(Foto: CM Logistik Gruppe) Alexander Heine Geschäftsführer

Digitalisierung steigert die Leistungsfähigkeit der Logistikbranche

Verspätete Lieferungen, Lücken in den Regalen von Super- und
Baumärkten, erhöhte Preise bei vielen Produkten. All dies sind Folgen einer weltweit
schwierigen Situation der Logistik, genauer: eines Mangels an Fahrern. „Allein in Deutschland fehlen bereits heute 80.000 Fahrer, Tendenz steigend“, weiß Alexander Heine, Geschäftsvorstand der CM Logistik GmbH. „Damit verbundene Kosten und Ausfälle landen am Ende beim Verbraucher und hemmen die Wirtschaft. Um dies zu verhindern, muss sich einiges ändern. Glücklicherweise versprechen eine Vielzahl von technischen Innovationen eine Entlastung der bereits arbeitenden Fahrer, wodurch sich die gesamte Supply Chain stabilisieren lässt.“ Neue Technik könnte also tatsächlich die befreiende Leistungssteigerung für die Branche bringen.

In Kolonnen auf dem richtigen Kurs
Viele Technologien befinden sich am Rande der Serienreife und zeigen vielversprechende Ansätze für eine Entlastung der Logistikbranche. So nutzen mittlerweile beinahe alle Lkws Navigationsgeräte, welche jedoch oftmals auf den handelsüblichen Pkw ausgerichtet sind, dessen optimale Routenplanung sich von denen von Lastkraftwagen unterscheidet. „Neuere Navigationssoftware ermöglicht, Strecken zu planen, die sich speziell für größere Vehikel eignen, wodurch sich einerseits viel Stress und andererseits unnötige Verzögerungen vermeiden lassen“, so Heine. Auch Personalmangel lässt sich mit Technologie bis zu einem
gewissen Grad kompensieren. Beim sogenannten Platooning steuert ein einzelner Fahrer durch elektrische Kopplung tatsächlich mehrere Fahrzeuge, die dann effizient und mit wenig Abstand einander folgen. Auf diese Weise können Speditionen die Leistung ihrer Belegschaft vervielfachen. „Zusätzlich spart die Kolonne Kraftstoff, denn sie nutzt konsequent die Wirkung entstehender Windschatten“, erklärt der Experte. Auf weite Strecken gerechnet, entsteht ein
signifikantes Einsparpotenzial.
Zettelwirtschaft ist Schnee von gestern
Besonders vielversprechend wirken elektronische Frachtbegleitdokumente sowie digitale Lieferscheine. Diese lassen sich per Handy oder Bordcomputer übermitteln und helfen bei der Automatisierung der oftmals aufwendigen Dokumentation von Sendungen. „Damit laufen Übergabe, Nachverfolgung, Dokumentation und Archivierung schneller und reibungsloser ab. Angaben zu freien Kapazitäten, Auftragsangebote und -bestätigungen sowie das Erstellen von Rechnungen geschehen somit per Knopfdruck und werden an das Smartphone des Fahrers
und die Rechner der Speditionen gesendet, was auch Papier einspart“, so Alexander Heine. Zusätzlich können Kunden und Unternehmen den Status der Zustellung ständig abrufen und haben somit volle Transparenz über alle den Transport betreffenden Prozesse. Benötigte Software und Hardware befinden sich bereits im Besitz der meisten Logistikfirmen, es braucht nur den Willen zur konsequenten Umsetzung.
Mehr als nur Brände löschen
Natürlich steigert technische Innovation die Effizienz des Ist-Zustandes, dennoch kann sie nicht als Allheilmittel gelten. „Zwar arbeiten viele Unternehmen daran, sich selbst steuernde Vehikel zu entwickeln, es bleibt jedoch unwahrscheinlich, dass diese in naher Zukunft Serienreife erlangen und autonomes Fahren komplett ohne menschliche Einwirkung funktioniert. Vermutlich wird es immer einen Menschen als Überwacher des Lastkraftwagens brauchen“, so Heine. Alle Arbeit auf die Zukunft abzuwälzen, in der Hoffnung, dass sich Probleme von künftigen Innovationen kostengünstig lösen lassen, steigert unnötig das Risiko
eines baldigen Konjunktureinbruchs. Daher müssen die Verantwortlichen konventionelle Methoden der Entlastung in den Fokus nehmen. Heine rät: „Der nachweislich nachhaltigste Weg zu einer stabilen Lieferkette bleibt, einen konstanten Zufluss an neuen Fachkräften zu
garantieren. Um diesen zu gewährleisten, braucht es eben keine Technik, sondern bessere Vergütung und Arbeitskonditionen, die sich mit einem Familienleben abseits der Straße vereinbaren lassen. Die Kombination aus neuer Technologie und einem hochqualifizierten und steten Fahrernachwuchs stellt den sichersten Weg für eine stabile Logistik dar.“ Weitere Informationen unter www.cm-log.eu

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WIR Redaktion

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