HSH Nordbank bedroht Stabilität der öffentlichen Haushalte

HSH Nordbank bedroht Stabilität der öffentlichen Haushalte Hamburg (dapd). Die HSH Nordbank wird immer mehr zum Milliardenrisiko für die Haushalte der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein: Nachdem das Geldinstitut im zweiten Quartal wieder in die rote Zahlen gerutscht ist, erhöhte die HSH Nordbank die Wahrscheinlicheit, dass sie eine 7-Milliarden-Euro-Garantie der beiden Eigentümerländer in Anspruch nehmen muss. Vorstandsmitglied Constantin von Oesterreich nannte am Freitag eine Wahrscheinlichkeit von 41,4 Prozent dafür, dass dieser Fall eintritt. Noch im Frühjahr lag dieser Wert deutlich unter 40 Prozent. Insbesondere die Krise der deutschen Schifffahrt traf das Geldinstitut hart. Die HSH Nordbank galt lange als größter Schiffsfinanzierer der Welt. Jetzt können immer mehr Eigner ihre Schiffskredite nicht bezahlen, weil sie im harten Wettbewerb bei niedrigen Frachtraten kein Geld verdienen. Die Bank rutschte angesichts der weltweiten Wirtschaftsschwäche wieder in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal meldete die HSH einen Nettoverlust von 58 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr liegt die Bank mit 70 Millionen Euro nur noch knapp in der Gewinnzone. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank noch einen Gewinn von 338 Millionen Euro eingefahren. „Die Konjunktur lahmt, das hilft uns Banken nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Paul Lerbinger bei der Vorstellung der Zahlen in Hamburg. Auch der kräftig angezogene Kurs des US-Dollars belastete die Bank. Die HSH wurde von Schleswig-Holstein und Hamburg 2009 nach Verlusten in Milliardenhöhe durch eine Kapitalspritze von drei Milliarden Euro sowie Garantien über zehn Milliarden Euro gerettet. Diese Geldspritzen lösten ein Verfahren der EU aus, weil mit diesen Staatsmitteln der Wettbewerb verzerrt wurde. Drei Milliarden Euro der Garantiesumme gab die Bank seitdem zurück. Die Vereinbarung mit den Ländern sieht so aus: Verluste bis zu 3,2 Milliarden Euro aus dem Abbau alter riskanter Geschäfte muss die Bank selbst tragen. 200 Millionen Euro davon sind schon verbraucht. Falls die Bank noch weitere 3 Milliarden Euro versenkt, müssen die Länder zahlen: bis zu 7 Milliarden Euro. Die HSH Nordbank erwähnt dieses Risiko nun zum ersten Mal schriftlich in der Bilanz: Es könne nun „nicht ausgeschlossen werden“, dass es „zur Inanspruchnahme der Garantie“ kommen könne, heißt es im Bericht. Lerbinger kündigte für den Herbst „Maßnahmen zur Begrenzung der Krisenfolgen“ an, nannte aber keine Einzelheiten. Eine Kapitalerhöhung plane er „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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