Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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„Gleichberechtigung auch in der Arbeitswelt noch nicht erreicht“

Am 8. März fand auch in diesem Jahr wieder der internationale Weltfrauentag statt. An diesem Tag soll vor allen Dingen die Frau und ihre Gleichberechtigung in allen gesellschaftlichen Bereichen in den Vordergrund gestellt werden. Seit 1921 wird er bereits begangen. Und doch gibt es auch heute noch Bereiche, in denen Frauen klar benachteiligt sind – so auch in der Arbeitswelt.

Diana Glanz ist „Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt“ bei der Agentur für Arbeit Bielefeld. „Durch Informationsvorträge, Workshops, und Netzwerkarbeit versuche ich dazu beizutragen, dass Chancengleichheit am Arbeitsmarkt keine Wunschfiktion bleibt, sondern Stück für Stück auch hier vor Ort zur Realität wird“, so berichtet sie. Oft ist diese Arbeit gleichzusetzen mit dem Einsatz für die Gleichberechtigung der Frauen am Arbeitsmarkt, denn: „Die gibt es momentan einfach noch nicht. Sicherlich hat sich die Situation für Frauen in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorm verbessert, aber von einer durchweg vorhandenen Gleichberechtigung kann nicht die Rede sein“, erzählt die Expertin.

Wie wichtig ihre Funktion und Tätigkeit im Agenturbezirk Bielefeld – der Stadt Bielefeld und dem Kreis Gütersloh – tatsächlich ist, wird deutlich, wenn man sich die aktuellen Statistiken der Region ansieht. So ist ein Großteil der Teilzeitstellen durch Frauen besetzt (Stadt Bielefeld: 75,7 Prozent, Kreis Gütersloh: 82,8 Prozent) – tatsächlich sind in beiden Bezirken ungefähr Hälfte der Frauen in Teilzeit beschäftigt (Stadt Bielefeld: 52,9 Prozent, Kreis Gütersloh: 47,3 Prozent).

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Frauen sind im Schnitt besser qualifiziert als Männer – 76,6 Prozent der Frauen in der Stadt Bielefeld können den Abschluss einer dualen Ausbildung oder eines höheren Abschlusses vorweisen, bei den Männern sind dies nur 64,7 Prozent. Im Kreis Gütersloh können 74,7 Prozent der beschäftigten Frauen dies von sich behaupten, während die Männer zu 69,5 Prozent einen Berufsabschluss vorweisen können.

Und dennoch: Frauen verdienen in der Stadt Bielefeld (Stand 2018) im Schnitt 478 Euro weniger als Männer, im Kreis Gütersloh liegt die Differenz sogar bei 641 Euro. „Derartige Ungleichheiten gilt es immer wieder zu thematisieren und mit Geduld und Durchhaltevermögen nach und nach zu beseitigen. Der Weltfrauentag bietet dafür eine gute Gelegenheit – aber auch in meiner täglichen Arbeit werde ich dieses Ziel weiter voranbringen“, so Diana Glanz.

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