Die neuen Fördermöglichkeiten stellten Eberhard Franz vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung (v.li.), Landrätin Anna Kebschull, die beiden WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage und Peter Vah-renkamp, Dr. Daniel Kipp (MCON), Andrea Frosch vom WIGOS-UnternehmensService und Christian Coesfeld (NBank) im Kreishaus vor. (Foto: Uwe Lewandowski)
Die neuen Fördermöglichkeiten stellten Eberhard Franz vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung (v.li.), Landrätin Anna Kebschull, die beiden WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage und Peter Vah-renkamp, Dr. Daniel Kipp (MCON), Andrea Frosch vom WIGOS-UnternehmensService und Christian Coesfeld (NBank) im Kreishaus vor. (Foto: Uwe Lewandowski)

Neue Förderung für die Transformation zur klimafreundlichen Wirtschaft im Osnabrücker Land

WIGOS informierte über die jetzt in Kraft getretene GRW-Förderung: 76 Millionen Euro pro Jahr zur Stärkung der Wirtschaft in Niedersachsen

Osnabrück – „Die neuen Fördermöglichkeiten bieten uns die Chance, den Standort Osnabrücker Land noch weiter zu stärken und die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft voranzubringen“, betonte Landrätin Anna Kebschull bei der Informationsveranstaltung der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land in Kooperation mit Europe Direct im Kreishaus.

Auf Einladung der WIGOS stellte Eberhard Franz vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die Kernpunkte der neuen Förderung vor, die ab sofort in Kraft tritt. Bis zum 31.12.2029 können Unternehmen im Osnabrücker Land unter anderem Zuschüsse zu nachhaltigen Investitionen zur Schaffung von Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung sowie zur Stärkung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz beantragen. Gefördert werden zudem Gewerbegebiete, Technologie- und Gründerzentren, Hafeninfrastruktur in kommunalen Händen, Hotels und touristische Infrastruktur sowie die Vernetzung und Kooperation auf kommunaler und interkommunaler Ebene. In Niedersachsen stehen jährlich 76 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen kleine und mittlere Unternehmen und Kommunen bei der Minimierung ihres CO2-Ausstoßes unterstützt werden sollen.

Bereitgestellt werden die Mittel aus der von Bund und Land finanzierten Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) und ergänzend aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). „Es ist ein Glücksfall, dass wir seit Januar dieses Jahres zu den förderfähigen GRW-Gebieten in Niedersachsen gehören und unsere Unternehmern in hohem Maße von der neuen GRW-Förderung profitieren können“, sagte die Landrätin erfreut. Die WIGOS habe in Kooperation mit der NBank bisher mehr als 70 regionale Unternehmen zu den GRW-Fördermöglichkeiten beraten und damit den Anstoß zu Investitionen gegeben. Dadurch seien 180 Arbeitsplätze geschaffen worden, bedankte sich die Landrätin bei der WIGOS. „Die Wirtschaft in unserem Landkreis ist sehr vielfältig, innovativ und bereit, sich den Veränderungen anzupassen. Für unseren Lebens- und Wirtschaftsraum wünsche ich mir, dass die Chancen durch die GRW-Förderung genutzt werden.“ Sie appellierte an die Anwesenden, sich für eine weitergehende Beratung und Unterstützung an die WIGOS und ihre Partner zu wenden.

Wie vielversprechend die Möglichkeiten für Unternehmen und Kommunen sind, hob Eberhard Franz, Referatsleiter Wirtschaftsförderung und Unternehmenssanierung im Landesministerium, vor den rund 50 Interessierten hervor: „Der Landkreis ist sehr kreativ bei der EU-Förderung. Mit diesem Pfund können Sie wuchern.“ Anstelle von 15 Millionen Euro zuvor stünden nun jährlich 76 Millionen Euro zur Verfügung. Bezuschusst werden Ausgaben je nach Unternehmensgröße und Investitionsart zwischen 10 und 20 Prozent, wenn damit auch Innovationen und Digitalisierungsanstrengungen verbunden sind. Für CO2-minimierende Zusatzinvestitionen können darüber hinaus höhere anteilige Zuschüsse von bis zu 65 Prozent gewährt werden. „Die wirtschaftlichen Anstrengungen der kleinen und mittleren Unternehmen sollen honoriert werden. GRW-Mittel werden auch eingesetzt, um die Innovationsförderung voranzubringen.“ Voraussetzung sei, dass das Unternehmen einer förderfähigen Branche angehöre. Damit richtet sich die Förderung vornehmlich an Branchen, die auf Herstellung basieren. Ausgenommen ist die Bauwirtschaft. Die Mindestfördersumme beträgt 20.000 Euro als anteilsfinanzierter nicht rückzahlbarer Zuschuss.

