NRW will Nr. 1 bei Entwicklung der Batterietechnik werden

Im März 2020 musste der Batterietag NRW aufgrund des Corona-Virus abgesagt werden. Am 28.09.2020 fand der Batterietag NRW 2020 als Online-Veranstaltung mit Live-Übertragungen hochkarätiger Referenten statt.

Spannende Vorträge rund um die Batterietechnik wurden geboten: Von der Batteriechemie bis zur KI, von Luftelektroden bis zur Forschungsfertigung. Die Tagungsleitung des Batterietag Online 2020 hatten Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer und Prof. Dr. Martin Winter, tätig am ISEA der RWTH Aachen bzw. dem MEET der Uni Münster und gemeinsam am Helmholtz-Institut HIMS des FZ Jülich, übernommen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den Clustern EnergieForschung.NRW, EnergieRegion.NRW, NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW sowie mit der Arbeitsgemeinschaft ElektroMobilität NRW durchgeführt. Ein Online-Marktplatz für innovative Produkte und zukünftige Geschäfte rundete das Programm ab.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte als Schirmherr bei der Eröffnung des elften Batterietages NRW: „Nordrhein-Westfalen ist mit seinem Know-how zu einem Zentrum für eine innovative und klimafreundliche Mobilität geworden. Mit unseren zahlreichen Forschungseinrichtungen, der Nähe zu namhaften Unternehmen und mit den innovativen Start-ups besitzen wir ein bundesweit einzigartiges Elektromobilitätsnetzwerk. Der vom Land unterstützte Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle FFB des Bundes belegt unsere führende Rolle für nachhaltige Mobilität in Europa. Die in Münster entstehende Fraunhofer-Einrichtung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 500 Millionen Euro gefördert, Nordrhein-Westfalen trägt weitere 200 Millionen Euro dazu bei.“

„Elektromobilität ist ein Teil der weltweiten Mobilitätswende und zugleich ein Treiber für die Wirtschaft; auch in Nordrhein-Westfalen. Im derzeitigen Fokus steht vor allem die Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz in Elektrofahrzeugen. Hier liegt besonderes Augenmerk auf der Optimierung der Ladezeiten, der Lebensdauer, der Sicherheit und der Reduzierung der Kosten. Aber auch in den Bereichen Stadtbusse, LKW, Logistik, Fluggeräte, 5G-Kommunikationsnetze, Garten- und Hausgeräte oder Profiwerkzeuge entstehen gerade mit hoher Geschwindigkeit neue innovative Produkte mit hoher Leistungsfähigkeit und Flexibilität in der Anwendung. Dafür ist eine Zusammenarbeit aller Beteiligten über die Fachgrenzen der Energie-, Automobil-, Material- und Werkstoffforschung hinaus notwendig. Nordrhein-Westfalen ist durch seine Stärke in den beteiligten Branchen, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Chemie- und Kunststoffindustrie und dem Maschinenbau sowie durch seine Forschungsschwerpunkte bei den Batterietechnologien in Münster, Jülich und Aachen, aber auch mit starken Aktivitäten an weiteren Standorten in NRW, für diesen zukünftigen Markt gut aufgestellt“, führte Professor Dr. Dirk Uwe Sauer vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik der RWTH Aachen bei der Begrüßung der Teilnehmer aus.

Professor Dr. Martin Winter, Direktor des MEET Batterieforschungszentrums Münster, ergänzte: „Die Batterietechnik in Deutschland entwickelt sich stetig weiter. Neben Stromspeichern in Privathaushalten und Unternehmen ist dabei die Elektromobilität ein wichtiger Treiber. Das Angebot an Elektrofahrzeugen reicht heute vom Klein- bis zum Sportwagen. Die Batterieforschung kann durch neue Technologien entscheidende Antworten für die Umsetzung der Energiewende liefern. Das ist nicht nur für die Zukunft der Stromerzeugung wichtig, sondern auch für die Zukunft der Mobilität auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Gesellschaft im Sinne der Ziele der EU und der Bundesregierung von zentraler Bedeutung. Die Batterieforschung in NRW liefert hierzu wichtige Lösungsbeiträge.“

Die Innovationen in der Batterietechnik werden vor allem durch den Ausbau der Fahrzeugangebote für Privatkunden vorangetrieben. Bedingt durch die stark aufgestockte Förderung des Bundes, das zunehmende Bewusstsein für einen Umbau des Energiesystems und dem stark steigenden Angebot technischen und wirtschaftlich attraktiver Fahrzeugmodelle, hat die Zahl der Neuzulassung nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) in 2020 erheblich zugenommen. Im August 2020 wurden in Deutschland 16.076 reine Elektrofahrzeuge (+221,5% zum Vorjahresmonat, 6,4% Marktanteil) und 17.095 Plug-in-Hybridfahrzeuge (+447,9%, 6,8% Marktanteil) neu zugelassen.
Kumuliert wurden in den ersten acht Monaten mehr als 160.000 Plug-in-Hybrid und batterie-elektrische Fahrzeuge zugelassen, was einem Marktanteil von gut 9% entspricht. Schreibt man die Zahlen von August fort und vorausgesetzt, die Fahrzeughersteller können die Nachfrage decken, könnte die Zahl der Neuzulassung von Plug-in-Hybrid und batterie-elektrischen Fahrzeugen in 2020 bei knapp 300.000 liegen.

Laut GoingElectric gab es am 4. März dieses Jahres deutschlandweit 46.553 halböffentlich und öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge. In NRW betrug deren Zahl laut GoingElectric 7.706. Elektromobilität ist ein wichtiger Teil der Mobilitätswende und zugleich ein Treiber für die Wirtschaft – auch in Nordrhein-Westfalen.

Ergänzend zum Batterietag NRW findet auch die Fachtagung „Kraftwerk Batterie / Advanced Battery Power” online statt. Auf dieser Onlineplattform bietet das Haus der Technik allen Vortragenden und Posterautoren der wegen COVID-19 abgesagten Fachtagung im März 2020 die Möglichkeit, Ihre Forschungsergebnisse einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Für Forschung, Wirtschaft und Industrie ist es auch online die Plattform für den “Blick über den Tellerrand”, den internationalen Austausch und die Erweiterung des persönlichen Netzwerkes. . www.battery-power.eu

ElektroMobilität NRW ist die Dachmarke des NRW-Wirtschaftsministeriums, unter der die Aktivitäten des Landes Nordrhein-Westfalen in der Elektromobilität gebündelt sind. Unter diesem Dach arbeiten das Kompetenzzentrum ElektroMobilität NRW und die EnergieAgentur.NRW im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums an der Weiterentwicklung der Elektromobilität in NRW – gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). ElektroMobilität NRW ist erster Ansprechpartner in Sachen Förderung für Kommunen, Unternehmen und Privatnutzer sowie allen weiteren Fragen zum Thema Elektromobilität.

Internet: www.energieregion.nrw.de; www.cef.nrw.de; www.nmwp.de; www.elektromobilitaet.nrw

Rückfragen der Medien:
Dr. Joachim Frielingsdorf; EnergieAgentur.NRW;
Tel: (02 02) 245 52 – 19 / Mobil: (0172) 261 65 77
www.energieagentur.nrw

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