Allianz-Finanzvorstand warnt vor Immobilienblase

Allianz-Finanzvorstand warnt vor Immobilienblase München/Frankfurt (dapd). Die steigende Nachfrage nach Wohneigentum in Deutschland sieht der Versicherungskonzern Allianz mit Sorge. Deren Finanzvorstand Maximilian Zimmerer warnte in der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe) vor einer Immobilienblase. Die staatliche Förderbank KfW teilte unterdessen mit, dass der Anteil der Neubauten unter den geförderten Eigenheimen deutlich gestiegen sei. Im Gegensatz zu Zimmerer sieht die Bank jedoch keine Gefahr einer Blase. „Niedrige Zinsen, ein stabiler Arbeitsmarkt, steigende Reallöhne sowie eine hohe Anlegerpräferenz für Sachwerte fördern die Wohnungsneubauaktivitäten“, erklärte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Im September 2012 habe sich der Anteil der Neubauten im Wohneigentumsprogramm auf 34 Prozent erhöht – ein Anstieg um 4,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies ist das Ergebnis des KfW-Indikators Eigenheimbau, den die KfW regelmäßig exklusiv für die „Wirtschaftswoche“ berechnet. Die Förderbank verwies auf die steigenden Immobilienpreise, die auf die hohe Nachfrage nach Wohnraum zurückgingen – vor allem in den Ballungszentren. Derzeit gebe es aber keine Anzeichen für eine spekulative Blase im deutschen Immobilienmarkt. In einzelnen Ballungszentren stiegen die Preise allerdings schneller als in der Vergangenheit. Allianz-Finanzvorstand Zimmerer sieht zwar auch noch keine Blase, „aber ich fürchte, es könnte zu einer kommen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. „Die wäre dann nicht von Großanlegern wie der Allianz getrieben, sondern eher von Privatanlegern, die Inflation und einen Kollaps des Euro fürchten und in Sachwerte flüchten.“ Niedrige Zinsen haben die Nachfrage nach Immobilien in den vergangenen Jahren stark steigen lassen. „Notenbanken überfluten die Welt mit billigem Geld“ Zimmerer warnte dabei vor den Gefahren der Krisenpolitik der Notenbanken. Diese überfluteten die Welt mit billigem Geld, um Investitionen zu ermöglichen und den Staaten den Schuldenabbau zu erleichtern. „Das Problem dabei ist: Niedrige Zinsen führen auf Dauer immer zu einer Fehlsteuerung von Investments, weil das Geld zu billig ist“, sagte Zimmerer. Das hätten die Immobilienblasen in den USA, Spanien oder Irland gezeigt. Das Platzen einer Blase kann laut Zimmerer verhindert werden. „Das hängt davon ab, wie schnell die Zentralbanken das Geld wieder einsammeln“, sagte der Allianz-Finanzvorstand in dem Zeitungsinterview. „Nach der Asienkrise 1998 hat es geklappt.“ Das Dilemma sei, „dass die Notenbanken nicht zu früh handeln wollen, weil sie mit höheren Zinsen das Wachstum gefährden“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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