Automobilexperten hoffen auf eine Zukunft für den Nürburgring

Automobilexperten hoffen auf eine Zukunft für den Nürburgring Mainz (dapd-rps). Vertreter des Automobilclubs ADAC und der Autoindustrie hoffen auf eine Zukunft des insolventen Nürburgrings. Auf einem Kongress der CDU-Opposition zu der Rennstrecke am Dienstag in Mainz wurden aber auch Bedingungen gestellt. Der Justiziar des ADAC, Hennig Meyersrenken, warnte vor einem Ausschreibungsverfahren, bei dem nur der Meistbietende den Zuschlag bekomme. „Wenn es dazu kommt, hat die Eifel ihren Wirtschaftsmotor verloren“, sagte Meyersrenken. Auch die CDU sprach sich gegen ein Verfahren aus, bei dem es nur um das höchste Gebot gehe. Es sei nicht gut, wenn ein russischer Oligarch den Nürburgring übernehme, zumache und dort mit seinen Freunden Runden drehe, sagte die Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner. Die Tradition des Rings als seine Zukunft „Die Zukunft des Rings liegt in seiner Tradition“, unterstrich Klöckner. Bei den Plänen der SPD-Regierung vor der Eröffnung der neuen Erlebniswelt 2009 habe der Motorsport dagegen überhaupt keine Rolle gespielt. Dies müsse sich für die jetzt nötige neue Zukunftsausrichtung ändern. Die EU-Kommission müsse deshalb überzeugt werden, dass die Rennstrecke auch nach Aspekten der Allgemeinheit ausgeschrieben werden müsse, unterstrich Klöckner. Nach den Worten von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk ist der Nürburgring fast schon eine Art Kulturgut, das erhalten werden müsse. Tomczyk stellte aber auch klar, dass der ADAC nicht als Investor beim insolventen Nürburgring einsteigen werde. Der Automobilclub werde den Ring nicht übernehmen oder als Financier auftreten, betonte Tomczyk. Dennoch wolle er die Zukunft der legendären Rennstrecke weiter unterstützen. Ein mögliches Engagement des Clubs war in der Vergangenheit immer wieder vermutet worden. ADAC will nicht am Nürbrurgring einsteigen In diesem Kontext kritisierte der ADAC-Vertreter die rheinland-pfälzische Landesregierung scharf. „Was jetzt hier steht, braucht eine Rennstrecke nicht“, sagte Tomczyk mit Blick auf den 2009 eröffneten Erlebnispark mit Achterbahn und Hotels. So etwas gebe es weltweit an keiner einzigen Rennstrecke. Die staatliche Nürburgring GmbH hatte im Sommer Insolvenz angemeldet, vermutlich muss der Steuerzahlen für die Kosten des Freizeitparks von 486 Millionen Euro aufkommen. Der Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Eckehart Rotter, untermauerte zwar den hohen Stellenwert des Nürburgrings als Teststrecke, warnte aber gleichzeitig vor zu hohen Forderungen an die Automobilbranche. „Sie will den Nürburgring, aber sie wird ihn nicht um jeden Preis halten können“, sagte Rotter. Seinen Angaben zufolge sorgen die deutschen Automobilhersteller mit ihren Aktivitäten pro Jahr für 50.000 Übernachtungen in der Eifel. Sanierungsgeschäftsführer muss Konzept vorlegen Anfang November wird sich zunächst wieder das Amtsgericht Bad Neuenahr-Ahrweiler mit der Zukunft des Nürburgrings beschäftigen. Dort muss nach der vorläufigen Anmeldung eine offizielle Entscheidung über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung getroffen werden. Dafür müssen Sanierungsgeschäftsführer Thomas B. Schmidt und Sachwalter Jens Lieser ein Sanierungskonzept vorlegen. Dieses Konzept wird vermutlich auch die Trennung von den bisherigen umstrittenen Pächtern der Rennstrecke, der Nürburgring Automotive GmbH (NAG) mit ihren Chefs Kai Richter und Jörg Lindner beinhalten. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Alexander Licht, sagte am Dienstag, es deute sich eine Einigung und eine Räumung der NAG in den nächsten Tagen an. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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