbach (dapd-rps). Im Zusammenhang mit einem Missbrauchsverdacht gegen Priester im saarländischen Köllerbach weist das Bistum Trier Vertuschungsvorwürfe zurück. Man habe bis heute nicht mit letzter Sicherheit klären können, ob es sich bei einem im Juni 2010 zur Anzeige gebrachten Fall „um sexualisierte Gewalt“ handelte, sagte der Leiter des kirchlichen Gerichts, Prälat Georg Holkenbrink. Damit widersprach er Äußerungen des früheren Pfarrers der Pfarrei Herz Jesu in Köllerbach. Dieser hatte 2010 dem damaligen Dechanten von Püttlingen vorgeworfen, Hinweisen zu mutmaßlichen Übergriffen im Umfeld des „Katholischen Kirchbauvereins St. Martin“ in Köllerbach nicht ausreichend nachgegangen zu sein. Die Faktenlage sei „sehr komplex und schwer zu durchschauen“, sagte Holkenbrink. Der beschuldigte Priester wurde den Angabe zufolge im Frühjahr 2010 vom Dienst suspendiert, weil er trotz eines Verbots in einem Privathaus weiter Messen feierte. Vorwürfe, er habe sich in seiner Zeit in Köllerbach zwischen 1991 und 2007 durch sexuelle Übergriffe auf Minderjährige schuldig gemacht, weist er zurück. Dass er um 1990 herum, vor seiner Zeit im Saarland, ein minderjähriges Mädchen missbrauchte, habe er im Wesentlichen jedoch eingeräumt, sagte Holkenbrink weiter. Der Chef des Kirchengerichts betonte zugleich, die den Vorwürfen zugrunde liegenden Taten seien verjährt. Die zuständigen Staatsanwaltschaften hätten die Ermittlungen eingestellt. Der Prälat betonte, dass die Missbrauchsvorwürfe nicht gegen Priester des Bistums Trier erhoben würden. Die Vorwürfe richteten sich vielmehr gegen eine Privatperson und einen Priester, der Mitglied der Priesterbruderschaft St. Pius X. gewesen sei. Außerdem gegen einen Priester, der sich zeitweise dieser Priesterbruderschaft angeschlossen habe. Das Bistum habe dennoch im April kirchenrechtliche Voruntersuchungen eingeleitet, „weil sie durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen wurden und deshalb die kirchlichen Gesetze zu beachten haben“, unterstrich Holkenbrink. Eine Voruntersuchung sei bereits abgeschlossen und an die Glaubenskongregation nach Rom weitergeleitet worden, die andere Voruntersuchung laufe noch. Laut Holkenbrink gab es über die Frage des Umfangs der Missbrauchsvorwürfen hinaus bereits zahlreiche Auseinandersetzungen in der Pfarrei Köllerbach. Er kündigte an, dass sich der Trierer Bischof Stephan Ackermann noch in diesem Jahr mit den Mitgliedern der Räte der Pfarrei treffen wolle. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

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