Sozialverbände fordern verstärkten Kampf gegen Armut

Sozialverbände fordern verstärkten Kampf gegen Armut Berlin (dapd). Der Ruf aus den Sozialverbänden nach einem verstärkten Kampf gegen die Armut in Deutschland wird lauter. Die VdK-Präsidentin Ulrike Mascher kritisierte am Montag, das Armutsrisiko steige bereits seit Jahren. Es gerieten auch „immer mehr Rentner in Not“. Der Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Adolf Bauer, sagte der Nachrichtenagentur dapd: „Jahrelanger Sozialabbau und fehlende Reformen für mehr Verteilungsgerechtigkeit haben in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen.“ Die Angst vor Armut reiche inzwischen bis in die Mittelschicht. Die sei für eines der wohlhabendsten Länder der Welt ein regelrechtes Armutszeugnis. Bauer verlangte ein „umfassendes Programm gegen soziale Ausgrenzung und für mehr Verteilungsgerechtigkeit“. Er äußerte sich zugleich besorgt über den Verlauf der Energiewende: „Für immer mehr Menschen werden die steigenden Energiepreise zur Kostenfalle.“ Dies könne „im schlimmsten Fall eine Stromsperre nach sich ziehen, die dann die Betroffenen von der übrigen Gesellschaft abkapselt“. Bauer forderte deshalb verbindliche Sozialtarife für die Bezieher niedriger Einkommen. Sollte dies nicht reichen, müsse auch über einen Energiekostenzuschuss nachgedacht werden. Mascher verweist auf drohende Altersarmut Mascher verwies insbesondere auf „die drohende Altersarmut in Deutschland“. Sie kritisierte in einem dapd-Interview: „Niedriglöhne, unterbrochene Erwerbsbiografien und vorzeitiger Rentenbeginn wegen Krankheit oder Arbeitslosigkeit sowie die Dämpfungsfaktoren in der Rentenformel lassen die Altersrenten seit Jahren schrumpfen.“ Die VdK-Präsidentin forderte ferner von der Bundesregierung ein rasches Handeln bei den sogenannten Mütterrenten. Es müsse für eine verstärkte Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten für Geburten vor 1992 gesorgt werden. Mascher mahnte: „Gerade ältere Mütter, die heute in Rente sind, sind häufig von Altersarmut betroffen. Sie hatten jedoch oft keine Chance, sich aus eigener Kraft eine höhere Rente zu erwirtschaften, weil es kaum Kinderbetreuungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Mütter gab.“ Ein wichtiges Thema der Zukunft seien für die Politik zudem die Herausforderungen der Pflege.“ Pflegebedürftigkeit dürfe „nicht länger ein finanzieller Schrecken des Alters sein“. Deshalb müsse „endlich eine echte Pflegereform auf die Schienen gesetzt werden“, verlangte Mascher. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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