DSC Arminia Bielefeld — Reanimation einer Fahrstuhlmannschaft

Es ist ein offenes Geheimnis, dass es um den DSC Arminia Bielefeld lange Zeit finanziell schlecht bestellt war. Spätestens seit das Bündnis Ostwestfalen seine Unterstützung zugesagt hat, geht es aber mit dem am 3. März 1905 gegründeten Traditionsverein wieder bergauf. Seit Kurzem ist auch Melitta aus Minden mit an Bord, womit die Zukunft des Sportklubs wohl definitiv nicht länger auf tönernen Füßen steht.

Relegation in der Bundesliga zum Greifen nahe

An sich sind die Blau-Schwarz-Weißen als Fahrstuhlmannschaft verschrien, die genug Auf- und Abstiege durchlebt haben, um selbst als eingefleischter Fußballfan die Wettquoten der einschlägigen Buchmacher akribisch zu studieren. Dass sich das runde Leder angesichts der Willkommensboni und Gratiswetten der Buchmacher in der Wettszene großer Beliebtheit erfreut, ist kein Wunder. Für Fans des DSC Arminia Bielefeld ist allerdings speziell die aktuelle Stärke der Saibene-Elf ein Grund zur Freude. Holstein Kiel in den letzten beiden Spielen noch zu überholen und für die Relegation gerüstet zu sein ist zwar unwahrscheinlich, unmöglich aber beileibe nicht. Der Klassenerhalt ist dafür so sicher wie das Amen in der Kirche, der DSC Arminia Bielefeld ist außerdem mitverantwortlich dafür, dass der 1. FC Kaiserslautern erstmals in der Vereinsgeschichte in die dritte Liga absteigt.

Bedeutendster Sportklub der Region der Finanzspritze würdig

Vor dem jüngsten Beitritt der Melitta Gruppe zählte das Bündnis Ostwestfalen die Böllhoff Gruppe, die DMG MORI AG, die Dr. August Oetker KG, die Gauselmann AG, die Goldbeck GmbH, die JAB JOSEF ANSTOETZ KG, die Krombacher Brauerei GmbH & Co KG, die Lagardère Sports Germany GmbH, die MöllerGroup, die Schüco International KG und die Stockmeier Holding GmbH zu seinen Mitgliedern. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat der Fußballverein den Kontakt zu diesen Unternehmen gesucht und vermochte durch seine Offenheit zu überzeugen. Erklärte Absicht des Bündnisses ist es, durch eine Kapitalerhöhung und großzügiges Sponsoring den Niedergang des sportlichen Aushängeschilds der Region zu verhindern. Weitere Darlehensverpflichtungen bleiben dem Fußballverein damit erspart, dafür räumt er dem Bündnis als neuem Anteilseigner der KGaA das Recht ein, einen Vertreter in den Aufsichtsrat zu entsenden. Ins operative Tagesgeschäft des Klubs mischt sich das Bündnis allerdings nicht ein. Heißt im Klartext: Der Fußballverein gibt durch die Mehrheit der Stimmrechte weiterhin in der KGaA den Ton an.

Hauptversammlung setzt ein klares Signal

Die Jahreshauptversammlung am 28. Januar 2018 in der SchücoArena hat die Weichen zur Sanierung gestellt. Mit großer Mehrheit stimmten die Mitglieder des verschuldeten Zweitligisten der Kapitalerhöhung in der DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co KGaA und dem Verkauf des vereinseigenen Stadions zu. Damit ist der Weg frei für den von Gläubigern, Banken und dem Bündnis Ostwestfalen geplanten Schuldenabbau. Bis zu diesem Sommer sollen die Verbindlichkeiten von 25 Millionen Euro auf 3,2 Millionen Euro schrumpfen, in 5 Jahren gedenkt man hingegen schuldenfrei zu sein. Allein der Verkauf des Stadions bis Ende Juni soll 5 Millionen Euro einbringen. Mit der Zusicherung eines Rückkaufrechts hat der Sportklub indes die Möglichkeit, sich die Arena nach der Vereinssanierung wieder anzueignen.

Mitwirkung der Melitta Gruppe ein starker Vertrauensbeweis

Dass das Sanierungskonzept Hand und Fuß hat und das Management des Fußballvereins nicht nach den Sternen greift, beweist der Einstieg der Melitta Gruppe ins Bündnis Ostwestfalen. Das Unternehmen aus Minden ist für seine Marken rund um Haushaltsprodukte und Kaffeezubereitung weithin bekannt. Des ungeachtet ist es sich scheint’s seiner Wurzeln bewusst, wenn es die Bemühungen des DSC Arminia Bielefeld honoriert und sich damit klar zur Region Ostwestfalen-Lippe bekennt. Jedenfalls darf sich der Traditionsverein fürs Erste über eine 3-jährige Partnerschaft freuen.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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