Kirchen rufen zu mehr Solidarität in Europa auf (mit Bild)

Kirchen rufen zu mehr Solidarität in Europa auf (mit Bild) München (dapd-bay). Die beiden großen Kirchen haben am Tag der Deutschen Einheit zum verstärkten Einsatz für Solidarität in Europa aufgerufen. Bei einem ökumenischen Festgottesdienst in der Münchner Kirche St. Michael mahnte am Mittwoch der katholische Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx: „Wir sind nicht alleine als Deutsche unterwegs.“ Er erinnerte daran, dass es ohne die Gemeinschaft in Europa keine deutsche Einheit gegeben hätte. Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte, die gebotene Dankbarkeit der Deutschen für die geschenkte Freiheit seit der Wiedervereinigung sei nicht vereinbar mit einer Überheblichkeit anderen gegenüber. Zwar bedeute wohlverstandene Solidarität auch, Anreize zu setzen. Bei den Diskussionen über die Euro-Schuldenkrise müsse aber der „Geist wechselseitiger Achtsamkeit“ zu spüren sein. An dem Gottesdienst nahm auch Bundespräsident Joachim Gauck teil. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) saß neben dem bayerischen Regierungschef und derzeitigen Bundesratspräsidenten Horst Seehofer (CSU). Anwesend waren ferner Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle. „Es war wie ein Wunder“ Marx, der auch Vorsitzender der Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen ist, erinnerte bewegt an den Fall der Mauer: „Es war wie ein Wunder, als sich die Grenzen öffneten.“ Das geeinte Deutschland sei jedoch „Gabe und Aufgabe“. Marx forderte ein Zukunftsbild von Europa, das über die Fragen von Währung und Finanzen hinausgehe. Der Kardinal lobte, seit der Wiedervereinigung sei „Vieles“ an gegenseitigem Verständnis in Ost und West entstanden. Er fügte hinzu: „Wir wissen, dass wir zusammengehören! Wir bauen an einer chancengerechten Gesellschaft. Keiner ist überflüssig.“ Bedford-Strohm kritisiert „Zunahme von Ungleichheit“ Bedford-Strohm kritisierte, es gebe eine „Zunahme von Ungleichheit“ in Deutschland. Er fügte hinzu: „Sie lässt sich nicht mehr einfach an Ost-West-Linien festmachen. Sie geht quer durch die Gesellschaft.“ So sei es nicht normal, wenn Menschen trotz Vollzeitarbeit auf staatliche Unterstützung angewiesen seien oder sich schon jetzt auf Armut im Alter einrichten müssten. Der evangelische Landesbischof forderte ein Eintreten für „gerechte Teilhabe hier und überall auf der Welt“. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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