An der Pflegeschule des Evangelischen Klinikums Bethel lernen 445 Auszubildende auf aktuellem Stand, fachlich und fachdidaktisch wie etwa im neu eingerichteten Skills Lab. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)
An der Pflegeschule des Evangelischen Klinikums Bethel lernen 445 Auszubildende auf aktuellem Stand, fachlich und fachdidaktisch wie etwa im neu eingerichteten Skills Lab. (Foto: P. Pollmeier/HSBI)

Pflegeschule Bethel: HSBI vermittelt Managementinhalte im Rahmen eines Weiterbildungsangebots

Bielefeld – Bei der Bewältigung seiner neuen Aufgaben hat dem frisch gebackenen Leiter der Pflegeschule im Evangelischen Klinikum Bethel eine berufsbegleitende Weiterbildung an der HSBI geholfen. Dabei handelt es sich um das Zertifikatsangebot „Schulmanagement und Schulentwicklung“. Im Wintersemester 2024/25 geht es in die nächste Runde – Interessierte können sich jetzt schon vormerken lassen!

Er war erst seit einem guten Jahr stellvertretender Schulleiter. Dennoch wurde ihm, als es eine Vakanz gab, gleich die Leitung der Pflegeschule des Evangelischen Klinikums Bethel mit seinen 445 Ausbildungsplätzen angeboten. „Ich musste es machen“, sagt Oliver Schreiner mit einem Augenzwinkern. „Und ich wollte es auch machen!“ Allerdings: Eine einschlägige Weiterbildung war Voraussetzung für seine Einstellung als Leiter der Pflegeschule. Und die machte Schreiner an der Hochschule Bielefeld (HSBI) in Form des Zertifikats „Schulmanagement und Schulentwicklung“, das im Fachbereich Gesundheit angeboten wird.     

Lebenslanges Lernen ist Grundvoraussetzung in Pflege und Berufspädagogik
„Tatsächlich hätte ich mich aber auch ohne Verpflichtung weiterqualifizieren wollen und müssen“, sagt Schreiner. Lebenslanges Lernen ist heute Grundvoraussetzung in der Pflege und so auch in der Berufspädagogik für den Pflegebereich.

Schreiners berufspädagogische Kenntnisse in Theorie und Praxis waren zwar durchaus fundiert, bevor er die Schulleitung übernahm: Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Arbeit in der ambulanten Pflege, Bachelor- und Masterstudium zum Pflegepädagogen, Lehrkraft, Ausbildungskoordinator, schließlich stellvertretende Schulleitung in Bethel. Aber Leitungsaufgaben? „Das sind noch einmal ganz andere Herausforderungen, auf die auch das pflegepädagogische Studium nicht ausreichend vorbereiten kann“, stellt Schreiner fest. Er schaute sich nach Weiterbildungsmöglichkeiten um und fand das Zertifikat „Schulmanagement und Schulentwicklung“ an der damals noch Fachhochschule genannten HSBI. Schreiner: „Mit der FH hatte ich in meinem Studium bereits beste Erfahrungen gemacht, und auch dieses Weiterbildungsangebot hat mich sofort überzeugt.“

Das Zertifikat war eine der ersten akademischen Weiterbildungen im Fachbereich Gesundheit. Entwickelt wurde es in Anlehnung an das landesweit gültige Curriculum zur Schulleiterqualifizierung NRW. „Zusätzlich haben wir auch den konkreten Weiterbildungsbedarf der Schulen des Gesundheitswesens ermittelt, denn die Nähe zur Praxis ist uns besonders wichtig “, unterstreicht Prof. Dr. Patrizia Raschper. Sie ist im Fachbereich Gesundheit zuständig für das Lehrgebiet Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Pflegedidaktik und verantwortlich für das von Schreiner gewählte Zertifikatsangebot.