Um den Transformationsprozess der Wirtschaft zu unterstützen, stehen Maßnahmen zur Energieeffizienz im Förder-Fokus, die die Wirtschaftskraft und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern. „Dies ist aber kein Förderprogramm für PV-Anlagen“, stellte Eberhard Franz klar. Ferner wies der Referent auf die Bezuschussung von Kooperationsnetzwerken und Regionalmanagement hin. Besonders erfreulich sei es, dass auch der Tourismus förderfähig sei. Gerade im Bereich der Förderung touristischer Infrastruktur sei vieles möglich. Sollten Kommunen entsprechende Anfragen von Hotels bekommen, sei ein Hinweis auf die neue Förderrichtlinie sinnvoll.

Einer der Schwerpunkte der Gemeinschaftsaufgabe ist nach den Worten von Eberhard Franz die Förderung von Infrastrukturmaßnahmen, insbesondere von Gewerbegebieten. Er riet den Gemeinden, bei Planungen die GRW-Förderung zu berücksichtigen. „Wir fördern nicht den Ankauf der Flächen, aber zum Beispiel die Erschließungskosten. Auch Planungs- und Beratungsleistungen, integrierte regionale Entwicklungskonzepte, gehören dazu.“ An alle potenziellen Antragsteller richtete sich sein Appell: „Zögern Sie nicht, mit Projektideen auf uns zuzukommen.“ Durch die WIGOS, die oleg Osnabrücker Land- Entwicklungsgesellschaft und die NBank sei eine Unterstützung im Vorfeld der Antragstellung und während des Prozesses möglich. „Frühzeitig die Hand heben und auf uns zukommen“, appellierte auch WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage an die Unternehmen und Kommunen.

Wie wichtig es ist, schon bei der Idee mit den entsprechend kompetenten Stellen persönlich in Kontakt zu kommen, darauf wiesen auch die Mitglieder der Podiumsdiskussion hin, die von Dr. Daniel Kipp von MCON aus Oldenburg moderiert wurde. So sind die Chancen auf einen positiven Bescheid größer, wenn die Antragstellung kompetent begleitet wird. Diese Erfahrung machte auch Andrea Frosch vom UnternehmensService der WIGOS. Zu den GRW-Fördermöglichkeiten wurden bislang mehr als 70 Unternehmen aus dem Landkreis beraten. „Die Bandbreite der Betriebe reichte von Wäschereien bis zu Unternehmen der Kunststoffverarbeitung aus dem gesamten Landkreis. Die Zuschussquoten lagen bei 300.000 Euro bis zu mehreren Millionen.“ Auch für neue Gewerbegebiete wie zum Beispiel in Eggermühlen und Ostercappeln sei eine GRW-Förderung in Millionenhöhe bewilligt worden.

Den Prozess der Antragstellung bei der NBank und das Scoring bei der Bewertung der Anträge verdeutlichte Christian Coesfeld von der NBank in Osnabrück, die eng mit der WIGOS zusammenarbeitet. „Unsere Aufgabe ist es, Kunden bis zum Antrag zu begleiten. Wir können früh eine Einschätzung geben, ob das Projekt im Hinblick auf die Förderung aussichtsreich ist. Wir wollen Unternehmen nicht alleine lassen. Schließlich macht es uns Spaß, zu sehen, was aus der Investition später entsteht.“ Das unterstrich auch Eberhard Franz mit Nachdruck: „Wir sind schließlich Wirtschaftsförderer und keine Investitionsverhinderer.“

Informationen zur GRW-Förderung gibt es bei der WIGOS, Tel. 0541-501 2468, info@wigos.de, www.wigos.de.

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WIR Redaktion

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