Atomkraftgegner kündigen Massenproteste an

Atomkraftgegner kündigen Massenproteste an Grohnde/Berlin (dapd). Die deutsche Anti-AKW-Bewegung hat zum zweiten Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima Massenproteste gegen die Atomkraftnutzung angekündigt. Mit einer rund 380 Kilometer langen Menschen- und Aktionskette wollen Tausende Umweltschützer am Samstag das Atomkraftwerk Grohnde symbolisch umzingeln. Große Demonstrationen gebe es zeitgleich an den süddeutschen AKW-Standorten Gundremmingen und Neckarwestheim sowie an der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau, teilten Bürgerinitiativen und Umweltverbände mit. In Deutschland seien weiterhin neun Atomkraftwerke in Betrieb, sagte am Freitag der Sprecher der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“, Jochen Stay. Die meisten dieser Reaktoren sollten noch bis 2022 am Netz bleiben, obwohl sie immer älter und störanfälliger würden und für die Stromversorgung nicht mehr nötig seien. „Deshalb gehen wir erneut auf die Straße und fordern die Stilllegung der AKWs – und zwar jetzt und nicht erst in neun Jahren.“ Mit Mundschutz und Handschuhen Bei der Umzingelung von Grohnde soll es an mehr als 200 Sammelpunkten Kundgebungen, Straßentheater und weitere Aktionen geben. Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW will in Bad Salzuflen, Hildesheim und Hannover „Dekontaminationszelte aufbauen und den Ernstfall proben“, sagte Vorstandsmitglied Reinhold Thiel. In Schutzanzügen mit Mundschutz und Handschuhen würden die Mediziner auch symbolisch Jodtabletten verteilen und über die Folgen einer Atomkatastrophe auf. „Mit unseren Aktionen wollen wir demonstrieren, dass der Katastrophenschutz in Deutschland völlig unzureichend ist“, sagte Thiel weiter. „Wir Ärzte werden Euch im Falle eines atomaren Gaus genau so wenig wie die Katastrophenschutzbehörden helfen können.“ Am 11. März wollen Landwirte vor der japanischen Botschaft in Berlin demonstrieren. „Wir planen dort eine Mahn- und Gedenkveranstaltung“, sagte Organisator Ludwig Pape der Nachrichtenagentur dapd. Nach seinen Angaben werden sich Bauern aus ganz Norddeutschland mit ihren Traktoren an der Aktion in der Hauptstadt beteiligen. Am 11. März 2011 war in Japan nach einem schweren Erdbeben und einem folgenden Tsunami das Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi im Nordosten des Landes außer Kontrolle geraten. Es kam in mehreren betroffenen Reaktoren zu Kernschmelzen und dem Austritt von Radioaktivität in einer katastrophalen Größenordnung. Infolge des Reaktorunglücks beschloss die Bundesregierung den Ausstieg aus der zivilen Atomenergie. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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