v.l.n.r.: Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck, Prodekanin Fachbereich Gesundheit der HSBI, Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, HSBI-Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und Human Resource Management, Tibo Uyttersprot von „Nursing Climate Challenge“, Prof. Dr. Michaela Brause, Dekanin Fachbereich Gesundheit der HSBI, und Prof. Dr. Christa Büker, Studiengangsleiterin im Bachelorstudiengang Gesundheit (Pflege, kooperativ). (Foto: K. Starodubskij/HSBI)
v.l.n.r.: Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck, Prodekanin Fachbereich Gesundheit der HSBI, Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, HSBI-Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und Human Resource Management, Tibo Uyttersprot von „Nursing Climate Challenge“, Prof. Dr. Michaela Brause, Dekanin Fachbereich Gesundheit der HSBI, und Prof. Dr. Christa Büker, Studiengangsleiterin im Bachelorstudiengang Gesundheit (Pflege, kooperativ). (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Der Klimawandel wird Thema im Pflegestudium – HSBI unterschreibt Selbstverpflichtung

Bielefeld – Was können Pflegende tun, um negative Auswirkungen des Klimawandels auf Patientinnen und Patienten zu minimieren? Wie lässt sich Pflege ressourcenschonend organisieren? Das sind zwei Kernfragen, die im Pflegestudium an der HSBI künftig thematisiert werden. Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, unter anderem HSBI-Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit, hat deswegen ein entsprechendes „Nursing School Commitment“ unterschrieben.

Auch in gemäßigten Breiten werden Anzahl, Dauer und Heftigkeit sommerlicher Hitzewellen in Zukunft deutlich ansteigen. Darin ist sich die Mehrzahl der Expertinnen und Experten weltweit einig. Als Hauptursache wird der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt gesehen. „Die Zunahme der Hitzewellen zieht eine ganze Reihe von Problemen nach sich“, erläutert Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und Human Resource Management an der Hochschule Bielefeld (HSBI). „Man denkt in diesem Zusammenhang hierzulande vermutlich zunächst an die Landwirtschaft, die unter der Trockenheit leidet. Aber auch im Gesundheitsbereich stehen wir vor neuen Herausforderungen, denen wir als eine Hochschule, an der man Pflege studieren kann, aktiv begegnen wollen.“

HSBI erst dritte Hochschule in Deutschland, die die Selbstverpflichtung unterschrieben hat

Tatsächlich steigen die Sterberaten von älteren, chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen an, wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum auf über 30 Grad Celsius klettern. Es kommt zu einer Zunahme an Herzinfarkten, Nierenversagen oder Atemwegserkrankungen, weil die Hitze den Organismus der geschwächten Menschen extrem strapaziert. Durch gezielte pflegerische Maßnahmen kann diesen Risiken begegnet werden. Das Thema Hitze ist allerdings nur ein Beispiel für Herausforderungen, die eine zukunftsfähiges Pflegestudium in den Blick nehmen muss. Aus diesem Grund hat die HSBI-Vizepräsidentin gemeinsam mit Vertreterinnen des Fachbereichs Gesundheit nun ein „Nursing School Commitment“ unterschrieben mit dem Ziel, die entsprechenden Themen in das Studium zu integrieren. Bartholomäus: „Die Unterzeichnung der Selbstverpflichtung ist eine Konsequenz unserer Nachhaltigkeitsstrategie, die darauf abzielt, in allen Bereichen der HSBI Nachhaltigkeitsziele zu definieren und die dazugehörigen Maßnahmen einzuleiten.“ In Deutschland haben bislang nur die Hochschule Esslingen und die Universität Tübingen das entsprechende „Nursing School Commitment“ unterschrieben.

Durch die Unterzeichnung verpflichtet sich die HSBI, Inhalte zu Klimawandel, planetarer Gesundheit und Pflege in die Curricula der Pflegestudiengänge einzubinden. Derartige Inhalte werden nun im Projekt „Planetary Health and Nursing“ (PHN) entwickelt. Das Ziel ist die Schaffung von innovativen Lehr- und Lernkonzepten für Pflegestudiengänge auf Bachelor- und Masterebene zum Zusammenhang von Klimawandel, Gesundheit und Pflege. Die Leitung des Projekts haben Prodekanin Prof. Dr. Änne-Dörthe Latteck und Prof. Dr. Christa Büker vom Fachbereich Gesundheit der HSBI übernommen. „Pflegefachpersonen müssen über Wissen und Handlungskompetenzen verfügen, um Patientinnen und Patienten durch geeignete Interventionen vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen“, erläutert Büker. „Ferner sollten sie in der Lage sein, sich in Krankenhäusern oder Pflegeheimen an der Entwicklung von Klimaschutzzielen auf institutioneller Ebene zu beteiligen, zum Beispiel in Bezug auf Maßnahmen zur Abfallreduzierung, zur klimafreundlichen Ernährung oder bei Fragen zu den baulichen Gegebenheiten. Auf diese Weise kann die professionelle Pflege als Motor der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitsbereich fungieren.“

„Nursing Climate Challenge“: Weltweite Kampagne der Initiative „Health Care without Harm“

Die Unterzeichnung der Selbstverpflichtung findet vor dem Hintergrund der weltweit laufenden Kampagne „Nursing Climate Challenge“ statt, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Auswirkungen des Klimawandels auf die zeitgemäße Gestaltung der Pflegeausbildung länderübergreifend in den Fokus zu rücken. Die Kampagne wurde ins Leben gerufen durch „Health Care without Harm“, eine europaweite Initiative, die sich dafür einsetzt, den ökologischen Fußabdruck im Gesundheitssektor zu verringern. Mit Tibo Uyttersprot aus Belgien war ein Vertreter von „Health Care without Harm“ bei der Unterzeichnung an der HSBI vor Ort. Zuvor hatte Uyttersprot die Gelegenheit genutzt, im Rahmen der International Week der HSBI einen Gastvortrag zu halten über die Inhalte der Kampagne.

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WIR Redaktion

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