Bahn erwartet in Nordrhein-Westfalen Zugausfälle wegen Strommangels

Bahn erwartet in Nordrhein-Westfalen Zugausfälle wegen Strommangels Essen (dapd). Bahnreisende in Nordrhein-Westfalen müssen in diesem Winter möglicherweise mit größeren Zugausfällen rechnen. Die Bahn warnte am Donnerstag vor Betriebsstörungen aus Strommangel. Grund ist die zum Jahresende geplante Stilllegung des Steinkohlekraftwerks in Datteln, dass drei Viertel des Bahnstroms in NRW liefert. Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) warnte unterdessen vor „Panikmache“. Bei einer Abschaltung des Kraftwerks könnten bei sehr großer Kälte bis zu 30 Prozent weniger Züge fahren, sagte Bahnchef Rüdiger Grube den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Er fordert von der Landesregierung eine Ausnahmegenehmigung für den Weiterbetrieb des Meilers. Grube erwartet bis November Klarheit. Ansonsten werde er Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) um ein Gespräch bitten. „Wir sind uns der Situation im Hinblick auf die alten Kraftwerksblöcke 1-3 in Datteln bewusst und arbeiten intensiv an einer Lösung“, sagte Duin. Dazu solle es mit der Bahn und dem Kraftwerksbetreiber, dem Energiekonzern E.on, am 5. November ein Gespräch im Wirtschaftsministerium geben. Hintergrund des von der Bahn befürchteten Stromengpasses ist ein Rechtsstreit um das neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4. Ursprünglich wollte E.on mit dem Abschalten der alten Blöcke den neuen Meiler hochfahren und hatte deshalb schon 2006 Stilllegungserklärungen für die Altanlagen unterschrieben. Im Zusammenhang mit Planungsfehlern liegt der Weiterbau aber derzeit juristisch auf Eis. „Kontinuierliche Gespräche“ Duin betonte, E.on habe der Bahn die Lieferung von Strom vertraglich zugesichert. Dazu gehöre die Sicherstellung des eigenen Betriebs. Die Landesregierung habe bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Weiterbetrieb des Alt-Kraftwerks über 2012 hinaus unter bestimmten Voraussetzungen geduldet werden könne. Allerdings hatte das Oberverwaltungsgericht Münster im Frühjahr 2012 einen Weiterbetrieb untersagt. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts dazu nach einer Revision von E.on steht noch aus. „Parallel zu dem gerichtlichen Weiterbetriebsverfahren befinden wir uns kontinuierlich in Gesprächen mit den zuständigen Behörden und der Politik, um die Bahnstromversorgung sicherzustellen“, sagte eine E.on-Sprecherin auf dapd-Anfrage. Der Energiekonzern arbeitet nach eigenen Angaben außerdem an der Errichtung sogenannter Bahnstromumrichter. Sie sollen Strom für Haushalte und Unternehmen aus dem E.on-Netz abzweigen und auf die niedrigere Frequenz des Bahnstroms umwandeln. Doch seien die Umrichter erst ab 2014 einsatzbereit, sagte die Konzernsprecherin. Bei einer Stilllegung des Kraftwerks sei „die Gefahr groß, dass die Bahn an sehr kalten Wintertagen in den Morgenstunden Engpässe bei der Versorgung haben könnte“, sagte Grube. „In solchen Fällen müssen wir, um einen Zusammenbruch des Netzes zu vermeiden, Züge herausnehmen.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.