Kompaktes Angebot: Fünf Module in einem Semester – Wochenendseminare
Die Weiterbildung „Schulmanagement und Schulentwicklung“ ist gleichsam ein Kurzzeitstudium, das in einem Semester in fünf Modulen alle relevanten Kenntnisse in den Bereichen Recht und Ökonomie, Qualitätsmanagement, Personalmanagement, Schulkommunikation und -kooperation sowie Curriculum-Entwicklung vermittelt. Abgeschlossen und verbrieft wird die Weiterbildung durch ein Hochschulzertifikat.

Manche Themen kannte Oliver Schreiner bereits aus dem Studium, anderes war eher Neuland für ihn: „Zum Beispiel Arbeitsrecht und die konkrete Schulfinanzierung“, sagt Schreiner und seufzt leise. Beides gehört zum Alltag in der Schulleitung, und alltagsnah war auch die Vermittlung: „Wir haben zum Beispiel ganz konkret erarbeitet, wie wir eine zusätzliche Lehrkraftstelle finanzieren könnten. Und haben gemerkt: Ein paar Einsparungen reichen gar nicht aus, man muss schon an verschiedenen Stellschrauben drehen und Refinanzierungen mitdenken.“ Wegen der Komplexität der Aufgaben und Themen schätzte Schreiner besonders die Dozentinnen und Dozenten: „Absolute Fachleute auf ihrem Gebiet, die teils selbst als Schulleitung tätig sind und ganz genau wissen, was in der Praxis auf einen zukommt.“

Enge Zusammenarbeit der Fachbereiche Gesundheit und Wirtschaft an der HSBI
Die Verzahnung mit der Praxis ist ein wesentliches Element des Zertifikatsangebots, nicht nur auf der Ebene der Dozentinnen und Dozenten. Patrizia Raschper ist zum Ortstermin in die Pflegeschule in Bethel gekommen, Oliver Schreiner führt durch das altehrwürdige Gebäude, das gleichwohl mit neuesten digitalen Features und dem frisch eingerichteten Skills Lab ausgestattet ist. Schnell stecken die beiden mitten im Fachgespräch – über den aktuellen Personalbedarf und die Fallstricke des Digitalpakts. „Der Kontakt und Austausch gerade mit Absolventinnen und Absolventen ist für die Weiterentwicklung unseres Angebots wichtig“, sagt Raschper. Ebenso wie die akademische Expertise der HSBI, die stets den aktuellen Stand der Wissenschaft in der Weiterbildung sicherstellt. „Hier arbeiten wir fachbereichsübergreifend zusammen, etwa mit dem Fachbereich Wirtschaft“, berichtet Raschper. Und weiter: „Es handelt sich um eine akademische Weiterbildung, durch die wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis getragen werden, wir als Hochschule aber eben auch spannende Rückmeldung bekommen.“ So profitieren beide Seiten.

Organisatorisch richtet sich das Angebot im Wesentlichen nach den praktischen Bedürfnissen der Teilnehmenden. „Die meisten stehen voll im Beruf“, sagt Raschper. Das Zertifikatsstudium wird deshalb berufsbegleitend absolviert. Die fünf Module werden jeweils an drei Tagen über ein Wochenende durchgenommen. Für Schreiner ein absoluter Pluspunkt: „Anders wäre es für mich gar nicht machbar gewesen. Und mit der zusätzlichen Freistellung durch den Arbeitgeber war der Aufwand gut zu bewältigen.“

Zudem werden einige Veranstaltungen auch als hybride Formate angeboten, sodass auch eine digitale Teilnahme möglich ist. Alles lässt sich aber nicht digitalisieren, findet Schreiner. „Gerade der persönliche Kontakt, der informelle Austausch in den Pausen mit Gleichgesinnten, das Netzwerken waren ein toller Mehrwert der Weiterbildung! Ich empfehle sie allen Masterstudierenden der Berufspädagogik mit Ambitionen zur Schulleitung und vor allem stellvertretenden Schulleitungen zur Vorbereitung auf Leitungsaufgaben.“ 

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WIR Redaktion

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