Bund stellt eine Million Euro für Flüchtlingshilfe in Mali bereit

Bund stellt eine Million Euro für Flüchtlingshilfe in Mali bereit Berlin (dapd). Die Bundesregierung will mit einer zusätzlichen Million Euro Flüchtlingen in Mali helfen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte am Mittwoch in Berlin: „Bei all den wichtigen militärischen und strategischen Überlegungen darf die Not der Menschen nicht vergessen werden. Deshalb wird die Bundesregierung eine Million Euro an humanitärer Hilfe unverzüglich zur Verfügung stellen.“ Indes haben Hilfsorganisationen zu Spenden aufgerufen. Westerwelle sagte über die zusätzliche Zahlung des Bundes: „Diese Hilfe dient natürlich vor allem der Versorgung der Flüchtlinge. Sie sind zu einem großen Teil in die Nachbarländer gegangen, ihnen muss geholfen werden.“ Unicef: Mehr als 30.000 Flüchtlinge Das Kinderhilfswerk Unicef befürchtet derzeit eine Verschlechterung der Lage der Kinder. Mehr als 30.000 Flüchtlinge seien seit Beginn der Militäroperation Frankreichs gegen islamistische Gruppen in der Region Mopti im Norden des Landes auf der Flucht, darunter viele Kinder. Unicef Deutschland kündigte in einer Mitteilung weitere Hilfsmaßnahmen an, bislang habe die Organisation Medikamente für 33.000 Menschen sowie weitere Hilfsgüter wie Plastikplanen und Wasserkanister bereitgestellt. Unicef suche auch nach alternativen Versorgungsrouten, weil im Norden nur noch wenige Vorräte an Medikamenten zur Verfügung stünden. Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Nahrung, medizinischer Versorgung sei bedroht, hieß es weiter. Die Hilfsorganisation Care Deutschland-Luxemburg forderte, den humanitären Korridor auszuweiten, damit die Hilfe auch in die betroffenen Regionen gelangen könne. Care-Länderdirektorin in Mali, Claudine Mensah Awute, sagte: „Die Menschen im Norden von Mali haben ihre letzten Reserven verbraucht, nachdem es im vergangenen Jahr eine schwere Nahrungskrise und politische Konflikte gab. Wir müssen nun schnell lebensrettende Nahrung, Unterkünfte, hygienische Vorrichtungen und medizinische Versorgung bereitstellen.“ Die meisten Flüchtlinge seien Frauen und Kinder, hieß es in der Mitteilung. Schätzungen zufolge gebe es in dem Land rund 660.000 Kinder unter fünf Jahren, die in diesem Jahr unter akuter Mangelernährung leiden, ergänzte Awute. Care bittet um Spenden, um Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter wie Decken, Eimer, Kochutensilien und Seife verteilen zu können. Die Menschenrechtsorganisation medico international rief ebenfalls zu Spenden für die malische Bevölkerung auf. Deren malische Partnerorganisation Association Maliènne des Expulsés (AME) wolle damit Nothilfe und psychischen und sozialen Beistand für Flüchtlinge leisten, teilte der Verein mit. Organisation Ärzte ohne Grenzen kritisiert Westerwelle Von der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ gab es harsche Kritik an Außenminister Westerwelle für seine Außenpolitik in dem Konflikt. Der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, Frank Dörner, sagte: „Es gibt international anerkannte Regeln zur humanitären Hilfe, die immer wieder auch von der Bundesregierung bekräftigt werden. Eine davon besagt, dass humanitäre Hilfe kein Instrument der Außenpolitik ist. Diese Regel wird von Außenminister Westerwelle immer wieder verletzt, ob im Kontext seiner Äußerungen zu Mali, Libyen oder Syrien.“ Dörner fügte hinzu: „Herr Westerwelle sollte die strikte Trennung zwischen militärischen und humanitären Aufgaben respektieren.“ Links: Unicef: www.unicef.de medico international: www.medico.de Care Deutschland-Luxemburg: http://www.care.de/spenden-helfen/ Ärzte ohne Grenzen: http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/ dapd (Vermischtes/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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