Am Mittwoch besuchte der SolarButterfly die FH Bielefeld, um sich mit Akteurinnen und Akteuren aus Lehre und Forschung über Klimaschutz auszutauschen. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)
Am Mittwoch besuchte der SolarButterfly die FH Bielefeld, um sich mit Akteurinnen und Akteuren aus Lehre und Forschung über Klimaschutz auszutauschen. (Foto: Felix Hüffelmann/FH Bielefeld)

Solarbetriebenes Tiny House auf Weltreise zu Besuch an der FH Bielefeld

Reisen, Leben und Arbeiten ohne Emissionen: Das Projekt SolarButterfly – ein energieautarkes Tiny House – besucht weltweit Pioniere des Klimaschutzes. Am Mittwoch machte das Aktivistenteam im Rahmen der „Aktionstage Klimaschutz“ Station an der FH Bielefeld, um sich vor bis zu 100 Zuschauerinnen und Zuschauern mit Akteurinnen und Akteuren aus Lehre und Forschung über innovativen und effizienten Klimaschutz auszutauschen.

Bielefeld (fhb)- Mittwochabend, 17 Uhr: Ein ungewöhnliches Gespann, bestehend aus einem Elektroauto und einem mit Solarzellen ausgestatteten Anhänger, fährt auf dem Vorplatz der Fachhochschule (FH) Bielefeld vor. Es macht Halt vor dem Haupteingang. Bewegung kommt in den Anhänger: Bunte Seitenwände fahren aus, das Dach entfaltet sich zu einer großen Solarfläche, zwei fühlerähnliche Antennen erscheinen. In Windeseile ist anstelle des Anhängers ein riesiger Schmetterling entstanden.

Welttournee des Tiny House‘ macht auf den Klimawandel aufmerksam

Bei dem aufsehenerregenden Gefährt handelt es sich um den sogenannten SolarButterfly – ein solarbetriebenes, mobiles Tiny House in Schmetterlingsform, das von dem Umweltaktivisten Louis Palmer initiiert und von der Hochschule Luzern in der Schweiz entwickelt wurde. Das CO2-neutrale Fahrzeug umfasst 30 Quadratmeter Wohnfläche für vier bis sechs Personen, inklusive Küche, Toilette, Dusche und Wasserversorgung, sogar ein kleines Video-Studio findet Platz. Der Strom zur Versorgung des elektrischen Zugwagens sowie der Geräte im Inneren des Wohnmobils wird dabei ausschließlich über die Solarfläche auf dem Dach des Wohnmobils gewonnen – ein Paradebeispiel der Energie-Selbstversorgung. Auf diese Weise dient das Gefährt zum einen als Wohn- und Arbeitsraum und zum anderen insbesondere als Bühne sowie Aufmerksamkeitsgenerator. Denn das Ziel des Projekts ist: die Öffentlichkeit für den Klimawandel sensibilisieren, Dialoge anstoßen und aufzeigen, wie eine Familie emissionsfrei arbeiten, reisen und leben kann.

FH-Studiengang „Regenerative Energien“ bereits seit den 1990er-Jahren im Angebot

Um dies zu erreichen, befindet sich der SolarButterfly seit diesem Frühjahr auf einer insgesamt vierjährigen Reise rund um den Globus, um 1000 spannende Projekte und Pioniere zu besuchen, die sich für den Klimaschutz einsetzen. Darunter auch die FH Bielefeld, für die der Kampf gegen die globale Erwärmung ein zentrales strategisches Thema in Lehre und Forschung ist. „Das bezeugt unter anderem der Studiengang ‚Regenerative Energien‘ des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik, der bereits seit den 1990er-Jahren angeboten wird“, berichtete FH-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk in ihrem Grußwort auf der Veranstaltung.

Aktuell gibt es mehr als 210 Nachhaltigkeitsaktivitäten an der FH

Mit Studiengangsleiterin Prof. Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, die gleichzeitig auch das Institut für intelligente Energiesysteme an der FH Bielefeld leitet, und mit Prof. Dr. Jens Haubrock, der einst einer der ersten Absolventen des Studienganges „Regenerative Energien“ war, hatte sich die Präsidentin namhafte und kompetente Unterstützung an ihre Seite geholt. Und so wurden im Zuge der darauffolgenden Podiumsdiskussion deutlich, dass an der FH zurzeit mehr als 210 Nachhaltigkeitsaktivitäten über alle Fachbereiche, Dezernate und zentralen Einrichtungen hinweg durchgeführt werden.

Nachhaltigkeitsressort im Präsidium der Hochschule führt Aktivitäten zusammen

In der Podiumsdiskussion vor dem Vehikel gaben neben Schwenzfeier-Hellkamp und Haubrock auch Stefan Kratz von SolarButterfly und Brigit Reher vom Umweltamt der Stadt Bielefeld, welche die „Aktionstage Klimaschutz“ organisiert und das SolarButterfly-Team eingeladen hat, spannende Impulse zum Thema Klimaschutz in Forschung und Praxis. Dabei wurde deutlich: Es besteht eine Vielzahl an Gemeinsamkeiten zwischen den Zielen des SolarButterfly-Projekts und den Nachhaltigkeitsaktivitäten an der FH Bielefeld. So wird die enorme strategische Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen für die FH Bielefeld auch im Ressortzuschnitt des aktuellen Präsidiums deutlich: Seit September vergangenen Jahres bekleidet Prof. Dr. Natalie Bartholomäus das Amt der Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit.

CO2-neutral klimatisiertes FH-Hauptgebäude von erheblicher Dimension

Stolz ist man an der FH Bielefeld auch auf das Hauptgebäude am Campus Nord, das seit 2021 komplett CO2-neutral bewirtschaftet wird. Seine Klimatisierung bezieht das Gebäude ausschließlich über Erdwärme. Die Wärmepumpe wird dabei – wie auch alle anderen elektrischen Verbraucher – mit CO2-freiem Strom gespeist. Ein in dieser Dimension bundesweit so gut wie einzigartiges Konzept.

SolarButterfly: Weiter geht es auf dem Kesselbrink

Alle Lösungsansätze zur Verlangsamung der Erderwärmung, von denen das Team auf seiner Welttournee erfährt, werden von SolarButterfly dokumentiert und veröffentlicht, um Menschen weltweit zu ähnlichen Maßnahmen zu inspirieren. Die erste Etappe von Mai bis Oktober 2022 wird insgesamt eine Strecke von 22.000 Kilometern durch 32 europäische Länder umfassen. Im Anschluss folgen Stopps in Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika. Am 12. Dezember 2025, passend zum zehnten Jahrestag des Klimaabkommens der Vereinten Nationen, wird der SolarButterfly seine Reise in Paris beenden, um seine gesammelten Lösungsvorschläge zu überreichen. Zunächst jedoch wird sich das SolarButterfly-Team den Fragen von Schülerinnen und Schülern stellen und am Donnerstag auf dem Kesselbrink in Bielefeld Station machen. Dabei werden zudem 15 Info- und Aktionsstände über Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Bielefeld informieren und dies mit vielen Mitmach-Aktionen veranschaulichen.

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